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Hrvatske željeznice

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Hauptbahnhof (Glavni kolodvor) in Zagreb
Kroatischer InterCity
Datei:HrvatskeŽeljeznice.7121-008.jpg
Triebwagen der Reihe 7121
Güterlokomotive 2132-066
Personenschnellzug auf der Magistrale des Paneuropäischen Koridors X

Die Kroatische Bahn, kroat. Hrvatske Željeznice (HŽ), ist die nationale kroatische Bahngesellschaft, die nach dem Zerfall Jugoslawiens gegründet wurde. Die Gesamtlänge des Schienennetzes in Kroatien beträgt 2.974 km, von denen 248 km zweispurig sind. 1.228 km sind elektrifiziert. (Stand: Ende 2004)

Das kroatische Bahnnetz bedarf dringender Modernisierung, da während der Zeit der SFRJ nur wenig in die Bahn-Infrastruktur investiert wurde und im Kroatienkrieg viele Strecken in Mitleidenschaft gezogen wurden, besonders in Slawonien und der Lika. Viele Strecken sind noch nicht elektrifiziert bzw. verlaufen noch einspurig und sind sehr kurvenreich.

Die Kroatische Bahn wurde 2006 privatisiert. Die Gesamtstruktur wurde hierbei in vier separate Holdings getrennt:

  • Geschäftsleitung, Erhalt und Ausbau der Bahninfrastruktur
  • Personentransport
  • Gütertransport
  • Technik und Triebfahrzeuge

Aktuelle Linien

Internationale Hauptstrecken (Korridorstrecken)

Drei sogenannte Korridorstrecken führen durch Kroatien:

  • Koridor 10 (auch "Koridor X" (römische Zahl 10) bezeichnet) − Slowenische Grenze−Zagreb−Vinkovci−serbische Grenze (Tovarnik):
Hauptader der Kroatischen Eisenbahn,
Zweigleisig auf einem Großteil der Länge,
Elektrifiziert,
maximale Reisegeschwindigkeit: 160 km/h (schnellste Strecke in Kroatien)
  • Koridor 5, Zweig b − Ungarische Grenze (Botovo)−Zagreb−Rijeka (siehe unten):
Elektrifiziert,
Besonderheit ist: es werden derzeit zwei Stromsysteme benutzt
  • Koridor 5, Zweig c − Ungarische Grenze (Beli Manastir)−Strizivojna-Vrpolje−Slavonski Samac: Grenze zu Bosnien und Herzegowina,
Eingleisig,
teilweise elektrifiziert

Koridor 10 schneidet Koridor 5, Zweig b in der Nähe von Zagreb und Zweig c zwischen kleinen Dörfern Strizivojna und Vrpolje.

Vinkovci−Osijek

Die Vinkovci-Osijek Linie war vor der Unabhängigkeit Kroatiens, eine der meist benutztesten Regionallinien Kroatiens und sogar sehr profitabel. Der Zustand der Strecke erlaubte damals eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Durch den Krieg wurden 25 km der ursprünglich geschätzt 35 km langen Strecke für Kriegszwecke ganz zerstört (ausgerissen und entfernt). Es gab viele Petitionen, diese Strecke zu erneuern. Eine Erneuerung wurde jedoch wegen Kostengründen lange Zeit herausgezögert.

Heute ist die Strecke fast komplett erneuert. Weitere Erneuerungen und Modernisierungen sollten bis 2008 gemacht sein. Erneute Aufnahme des Regelverkehrs wird für 2008 erwartet

Zagreb−Split

Seit 2005 fahren Neigezüge vom Typ RegioSwinger als ICN (InterCity Nagibni) auf der Strecke ZagrebSplit, die eine wesentlich komfortablere Reise ermöglichen und eine deutliche Zeitersparnis im Vergleich zu bisherigen Zügen bieten. Die kroatische Bahn erhofft sich damit eine Revitalisierung des Bahnverkehrs als Konkurrenz zum Autoverkehr, insbesondere in den Sommermonaten.

Fahrzeuge

Eine historische Dampflokomotive in Vinkovci
  • 3 kV elektrische Lokomotiven: 1 Art, 2 Unterarten (Spitzname: Zutka)
  • 25 kV elektrische Lokomotiven: 2 Arten, 5 Unterarten (Spitznamen: ASEA, Lepa Brena)
  • Diesellokomotiven: 3 Arten, einige modifizierten Unterarten (Spitznamen: Turner, Djuro Djakovic)
  • Auf Leihgabe: Dispolok ES 64 F 4 Siemens mehr-spannungs Lokomotive (3 kV und 25 Kv)
  • Elektrische Triebfahrzeuge:2 Arten (Spitznamen: Gomulka und Madjar (Ungar))
  • Dieseltriebfahrzeuge: 3 Arten (Spitznamen: Svedjan (Schwede), MACOSA und "nagibni, ICN" (deutsche Art VT612))

Zukünftige Projekte

Neue Bahnstrecke Botovo–Zagreb–Rijeka

Im Januar 2007 wurde mit dem Planung einer neuen Tal-Bahnstrecke von Botovo (ungarische Grenze) über Zagreb nach Rijeka begonnen. Die Gesamtlänge der Strecke sollte 269 km betragen. Die Strecke ist also um 61 Kilometer kürzer als bisher. Die Fahrtzeit sollte nach Fertigstellung von der ungarischen Grenze bis Rijeka statt 5 Stunden nurmehr 2 Stunden betragen. Die gesamte Strecke wird zweispurig ausgebaut und soll Fahrtgeschwindigkeiten bis 160 km/h ermöglichen. Für die Strecke Rijeka−Zagreb sollte man somit nurmehr 59 Minuten benötigen statt bisher 3 Stunden und 45 Minuten. Es muss angemerkt werden, dass die Bahnstrecke mitten durch gebirgiges Gebiet verläuft. Deshalb belaufen sich die Baukosten auf ganze 8 Milliarden Kuna (ca. 1,1 Milliarden Euro). Viele Tunnels müssen gebohrt werden und viele Brücken gebaut werden. Es wird mit einer Fertigstellung Ende 2011 gerechnet.

Die Bahnstrecke ist v. a. von strategischer Bedeutung für den Güterverkehr auf der Schiene und für die Kapazitätserweiterung des Hafens von Rijeka. Die Kapazität des Hafens von Rijeka könnte dadurch von bisher 15 Millionen Tonnen auf über 30 Millionen Tonnen jährlich erhöht werden. Rijeka könnte somit der Haupthafen für Mittel- und Osteuropa werden, weil die bisherige Fahrtzeit auf der Strecke RijekaVukovarMitteleuropa (Donauschifffahrtsweg) um ganze 7 Tage verkürzt werden könnte. Außerdem ist die Entfernung von Rijeka bis Vukovar dreimal kürzer, als jene zwischen Constanţa (Rumänien) am Schwarzen Meer und Vukovar.

Obwohl diese Strecke in den langfristigen Plänen steht, gibt es viele Proteste der Anwohner entlang der geplanten Trasse. Sie befürchten, das die Eisenbahn die Ruhe und den Erholungstourismums zerstören könnte...

Zukünftige Pläne

  • Revitalisierung der im Bürgerkrieg ganz zerstörten Strecke Vinkovci-Osijek
  • Beschaffung neuer elektrischer Lokomotiven (wahrscheinlich Mehrsystemlokomotiven)
  • Beschaffung neuer Elektrischer Triebwagen für Nah- und Fernverkehr (am meisten um Ballungsgebiet Zagreb notwendig)
  • Bau des zweiten Gleises zwischen Botovo-Zagreb(Dugo Selo) und Zagreb-Karlovac.
  • Vollelektrifizerung der Korridorstrecke V, Zweig c.
  • Einführung des GSM-R
  • Einführung des ETCS

Einige Technische Daten

  • Maximale Geschwindigkeit (Auf einigen Teilen des Netzes): 160 km/h
  • Zugsicherung: INDUSI (vereinfachte deutsche Version)
  • Signalisierung: Nur auf Sicht, Blocksicherung (wo anwendbar)

Siehe auch

Commons: Schienenverkehr in Kroatien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien