Tesla Roadster (2008)
Tesla | |
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Tesla Roadster (Darkstar) | |
Produktionszeitraum: | seit 2008 |
Klasse: | Supersportwagen, Elektrofahrzeug |
Karosserieversionen: | Roadster |
Motoren: | 185kW 3-Phasen, 4-Pol AC Induktionsmotor |
Länge: | 3946 mm |
Breite: | 1873 mm |
Höhe: | 1127 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | ≈1220 kg |
Der Tesla Roadster ist ein vollständig elektrisch betriebener, zweisitziger Sportwagen. Er wird das erste Serienfahrzeug der Firma Tesla Motors sein. Seine Markteinführung ist nach mehreren Verzögerungen jetzt (Stand Oktober 2007) für das erste Quartal 2008 geplant.
Der Energiebedarf beträgt im Stadtverkehr etwa 133 Wh/km, bezogen auf den Energiegehalt von Benzin entspricht dies 1,74 Liter auf 100 km. Um diese elektrische Energie zum Laden bereitzustellen, würden bei Erzeugung in einem Wärmekraftwerk etwa 4-8 Liter Heizöl aufgewandt, zur Deckung mit Solarstrom würden für 20000 km Jahresfahrleistung etwa 25 Quadratmeter Solarzellen benötigt.
Vorstellung 2006
Am 24. Juli 2006 stellte Tesla Motors den Roadster auf einer geschlossenen Veranstaltung auf dem Santa Monica Airport vor. Der zweisitzige Sportwagen wird von einem etwa fußballgroßen Elektromotor im Heck angetrieben, der mit maximal 185 kW (252 PS) über ein Zweiganggetriebe auf die Hinterräder wirkt. Ein Zweiganggetriebe genügt, weil Elektromotoren anders als Kolbenmotoren ihr maximales Drehmoment bereits mit der ersten Umdrehung entfalten. Dadurch beschleunigt das Fahrzeug in etwa 4 Sekunden auf 100 km/h, schneller als die meisten Sportwagen. Ein seriennaher Prototyp erreichte im Test die angestrebte Höchstgeschwindigkeit von 130 mph (209 km/h), das Serienfahrzeug wird aus Gründen der Langlebigkeit bei 125 mph (201 km/h) elektronisch abgeriegelt. [1]
Entwicklung
Der Roadster wurde in Zusammenarbeit mit AC Propulsion und Lotus entwickelt. Unverkennbar trägt die Karosserie die Design-Handschrift der britischen Sportwagenschmiede Lotus, in deren Werk in Hethel auch die Serienfertigung geplant ist. Orientierungspunkt war der Lotus Elise, von dem viele Bauteile übernommen wurden. Beide Fahrzeuge nutzen den gleichen Aluminiumrahmen, der vom dänischen Lotus-Zulieferer, Hydro Aluminium, entwickelt wurde. Der Rahmen wiegt lediglich 65kg und ist nicht geschweißt, sondern verklebt und verschraubt. Der gleiche Rahmen wurde auch im Opel Speedster verbaut.

Bemerkenswert ist die Energiequelle: 6.831 handelsübliche Lithium-Ionen-Akkus für Laptops mit einer Speicherkapazität von insgesamt ca. 55 Kilowattstunden, die mit einer Spannung von 400 Volt an den Motor abgegeben werden. Bei den Lithium-Ionen-Akkus handelt es sich um den Typ 18650, von dem jedes Jahr mehrere Milliarden Stück hergestellt werden. Jeder Akku ist 65 mm lang und hat einen Durchmesser von 18 mm. Das gesamte Paket aus 6.831 Akkus wiegt etwa 450 kg. Jeder Akku hat zwei Sicherungen, eine an der Anode sowie eine an der Kathode. Der gesamte Batterieblock wird durch eine Mischung aus Wasser und Glykol gekühlt.
Auf Grundlage des amtlichen amerikanischen Fahrzyklus verspricht der Hersteller einen Radius von 390 km, womit das Fahrzeug für den Alltagsbedarf fast aller Kunden, selbst Fernpendlern, ausreichen würde. Die Ladezeit wird mit 3,5 Stunden angegeben. Für 80% der ursprünglichen Ladekapazität garantiert der Hersteller bis 100.000 Meilen.
Die hohe Reichweite trotz nur 55 Kilowattstunden Speicherkapazität ist möglich, weil Elektromotoren effizienter arbeiten als Verbrennungsmotoren, die die chemische Energie des Treibstoffes zum großen Teil in Wärme, aber nicht wie gewünscht in Bewegung umsetzen. Außerdem wirkt der Elektromotor beim Bremsen als Generator und kann so einen Teil der aufgebrachten Bewegungsenergie wieder in elektrischen Strom umwandeln. Dies spart besonders bei Stadtfahrten Energie.
Kritik
Vielfach skeptisch, gerade auch von Vertretern großer Automobilhersteller, wird die versprochene Haltbarkeit des Batterienblocks im Heck zwischen Fahrersitzbank und Motor gesehen, weil Lithium-Ionen-Akkus nach der Alltagserfahrung in Laptops und Handys nicht übermäßig lange halten. Tesla Motors vertritt aber die Auffassung, dass es extreme Temperaturen sind, die Akkus rasch altern lassen, nämlich Kälte bei Handys und Hitze bei Laptops. Deshalb wird der Akkublock des Tesla Roadster permanent von temperierter Flüssigkeit umspült, die für optimale Temperaturen von 18-25 °C sorgen soll.
Weltweit wird Strom hauptsächlich durch Verbrennung von Kohle oder Gas erzeugt, in Deutschland zu 70%, in Österreich zu 30%. Das Fahrzeug selber ist zwar abgasfrei, doch die bei der Elektrizitätserzeugung freigesetzte Menge CO2 wird meist vernachlässigt.
Werden für die Stromerzeugung erneuerbare Energien genutzt, kann der Tesla ohne fossile Energieträger allein mit der Kraft der Sonne, des Windes, des Wassers und mit Biomasse betrieben werden.
Kosten und Lieferstart
Der Wagen wurde zu einem Einführungspreis von 92.000 Dollar angeboten, seit dem 15. Juni kostet er 98.000 Dollar. Ein vollständiges Laden wird nach amerikanischen Preisen etwa zwei bis drei Dollar kosten.[2] In Deutschland betragen die Kosten dafür etwa 9 €. Im Mai 2007 lagen 400 Bestellungen vor, darunter von George Clooney und Arnold Schwarzenegger. Am Anfang sollen im Werk Hethel von Lotus in England pro Jahr 2.000 Exemplare gefertigt werden. Nach derzeitigen Planungen (Stand Oktober 2007) wird der Lieferstart im ersten Quartal 2008 erfolgen.
Siehe auch
- La Jamais Contente
- AC Propulsion tzero
- Keio University Eliica
- Lightning GT
- Think Global AS
- Venturi Fétish
- Wrightspeed X1
Einzelnachweise
Literatur
- Christian Wüst: Sause mit Starkstrom. in: Der Spiegel. Hamburg 2007,21 (21.5.), S.136-138. ISSN 0038-7452
- Matthias Hohensee: Das schnellste Elektroauto der Welt. in: WirtschaftsWoche. Düsseldorf 2006,36. ISSN 0042-8582
- Kerstin Kohlenberg: [1]Der Herausforderer. in: Die Zeit. 2007,13 (22.3.)
Weblinks
- Tesla Motors Website
- Tesla Roadster Ausführliche Informationen mit Fotos und technischen Details
- Spiegel Online: "Tesla Roadster mit Elektroantrieb: Und es hat Zoom gemacht"
- Unter Strom: Der Tesla Roadster taugt zum Sportwagen Kaliforniens erster Autohersteller Tesla bietet einen Serien-Elektro-Sportwagen an. heise online
- Classic Driver: "Tesla Roadster - Achtung Hochspannung!"