Hang (Musikinstrument)



Das Hang ist ein von Felix Rohner und Sabina Schärer (PANArt Hangbau AG) in Bern entwickeltes Schlaginstrument. Es wurde im Laufe des Jahres 2000 entwickelt und 2001 auf der Frankfurter Musikmesse vorgestellt.
Sein konvexer Korpus besteht aus zwei Halbschalen aus hochfestem Stahlblech. Auf der Oberseite sind sieben oder acht Tonfelder rund um einen in der Mitte liegenden Kuppelton, den Ding, angeordnet. In der Mitte der unteren Halbschale befindet sich eine runde Resonanzöffnung (Gu).
Der Kuppelton Ding ist der tiefste Ton. Bis 2005 wurde er auf A3, G3 oder F3 gestimmt. In die übrigen Tonfelder können unterschiedliche Tonskalen zwischen A3 und F5 eingestimmt werden, so dass das Hang in bis zu 45 verschiedenen Stimmungen gebaut wurde. Der Hohlraum des Hangs bildet zusammen mit dem Gu einen Helmholtz-Resonator. Die Resonanz der Luft liegt eine Oktave unterhalb des Dings, kann durch einen gedämpften Schlag auf den Ding oder mit der flachen Hand am Gu angeregt und durch Verengung der Gu-Öffnung um bis zu einer Oktave abgesenkt werden.
Seit 2006 wird eine Weiterentwicklung des Hangs hergestellt. Das Hang der neuen Generation hat eine Oberfläche aus eingebranntem Messing und einen Messingring um die Naht, an der die beiden Halbschalen des Hangs zusammengeklebt sind. Der Ding ist auf D3 gestimmt. Im Tonkreis aller Hanghang (Mehrzahl von Hang) der zweiten Generation befinden sich die Töne A3, D4 und A4. Die übrigen Töne werden von den Hangbauern frei gewählt. Im Jahr 2007 wurde die Positionierung der Tonfelder im Tonkreis verändert, was zu einer stärkeren Abstrahlung und einem klareren Klang führte.
Gespielt wird das Hang mit den Fingern und Händen. Daher hat es auch seinen Namen: Hang bedeutet in der Sprache der Region Bern Hand. Es wird auf dem Schoß gehalten, kann aber auch auf einen Ständer gestellt werden.
Bei der Entwicklung des Hangs haben das Steelpan aus Trinidad und die indische Ghatam Pate gestanden. Vorläufer des Hangs waren die Instrumente der Pang-Familie. Für diese von PANArt hergestellten Steelpans wurde ein spezielles, mit Stickstoff gehärtetes Blech entwickelt. Das Hang entstand aus der Idee, zwei Halbschalen zu kombinieren und so die Eigenschaften von Ghatam und Steelpan in einem Instrument zu vereinen.
Weblinks
- History, Developement and Tuning of the HANG von Felix Rohner und Sabina Schärer
- Acoustics of the HANG: A hand-played steel instrument von Thomas D. Rossing, Andrew Morrison, Uwe Hansen, Felix Rohner und Sabina Schärer
- Die Welt ist Blech - Über einen neu gefundenen Klang von Lukas Vogelsang
- Das Hang in der Oddmusic Musical Instrument Gallery
- Hang-Music Forum Internet Forum zum Hang
- Das Hang im Internet Verzeichnis weiterführender Internetseiten