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Jean-Paul Bourelly

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Jean-Paul Bourelly (* 23. November 1960 in Chicago) ist ein US-amerikanischer Jazzgitarrist, der ebenso Blues, Rock und Weltmusik spielt.

Jean-Paul Bourelly auf den Warschau Summer Jazz Days 2006

Frühe Jahre

Jean-Paul Bourelly wuchs in Chicago auf, wo Muddy Waters einen bleibenden Eindruck auf ihn machte. In der Schulband spielte er Carlos Santana in Hardrockversion. Durch sein haitisches Elternhaus war er mit Merengue, Voodoo und Roots Music vertraut; außerdem war er von der Musik von Chicagos Southside beeinflusst, insbesondere seinem städtischen Blues.

Leben in New York

1979 zog Bourelly nach New York City, nahm ein Jahr später mit 19 Jahren mit Muhal Richard Abrams Blues Forever auf und spielte mit Pharoah Sanders und den Schlagzeugern Roy Haynes und Elvin Jones. Jones beeindruckte ihn mit seiner Auffassung der afrikanischen Polyrhythmik als Herz des Jazz. Weiterhin spielte er auf George Adams That Old Feeling und Cassandra Wilsons Point of View. Das darauf eingespielte Blue in Green macht sein Können deutlich. Mit Miles Davis war er im Plattenstudio (Amandla). Er beeinflußte auch Bewegungen wie die Black Rock Coalition und die M-Base-Musiker. Im Rockbereich nahm Alben mit Robin Tower und Rod Stewart auf und trat mit Jack Bruce und Terry Bozio auf. Er spielte mit der europäischen Rockband Matalex, di er auch produzierte. Seitdem war seine futuristisch funkig klingende Gitarre in Zusammenarbeit mit Musikern wie Pee Wee Ellis & The JB Horns, Steve Coleman, Defunkt, Geri Allen, Graham Haynes, Marc Ribot, Me'shell Ndegeocello, Trilok Gurtu und Dennis Chambers zu hören.

Internationale Ausrichtung

Bourelly erntete den meisten Ruhm in Europa und Fernost. In Deutschland wurde sein Sound als "dicht und rauh", in Japan von Yoriko Kawachi als schwer, kraftvoll, heftig und wunderschön bezeichnet.[1]. Das Album Trippin (1991) wurde von der amerikanischen Presse gepriesen und als Aufnahme des Jahres in Japan ausgezeichnet. Das 1996er Album Rock of the Cathartic Spirits wurde hoch oben in Listen eingeordnet von der Kritik außerhalb der USA; es wurde wiederum Aufnahme des Jahres in Japan und kam weltweit dabei auf Platz 2 im Music Magazine.

In den 1990ern hat Bourelly herausfordernde Projekte auf einigen der wichtigsten europäischen Festivals vorgestellt. Er arbeitete dabei mit konzeptionell ähnlich freien Gitarristen wie Vernon Reid, Marc Ribot, David Torn und Elliott Sharp (im Duo) zusammen. 1996 stellte er eine neue Gruppe unter seiner Leitung vor: African Boom Bop, mit dem senegalesischen Griotsänger und Schlagzeuger Abdourahman Diop und dem Perkussionisten Mino Cinelu und formulierte seine Philosophie für jede seiner BluWave Bandits Formationen..[2] Seit den späten 1980ern spielten so unterschiedliche Musiker wie der Keyboarder und Rapper Kundalini Mark Batson (von Get Set V.O.P.), Darryl Jones Melvin Gibbs, Reggie Washington, die Schlagzeuger Alfredo Alias und Will Calhoun in den BluWave Bandits. Der Stil mischt die ganze Bandbreite des Jazz mit viel Blues und Groove.

Einzelnachweise

  1. Seine Homepage http://www.bourelly.de
  2. Der Name stammt von einem französischen Journalisten, der Bourellys stilistische Synthese einmal „blue wave“ genannt hatte.