Liebeskummer
Fast alle Menschen erleiden ein- oder mehrmal in ihrem Leben Liebeskummer. Dies ist für gewöhnlich harmlos, kann aber auch zu schweren körperlichen Erkrankungen, Suizid oder Mord führen. In der Medizin wird der Liebeskummer dennoch kaum zur Kenntnis genommen.
Die Ursachen und Symptome sind in vergleichbarer Form auf viele Formen von Verlusten, wie z.B. den Tod von Freunden oder Verwandten, übertragbar.
Ursachen und Folgen
Liebeskummer entsteht häufig durch Verlust oder Trennung von Menschen, zu denen eine emotionale Bindung bestand. Auch in Fällen, in denen es nicht zu einer Bindung zwischen Menschen kommt, diese aber von mindestens einem der betroffenen gewünscht ist, kann es zu Liebeskummer kommen. Beispiel hierfür wäre, dass ein verliebter, aber schüchterner Mensch sich nicht traut, den anderen anzusprechen. Der daraus entstehende Kummer kann zu psychischen Schäden führen, die einer Behandlung bedürfen, wie z.B. Stalking.
Liebeskummer kann ebenso durch die unerfüllte Liebe eines Kindes zu dessen Eltern oder Geschwistern hervorgerufen werden.
In Folge des Liebeskummers wird oft das rationale Handeln eines Menschen abgeschaltet, er neigt zu für außenstehende unbegreiflichem Verhalten wie der totalen Hingabe, Selbstaufgabe und Opferbereitschaft. Wird das Gefühl vom anderen erwidert ist es oft mit ungeheuren Glücksgefühlen, innerer und äußerer Zufriedenheit sowie großer Ausgeglichenheit verbunden. Die Liebe zu einem anderen Menschen kann für Dritte unbegreiflich erscheinen, da sie Bildungs- und soziale Schranken, Alter und Vermögen völlig unbeachtet lässt.
Symptome
Die Reaktion der Menschen auf den Verlust der Liebe eines Mitmenschen oder der auf eine von vornherein unerfüllte Sehnsucht ist sehr verschieden und kann von leichten Formen mit relativ kurzer Dauer bis hin zu langer und schwerster Verzweiflung reichen.
Die Folgenden Symptome können dabei auftreten:
- Leistungen im Alltag verschlechtern sich (Schule, Arbeit, Ausbildung)
- Das Interesse an sozialen kontakten Menschen sinkt, Abschottung
- Lebensfreude nimmt ab
- Appetitlosigkeit oder extreme Esssucht
- Schlaflosigkeit
- Zukunftsängste
- Depressionen, seltener behandlungsbedürftige Neurosen
- aggresives Verhalten
Behandlung
Normalerweise überwinden die meisten Menschen diesen Zustand nach einiger Zeit, der allerdings viele Monate dauern kann, von selber.
Zur Überwindung können folgende Punkte hilfreich sein:
- Ablenkungen suchen (z.B. Hobby, Urlaub)
- Kontakt zu dem verlorenen Liebespartner vermeiden
- Kontakt zu anderen Menschen suchen
Häufig bedarf es jedoch lediglich einiger Zeit und/oder eines neuen Partners um den Liebeskummer zu überwinden. Die Hilfe eines Psychotherapeuten, Psychologen, oder Psychiaters ist dann sinnvoll, wenn man Selbstmordgedanken hat, wenn man seinen Alltagspflichten nicht mehr nachkommt, wenn man sich körperlich vernachlässigt, wenn man länger als 4 Wochen zu Tabletten oder täglich zu Alkohol greift oder sich von seinen Freunden abschottet.