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Gummersbach

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Gummersbach liegt im Bergischen Land, im Südosten des Bundeslands Nordrhein-Westfalen und ist Kreisstadt des Oberbergischen Kreises im Regierungsbezirk Köln. Gummersbach wurde früher auch als Lindenstadt bezeichnet, da Lindenbäume die Hauptstraße säumten. Bis in die 1920er Jahre nannten die Bürger ihre Stadt auch Klein-Paris.

Geografie

Ortsteile

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Nachbargemeinden

Lindlar Marienheide Meinerzhagen, Drolshagen
Engelskirchen, Lindlar Bergneustadt
Engelskirchen Wiehl Reichshof

Geschichte

Mittelalter

Die erste gesicherte Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1109. Eine Urkunde Erzbischof Friedrichs I. von Köln befasst sich u. a. mit der Ermäßigung der Kathedersteuer für ecclesia que est in gumeresbraht (die Kirche in Gumeresbraht)[1]. Als sehr wahrscheinlich für die Anlage des Ortes gilt die zweite Hälfte des 9. Jahrhunderts, wobei der Kölner Erzbischof Gunther als Initiator und möglicherweise als Namensgeber (Bestimmungswort Gum-) fungierte [2]. Nicht auszuschließen ist jedoch die Anlage eines Einzelhofs bereits im 7./8. Jahrhundert.

Neuzeit

Im Jahr 1857 erhielt Gummersbach die Stadtrechte.

Im Zuge der Kommunalgebietsreformen von 1969 und 1975 wurden große Teile der ehemaligen Gemeinden Gimborn und Lieberhausen nach Gummersbach eingegliedert (§ 15 Abs. 1 Köln-Gesetz); zugleich wurden kleinere Gebiete nach Wiehl und nach Marienheide ausgegliedert sowie aus diesen jeweils auch nach Gummersbach eingegliedert (§§ 15 Abs. 2 und 3, 16 Nr. 1 Köln-Gesetz).

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung von 1890-2003
Bevölkerungsentwicklung von 1890-2003
Jahr Einwohnerzahl
1890 7.748
1910 16.050
1925 17.310
1950 30.617
1953 31.557
1957 32.150
1967 32.822
1977 49.285
1990 50.965
1995 54.462
2000 54.314
2002 54.318
2003 54.212
2004 54.312
2005 54.286
2006 53.878

Steinmüllergelände

Datei:Gummersbach.JPG
Steinmüllergelände (links unten), Zentrum und Kreishaus (mitte), Fachhochschule und Berufskolleg Hepel (oben rechts)

Das Gelände des ehemaligen Unternehmens L. & C. Steinmüller im Stadtzentrum wurde nach Insolvenz des Unternehmens von der Stadt Gummersbach für 9 Millionen Euro von Babcock Borsig Power gekauft und im Zuge des Stadtentwicklungsprojektes "Stadt Impuls Gummersbach" städtebaulich neu entwickelt.

Am 2. November 2007 wird dort der Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln neueröffnet. Zur Zeit laufen noch umfangreiche Abrißarbeiten um Platz zu schaffen u.a. für den neuen Firmensitz des Unternehmens Ferchau.

Außerdem ist auf dem Gelände ein Einkaufszentrum geplant. Das neue Einkaufszentrum soll eine Verkaufsfläche von 15.000 m² haben. Momentan werden Mieter gesucht, die noch keine Filiale in Gummersbach besitzen. Als Ankermieter konnte schon das SB-Warenhaus Marktkauf gewonnen werden. Als zweiter Ankermieter soll entweder C&A oder Saturn, die beide schon in Gummersbach eine Filiale haben, ins EKZ ziehen. Sollte Saturn in das neue Einkaufszentrum ziehen, zieht C&A in das Schramm-Haus um, in dem Saturn zur Zeit seine Filiale hat. Im Gespräch ist auch der Textilhändler Zara. Das neue Einkaufszentrum soll im Jahr 2009 eröffnet werden.

Weiterhin ist eine VfL-Arena in Planung.

Um den Verkehr in der restlichen Innenstadt zu entlasten, ist ein Ringschluss zwischen der Kreuzung am Busbahnhof und der Rospestraße in Planung. Durch den Bau dieser Straße ist die Verlegung des Busbahnhofs an die neugebaute Straße nötig. An der Stelle, an der die neue Straße auf die Rospestraße trifft, soll ein Kreisverkehr gebaut werden. Zur Zeit ist eine Straße im Inneren des Steinmüllergeländes in Bau. Diese trägt den Namen Steinmüllerallee. Der Eingang der neuen Fachhochschule liegt an dieser Allee.

Seit Mitte April 2007 ist das Nordtor des Steinmüllergeländes für den Autoverkehr gesperrt. Das Nordtor wird momentan renoviert. Außerdem wird die Kanalisation erneuert und die Fabrikstraße neu gepflastert. Nach dem Umbau wird das Nordtor nur noch für Fußgänger zugänglich sein.

Der Bahnhof, das Bahnhofsgebäude und der Bahnhofsvorplatz sollen ebenfalls neugebaut werden.

Städtepartnerschaften

Die Stadt Gummersbach hat mehrere Städtepartner und pflegt freundschaftliche Beziehungen zu folgenden Städten:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zentrum

Im heutigen Zentrum der Stadt steht die Alte Burg, ein im Jahre 1700 vom damaligen Amtsvogt Pollmann erbautes burgähnliches Wohnhaus. Es liegt im Bereich der Fußgängerzone, an der Kaiserstraße.

Oberhalb des ursprünglichen alten Stadtkerns, der Marktstraße, erhebt sich die Evangelische Kirche. Der so genannte Oberbergische Dom wurde im 11. Jahrhundert im romanischen Stil als Hallenkirche errichtet.

Hülsenbusch

Die evangelische Kirche Hülsenbusch wurde im 18. Jahrhundert nach einem Ortsbrand wieder aufgebaut und barock ausgestattet.

Lieberhausen

In Lieberhausen steht eine von mehreren Bunte Kerken des Oberbergischen Landes, eine protestantische Kirche mit mittelalterlichen Deckengemälden. In einem Restaurant gegenüber der Kirche kann man den Lieberhäuser Eierkuchen essen.

Sport

Handball

  • Der VfL Gummersbach (Herrenmannschaft) war in den 1970er und 1980er Jahren eine der erfolgreichsten Handball-Mannschaften Europas und gilt aktuell als erfolgreichste Handball-Vereinsmannschaft der Welt (nach gewonnenen Titeln).
  • Der TuS Derschlag gilt als zweiterfolgreichste Handballmannschaft der Stadt.

Fußball

  • Der 1. FC Gummersbach ging nach der Saison 1999/2000 als eigenständiger Club aus dem Gesamtverein des VfL Gummersbach hervor. Er spielt ab der Saison 2007/2008 in der Bezirksliga Mittelrhein.

Verkehr

Schienen- und Busverkehr

Bahnhof Gummersbach

Die „Oberbergische Bahn“ (RB 25) verbindet Gummersbach mit Köln. Der Teilabschnitt Gummersbach-Marienheide ist seit 2003 wieder in Betrieb. Eine Anbindung erfolgt stündlich. Eine halbstündliche Taktung von Gummersbach nach Köln besteht zwischen 4:00 und 7:30 Uhr, darüber hinaus ist sie bis 22:30 Uhr nur stündlich. Die Eisenbahnstrecke verläuft eingleisig und die Fahrtzeit beträgt ca. 70 Minuten von Gummersbach bis Köln Hbf. Es wird darüber diskutiert, die Strecke zweigleisig auszubauen und nach Norden hin, über Marienheide hinaus, an den Bahnhof Brügge anzubinden. Durch den zweigleisigen Ausbau der Strecke soll die Fahrzeit verkürzt werden. Außerdem würde die Möglichkeit geschaffen, einen Regionalexpress einzusetzen, welcher Lüdenscheid über Gummersbach mit Köln verbindet.

Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Siehe auch: Oberbergische Verkehrs-AG, Eisenbahnnetz im Oberbergischen Land

Etwa 100 m vom Bahnhof entfernt befindet sich der in den 1980er Jahren erbaute zentrale Busbahnhof der Stadt. Über 400 Busse der OVAG, VRS und RVK verlassen werktags den Busbahnhof, am Wochenende sind es etwa 220 bis 250. Der Busbahnhof verfügt über 8 Bussteige, an denen insgesamt 15 Linien halten. Die Busse verbinden die City mit den innerstädtischen Wohngebieten, den meisten Ortsteilen (entweder als Linien- oder Rundverkehr) sowie mit den auswärtigen Zielen Bergneustadt, Drolshagen, Engelskirchen, Hückeswagen, Lindlar, Marienheide, Nümbrecht, Olpe, Overath, Reichshof, Remscheid-Lennep, Ründeroth, Waldbröl, Wiehl und Wipperfürth (häufig im Halbstunden-Takt).

Straßen

Gummersbach ist über die Bundesautobahnen 4 (E 40) Aachen - Köln - Olpe und 45 (E 41) Dortmund - Siegen - Frankfurt am Main - Aschaffenburg sowie die Bundesstraßen 256 Wipperfürth - Altenkirchen (WW) - Neuwied - Mayen und 55 Jülich - Köln - Olpe - Meschede - Reda-Wiedenbrück erschlossen. Von der A4 aus erreicht man Gummersbach über die Anschlussstellen 25 (Gummersbach) und 26 (Reichshof/Bergneustadt) und von der A45 über die Anschlussstelle 16 (Meinerzhagen).

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

Grundschulen

  • Gemeinschaftsgrundschulen im Stadtzentrum sowie in den Ortsteilen Becke, Bernberg, Derschlag, Dieringhausen, Hülsenbusch, Niederseßmar, Steinenbrück und Windhagen
  • Katholische Grundschule im Ortsteil Dieringhausen.
  • Freie Christliche Bekenntnisschule Gummersbach e. V. im Ortsteil Niedergelpe

Hauptschulen

Gesamtschulen

Realschulen und Gymnasien

  • Städtische Realschulen im Stadtzentrum (auf dem Hepel und auf dem Steinberg)
  • Freie Christliche Realschule Gummersbach e. V. im Ortsteil Karlskamp
  • Städtische Gymnasien Grotenbach und Moltkestraße, beide im Stadtzentrum
  • Abendgymnasium Rhein-Sieg, Außenstelle Oberberg im Ortsteil Dieringhausen

Berufsschulen

  • Berufskolleg Oberberg: Ernährung, Sozialwesen und Technik
  • Berufskolleg Oberberg: Kaufmännische Schulen
  • BildungsCentrum Oberberg für Technik und Wirtschaft

Hochschulen

Sonstige Bildungsstätten

  • Musikschule Gummersbach e.V.
  • Jakob-Moreno-Schule (ehemals Friedrich-Fröbel-Schule), Schule für Lernbehinderte im Stadtzentrum
  • Schule für Erziehungshilfe des Oberbergischen Kreises im Ortsteil Vollmerhausen
  • Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung im Ortsteil Niederseßmar
  • Verein für soziale Bildung e. V. im Ortsteil Dieringhausen
  • Volkshochschule der Stadt Gummersbach im Stadtzentrum
  • Kreisvolkshochschule im Ortsteil Niederseßmar
  • Steinmüller Bildungszentrum GmbH im Stadtzentrum (Rospestraße)

Bibliotheken

Kliniken

Kreiskrankenhaus Gummersbach

Sparkasse

Persönlichkeiten

In Gummersbach geboren

Persönlichkeiten, die im heutigen Stadtgebiet zur Welt kamen:

In Gummersbach gelebt

Persönlichkeiten, die im heutigen Stadtgebiet wichtige Jahre ihres Lebens verbracht haben:

Ehrenbürger

Persönlichkeiten, die mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Gummersbach ausgezeichnet wurden:

Siehe auch

Literatur

  • Gerhard Pomykaj: Von den Anfängen bis zum Beginn der Napoleonischen Herrschaft 1806. In: Gummersbacher Geschichte. Band 1.. Gronenberg, Gummersbach 1993, ISBN 3-88265-184-9.
  • Gerhard Pomykaj: Vom Beginn der Napoleonischen Herrschaft bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1806 - 1918). In: Gummersbacher Geschichte. Band 2. Gronenberg, Gummersbach 2006, ISBN 978-3-88265-261-1.
  • Gerhard Pomykaj, Jürgen Woelke: Marksteine Gummersbacher Geschichte : Ein Kurzführer. In: Beiträge zur Gummersbacher Geschichte. Band 4. Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt, Gummersbach 2000, ISBN 3-9808769-0-X.
  • Josef Arnold, Jürgen Woelke: Alt-Gummersbach. Gronenberg, Gummersbach 1984, ISBN 3-88265-116-4.
  • Stadt Gummersbach (Hrsg.): Stadt Gummersbach : 125 Jahre Stadtrechte (1857 - 1982). Stadtdirektor, Gummersbach 1982.
  • Dirk Adolphs: 125 Jahre L. & C. Steinmüller - 5 nach 12.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Pomykaj: Von den Anfängen bis zum Beginn der Napoleonischen Herrschaft 1806. In: Gummersbacher Geschichte. Band 1.. Gronenberg, Gummersbach 1993, ISBN 3-88265-184-9.
  2. Günther B. Walzik: Siedlungsgeschichtlicher Ertrag archäologischer Untersuchungen an ländlichen Pfarrkirchen des Rheinlandes. Habelt, Bonn 1981, ISBN 3-7749-1255-6.