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Imam

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Imam (arabisch "Gemeindeoberhaupt") ist die Bezeichnung für den obersten religiösen Führer im Islam in der Nachfolge des Propheten Muhammad. In der sunnitischen Doktrin wird Imam parallel zum Titel Kalif gebraucht.

In der Schia, besonders in der auch Imamiya genannten Zwölferschia erfährt der Imam einen Bedeutungszuwachs: Diese betrachtet die zwölf Imame aus der Familie von Ali als rechtmäßige Nachfolger des Propheten.

Die Geschichte der Schia kennt zwölf Imame, deren letzter, Muhammad al-Mahdi nie in Erscheinung trat und nach dem Glauben der Schiiten im Verborgenen lebte. Über vier Generationen hinweg soll er noch über Botschafter mit der Gemeinde Kontakt gehalten haben -- diese Zeit nennen die Schiiten die "kleine Abwesenheit" (al-ghaiba as-sughra). 941 hätte er sich gänzlich zurückgezogen, seit dem dauert die Periode der "großen Abwesenheit" (al-ghaiba al-kubra) an. Den Imamen wird Unfehlbarkeit, Allwissenheit und die Fähigkeit, Wunder zu verüben, zugeschrieben. Ein zentraler Bestandteil der schiitischen Lehre ist der Glaube an die Wiederkehr des verborgenen Imams als Retter und Erneuerer des Islam, der Muhammads Werk vollenden soll. Die Verfassung des Staats Iran von 1979 nennt den zwölften Imam gar als eigentliches Staatsoberhaupt.

Daneben wurde die Bezeichnung Imam oft auch als Ehrentitel für besonders fromme oder gelehrte Persönlichkeiten verwendet, so trug zum Beispiel der berühmte Theologe und Rechtsgelehrte Al-Dschuwayni den Beinamen Imam al-Haramayn.

Die zwölf Imame

  1. Ali ibn Abi Talib (gest. 661)
  2. Al-Hasan
  3. Al-Husain (gest. 680)
  4. Ali Zain al-Abidin (gest. um 713)
  5. Muhammad al-Baqir (gest. um 733)
  6. Dschafar as-Sadiq (gest. 765), Begründer des schiitischen Rechts
  7. Musa al-Kazim (gest. 799)
  8. Ali ar-Rida (gest. 818)
  9. Muhammad at-Taqi (gest. 835)
  10. Ali al-Hadi (gest. 865)
  11. al-Hasan al-Askari (gest. 873)
  12. Muhammad al-Mahdi