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Stewart Island

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Stewart Island

Stewart Island (in der Sprache der Māori Rakiura) schließt sich 30 km südlich an die Neuseeländische Südinsel an. Ihre Fläche von 1746 km² entspricht etwa zwei Dritteln der Fläche des Saarlandes; sie ist die drittgrößte neuseeländische Insel.

Geografie

Sattelitenbild der Insel

Stewart Island umfasst 1746 km². Die einzige Ansiedlung auf der Insel ist Oban. Oban, in der Bucht Halfmoon Bay gelegen, hat etwa 390 Einwohner. Damit beträgt die Bevölkerungsdichte 0,2 Personen / km². Die 70×40 km große Insel ist stark bewaldet und gebirgig. Höchste Erhebung ist der Mount Anglem mit 981 m. Der südlichste Punkt ist das Südwestkap. Die Küstenlinie ist stark zergliedert, insbesondere durch Paterson Inlet, welches sich weit ins Inselinnere zieht. Von der Südinsel ist Stewart Island durch die Foveaux Strait getrennt, die als sehr stürmisch gilt und in der die heute unbewohnte Ruapuke-Insel liegt. Das Klima ist, bedingt durch warme Strömungen, die die Insel umspülen, für die südliche Lage recht moderat. Insbesondere die Winter fallen relativ mild aus. Insgesamt ist das Klima unbeständig, feucht und windig.

Tier- & Pflanzenwelt

Die Insel beheimatet den Stewart Island Brown Kiwi, eine der sechs Unterarten des Kiwi, des neuseeländischen Wappenvogels. Schon bei den Māori als Nahrungsquelle begehrt war Titi - das Küken des Sooty Sturmtauchers. Eine warme Strömung verbindet das australische Great Barrier Reef direkt mit Stewart Island und sorgt in den flachen Gewässern vor der Küste für besonders klares, warmes Wasser und eine artenreiche Unterwasser-Fauna.

Entdeckung und Besiedlung

Küste bei Oban

Geringe Spuren einer Besiedlung durch die Māori lassen sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. In der Sprache der Māori hieß die Insel außer Rakiura (Glühende Himmel) auch Te Punga o te Waka a Maui (Anker von Maui's Kanu). Insgesamt bevorzugten sie eher die kleine Insel Ruapuke auf halbem Wege zum Festland, da diese sich leichter verteidigen ließ. Captain Cook sichtete die Insel als erster Europäer bei seiner Umseglung der Südinsel im Jahre 1770. Da er annahm, Stewart Island sei mit dem Festland verbunden, nannte Cook sie Südkap und hielt weiter nach Süden.

Erst etwa Februar 1809, auf einer Robbenjagd-Fahrt zu einer Inselgruppe vor der neuseeländischen Südinsel, entdeckte Kapitän Bunker mit der Pegasus die Wasserstraße zwischen der neuseeländischen Südinsel und Stewart Island (Foveaustraße) und erkannte dadurch, daß Stewart Island eine Insel ist. In den Berichten über das Eiland taucht zu diesem Zeitpunkt jedoch noch kein Name für die Insel auf. Im August des Jahres fuhr das Schiff vom australischen Port Jackson aus die Südküste der damals unbewohnten Stewart Island entlang, diesmal unter Kapitän S. Chace. An Bord war auch der Erste Offizier William Stewart, nach dem das Eiland später benannt wurde. Er kartographierte Teile der Südküste, vor allem South Port, das heutige Pegasus Port, und gab die Karte an den Herausgeber des Oriental Navigator. 1816 veröffentlichte der die Karte, wobei zum ersten Mal der Ausdruck Stewart's Island benutzt wurde; die Karte wurde von der britischen Marine und Händlern noch bis 1840 benutzt.[1] Irrtümlich wird Stewart allerdings manchmal als Entdecker der Insel oder der Foveaustraße bezeichnet.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts gab es einige europäische Besiedlungsversuche im Hinterland. Ansiedlungen wurden außerhalb von Oban gegründet, mit Sägemühlen und Fischfangstationen. Sie hatten jedoch, bedingt durch die Abgelegenheit, meist nur wenige Jahrzehnte Bestand. Ab 1890 wurde bei Port Pegasus (Südküste) versucht, eine Zinn-Mine zu etablieren. Bis zu 200 Arbeiter waren zeitweilig vor Ort. Es gab ein paar Läden und eine Postfiliale. Heute sind die Ruinen nur per Boot oder durch einen mühsamen Marsch über die Insel zu erreichen.

Verkehr und Tourismus

Erreichbar ist Stewart Island von der Südinsel aus, entweder von Bluff aus mit einer einstündigen Fährpassage oder von Invercargill per Propellerflugzeug. Die Gras-Landebahn von Stewart Island hat keinerlei Abfertigungsgebäude und der Transfer nach Oban wird mit Shuttle-Bussen durchgeführt. In Oban und Umgebung gibt es mehrere Hotels, einige wenige Läden und inzwischen auch einen 6-Loch-Golfplatz. Banken gibt es keine. 2002 wurden bis zu 87 % der Fläche der Insel zum Nationalpark erklärt. Die Insel lässt sich auf diversen beschriebenen Rundwanderungen durchmessen. Spuren der Besiedlungsversuche finden sich häufig am Wegesrand. Am bekanntesten ist der Rakiura-Track, der sich in zirka 3-4 Tagen bewältigen lässt. Ein großer Anteil der Wege ist durch die Parkverwaltung mit Boardwalks gesichert, da die Wege, zum Verschlammen neigend, entsprechend empfindlich sind. Bewirtschaftete Übernachtungsmöglichkeiten gibt es außerhalb von Oban keine. Die Übernachtung ist entweder in Wanderhütten oder auf den ausgewiesenen Biwak-Plätzen möglich. Um den abgelegeneren Teil der Insel zu erreichen, muss man ab zehn Tage kalkulieren. Nur Wenige haben die Insel bisher vollständig zu Fuß umrundet. Die warmen und artenreichen flachen Gewässer locken in den letzten Jahren auch verstärkt den Tauch-Tourismus an.

Einzelnachweis

  1. Robert McNab (1909). Murihiku: A History of the South Island of New Zealand and the Islands Adjacent and Lying to the South, from 1642 to 1835. Wellington, Neuseeland: Whitcombe & Tombs Limited. (Chapter XIII. Stewart Island Exploited, 1809 and 1810. S. 155-162). Elektronische Kopie auf dem New Zealand Electronic Text Center (abgerufen 12. April 2007)

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