Fußball-Europameisterschaft 2008
Fußball-Europameisterschaft 2008 UEFA EURO 2008™ | |
Datei:UEFA EURO 2008 Logo.png | |
Anzahl Nationen | 52 (16 Endrundenteilnehmer) |
Europameister | |
Austragungsort | Österreich und Schweiz |
Eröffnung | 7. Juni 2008 |
Endspiel | 29. Juni 2008 |
Zuschauer | |
Tore | |
Torschützenkönig | |
Bester Spieler |
Die 13. Fußball-Europameisterschaft (UEFA EURO 2008™) wird vom 7. bis 29. Juni 2008 erstmals in Österreich und in der Schweiz ausgetragen. Es treten sechzehn Nationalmannschaften zunächst in vier Vorrundengruppen und danach im K.-o.-System gegeneinander an. Der Europameister 2008 wird schließlich im Endspiel am 29. Juni 2008 in Wien ermittelt.
Insgesamt werden während des dreiwöchigen Turniers mehr als eine Million Besucher die 31 Begegnungen in acht Stadien verfolgen. Mehrere Millionen Fans werden auf offiziellen Fanmeilen in den Spielstädten erwartet. Kumuliert werden die Spiele von vermutlich mehr als acht Milliarden Zuschauern am Fernsehschirm verfolgt.
Gastgeber und Austragungsorte
Hauptartikel: Austragungsorte der Fußball-Europameisterschaft 2008
Den Zuschlag für die Austragung der Europameisterschaft 2008 erhielten Österreich und die Schweiz am 12. Dezember 2002. Insgesamt hatten sich vierzehn Nationen, zusammengefasst zu sieben Kandidaturen, um die Ausrichtung der Euro 2008 beworben. Die Wahlprozedur zur Bestimmung des Gastgebers zog sich über zwei Tage. Am ersten Tag hatten die sieben Bewerberkomittees die Gelegenheit, sich in der UEFA-Zentrale in Nyon ein letztes Mal vor der Verbandsspitze zu präsentieren.

Die endgültige Entscheidung über die Vergabe der Europameisterschaft 2008 traf das Exekutivkomittee der UEFA tags darauf in Genf. Hierbei setzte sich die Bewerbung der beiden Alpenländer im entscheidenden Wahldurchgang mit 9:3 Stimmen gegen Ungarn durch. Zuvor waren im ersten Wahlgang bereits die Bewerbung Russlands, die gemeinsamen Kandidaturen von Bosnien-Herzegowina/Kroatien, Griechenland/Türkei, Schottland/Irland sowie die Vier-Länder-Bewerbung Skandinaviens (Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden) gescheitert. Das Turnier wird damit, nach der gemeinsamen Ausrichtung der Euro 2000 durch die Niederlande und Belgien, zum zweiten Mal durch zwei Länder gemeinsam veranstaltet.
Nach zwei erfolglosen Bewerbungen um die Ausrichtung der Europameisterschaft - zuletzt in einer Gemeinschaftskandidatur mit Ungarn zur Durchführung der Euro 2004 - ist es das erste Mal, dass ein Fußball-Großereignis in Österreich stattfindet. So kann nun auch Österreich das erste Mal an einer EM teilnehmen. In der Schweiz fand 1954 die Fußballweltmeisterschaft statt.
Für die Europameisterschaft sind acht Spielstätten vorgesehen worden, davon je vier in der Schweiz und in Österreich.
Österreich

- Im Ernst-Happel-Stadion in Wien wird das Finale der Europameisterschaft ausgetragen. Es ist das größte Stadion der beiden Länder. Als einziges 5-Sterne-Stadion nach UEFA-Klassifizierung hat es weniger als 50.000 Sitzplätze (49.825), doch wird es anlässlich der EM auf 53.008 Plätze ausgebaut. Im zweiten Rang wird am oberen Ende eine zusätzliche Sitzreihe (ca. 1.000 Plätze) errichtet und vor dem ersten Rang werden 7 zusätzliche temporäre Sitzreihen errichtet. Der Ausbau wird aber nach der EM wieder rückgängig gemacht, weil sonst der Leichtathletikverband die Laufbahn nicht nutzen kann. Das Stadion ist des Weiteren noch für die drei Gruppenspiele der österreichischen Nationalmannschaft, zwei Viertelfinalspiele und ein Halbfinalspiel vorgesehen. Das Ernst-Happel-Stadion ist weder das Heimstadion des Clubs SK Rapid Wien, der seine Heimspiele im Gerhard-Hanappi-Stadion austrägt, noch das der Austria Wien, die im Franz-Horr-Stadion spielt, sondern exklusiv die Heimstätte der österreichischen Fußballnationalmannschaft. Allerdings finden Europapokal-Spiele von Wiener Vereinen gegen renommierte Clubs aus Kapazitätsgründen mitunter in diesem Stadion statt.
- In Innsbruck im Tivoli-Stadion, der Heimat vom FC Wacker Innsbruck, werden drei Gruppenspiele der Euro 2008 stattfinden. Das Tivoli-Stadion wurde im September 2000 eröffnet. Es bietet derzeit für nationale Spiele 17.400 Zuschauern Platz, bei internationalen Spielen umfasst es aufgrund der Umwandlung von Steh- in Sitzplätze nur 15.200 Plätze. Zur EM soll es auf eine Kapazität von 30.000 Sitzplätzen erweitert werden (die Erweiterung soll nach der Europameisterschaft wieder rückgängig gemacht werden). Alle Zuschauerplätze sind überdacht. Eine wesentliche Neuerung ist eine 10.000 Quadratmeter große Arkade, wo sich dauerhafte Einrichtungen wie Klub-Räume, Sportgeschäfte und Fitness-Studios befinden.
- Im Klagenfurter Wörtherseestadion werden drei Gruppenspiele ausgetragen. Das Stadion liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wörthersee und wurde September 2007 fertiggestellt. Während des Turniers werden dort 32.000 Zuschauer Platz finden, danach 12.500.

- In Wals-Siezenheim bei Salzburg werden im EM-Stadion Wals-Siezenheim drei Gruppenspiele stattfinden. Das Stadion, das im Laufe des Jahres 2003 fertiggestellt wurde, fasste nach der Eröffnung 18.850 Zuschauer. Bis Juli 2007 wurde es planmäßig und rechtzeitig für die EM auf 30.200 Plätze erweitert (Aufbau eines zweiten Ranges). Ursprünglich war wie in Innsbruck und Klagenfurt ein Rückbau auf die kleine Version für die Zeit nach der EM geplant. Nach der Übernahme des ansässigen Vereins Austria Salzburg durch den Red Bull-Konzern im Frühjahr 2005 haben sich die sportlichen Ansprüche des neuen Vereins jedoch geändert, sodass das Stadion vermutlich in der EM-Größe erhalten bleibt.
Schweiz

- In Basel werden im Heimstadion des Fußballvereins FC Basel St. Jakob-Park sechs EM-Spiele stattfinden, es ist somit Hauptaustragungsort der Spiele in der Schweiz. Das von den Architekten Herzog & de Meuron von 1999 bis 2001 erstellte und 30.500 Sitzplätze fassende Stadion wird zur Zeit zum größten Schweizer Stadion mit 42.500 Plätzen ausgebaut (Rückbau nach der EM auf 38.500 Plätze). Im Stadion werden die drei Gruppenspiele mit der Schweiz am 7. Juni (Eröffnungsspiel), 11. Juni und 15. Juni sowie zwei Viertelfinalspiele am 19. Juni und 21. Juni und ein Halbfinalspiel am 25. Juni 2008 ausgetragen.
- In Bern wurde bis 2005 ein neues Stadion gebaut. Das alte Wankdorf wurde abgerissen und es entstand das neue Stade de Suisse Wankdorf im Wert von 350 Mio. Schweizer Franken, welches Platz für 32.000 Zuschauer bietet. Im Sommer 2001 war Baubeginn und Sommer 2005 die Eröffnung. Ähnlich wie das St. Jakob-Stadion beinhaltet es ein Einkaufszentrum, Restaurants und Büroräume. Im Heimstadion des BSC Young Boys werden drei Gruppenspiele am 9. Juni, 13. Juni und 17. Juni 2008 stattfinden.

- In Lancy bei Genf, im einzigen französischsprachigen Ort an der EM, werden im Stade de Genève am 7. Juni, 11. Juni und 15. Juni 2008 ebenfalls drei Gruppenspiele ausgetragen. Der Fußballverein Servette FC Genève hat hier seine Heimspiele ausgetragen bevor er im Jahre 2004 in Konkurs ging. Das 2003 errichtete Stadion hat 31.500 Plätze und wird seit 2004 praktisch nur noch für Konzerte oder Spiele der Schweizer Nationalmannschaft benützt.
- In Zürich war ursprünglich der Hardturm als Spielort vorgesehen. Da dieses Projekt jedoch durch eine Bürgerinitiative gestoppt wurde, werden die drei Vorrundenspiele am 9. Juni, 13. Juni und 17. Juni 2008 im neuerstellten Stadion Letzigrund stattfinden, welches im September 2007 eingeweiht wurde. Hier werden bei der EM 31.500 Besucher Platz haben.
Modus und neuer EM-Pokal
In der Vorrunde bilden die sechzehn Teilnehmer vier Gruppen mit je vier Mannschaften, von denen sich jeweils die ersten beiden für das Viertelfinale qualifizieren. Ab dem Viertelfinale wird das Turnier über Halbfinale und Finale im K.-o.-System fortgesetzt. Im Gegensatz zur Weltmeisterschaft findet bei Europameisterschaften seit 1984 kein Spiel um den dritten Platz mehr statt.
In den Vorrundengruppen spielt jede Mannschaft gegen jede andere Mannschaft ihrer Gruppe nach dem Meisterschaftsmodus, wobei für einen Sieg drei und für ein Unentschieden ein Punkt vergeben wird. Bei Punktgleichheit mehrerer Mannschaften in den Gruppenspielen entscheidet zunächst die Tordifferenz, dann die Anzahl erzielter Tore aus den direkten Begegnungen über die Platzierung. Danach wird die Tordifferenz und Anzahl der erzielten Tore aller Gruppenspiele herangezogen. Sollte hierdurch immer noch keine Entscheidung gefallen sein, wird die Platzierung anhand des WM-Qualifikationskoeffizienten, der Fairplay-Wertung sowie schließlich dem Losentscheid festgemacht.[1]
Ab dem Viertelfinale wird das Turnier im K.-o.-System fortgesetzt, wobei sich der Sieger eines Spiels für die nächste Runde qualifiziert. Endet das Spiel nach Ablauf der regulären Spielzeit unentschieden, wird es um zwei Mal 15 Minuten verlängert. Das bei vorhergehenden EM-Turnieren angewandte Golden Goal sowie Silver Goal wurde abgeschafft. Ist auch nach der Verlängerung keine Entscheidung gefallen, wird der Sieger der Begegnung durch Elfmeterschießen ermittelt.[2] Im Gegensatz zu den Weltmeisterschaften gibt es bei Europameisterschaften seit 1984 kein Spiel um den dritten Platz. Der Europameister qualifiziert sich zudem für den im Jahr 2009 stattfindenden Konföderationen-Pokal in Südafrika.
Der Europameister erhält für vier Jahre die von der UEFA gestiftete Trophäe, auf der der Name der siegreichen Mannschaft eingraviert wird. Für die Europameisterschaft 2008 wird ein neuer Pokal verliehen, der den bisherigen Coupe Henri Delaunay ablöst. Der Pokal wurde am 27. Januar 2006 vorgestellt und ist, wie schon sein Vorgänger, nach dem früheren französischen Generalsekretär der UEFA Henri Delaunay benannt.[3] Entworfen wurde die neue Trophäe von der Londoner Juwelierfirma Asprey. Die Kosten beliefen sich auf 50.000 Schweizer Franken.
Der erstmals überreichte Pokal ähnelt vom Design her dem oberen Teil seines Vorgängers, ist jedoch 22 Zentimeter höher. Er ist 60 Zentimeter hoch, besteht zu einem Großteil aus Sterlingsilber und wiegt 7,6 Kilogramm. Die oberen und unteren Enden des Pokals sind mit einer Ziselierung versehen. Auf der Vorderseite sind das UEFA-Logo und die Bezeichnung UEFA EUROPEAN FOOTBALL CHAMPIONSHIP eingraviert. Auf der Rückseite befinden sich unter dem Namen COUPE HENRI DELAUNAY die Namen der bisherigen Europameister.
Die Trophäe bleibt im ständigen Eigentum der UEFA und kann nicht dauerhaft von einem Land gewonnen werden. Der amtierende Europameister behält den Pokal bis zur nächsten EM und darf jeweils eine Kopie anfertigen lassen, die den eindeutigen Vermerk „Replikat“ enthalten muss und 4/5 der Originalgröße des Pokals nicht überschreiten darf. Eine Mannschaft, die dreimal in Folge oder fünfmal insgesamt Europameister geworden ist, erhält eine originalgetreue Nachbildung der neuen EM-Trophäe.[4]
Qualifikation
Hauptartikel: Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft 2008
Für die Teilnahme an der Euro 2008 hatten sich alle 52 zum Zeitpunkt des Meldeschlusses bestehenden UEFA-Mitgliedsverbände angemeldet. Zum ersten Mal nahm Kasachstan, das 2002 vom asiatischen Kontinentalverband AFC zur UEFA gewechselt war, an der EM-Qualifikation teil. Serbien trat die Nachfolge des aufgelösten Staatenbundes Serbien und Montenegro an. Da Montenegro erst am 26. Januar 2007 als vollwertiges Mitglied der UEFA aufgenommen wurde, blieb dem Balkanstaat ein Teilnahme an der Qualifikation zur Euro 2008 verwehrt.
Nach dem offiziellen Reglement der UEFA ist die Europameisterschaft in Qualifikation und Endrunde gegliedert. Für die EM-Endrunde konnten sich, neben den beiden automatisch zur Teilnahme berechtigten Gastgebern Österreich und Schweiz, vierzehn weitere Mannschaften qualifizieren.
Das Austragungsformat der Qualifikation für die Endrunde in Österreich und der Schweiz wurde durch das Exekutivkomitee der UEFA am 21. April 2005 auf der Tagung im estnischen Tallinn festgelegt. Die Auslosung der Qualifikationsgruppen fand am 27. Januar 2006 im Raffles Le Montreux Palace im schweizerischen Montreux statt, die Spiele selbst zwischen dem 16. August 2006 und dem 24. November 2007.
Die insgesamt 50 um die restlichen vierzehn Endrundenplätze konkurrierenden Mannschaften wurden einer Achtergruppe und sechs Siebenergruppen zugelost. In den einzelnen Gruppen, in denen jede Mannschaft in Hin- und Rückspielen gegen jede andere Mannschaft antrat, qualifizierten sich der Erst- und Zweitplatzierte direkt für die Europameisterschaft 2008. Im Gegensatz zu früheren Qualifikationsrunden gab es keine Relegationsspiele der Gruppenzweiten.
- Teilnehmer
Nach 306 Qualifikationsspielen, in denen insgesamt 839 Tore erzielt wurden, konnten sich folgende Länder für die Endrunde qualifizieren:
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Auslosung

Die Auslosung der EM-Endrunde findet am 2. Dezember 2007 im Kultur- und Kongresszentrum in Luzern statt.
Für die Auslosung wurden die qualifizierten Mannschaften in vier Töpfe aufgeteilt. Im ersten Topf befinden sich die beiden als Köpfe der Gruppen A und B gesetzten Gastgeber Schweiz und Österreich, sowie Titelverteidiger Griechenland. Die übrigen qualifizierten Mannschaften wurden den Töpfen gemäß ihres EM-Koeffizienten, der sich aus den Qualifikationsspielen zur WM 2006 und EM 2008 errechnete, zugeteilt. Eine Ausnahme bildete Deutschland, das als Gastgeber keine Qualifikationsspiele zur Weltmeisterschaft 2006 austragen musste, und somit nur mit den Qualifikationsspielen zur EM 2008 in die Wertung einging. Die vier Töpfe beinhalteten schließlich:
- Topf 1: Schweiz, Österreich (beide Gastgeber), Griechenland (Titelverteidiger), Niederlande (bester Koeffizient)
- Topf 2: Kroatien, Italien, Tschechien, Schweden
- Topf 3: Rumänien, Deutschland, Portugal, Spanien
- Topf 4: Polen, Frankreich, Türkei, Russland
Gruppe A | Gruppe B | Gruppe C | Gruppe D |
---|---|---|---|
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B2 | C2 | D2 |
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C3 | D3 |
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Spielplan
Vorrunde
Gruppe A
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | |||
2 | |||
3 | |||
4 |
Gruppe B
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | |||
2 | |||
3 | |||
4 |
Gruppe C
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | |||
2 | |||
3 | |||
4 |
Montag, 9. Juni 2008, 18:00, in Zürich | |||
C3 | - | C4 | : (:) |
Montag, 9. Juni 2008, 20:45, in Bern | |||
C1 | - | C2 | : (:) |
Freitag, 13. Juni 2008, 18:00, in Zürich | |||
C2 | - | C3 | : (:) |
Freitag, 13. Juni 2008, 20:45, in Bern | |||
C1 | - | C4 | : (:) |
Dienstag, 17. Juni 2008, 20:45, in Bern | |||
C1 | - | C3 | : (:) |
Dienstag, 17. Juni 2008, 20:45, in Zürich | |||
C2 | - | C4 | : (:) |
Gruppe D
Rang | Land | Tore | Punkte |
---|---|---|---|
1 | |||
2 | |||
3 | |||
4 |
Dienstag, 10. Juni 2008, 18:00, in Innsbruck | |||
D3 | - | D4 | : (:) |
Dienstag, 10. Juni 2008, 20:45, in Salzburg | |||
D1 | - | D2 | : (:) |
Samstag, 14. Juni 2008, 18:00, in Innsbruck | |||
D2 | - | D3 | : (:) |
Samstag, 14. Juni 2008, 20:45, in Salzburg | |||
D1 | - | D4 | : (:) |
Mittwoch, 18. Juni 2008, 20:45, in Salzburg | |||
D1 | - | D3 | : (:) |
Mittwoch, 18. Juni 2008, 20:45, in Innsbruck | |||
D2 | - | D4 | : (:) |
Finalrunde
Im Viertel- und Halbfinale sowie im Finale wird im K.-o.-System gespielt. Steht es bei den Spielen der Finalrunde nach der regulären Spielzeit von 90 Minuten unentschieden, kommt es zur Verlängerung von zweimal 15 Minuten und eventuell (falls immer noch kein Sieger feststeht) zum Elfmeterschießen.
Viertelfinale |
Halbfinale Basel, Wien 20:45 Uhr |
Finale Wien 20:45 Uhr | ||||||||||
A1 | ||||||||||||
B2 | ||||||||||||
Basel, Wien 20:45 Uhr | ||||||||||||
B1 | ||||||||||||
A2 | ||||||||||||
C1 | ||||||||||||
D2 | ||||||||||||
Basel, Wien 20:45 Uhr | ||||||||||||
D1 | ||||||||||||
C2 |
Viertelfinale
19. Juni 2008 | Basel | Sieger A | - | Zweiter B | : (:) | |
20. Juni 2008 | Wien | Sieger B | - | Zweiter A | : (:) | |
21. Juni 2008 | Basel | Sieger C | - | Zweiter D | : (:) | |
22. Juni 2008 | Wien | Sieger D | - | Zweiter C | : (:) |
Halbfinale
25. Juni 2008 | Basel | Sieger 19. Juni 2008 | - | Sieger 20. Juni 2008 | : (:) | |
26. Juni 2008 | Wien | Sieger 21. Juni 2008 | - | Sieger 22. Juni 2008 | : (:) |
Finale
29. Juni 2008 | Wien | Sieger 25. Juni 2008 | - | Sieger 26. Juni 2008 | : (:) |
UEFA-All-Star-Team
Seit der Europameisterschaft 1996 stellt eine Expertenkommision der UEFA ein All-Star-Team mit den besten Spielern des Turniers zusammen. Verantwortlich für die Wahl der offiziellen Mannschaft des Turniers ist die aus erfahrenen Trainern bestehende technische Studiengruppe, welche die technische Entwicklung während der EM-Endrunde analysiert und in einem Abschlussbericht zusammenstellt. Die Kriterien bei der Wahl des All-Star-Teams sind Teamgeist, Technik, Abwehr- oder Torjägerqualitäten.[5]
Organisation und Umfeld
Euro 2008 SA
Verantwortlich für die Gesamtorganisation der Fußball-Europameisterschaft 2008 ist die Euro 2008 SA, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der UEFA mit Hauptsitz in Nyon sowie Turnierdirektionen in Wien und Bern. Das höchste Gremium der am 17. Dezember 2004 gegründeten Aktiengesellschaft ist der Verwaltungsrat, der sich aus Vertretern der UEFA sowie der beiden Gastgeberverbände zusammensetzt. Präsident des neun Mitglieder umfassenden Verwaltungsrates der Euro 2008 SA war bis Ende 2006 der SFV-Präsident Ralph Zloczower. Anschließend übernahm Friedrich Stickler, der Präsident des ÖFB, die Funktion.[6]
Für die operative Führung der Euro 2008 SA ist die Geschäftsleitung um den Schweizer Martin Kallen verantwortlich. Zudem haben die Schweiz und Österreich je einen Turnierdirektor: Christian Schmölzer (Österreich) und Christian Mutschler (Schweiz), die für die Organisation des Turniers verantwortlich sind. Beide Verbände unterschrieben im November in Wien ein Rahmenabkommen, im Januar 2005 kam der neu gegründete Verwaltungsrat der Euro 2008 erstmals zusammen. Das Turnier-Organisationsbüro wird seinen Sitz in Nyon, Schweiz haben.
Bei der Organisation des Turniers will man sich stark an der hochgelobten Fußball-Weltmeisterschaft 2006 orientieren. Es sind also erneut zahlreiche Partymeilen, PublicViewing-Leinwände etc. zu erwarten.
Visuelles Erscheinungsbild
Das Logo der Fußball-Europameisterschaft 2008 zeigt die stilisierte Gebirgslandschaft der beiden Gastgeberländer Schweiz und Österreich, in deren Mitte sich ein Fußball befindet. Das Emblem ist überwiegend in rot und weiß, den Nationalfarben der beiden Gastgeber gehalten. Der grüne Kern des Balles soll die Wichtigkeit der Natur in der Region wiedergeben. Entworfen wurde das am 7. Juni 2005 erstmals während einer feierlichen Zeremonie in der Wiener Hofburg präsentierte Logo von der Londoner Design- und Markenfirma English & Pockett.[7]
Die offiziellen Maskottchen der Europameisterschaft 2008 heißen Trix und Flix. Die offensichtlich fußballbegeisterten Zwillinge stellen die Austragungsländer in ihren Nationalfarben Rot-Weiß dar. Ihre Trikotnummern sind "20" und "08", um beim Nebeneinanderstehen den Schriftzug "2008" zu erzeugen. Die Figuren wurden von Warner Bros. Consumer Products entwickelt und erinnern optisch und namentlich sehr an Fix und Foxi. Die knallroten, gezackten Frisuren erinnern an das Logo der Euro 2008 und Bergketten der Alpenländer. Die Namen der beiden wurden per Internet gewählt. Zur Auswahl standen Zagi & Zigi, Flitz & Bitz und Trix & Flix. 36,3 Prozent (67.406 Personen) entschieden sich - seit dem 27. September via Internet, Telefon-Hotline und in allen McDonald's-Restaurants der beiden Länder - für die am 10. Oktober 2006 im Historischen Rathaus von Innsbruck bekanntgegebenen Namen. Vor dem Freundschaftsspiel Österreich - Schweiz, welches zwei Tage darauf stattfand, betraten die beiden zum ersten Mal offiziell ein Fußballstadion. Österreich gewann das Spiel mit 2:1.
Debatte um "Euro-Song"
Mitte 2007 wurde vom österreichischen Sänger Rainhard Fendrich bekannt gegeben, dass er eine Hymne für die Europameisterschaft aufnehmen werde, Unterstützung bekam er von den drei österreichischen Nationalteamspielern Andreas Ivanschitz, Marc Janko und Helge Payer. Das Lied wurde im Juli 2007 aufgenommen und ist Mitte November unter dem Titel "Wir sind Europa" am österreichischen Markt erschienen.[8] Das brachte eine Debatte auf, da Fendrich weder von der UEFA, noch vom ÖFB ausgewählt wurde, die offizielle Hymne zu singen. Fendrich meinte dazu, dass es "sein Beitrag" zur Europameisterschaft sei und er keine Unterstützung von den Verbänden brauche. Laut österreichischem Fußballbund, soll Christina Stürmer für Österreich die "Offizielle" singen. In der Schweiz wird spekuliert, ob Baschi mit "Bring en hei" für den Schweizer Teil die Hymne singen sollte. Für den offiziellen Song sind DJ Ötzi und DJ BoBo im Duett Favoriten, für die UEFA zu singen. Der Schweizer Sänger dementierte diese Gerüchte nicht, es sei ein etwaiges Projekt geplant. Weiters kämen SheSays und Fabienne Louves laut Medienberichten in Frage.
Sponsoren
Für die Euro 2008 sind derzeit 18 offizielle Sponsoren geplant, durch welche die UEFA mindestens 400 Millionen Franken (etwa 257 Millionen Euro) einnehmen will. Aufgeteilt sind die Sponsoren-Pakete in verschiedene Gruppen:
- UEFA-Eurotop-Partner: Preis pro Paket 40 Mio CHF(26 Mio EUR)* (MasterCard, Carlsberg, McDonald’s, Coca-Cola, JVC, Hyundai)
- Offizielle Event-Sponsoren (mit weltweiten Rechten): Preis pro Paket 30 Mio CHF(19 Mio EUR)* (Continental, Adidas, Castrol, Canon)
- Supporter Schweiz (mit nationalen Rechten): Preis pro Paket 5-8 Mio CHF(3,2-5,1 Mio EUR)* (UBS, Swisscom, Hublot, Ferrero)
- Supporter Österreich (mit nationalen Rechten): Preis pro Paket 3-5 Mio CHF(1,9-3,2 Mio EUR)* (Telekom Austria, Österreichische Post, UniCredit Group)
* Schätzung durch Zeitung Bilanz/Cash
Da die Supporter-Pakete nur landesweite Werberechte enthalten, reduziert sich die Anzahl möglicher Werbepartner pro Land somit auf insgesamt 14 Sponsoren. Zum Vergleich: Bei der Euro 2000 waren es noch 22 Sponsoren. Im Gegensatz dazu wurden die Sponsorenpreise stark erhöht, was unter anderem zu einigen Absagen von potentiellen Sponsoren führte [9].
Motto
Das Motto für die Endrunde lautet „Erlebe Emotionen“. Es soll laut dem ehemaligen UEFA-Generaldirektor Lars-Christer Olsson auf den Punkt bringen, was die Europameisterschaft 2008 zu bieten hat – „Emotionen aller Art, Freude oder Enttäuschung, Erholung oder Hochspannung bis zum Schlusspfiff“.[10]
Zuschauer, Stadien und Eintrittskarten
Die 1,13 Millionen Eintrittskarten für die 31 Spiele werden wie folgt verteilt:
- 870.100 (77 %) Karten sind für den öffentlichen Verkauf bestimmt.
- 418.100 (37 %) Karten wurden Ende April 2007 unter allen Interessenten verlost, welche sich während des Monats März 2007 über die offizielle Internetseite bewerben konnten.
- Je 226.000 (2 mal 20 %) Karten werden die beiden nationalen Verbände der qualifizierten Teams für ihre Gruppenspiele erhalten, um sie an ihre Fans verkaufen zu können.
- 259.900 (23 %) Karten sind für Sponsoren, Vertreter der 52 UEFA Landesverbände, Medien, die UEFA und das Hospitality-Programm reserviert.
- Etwa 169.500 (~ 15 %) Karten werden dabei den offiziellen Werbepartnern zugeteilt werden.
Die erste Phase wurde am 31. März beendet. Für die 418.100 Karten wurden 8.467.919 Bestellwünsche registriert. Aufgrund der massiven Überbuchung der Karten wurde auf eine zweite Verkaufsphase im Juni 2007 verzichtet.[11]
Berichterstattung
Das Sportvermarktungsunternehmen SportFive hat sich vom europäischen Fußballverband UEFA die europäischen Fernseh-Übertragungsrechte an der Fußball-Europameisterschaft 2008 gesichert. Dies gab die Europäische Fußballunion am 2. Januar 2005 nach dem Treffen ihres Exekutivkomitees in Nyon bekannt. Die UEFA hatte diverse Angebote überprüft und zwei Bewerber in die engere Auswahl gezogen - SportFive und den langjährigen UEFA-Partner, die European Broadcasting Union (EBU). Die UEFA wolle ihre Politik der Vergangenheit ändern und fortan für jeden einzelnen Markt eine maßgeschneiderte Lösung anstreben, begründete sie ihren Schritt.
Hauptvertragsbedingung ist, dass der Großteil der Übertragungen im freiempfangbarem Fernsehen stattfindet. In der Schweiz übernimmt das Schweizer Fernsehen die Ausstrahlung aller 31 Partien ebenso wie in Österreich der ORF, in Deutschland werden die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF 27 der 31 Spiele zeigen.
Da die Zuschauerzahlen bei der Fußball-Europameisterschaft 2004 um 20 Prozent höher waren als bei der Euro 2000, wird auch in Bezug auf 2008 ein solcher Betrag erwartet. Der europäische Marktwert wird deshalb schätzungsweise bei über 600 Millionen Euro liegen.
Wirtschaftliche Auswirkungen des Turniers
Situation in der Schweiz
Basel-Stadt und Basel-Landschaft rechnen mit 21,6 Millionen Franken Kosten für die Euro. Der Bund wendet 82,5 Millionen auf. 4.2 Millionen setzt er für regionale Euro-Kosten in Basel ein. Die Fussballverbände UEFA und SFV beteiligen sich nur mit 1 Million Franken. [12]
Euro-08-Geschäftsführer Martin Kallen erwartet gemäss einem Interview im Schweiz Tages-Anzeiger mehr als 1,3 Milliarden Einnahmen vor Abzug aller Kosten. Eine Studie von PricewaterhouseCoopers aus dem Jahr 2006 kalkuliert die durch die EURO generierten Steuereinnahmen „auf gesamthaft rund 50 Millionen“ für die ganze Schweiz. [13]
Die UEFA wünscht, dass die teilnehmenden Spieler keine Quellensteuer zahlen müssen. [14] Laut Gesetz muss das von den ausländischen Fussballern in der Schweiz erwirtschaftete Einkommen mit bis zu einem Drittel versteuert werden. Bei einem Konzert beispielsweise müssen die Künstler ebenfalls Quellensteuer bezahlen. Die Polizei kann die Sicherheitskosten in Rechnung stellen (Ende 2007 geschätzte Kosten: 64 Mio. SFr [15]).
Weiterhin soll „Trittbrettfahrer-Werbung“ verboten werden. Dabei ginge es nicht um Werbung mit dem EURO 2008-Logo, sondern nur um Werbung mit einem Bezug zum Turnier. Das Gesetz ist aber nicht entsprechend angepasst worden. [16]
Wirte im ganzen Land sind vom Ansinnen des europäischen Fußballverbandes überrascht worden, von ihnen Sonderabgaben für das Zeigen der Spiele in ihren Lokalen einzukassieren. Sehr wahrscheinlich sind solche Abgaben im Gesetz gar nicht vorgesehen. [17]
Einzelnachweise
- ↑ UEFA (Hrsg.): Reglement der UEFA-Fussball-Europameisterschaft 2008, S. 8 f.
- ↑ UEFA (Hrsg.): Reglement der UEFA-Fussball-Europameisterschaft 2008, S. 9.
- ↑ uefa.com: You won't find a superior trophy (englisch)
- ↑ Euro 2008 SA (Hrsg): Die Trophäe aus inside 02. August 2006, S. 18 f.
- ↑ uefa.com: Experten analysieren technische Trends
- ↑ Euro 2008 SA (Hrsg): EURO-Macher aus UEFA EURO 2008™, S. 44 ff.
- ↑ uefa.com: Logo der UEFA EURO 2008™ enthüllt
- ↑ em-blogger: EM-Song "Wir sind Europa" 15.11.2007
- ↑ http://www.blick.ch/sonntagsblick/aktuell/artikel34250
- ↑ uefa.com: „Erlebe Emotionen“ bei der EURO 2008™
- ↑ uefa.com: Über 500.000 Karten-Interessenten
- ↑ tages-anzeiger: Grossleinwände treiben die Kosten der Euro 08 in Basel in die Höhe
- ↑ baz-ch Österreich verdient an der EURO 2008 mehr als die Schweiz
- ↑ swissinfo.org: Steuerstreit zwischen UEFA und Kanton Bern wird zur Justiz-Sache
- ↑ Schweizer Fernsehen: EURO 2008 - Sicherheit
- ↑ rotweiss24.ch: " EURO 2008 - Kein Gesetz gegen Trittbrettfahrer-Werbung
- ↑ tages-anzeiger.ch: TV-Pläne der Uefa ärgern Euro-08-Gastgeber
Weblinks
- Category:Fussball-Europameisterschaft 2008|uselang=de}} Commons: Fußball-Europameisterschaft 2008] – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien