Wing Chun
Zur Entstehungsgeschichte des Wing Chun, einer chinesischen Kampfkunst, existieren zwei verschiedene Überlieferungen.
In der am weitesten verbreiteten Version der Entstehungsgeschichte wird beschrieben, dass die Nonne Ng Mui versuchte, ein Kampfsystem zu entwickeln, das mit dem kraftvollen Shaolin-Kung Fu-Stil der Mönche konkurrieren konnte. Ihr Wissen gab sie an ein Mädchen weiter, das sich gegen einen lokal ansässigen Kämpfer zur Wehr setzen musste, der sie immer wieder bedrängte. Dieses Mädchen hieß Wing Chun (schöner Frühling).
Die andere Version der Entstehungsgeschichte besagt, das sich einige sehr gute Kämpfer aus dem großen Kaiserreich China in einem Kloster in der Halle des "schönen Frühlings" trafen und dort zusammen diesen hoch effektiven Stil entwickelten.
Zur Charakteristik des Stils kann allgemein gesagt werden, dass alle Techniken auf ihre Wirkung hin maximiert worden sind. Die Bewegungen sind meist gradlinig und kurz. Der Einsatz von Kraft ist differenziert zu anderen Kung Fu-Stilen zu sehen: es wird in der Regel keine reine Muskelkraft verwendet, sondern eine Mischung aus Gewichtsverlagerung (Schrittechniken), spontaner Gelenksbewegung (so genannter Peitschenkraft) und einem kleinen Anteil von Muskelkraft.
Die Kraft des Gegners wird durch die Anwendung von Winkel- und Drehprinzipien neutralisiert und gegen ihn verwendet. Der Stil ist auch durch seine Trittarbeit charakterisiert, die nur sehr wenige Grundtritte umfasst und mit der im Allgemeinen nur niedrige Ziele (bis Hüfthöhe) angegriffen werden.
Die Schreibweise Wing Chun wird international als übergreifende Bezeichnung aller auf Yip Man zurückgehenden Stile benutzt. Darüber hinaus gibt es weitere Schreibweisen, die bestimmte Varianten bezeichnen.
- Ving Tsun oder auch VT wird von verschiedenen Stilen/Schulen benutzt. Hauptsächlich wird jedoch hierbei die Schule von Wong Shun Leung bezeichnet. Manchmal auch WSL-VT.
- Wing Tsun oder auch WT bezeichnet die Schule von Leung Ting