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Knittlingen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Knittlingen ist eine Stadt im Enzkreis in Baden-Württemberg, etwa 20 km nördlich von Pforzheim und ca. 30 km östlich von Karlsruhe, am Rande des Kraichgaus im Naherholungsgebiet Stromberg.

Geografie

Geografische Lage

Knittlingen liegt am Übergang des Kraichgaus in den Stromberg. Nachbargemeinden sind von Nord nach Süd : Oberderdingen, Bretten (beide Landkreis Karlsruhe), Neulingen, Ölbronn-Dürrn, Maulbronn und Sternenfels (alle Enzkreis).

Gliederung

Das Stadtgebiet besteht aus dem Kernort Knittlingen, und folgenden eingegliederten Nachbargemeinden

  • Kleinvillars 1972
  • Freudenstein 1975 und
  • Hohenklingen 1975.

Großvillars, das bis 1972 teilweise zu Knittlingen gehörte kam im selben Jahr an die Gemeinde Oberderdingen.

Ferner unterscheidet man teilweise noch Wohngebiete, so etwa das Bergfeld, den Römerweg und den Büschlehof.

Geschichte

Der in fränkischer Zeit gegründete Ort ist für das Jahr 843 als "Cnudelingen" urkundlich erwähnt. Aus dem Besitz verschiedenster geistlicher und weltlicher Herrschaftsträger, darunter auch der Markgrafschaft Baden, kristallisierte sich das Kloster Maulbronn schließlich als alleiniger Inhaber heraus. Von 1490 an wechselten hier in hiesiger Thurn- und Taxis'scher Poststation die Posten aus den Niederlanden und Italien, und brachten viel Leben nach Knittlingen. Die Stadt wurde 1360, 1632 und 1692 jedesmal vollständig zerstört und hatte auch sonst durch Belagerungen, Brände, Plünderungen viel zu leiden.1632 wurde Knittlingen im Dreißigjährigen Krieg durch Truppen des Kaiserlichen Generals Ernesto Montecuccoli niedergebrannt. Die wichtige Handelsstraße von Frankfurt über Speyer nach Cannstatt führte mitten durch Knittlingen. Knittlingen gehörte dem Kloster Maulbronn an und somit auch zur Kurpfalz. Knittlingen erhielt 1840 offiziell das Stadtrecht verliehen. Ab 1806 gehörte Knittlingen – wie seine beiden Stadtteile – zum Oberamt Maulbronn und von 1938 bis 1972 zum Landkreis Vaihingen. Seit der Auflösung dieses Landkreises gehört Knittlingen zum Enzkreis im Regierungsbezirk Karlsruhe und gehört dadurch zu Nordbaden.

Religionen

Das religiöse Leben in Knittlingen ist sehr vielfältig. Neben drei für die verschiedenen Ortsteile zuständigen

  • Kirchengemeinde Knittlingen

Eine Kirche wird bereits 1148 erstmals erwähnt. 1422 wird sie St. Georgskirche genannt. Sie lag außerhalb der Stadt und war wohl früh Pfarrkirche für Knittlingen, Diefenbach und Freudenstein sowie für Maulbronn. 1289 war sie dem Kloster Maulbronn inkorporiert. Nach Zerstörung der Kirche wurde diese im 18. Jahrhundert abgetragen. In der Stadtmitte bestand eine Kapelle, die der Muttergottes sowie Johannes dem Täufer und Johannes Evangelist geweiht war. Sie wurde nach der Reformation evangelische Hauptkirche der Stadt. Das Schiff und der Turm stammt aus dem 13. Jahrhundert, der Chor ist spätgotisch.

  • Kirchengemeinde Freudenstein

Die Kirchengemeinde Freudenstein (ca. 1.000) umfasst die Stadtteile Freudenstein und Hohenklingen der Stadt Knittlingen. Die Kirche St. Gallus (so ab 1601) war weißenburgisches Lehen. Die heutige Kirche wurde 1753 erbaut. Im Stadtteil Hohenklingen gibt es eine spätgotische Filialkirche.

  • Kirchengemeinde Kleinvillars

Die Kirchengemeinde Kleinvillars (ca. ) umfasst den Stadtteil Kleinvillars der Stadt Knittlingen. Der Ort ist eine Waldensersiedlung, die ab 1699 auf Gemarkungen der Stadt Knittlingen und der Gemeinde Ölbronn entstand. Eine Kirche wurde erst 1737 erbaut. Politisch bildete Kleinvillars bis 1826 eine Gemeinde mit dem benachbarten Großvillars, wurde dann selbständige Gemeinde. Die zunächst reformierte Kirchengemeinde Kleinvillars wurde Anfang des 19. Jahrhunderts in die württembergische Landeskirche eingegliedert. Seit 1876 wird der Ort von der Nachbarpfarrei Ölbronn betreut.


Einwohnerentwicklung

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

CDU 38,5 % -1,3 9 Sitze ±0
SPD 28,6 % -6,3 7 Sitze -1
ALK 17,2 % +6,3 4 Sitze +2
PWV 15,6 % +1,4 3 Sitze ±0

Partnerschaften

Knittlingen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu den spanischen Ortschaften:

Wirtschaft und Infrastruktur

Knittlingen ist ein Weinbauort mit der Lage Reichshalde. Ein großes Gewerbegebiet direkt an der B35, Ausfahrt Knittlingen-Mitte, ist geplant.

Knittlingen ist Dienstleistungszentrum für den Nordwest-Enzkreis. Es befinden sich dort zahlreiche Ärzte, Zahnärzte, Apotheken, Banken und Versicherungsagenturen. Des Weiteren sind auch zahlreiche Geschäfte und Discounter im Ort präsent.

Wichtigste Verkehrsanbindung ist die Bundesstraße B35 (Illingen - Germersheim), Teil der ehemals geplanten Bundesautobahn 80.

Autobahnanbindung

A8 Pforzheim-Nord (ca. 12 km)

A5 Bruchsal oder Karlsruhe-Durlach (ca. 20 km)

S-Bahn

Der Stadtteil Kleinvillars verfügt seit 2005 über einen S-Bahn-Anschluss an die Linie S9 von Bruchsal nach Mühlacker. Die Stadt Knittlingen ist zur Zeit in Verhandlungen, dass die Stadtbahnlinie aus Bretten in die Knittlinger Innenstadt geführt wird, was aber bisher noch nicht realisiert wurde und auch in der Durchführung relativ unwahrscheinlich ist. Knittlingen gehört sowohl zum KVV (Karlsruher Verkehrsverbund), als auch zum VPE (Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis).

Medien

Tageszeitungen ist das Mühlacker Tagblatt, die Pforzheimer Zeitung und die Badischen Neuesten Nachrichten.

Bildung

Knittlingen ist Schulzentrum für den Nordwestlichen Enzkreis. Mit der Dr.-Johannes-Faust-Schule gibt es eine Grund-, Haupt- und Realschule. Somit besuchen Schüler aus Maulbronn, Ölbronn-Dürrn, Sternenfels, Neulingen, Ötisheim, Kieselbronn und sogar aus Oberderdingen das Knittlinger Schulzentrum. Im Ortsteil Freudenstein gibt es eine weitere Grundschule. Daneben gibt es fünf Kindergärten (zwei gemeindliche, zwei evangelische und einen römisch-katholischen Kindergarten).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

In Knittlingen befinden sich heute ein umfangreiches Faust-Archiv und ein Faust-Museum.

Bauwerke

  • Faustmuseum (Altes Rathaus)
  • Steinhaus
  • Sankt Leonhard Kirche
  • Kirchplatz

Die gesamte Altstadt besteht aus schönen und gepflegten Fachwerkhäusern. Die romantischen Strassen und Gassen laden zum spazieren ein.

Veranstaltungen

  • Alle 2 Jahre findet in der historischen Marktstrasse das "Fauststadt Fest" statt.
  • Am 11. August 2007 fuhr durch Knittlingen die Deutschlandtour. Dort fand auch eine Zwischenzeitnahme statt.

Ausgehen

  • Gasthaus Kanne Post
  • Gasthaus Ritterschenke
  • Gasthaus Zum Karl
  • Gelateria Cafebar Da Pio
  • Cafe Gerweck

Persönlichkeiten

Nach nicht gesicherten Quellen ist Knittlingen der Geburtsort des wandernden Magiers, Alchimisten und Wahrsagers Dr. Johann Faust.

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Knittlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien