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Tar (Saiteninstrument)

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Târ, persisch تار (ursprünglich wohl "tschahâr-târ" = 'Vier Saiten'), bezeichnet eine gezupfte persische Langhalslaute (eine Laute, deren Hals, wie bei der griechischen Bouzuki, länger als der Korpus ist) mit 6 (eventuell 7-8 für manche Varianten) Metallsaiten. Ihr Name selbst bedeutet Saite, der sich ebenfalls in verwandten Instrumenten wie der Setar (= "drei Saiten"), der Dotar (= "zwei Saiten"), der nordindischen Sitâr (= "30 Saiten") sowie vermutlich der Gitarre findet.

Iranische Tar

Man findet sie in verschiedenen Ausführungen in zahlreichen Ländern des vorder- und zentralasiatischen Raumes (vor allem im Iran, Aserbaidschan, Armenien und Turkmenistan). Im persischen Sprachraum ist sie seit dem 19. Jahrhundert zu finden, wo sie frühestens Mitte des 18. Jahrhunderts aus der Rohab entstanden ist. Insbesondere in der klassischen Musik Irans ist die Tar seit der Ghadscharendynastie eines der wichtigsten Musikinstrumente geworden und bei Aufführungen klassischer persischer Musik wird selten auf den Einsatz der durch ihren eigentümlichen metallischen Klang ausgezeichneten Tar verzichtet.

Die Tar besitzt einen achtförmigen, doppelt ausgebauchten Resonanzkörper, der aus einem Holzblock geschnitten ist. Typischerweise wird dazu Maulbeerbaumholz verwendet. Statt auf einer hölzernen Decke steht der Steg auf einer Bespannung aus Pergament von der Haut des Lammes. Mit der persischen Tar können bis zu 2 1/2 Oktaven gespielt werden. Wie bei den meisten anderen persischen Instrumenten gibt es neben den Ganz- und Halbtönen bei der persischen Tar auch sogenannte "Vierteltöne". Die 3 Doppelsaiten werden meistens C-G-C , C-F-C oder D-G-C gestimmt, wobei zwischen den beiden Melodiesaiten ein Quartabstand (seltener Quintabstand) besteht.

Der erste bedeutende Tar-Spieler war wohl Ali Akbar Farahani, dessen Tar am Teheraner Hof unter dem Namen "Ghalandar" (eigentlich ein sufistischer Wanderprediger) bekannt wurde.

Tar ist auch der Name einer großen Rahmentrommel ohne Schellen.

Einige Tar-Meister: