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Bahnstrecke Mittelherwigsdorf–Varnsdorf–Eibau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Mittelherwigsdorf–Varnsdorf–Eibau
Streckennummer:6588; sä. MWE
Kursbuchstrecke (DB):236
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckengeschwindigkeit:60 km/h
Strecke
Bahnstrecke Bischofswerda–Zittau von Zittau
Bahnhof
0,00 Mittelherwigsdorf (Keilbahnhof) bis 1927 Scheibe
Abzweig nach rechts
nach Eibau–Bischofswerda
Haltepunkt / Haltestelle
3,72 Hainwewalde
Bahnhof
3,85 Großschönau
Grenze
9,63 Staatsgrenze Deutschland-Tschechien
Bahnhof
10,10 Varnsdorf früher Warnsdorf
Abzweig nach links
nach RybništěDěčín (Böhmische Nordbahn)
Viadukt Varnsdorf
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
12,31 Starý Varnsdorf früher Altwarnsdorf
Grenze
13,70 Staatsgrenze Tschechien-Deutschland
Bahnhof
15,53 Seifhennersdorf
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Leutersdorf
Abzweig nach links und geradeaus
von Zittau–Mittelherwigsdorf
Bahnhof
23,45 Eibau
Strecke
Bahnstrecke Bischofswerda–Zittau nach Bischofswerda

Die Bahnstrecke Mittelherwigsdorf–Varnsdorf–Eibau ist eine Nebenbahn in Sachsen und Tschechien. Die als Mandaubahn bekannte Verbindung ist Teil der ursprünglichen Verbindung Dresden–Zittau, welche in Eibau von der Bahnstrecke Bischofswerda–Zittau abzweigt und über das tschechische Varnsdorf führt, um dann bei Mittelherwigsdorf wieder in diese Strecke einzumünden.

Geschichte

Die Sächsische Staatsbahn erbaute die Zweigstrecke ausgehend von Mittelherwigsdorf an der inzwischen verstaatlichten Löbau-Zittauer Eisenbahn. Am 2. Januar 1868 wurde Großschönau und am 15. August 1871 Warnsdorf erreicht, das damals zum österreichischen Kronland Böhmen gehörte und heute Teil der Tschechischen Republik ist.

Von Eibau, das ebenfalls an der Strecke Zittau–Bischofswerda liegt, erreichte der Schienenweg am 1. November 1874 Seifhennersdorf. Der Lückenschluss zwischen Seifhennersdorf und Warnsdorf verzögerte sich durch den schwierigen Grundwerb auf österreichischem Territorium derart, dass die Fertigstellung der Verbindung erst zum 15. September 1876 möglich war.

Ursprünglich als Hauptbahn gebaut, wurde die Strecke 1924 zur Nebenbahn abgestuft.

Betrieb

Seit der Inbetriebnahme gab es Korridorzüge, im damals österreichischen Warnsdorf wurden nur aussteigende Fahrgäste kontrolliert, durchreisende im Zug nicht. 1945 wurden die durchgehende Züge eingestellt, erst 1951 kam es zu Korridorzügen, die allerdings im Varnsdorf nicht hielten. Erst zum 1. Juni 2006 wurde dieser Halt wieder eingeführt.

Seit 2002 befährt die Sächsisch-Böhmische Eisenbahngesellschaft die Strecke im Auftrag des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien. Nachdem der Verkehrverbund bereits 2005 den Abschnitt Seifhennersdorf–Eibau abbestellt hatte und die SBE hier ein Jahr lang eigenverantwortlich wenige Züge fuhr, gibt es seit Dezember 2006 keinen fahrplanmäßigen Personenverkehr zwischen Seifhennersdorf und Eibau mehr.

Im Korridorverkehr (Peagebetrieb) verkehren auch tschechische Züge von Rybniště nach Hrádek nad Nisou und Liberec über diese Strecke. Seit 1982 ist der Ein- und Ausstieg in Zittau gestattet. Dafür ist ein besonderer Bahnsteig vorhanden, der erst nach Grenzkontrollen betreten und verlassen werden kann. Im weiteren Verlauf auf der Bahnstrecke Zittau–Liberec durchqueren diese Züge auch noch polnisches Gebiet.

Zum Dezember 2010 soll der Betrieb auf der gesamten Strecke Liberec–Zittau–Varnsdorf–Rybniště/Seifhennersdorf länderübergreifend neu ausgeschrieben werden. [1] Bis dahin werden im Rahmen des Schengener Abkommens auch die Grenzkontrollen entfallen können, was den Bahnverkehr deutlich vereinfachen wird.

  1. Bahn-Report 5/2007, Hrsg.:Interessengemeinschaft Schienenverkehr e. V., 91189 Rohr