Magnetsinn
Der Magnetsinn, also die Fähigkeit, das Magnetfeld der Erde wahrzunehmen und sich in ihm zu orientieren, wurde seit Mitte der 1960er-Jahre an vielen Tieren und auch an Bakterien experimentell nachgewiesen. Damals hatte Wolfgang Wiltschko für seine Doktorarbeit in Keller des Zoologischen Instituts der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main einen speziellen Käfig konstruiert, der einerseits vom Erdmagnetfeld genügend stark abgeschirmt werden konnte, um den herum er aber ein schwaches, statisches Magnetfeld künstlich erzeugen konnte. Nach seinen Tests mit den „Modelltieren“ Rotkehlchen und später Tauben konnten er und zahlreiche andere Forscher u.a. auch bei Insekten, Fischen, Reptilien und Säugetieren einen Magnetsinn experimentell nachweisen.
Welche Tiere verfügen über einen Magnetsinn?
Welche Körperzellen nehmen Magnetfelder wahr?
Hat auch der Mensch einen Magnetsinn?
Literatur
- Roswitha Wiltschko, Wolfgang Wiltschko: Magnetic Orientation in Animals. 1998: Heidelberg (Springer Verlag), ISBN 3-540-59257-1
- Wolfgang Wiltschko: Magnetic Orientation. in: Josef Dudel, Randolf Menzel, Robert F. Schmidt: Neurowissenschaft. Vom Molekül zur Kognition. 2001: Berlin (Springer), ISBN 3-540-41335-9