Senden (Westfalen)
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Die Gemeinde Senden befindet sich im Münsterland und gehört zum Kreis Coesfeld im Bundesland Nordrhein-Westfalen in der Bundesrepublik Deutschland. Ihr Wappen zeigt eine stilisierte, grüne Linde auf silbernen Grund, überzogen von einem schrägrechten, roten, vierlätzigen Turnierkragen.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Senden liegt im Osten des Kreises Coesfeld, direkt vor den Toren der Stadt Münster und wird von der Stever durchflossen. Außerdem liegt sie am Dortmund-Ems-Kanal.
Nachbargemeinden
Senden grenzt (im Uhrzeigersinn, beginnend im Südosten) an Ascheberg, Nordkirchen, Lüdinghausen, Dülmen, Nottuln und Havixbeck (alle Kreis Coesfeld), sowie an die kreisfreie Stadt Münster.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen:
Sehenswertes
Im nordöstlichen Ortsteil Venne in unmittelbarer Nähe des Dortmund-Ems-Kanals befindet sich das Naturschutzgebiet Venner Moor - ein ehemals trockengelegtes Moor, das erfolgreich renaturiert wurde. Besonders im Frühjahr und Herbst zeigt sich seine ganze Vielfalt.
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Dortmund-Ems-Kanal bei Senden
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Das Venner Moor
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Herbst am Venner Moor
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Die Zufahrt zum Sendener Schloss
Geschichte
Senden wird erstmals um 890 in einem Heberegister des Klosters Werden an der Ruhr urkundlich erwähnt. (Archäologische Funde weisen jedoch auf eine kontinuierliche Besiedlung bereits um 700 n. Chr. hin. Weitere Funde datieren aus der Alt- und Mittelsteinzeit.) Ottmarsbocholt wird um 980, Venne 1230 und Bösensell 1148 erstmals urkundlich erwähnt. Die ehemals selbstständigen Gemeinden wurden mit der kommunalen Neugliederung zum 1. Januar 1975 zur Gemeinde Senden vereinigt.
Das Schloss Senden (eher Haus Senden), auf einer großen Insel gelegen, ging um 1350 an die Herrn von Senden, um 1400 an die von Droste zu Kakesbeck.
Politik
Gemeinderat

Der Gemeinderat hat seit der
Kommunalwahl 2004 insgesamt 34 Mitglieder, die sich auf die einzelnen Parteien wie folgt verteilen:
| CDU | SPD | GRÜNE | FDP | Gesamt | |
| 2004 | 19 | 8 | 4 | 3 | 34 |
Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975
In der Liste[1] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 2,95 % der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:
| Jahr | CDU | SPD | UWGS | FDP | Grüne |
|---|---|---|---|---|---|
| 1975 | 55,6 | 21,5 | 18,6 | ||
| 1979 | 53,9 | 26,0 | 16,0 | 4,1 | |
| 1984 | 60,0 | 23,0 | 5,3 | 11,7 | |
| 1989 | 53,3 | 25,7 | 7,9 | 13,1 | |
| 1994 | 54,5 | 26,0 | 4,5 | 15,0 | |
| 1999 | 60,1 | 23,8 | 5,0 | 11,0 | |
| 2004 | 55,1 | 23,1 | 8,0 | 13,8 |
Bürgermeister
- 1975 - 1999: Franz Böckenholt, CDU
- 1999 - heute: Alfred Holz, parteilos
Wappen
Das Sendener Wappen zeigt eine stilisierte, grüne Linde auf silbernen Grund, überzogen von einem schrägrechten, roten, vierlätzigen Turnierkragen. Die Linde (Gerichtslinde) soll daran erinnern, dass Senden früher Gerichtsort war. Der Turnierkragen entstammt dem Siegel der Herren von Senden, genannt Benekamp. Rot und silber/weiß sind die Farben des Geschlechts von Droste, dass über 500 Jahre lang im Haus Senden ansässig war.[2]
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften bestehen mit Jessen (Sachsen-Anhalt), Senden (Iller) (Bayern) und Koronowo (Polen).
Sportvereine
- Tischtennisverein DJK Westfalia Senden
- SC Blau-Weiß 1946 Ottmarsbocholt e. V.
- Angelsportverein "Früh auf"
- ASV Senden
- Ballettschule Senden
- Judo Club Senden e. V.
- DLRG Ortsgruppe Senden
- Reit- und Fahrverein Senden e. V.
- Reiterverein Jagdhornbläser-Korps Senden e. V.
- Ruderverein Senden e. V.
- VfL Senden 38 e. V.
Sonstige Vereine
- Junggesellenverein Ottmarsbocholt
- Spielmannszug Ottmarsbocholt
- Pfadfinder Senden (DPSG)
- Pfadfinderinnen Ottmarsbocholt (PSG)
- Kunst- und Kulturinitiative Senden e. V.
Regelmäßige Veranstaltungen

- Karnevalsumzug in Ottmarsbocholt: Sonntag vor Weiberfastnacht Veranstalter: Junggesellenverein Ottmarsbocholt
- Kirmes im Sendener Ortskern: 1. Wochenende im Juli (Freitag bis Sonntag) mit verkaufsoffenen Sonntag
- Maifest im Sendener Ortskern: 3. Samstag und Sonntag im Mai
- Sendener Lichterabend: Letzter Samstag im August (im Wechsel mit Street Live)
- Street Live: Letzter Samstag im August (im Wechsel mit dem Sendener Lichterabend)
- Sendener Herbst
- Weihnachtsmarkt in Senden: Samstag vor dem 2. Advent
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Gemeinde Senden ist mit einer eigenen Ausfahrt an die Autobahn A 43 angebunden. Die Bundesstraße B 235 durchquert das Gemeindegebiet von Norden nach Süden und endet im Ortsteil Bösensell.
Der Ortsteil Senden ist über eine Schnellbuslinie (S90/91/92) an die Nachbarstadt Lüdinghausen und an das Oberzentrum Münster angebunden. Diese Linie wurde 1990 als Vorzeigeprojekt des ÖPNV im Münsterland eingerichtet und ersetzte eine reguläre Buslinie. Das gute Angebot, bei dem die Busse auf einer Teilstrecke beschleunigt über die Autobahn geführt wurden, führte in der Folgezeit zu erheblichem Ansteigen der Fahrgastzahlen und weiteren Taktverdichtungen.
Der Ortsteil Bösensell besitzt einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Münster-Essen, welcher im Halbstundentakt bedient wird. Von Ottmarsbocholt nach Münster verkehrt die Linie R41.
Ansässige Unternehmen
Der Ortsteil Senden besitzt ein Gewerbegebiet im Süden in der Nähe des Dortmund-Ems-Kanals Zu den größeren Unternehmen zählen u.a.:
- Landbäckerei Eckmann
- Betonwerk Mönninghoff
- Langguth KG (Etikettiermaschinen)
- DEGAFOL-Folien GmbH
- Degener GmbH Verpackungssysteme (Schwesterfirma der vorgenannten, Spezialistin auf dem Gebiet der Transportsicherung (Stretchfolie und Maschinen)
- Baustoffhandel Hatebur
- A-Z Fachmarkt für Landwirtschafts- und Heimwerkerbedarf
Im Ortsteil Bösensell hat sich in den letzten Jahren eine Reihe von Einrichtungshäusern in direkter Nachbarschaft angesiedelt und damit den Spitznamen "Möbelsell" geprägt.
Im Gewerbegebiet am Dorn eröffnete am 28. April 2006 Beresa mit seinem neu gebauten Nutzfahrzeug Zentrum Westmünsterland.
Medizinische Versorgung
In Senden gibt es kein Krankenhaus. Die Versorgung wird von Krankenhäusern im nahe gelegenen Münster oder Lüdinghausen gesichert. Seit 1980 verfügt Senden über eine Rettungswache mit einem Rettungswagen (RTW). Seit 2002 ist die Wache rund um die Uhr besetzt. Die Mitarbeiter werden vom DRK K.V. Coesfeld gestellt.
Bildung
Neben zwei Grundschulen besitzt Senden die Edith-Stein-Hauptschule, die Geschwister-Scholl-Realschule und das Joseph-Haydn-Gymnasium. Eine Volkshochschule, eine Musikschule, die Kunstschule sowie die Kunst- und Kulturinitiative Senden (KuKIS) bieten Kurse an.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Anton Aulke, Schriftsteller, * 14. Juli 1887 in Senden, † 19. Dezember 1974 in Warendorf
- Alexander Frerichmann, Bildhauer, * 1873 in Senden, † 1960 in Senden
- Wilhelm Haverkamp, Maler und Bildhauer, * 1869 in Senden, † 1929 in Berlin
- Manfred Wennemer, Vorstandsvorsitzender von Continental, * 19. September 1947 in Ottmarsbocholt
- Dennis Materla, großte Saufnase der Stadt
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- Paul Mersmann, Bildhauer, * 30. Oktober 1903 in Münster, † 13. März 1975 in Senden.
Quellen
- ↑ Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004
- ↑ http://www.kreis-coesfeld.de/15wappen.htm