Wartburg (Automarke)
Wartburg | |
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Produktionszeitraum: | 1956–1991 |
Klasse: | Kleinwagen |
Karosserieversionen: | Limousine, Kombi, Cabriolet, Pritschenwagen |
Vorgängermodell: | IFA F9 |
Der PKW des Typs Wartburg (benannt nach der Burg Wartburg) wurde von den Automobilwerken Eisenach in Eisenach von 1956 - 1965 (Typ 311), von 1965 - 1988 (Typ 353), und von 1988 - 1991 (Typ 1.3) gefertigt. Von 1956 bis 1988 wurde der Wartburg von einem Dreizylinder-Zweitaktmotor angetrieben, ab Mitte Oktober 1988 von einem von VW entwickelten Vierzylinder-Viertaktreihenmotor.
Entwicklungsgeschichte des Wartburg 311
Wartburg 311 | |
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Produktionszeitraum: | 1956–1965 |
Motoren: | Zweitakt-Ottomotor: 0,9 l (28–37 kW) |
Länge: | 4.300 mm |
Breite: | 1.520 mm |
Höhe: | 1.450 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | 920 kg |




2. Januar 1956 ab FgstNr. 0009/6:
Der Wartburg 311 wird aus dem IFA F9 weiterentwickelt. Dieser geht auf das 1940 entwickelte Modell DKW F9 der Auto Union zurück. Zunächst hat der Wartburg 311 einen Hubraum von 900 cm³ und eine Leistung von 28 kW (37 PS). Weitere Verbesserungen gegenüber dem IFA F9 sind eine verstärkte Hinterachse und eine neuentwickelte Karosserie mit großem Kofferraum und Teleskopstoßdämpfer.
6. Juni 1957 ab FgstNr. 6430/7:
Die bisherige 130-W-Lichtmaschine wird durch eine 160-W-Version mit passendem Regler ersetzt. Außerdem befindet sich der Regler nicht mehr auf der Lichtmaschine, sondern – der Schwingungsfreiheit wegen – auf dem linken Motorseitenschutz.
31. Januar 1958 ab FgstNr. 8501/8:
Das Synchrongetriebe mit synchronisiertem zweiten, dritten und vierten Gang wird eingeführt. Ältere Getriebe können nachgerüstet werden.
15. Oktober 1958 ab FgstNr. 1175/9:
Verbesserung der Bremsanlage: Statt der bis dahin verwendeten Bremsbacken mit 38 mm Breite kommen solche mit 50 mm Breite zum Einsatz. Dies erhöht die Gesamtbremsfläche auf 920 cm². An der Vorderachse kommen Duplexbremsen, an der Hinterachse Simplexbremsen zum Einsatz.
1. Dezember 1958 ab FgstNr. 4557/9:
Erstes Facelift: Vom Wartburg Sport wird der Kühlergrill übernommen.
31. Juli 1959 ab FgstNr. 21301/9:
Die Bodenpartie im Heck wird überarbeitet, gleichzeitig wird ein neuer Kraftstofftank eingeführt, der in einen Kofferraumbodenausschnitt oberhalb des Hinterachstunnels eingeschraubt wird.
7. September 1959 ab FgstNr. 25501/9:
Die Scheibenwischeranlage wird komplett überarbeitet: stärkerer Wischermotor, neues verbessertes Übertragungsgestänge.
23. September 1959 ab FgstNr. 27501/9:
In der Kupplung wird wegen besserer Haltbarkeit statt des bisher verwendeten Graphit-Rings im Ausrücklager ein Kugellager-Ring verwendet.
12. November 1959 ab FgstNr. 603104:
Einführung von weicheren Blattfedern.
9. Dezember 1959 ab FgstNr. 605100:
Die Scheinwerferanlage wird überarbeitet: Erstmals kommt asymmetrisches Abblendlicht zum Einsatz (Streuscheiben und Reflektoren überarbeitet).
5. April 1960 ab FgstNr. 6013356:
Die Seilzugfernbetätigung der Kofferraumverriegelung entfällt; stattdessen kommt ein Kofferraumschloss zum Einsatz. Die Haubenscharniere werden verstärkt.
7. April 1960 ab FgstNr. 6013556:
Neuer Luftfilter mit abnehmbarer Filterkappe und Schnorchel wird eingeführt. Im Vergaser (Typ H 362-18) kommt eine neue Hauptdüse 120 statt bisher 115 zum Einsatz.
8. April 1960 ab FgstNr. 6013671:
Die Zentralschmierung entfällt, neue Zahnstangenlenkung mit höherer Übersetzung, gummigelagerte Spurstangenköpfe werden eingeführt. Ein Tankdeckelschloss ersetzt die Entriegelungsmöglichkeit vom Kofferraum aus.
Modellpalette Wartburg 311
- 311/0 Standard Limousine viertürig
- 311/1 Luxus Limousine viertürig
- 311/2 Kabriolett zweitürig
- 311/3 Coupé zweitürig
- 311/4 Polizeieinsatzwagen (Kübelwagen) zweitürig
- 311/5 Camping Limousine fünftürig mit Faltdach
- 311/7 Schnelltransportwagen (Pickup) zweitürig
- 311/8 Schiebedach Limousine viertürig
- 311/9 Kombi dreitürig
- 311-300 HT-Hardtop Coupé zweitürig
- 313/1 Sport Roadster zweitürig
- 312/0 Standard Limousine viertürig
- 312/1 Luxus Limousine viertürig
- 312/5 Camping Limousine fünftürig mit Faltdach
- 312-300 HT-Hardtop-Coupé zweitürig
- Prototypen
- 311/x Bellevue zweitürig
- 311 VEB KWD-Cabriolet mit Panoramascheibe
- 311/1000 Schiebetür Kombi
- 314 P100 Stufenheck Limousine viertürig
- 313/2 Sport Coupé zweitürig
Geschichte des Wartburg 353 (1965–1988)
Wartburg 353 | |
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Produktionszeitraum: | 1965–1988 |
Motoren: | Zweitakt-Ottomotor: 1,0 l (37 kW) |
Länge: | 4.220 mm |
Breite: | 1.640 mm |
Höhe: | 1.495 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | 920 kg |





1. September 1965 ab FgstNr. 65.533: schrittweise wird das Modell 353 mit dem Übergangsmodell 312 eingeführt (Rahmen des 353 mit Karosserie 311)
1. Juni 1966 ab FgstNr. 01.30 001: neue Karosserie, entworfen wie auch schon der 311, von dem Eisenacher Designer Hans Fleischer. Er wurde in dieser Zeit von den Formgestaltern Clauss Dietel und Lutz Rudolph unterstützt.
1. Juli 1966 ab FgstNr. 02.14 001: neues Getriebe (Typ 353)
1968 Einführung des Wartburg Tourist mit Karosserie des VEB Karosseriewerk Dresden - KWD (ehemals Gläserkarosserie GmbH) (mit noch geschlossener C-Säule)
6. Mai 1969 ab FgstNr. 04.10 474: Einführung des neuen Motors Typ 353-1 mit 36,8 kW
1970 Bei der Touristvariante werden der C-Säule Luftauslässe hinzugefügt.
3. März 1975 ab FgstNr. 10.06 948: Einführung des Wartburg 353W mit Scheibenbremsen vorne und vielen Detailänderungen. Die Karosserie bleibt unverändert.
14. Juni 1982 ab FgstNr. 17.20 932: Einführung des Registervergasers Jikov 32 SEDR mit Ansauggemischvorwärmung (von der Umrüstung älterer Modelle wird abgeraten). Neue Bremstrommeln hinten und H4-Scheinwerfer.
2. Januar 1984 ab FgstNr. 19.00 401: Einführung der Ausführung „S“ statt der bisherigen Ausführung „de luxe“. Kennzeichen der Sonderausführung:
- mattschwarze PVC-Türfensterrahmen
- Armaturenverkleidung mit Kunstleder in Holzmaserung
- Kofferraumauskleidung
- Nebellichtanlage (Nebelscheinwerfer und -schlusslicht)
- Zweiklangfanfare
- Knüppelschaltung
- heizbare Heckscheibe
- Malimo-Kord-Bezugsstoff
Zudem werden bei allen Modellen die bis dahin verchromten Karosserieteile schwarz plastpulverbeschichtet. (Ein Zeichen der Rohstoffknappheit der DDR-Wirtschaft, und ein Versuch, mit dem Zeitgeschmack Schritt zu halten.)
30. Juni 1985 ab FgstNr. 20.24 100: Neues Frontmittelteil mit rechteckigen Scheinwerfern in Verbindung mit vorneliegendem Kühler. Damit wird sich erstmals vom hintenliegenden Kühler des DKW verabschiedet.
Produktionszahlen (1966–1988)
- 1966-1975 Wartburg 353, 356.330 Stück
- 1975-1988 Wartburg 353 W, 868.860 Stück
Modellpalette Wartburg 353
- Limousine 4-türig
- Kombi fünftürig („Tourist“)
- Pickup zweitürig („Trans“)
- Prototypen
- Wartburg 355 (siehe Bild)
- Wartburg mit Gasturbinen-Antrieb [1]
- Wartburg Rallye Trans (Stückzahl: 3 [2x Original / 1x Replika], siehe Link)
- Wartburg 353 WR Prototype mit zwei Motoren (Stückzahl: 1, siehe Link)
- RGW Auto 610 M (siehe Bild)
- Wartburg 360 (ähnlich dem Audi80/Audi100 wie im Artikel beschrieben)
- Wartburg 400 (Kübelwartburg für die NVA)
- Wartburg 760 (Hängebauchschwein)
- Sondermodelle
- MED Notarzteinsatzfahrzeug des DRK der DDR im Bereich des DMH,SMH,DHD sowie der NVA(insgesamt ca.100 Fahrzeuge,davon 4 im Dienste der Nationalen Volksarmee)
Geschichte des Wartburg 1.3 (1988–1991)
Wartburg 1.3 | |
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Produktionszeitraum: | 1988–1991 |
Motoren: | Viertakt-Ottomotor: 1,3 l (43 kW) |
Länge: | 4.220 mm |
Breite: | 1.645 mm |
Höhe: | 1.495 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | 900 kg |















Wirtschaftliche Hintergründe in der DDR
Am 12. Oktober 1988 fand der Serienanlauf des Modells Wartburg 1.3 mit VW-Motor statt. Dieser 43 KW (58 PS) starke Motor wurde ursprünglich für den VW Polo 86c entwickelt und in der DDR unter Lizenz nachgebaut. Neben dem neuen Motor und einem neuem 4-Gang-Getriebe gibt es gegenüber dem Wartburg 353 nur einen leicht retuschierten Innenraum. Der Karosseriegrundkörper und das Fahrzeugkonzept mit separatem Kastenprofilrahmen und aufgesetzter Trapezform-Karosserie wurden beibehalten. Wie beim Trabant 1.1 ist auch beim Wartburg 1.3 der optische Unterschied zum Vorgänger nicht sehr groß.
Zahllose Prototypen, die sich heute in Museen (zum Beispiel AWE-Museum Eisenach, Sächsisches Fahrzeugmuseum Klaffenbach) befinden, belegen, dass es anders hätte sein können. Teils aus ideologischen Gründen, teils aus materiellen Gründen (die Investitionen für eine komplette Fertigungsumstellung waren für die DDR-Wirtschaft nicht zu verkraften) erreichten diese Prototypen nie die Serienfertigung. Nicht zuletzt kostete die geplante, aber nie realisierte Entwicklung eines RGW-Autos (unter anderem zusammen mit Škoda) wichtige Entwicklungsjahre.
Mit dem Modellsprung war ein horrender Preissprung verbunden. Der Grundpreis von etwa 20.000 bis 22.000 Mark für den Wartburg 353 wurde auf über 30.000 Mark für den Wartburg 1.3 erhöht. Für viele DDR-Bürger, die jahrelang auf einen neuen Wartburg gespart hatten und den Preis als – wie in der DDR bei Konsumgütern allgemein üblich – wenigstens einigermaßen verlässliche Größe einkalkuliert hatten (Preissteigerungen erfolgten eher schleichend), ergab sich plötzlich ein unvorhergesehenes Finanzierungsproblem. Ratenkauf oder Kreditaufnahme waren beim Neuwagenkauf nicht vorgesehen (obwohl sonst durchaus üblich), Leasing oder sonstige in der Marktwirtschaft üblichen Finanzierungsmöglichkeiten waren in der DDR unbekannt; das Fahrzeug war zum Zeitpunkt der Abholung immer bar oder mit Scheck zu bezahlen. Ein Aufschub des PKW-Kaufes war, wenn überhaupt möglich, so doch problematisch; wahrscheinlicher ist jedoch, dass bei Nichtkauf des Fahrzeuges die Berechtigung verfiel. Dieser Preissprung beim langersehnten Viertakt-Wartburg sorgte bei der Bevölkerung für eine Desillusionierung über die künftigen Produkte des DDR-Automobilbaus. Deren Preis glich jetzt in etwa den Westimporten von Peugeot und Citroën bei deutlich schlechterem Design und Ausstattungsumfang.
Grundlage des 1.3 - Der Kastenprofilrahmen
Es gibt für alle 311er Karosserievarianten einen Rahmen (Ausnahme ist der 313 Sportwagen), alle 353er ob Limousine, Tourist oder Trans haben denselben Rahmen und beim 1.3er ist es genau so. Der einzige Unterschied innerhalb einer Baureihe ist, dass die 311er Kombis/Camping und der 353er/1.3er Tourist stärkere Hinterfedern haben. Die lastabhängigen Druckübersetzer (LAD) für die Hinterbremse haben bei den Tourist- und Transtypen ebenfalls andere Einstellwerte. In der Bauform gleichen sie aber der Limousine und sind daher austauschbar.
- LAD-Typen:
- Limousine: 17 kp ≡ 11,7 kg Farbliche Kennzeichnung: Blau
- Tourist: 31 kp ≡ 30,6 kg Farbliche Kennzeichnung: Gelb
- Trans: 15 kp ≡ 11,8 kg Farbliche Kennzeichnung: Grün
Vorgeschichte des 1.3
Bereits Anfang der 60er Jahre hatte man bei AWE begonnen, einen Viertaktmotor zu entwickeln, was aber weder vom ZK noch vom Politbüro gern gesehen wurde. Eigentlich war 1972 der Motor fertig, er wurde aber auf Grund des Alpha-Deals mit VW nicht verwendet. Der Wartburgmotor AWE 1600 (Arbeitsname: 400) war ein Vierzylinder-Viertaktreihenmotor mit 1.6 l Hubraum und 82 PS. Der VW-Motor war eigentlich zu groß für den Motorraum des Wartburgs; das machte einen Quereinbau und ein geändertes Vierganggetriebe erforderlich. Ein Längseinbau wurde beim 1.3-Prototypen versucht, aber aus Gründen der Ästhetik und einer Vorgabe der Barkaswerke (Quereinbau) verworfen (siehe Bild). Die Fertigungseinrichtungen für diesen Typ waren schon im Bau.
Das oben genannte RGW-Fahrzeug gab es wohl als Prototypen mit dem Beinamen „Hängebauchschwein“, dieses Fahrzeug wurde aber nie in Serie gebaut.
Der neue 1.3er machte umfangreiche Investitionen erforderlich. Sonst hätte er selbst in dieser Form kaum gebaut werden können.
Prototypen
Auch wurden die Prototypen Wartburg 360 (1974) und 610 M (1978) mit selbsttragender Karosserie nie in Serie gebaut, wobei beide Fahrzeuge den 1.3 bereits ahnen ließen und der Wartburg 360 Ähnlichkeiten mit dem Audi 80 und dem Audi 100 hat.
1987/1988 wurde damit begonnen, den 1.3 zu bauen. Zuerst sollte er 1300 heißen und in der S-Ausführung ein Armaturenbrett wie im Polo 2 (Bj. 1981–1994) und ein Fünfganggetriebe erhalten. Der 1.3 Tourist wurde zwar schon 1988 mit der Limousine zusammen in Leipzig präsentiert, aber erst im Februar 1989 lief die Serienfertigung des 1.3 Tourist N/S an. Es gab also einen Produktionszeitraum in dem die 1.3 Limousine parallel mit dem 353W Tourist/353W Trans zusammen gebaut wurde. Dies wurde vermutlich dadurch bewerkstelligt, dass man alte Rahmen von der Halde genommen hat.
Änderungen und Neuerungen gegenüber dem Wartburg 353W
- Änderungen:
Im 1.3 ist zum einen der neu gestaltete Innenraum zu nennen. Anfangs noch mit Teilen aus der 353W-Produktion (brauner Stoff, kurze schwarze Griffe), dann aber mit neuen (schwarzer Stoff, lange schwarze Griffe aus dem Opelregal). Ebenso verhielt es sich mit den Sitzen. Die Instrumente wurden vom 353W bis auf die KMVA (Kraftstoffmomentanverbrauchsanzeige) übernommen, das Armaturenbrett und dessen Gestaltung wurden komplett überarbeitet. Auch kam ein neuer Lenksäulenkombinationsschalter (Blinker/Wischer) zum Einsatz. Aus dem 353W wurden lediglich anfangs die Kopfstützen übernommen, dann jedoch im Laufe der Serie gegen solche aus mit Stoff bezogenem Schaumstoff ersetzt.
Weitere Änderungen waren: neue Frontpartie und eine geänderte Motorhaube gegenüber dem 353W, neue ausgestellte Kotflügel vorn und hinten sowie eine andere Blinkeranordnung. Übernommen aus dem 353W wurden die Frontscheinwerfer, die Türen und die ab 1984 verbauten Kunststofftüraußen- und -innengriffe sowie die Front- und Heckscheibe (Limousine). Auch wurden beim Tourist die Heckaußenkotflügel wieder mit Glasfaserverstärktem Kunststoff in etwas runderer Form ausgeführt.
- Neuerungen:
Spurverbreiterung vorn und hinten sowie neue Radmitnehmer vorn, die mit denen im 353W nicht baugleich sind.
Der neue 1,3-l-Motor (bauähnlich mit der EA-111-Baureihe von VW) erhielt eine Halterung, damit er auf den geänderten Rahmen passte. Diese Motorgeneration wurde als BM860 in den Wartburg, als BM 880 im Barkas B1000-1 und als BM820 mit geringerem Hubraum (1,1-l) im Trabant 1.1 ab 1990 verbaut. Der Motor selbst wurde in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) auch für VW in geänderter Form gefertigt. Diesen Deal machten die Barkaswerke 1984 mit Volkswagen.
Das neue Vierganggetriebe von Wartburg war quer zur Fahrtrichtung eingebaut. Daher ergab sich die Notwendigkeit für neue Antriebswellen, eine kurze und eine lange. Die neue Karosseriegestaltung brachte auch neue Lampen und Leuchten mit sich. Zum einen wurden die noch u-förmigen Heckleuchten des 353W durch neue flache Vierkammerleuchten ersetzt, zum anderen wurden die Frontblinker mit in die Frontpartie integriert, wobei kleine Zusatzblinker in der Außenhaut der Kotflügel verblieben. Die Änderung der Heckleuchten erforderte bei der Touristvariante zusätzliche Leuchten unter der Heckklappe, die ebenfalls neu war, wie aber beim 353W aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Die Heizung mit Belüftungsgebläse wurde ebenfalls komplett neu konstruiert. Die Stoßstangen waren ebenfalls neu, statt der alten Blechstangen kamen nun unempfindlichere Kunststoffstangen zum Einsatz, welche im Falle eines Unfalls leichter austauschbar sein sollten. Unglücklicherweise waren die Aufhängungen für die vorderen Kotflügel so konstruiert, dass bei Unfällen die Kotflügel meistens mitverformt wurden.
Das Konzept des schnellen und günstigen Austausches ganzer Fahrzeugpartien wurde beim 1.3 erweitert.
Das Fahrzeug wurde schließlich 1988 auf der Leipziger Herbstmesse vorgestellt – ohne zu ahnen, dass es das AWE nur noch ca. 3 Jahre geben würde.
Experimente:
Es wurden jeweils in der laufenden Serie immer wieder Neuerungen getestet. Dazu zählten eine Schwimmsattelbremse und ein Fünfganggetriebe.
Neuerungen / Änderungen 1989
- Detailänderung am Türbezug: statt des bisher verwendeten braunen Stoffes wird nun braunes Kunstleder eingesetzt.
Neuerungen / Änderungen 1990
- Detailänderungen:
- Statt des Kunstlederbezuges der Türen wird nun schwarzer Stoff eingesetzt
- Neue, lange Hartschaumgriffe vorne statt der bisher kurzen, alten 353W-Griffe
- Abschleppöse hinten wird erst beim Tourist ab Bj. 1/1990 eingeführt.
- Statt der bisher verwendeten Steinschlagfolie kommt nun ein passendes Teil aus Kunststoff mit einer höheren Lebensdauer zum Einsatz.
- Neue Türgriffe mit schwarzen Abdeckungen werden eingeführt.
Neuerungen / Änderungen 1991
- Neuerung: Komplettänderung der Pedalerie: Es wird eine neue Aufhängung eingeführt.
- Detailänderungen:
- Neuer Innenspiegel, der nun auch abgeblendet werden kann
- Die Abschleppöse hinten wird nun auch bei der Limousine eingeführt.
- Sitze vorn werden aus dem Opelregal (Kadett) entnommen und per Adapter wartburgkonform gemacht
- Türbezug wird erneut geändert; neue Opelgriffe (Kadett) werden ebenfalls verbaut
- kurzer Gasbowdenzug statt des bisher langen
- neuer enger anliegender Außenspiegel (vgl. Trabant 1.1)
Der Irmscher-Wartburg '(Wartburg „New-Line“) ist der letzte Versuch, den Wartburg wieder verkaufsfähig zu machen. Nach Entwicklung zweier Prototypen wird dieses Unterfangen jedoch aufgegeben. Heute sind aber noch vereinzelt Fahrzeuge zu finden, in denen Irmscherfelgen, Engelmannspiegel, innenbelüftete Scheibenbremsen und Fünfganggetriebe verbaut worden sind.
Das Fünfganggetriebe bietet gegenüber der Viergangversion einige Vorteile. Zum einen ist es dicht, was beim Vierganggetriebe sehr selten ist, zum anderen ist das Getriebe nicht überfordert und steigert zudem die Höchstgeschwindigkeit auf 170 bis 180 km/h.
10. April 1991:
Einstellung der Produktion. Der letzte Wartburg läuft an diesem Tag nach über 90 Jahren AWE vom Band.
1992–2001/2002: Eine Initiative von ScanCar, der Nachfolgegesellschaft des Automobilwerkes Eisenach GmbH, bringt 1992–1994 auch neue Fahrzeuge hervor, die aber wohl nur in einer kleinen Zahl aus Ersatzteilen gefertigt werden. Näheres ist nicht bekannt.
Insgesamt ist zu sagen, dass der neue Wartburg 1.3 etwas runder und ausgegorener war als der 353W. Man sollte aber auch hier den Zeitraum betrachten. Der 353W wurde von 1966 bis 1988 in fast unveränderter Form gefertigt, bis auf das Facelift 1984/1985 gab es kaum Neuerungen. Die Investitionen von ca. 9 Milliarden DDR-Mark (mit Getriebe) hatten sich nicht gelohnt; eine komplette Eigenentwicklung hätte nur ca. 4 bis 5 Milliarden Mark (inkl. Werkserneuerung in Eisenach) gekostet. Der VW-Motor war eben eine Vorgabe aus Berlin, nicht aus Eisenach. (Quelle: MDR-Fernsehen, Die Wartburg-Story, 01. Mai 2006, 22:00)
Preise für den Wartburg 1.3 in den verschiedenen Varianten
- Wartburg 1.3 Limo: 30.200 Mark
- Wartburg 1.3 S-Limo: 31.580 Mark
- Wartburg 1.3 Tourist: 33.775 Mark
- Wartburg 1.3 S-Tourist: 35.190 Mark
Preiskalkulation am Beispiel Wartburg 1.3 Limo
Normale Limo:
- Abgaben für die richtige Bewertung der lebendigen Arbeit, die direkt an den Staatshaushalt abgeführt wird: 744 Mark
- Produktionsfondabgabe für die Nutzung der Grundmittel, die direkt an den Staatshaushalt abgeführt wird: 2.906 Mark
- Gewinn für den Betrieb: 940 Mark
- Betriebspreis: 25.850 Mark
- Industriepreis: 28.700 Mark
- Transport- und Handelskosten sowie erforderlicher Gewinn für den VEB IFA-Vertrieb: 1.500 Mark
- Ergibt die obigen 30.200 Mark
Besonderheiten der 1.3 Produktion
Im Laufe der Produktionsjahre (ab 1966) stellten sich 3 externe Werke neben Eisenach heraus. Dies waren das Karosseriewerk in Halle, das Karosseriewerk in Dresden/Radeberg (ehm. Gläser Karosserie GmbH), Betriebsteil des W50/L60 Werks in Ludwigsfelde.
In Ludwigsfelde wurden wohl viele Blechteile für den Wartburg gepresst u.a. auch für den Trans. Über die genauen Fertigstellungsmethoden beim Trans ist bisher nichts bekannt.
Mit den Rahmen verhielt es sich wohl in jedem Werk seit Einführung des Wartburg 353 gleich. Die Rahmen wurden in einer Rohform, also ohne Fahrgestellnummer, in die Werke geliefert. In den Werken wurden dann zu der Nummer SNE353 die Kennziffern für Tourist oder Trans hinzugefügt, beim Tourist war dies für die Normalversion die Nummer 209. Zu der nun karossenabhängigen Rahmennummer kam nun noch die spezifische Fahrgestellnummer/Rahmennummer.<br\> <br\> das Nummernschema nach 1986:<br\> SNE 353 00x G2y zzzzz.<br\> x: 0=Limo, 4=Trans, 9=Tourist<br\> y: 1=1986, 2=1987, 3=1988<br\> z: lfd. Nummer, wobei erste Stelle: 0...6= Limo, 7=Trans, 8+9=Tourist.<br\> <br\> und ab April 1988, dann war es so:<br\> SNE 353 x0y zzz aaaaa<br\> x: 0=2-Takter, 2=4-Takter<br\> y: 0=limo, 4=Trans, 9=Tourist<br\> zzz: J8=1988, K9=1989, L0=1990, M0=1991<br\> aaaaa: lfd. Nummer <br\>
Beim Tourist war es in den Werken Halle bzw. Dresden wohl so, dass der Großteil der Karosse vor Ort entstand; nur einige gleiche Bauteile der Limousine wurden aus Eisenach geliefert. Nach Endmontage der Fahrzeuge wurden diese fertig (bis 1990) nach Eisenach per Bahn zurückgeführt und dort der Endkontrolle unterzogen. Nach dem Übergang in die GmbH fiel dieser Schritt aber wohl aus Kostengründen weg.
Produktionszeiträume (1988-1991)
- Wartburg 1.3 Limousine 10/88 - 04/1991
- Wartburg 1.3 Tourist 02/89 - 04/1991
Produktionszahlen (1988–1991)
- Wartburg 1.3: 152.775 Fahrzeuge
- davon Wartburg 1.3 "Trans": ca. 920 Fahrzeuge
Modellpalette Wartburg 1.3
- Limousine viertürig
- Kombi fünftürig („Tourist“)
- Pickup zweitürig („Trans“)
- Prototypen:
- VolksPolizei Prototyp (1990) (Stückzahl: 3)
- Irmscher-Wartburg „Wartburg New-Line“ (1990) (Stückzahl: 2)
- Wartburg Tourist Concept L (1990) (Stückzahl: 1)
- Ihling Pickup (länger als „Trans“) (Stückzahl: 6)
- Trailer (Wartburg Rally Team) (Stückzahl: 2 [1. Rally-Look-Museum Eisenach, 2. Weiss als „normaler“ Trailer (aktive Nutzung)])
- Wartburg Rally 1.3 (1. Rally-Look auf Rally-Trailer-Museum Eisenach; Stückzahl: mindestens zwei – es wurden fünfzig wegen der FIA-Zulassung gebaut und 48 davon veräußert. Heute sind aber viele Nachbauten unterwegs, die keine Extra-Rally-Ausstattung (innenbelüftete Scheibenbremsen und – wegen der Bodenfreiheit – 353W-Nachschalldämpfer) besitzen. Kleines Kuriosum: es gab auch Rally-Service-Touristen, genaues ist aber nicht bekannt.)
Wartburg 1.3 „New-Line“ (1990)

Mitte 1990 stellte das AWE den modernisierten Wartburg 1.3 „New-Line“ vor. Dieses Fahrzeug entstand in einem Joint-Venture mit Opels Haus- und Hoftuner Irmscher. Neuerungen waren sowohl an der Karosse als auch unter der Motorhaube zu finden.
- Karosserie:
Das Karosserie-Kit umfasste neue Stoßstangen (geänderte Stoßstangen vom Opel Vectra A), Seitenschweller und eine neue Heckschürze. Neu waren auch geänderte Außenspiegel von Engelmann, die im Tropfendesign gehalten waren; Irmscher Alufelgen ( Lochkreis 4/ 160 in 14" mit 185er Bereifung) gehörten ebenfalls zum neuen Erscheinungsbild. Später bot Engelmann zwei Varianten der Spiegel an: Die Sportspiegel im Tropfendesign und die Monitorspiegel, welche etwas größer als die Serienspiegel sind.
- Motor/ Getriebe/ Fahrwerk:
Neues (dichtes) Fünfganggetriebe von Wartburg mit Gleichlaufgelenkwellen (vgl. Trabant). Von Bilstein wurde ein Sportfahrwerk beigesteuert, das etwas härter gefedert ist als das Serienfahrwerk, um den sportlichen Eindruck weiter zu verstärken.
- Innenraum:
Neugestalter Innenraum mit Sportsitzen aus dem Opelregal, sowie ein neuer Stoffbezug in den Türen.
- Fazit:
Es blieb bei nur zwei Prototypen, die es vom Werk aus gab. Von Irmscher konnten das Karosserie-Kit und die Alufelgen eine Zeit lang erworben werden. Ebenfalls gab es das Bilstein-Fahrwerk einzeln zu kaufen.
Heute sind die Teile sehr rar oder gar nicht mehr erhältlich. Auf Anfrage werden die Stoßdämpfer von Bilstein heute aufgrund der lebenslangen Garantie nachgefertigt. Die Kosten liegen bei ca. 180 € pro Dämpfer. Die Sportfedern sind heute nicht mehr erhältlich.
Dieser neue Wartburg hätte durchaus das Potential für eine Serienfertigung gehabt, allerdings wollte niemand mehr für ein „altes“ Ostauto einen so hohen Preis bezahlen, was aber auch auf die Fertigungstechniken im AWE zurückzuführen ist. Jeder Wartburg war und ist gewissermaßen ein Unikat. Das Spaltmaß sucht bis heute seinesgleichen.
Konzeptstudie Wartburg 1.3 Tourist L (1990)

Vom Wohnwagen- und Cabriohersteller Karmann aus Osnabrück wurde analog zum Wartburg 1.3 „New-Line“ auch der Tourist überarbeitet. Zu den Neuerungen zählten: Glashubdach, Dachreling, schwarz abgesetzter Fensterbereich (vgl. Wartburg 1.3 „New-Line“), Schweller, Nummernschildheckblende (vgl. Wartburg 1.3 „New-Line“), Türstreifen, Kühlergrill, Teppichboden, neue Stoffe, aufgepolsterte Sitze, Türverkleidung, Ablage in der Fahrertür, Verkleidung der Schalttafel, Kofferraumabdeckung, Radzierblenden und Verkleidung der C-Säule (vgl. Wartburg 1.3 „New-Line“ schwarz statt rot).
Dieses Einzelstück wurde wahrscheinlich schon vor dem 2. April 1991 veräußert. Das genannte Zubehör konnte eine Zeit lang separat erworben werden.
Die Dachlast dieses Unikates konnte trotz des eingebauten Glashubdaches bei 60 kg belassen werden - im Normalfall waren nach dem Einbau eines Glashubdaches und bei einem Tourist S nur 40 kg zulässig.
Technische Daten
Technische Daten: Wartburg 311/312/313
- Wartburg 311/312
- L/B/H: 4.300/1.520/1.450 mm (Limousine Cabrio); 4.210/1.570/1.450 mm (Coupé Camping); 4.280/1.570/1.475 mm (Kombi); 4.360/1.810/1.350 mm (Sport)
- Motor: Dreizylinder-Zweitakt-Vergasermotor mit Umkehrspülung
- Bodenfreiheit (beladen): 190 mm
- Hubraum: 900 cm³
- Leistung: 45 PS (Standard-311); 36,8 kW, 50 PS (Sport-313); 45 PS (312)
- Kraftstoff: 2-Takt-Gemisch 1:33,3 (Standard); 1:25 (Sport)
- Vergaser: VEB Berliner Vergaserfabrik, Berlin O 112 H362-6 (Standard); 2x H362-1 (Sport); BVF36/1 (P312)
- Getriebe: Blockgetriebe Viergangzahnradgetriebe / 1 Gang rückwärts, sperrsynchronisiert
- Freilauf in allen Gängen, manuell sperrbar
- Kupplung: Einscheibentrockenkupplung mit 6 Druckfedern, vollständig gekapselt
- Fahrwerk 311, 313: Blattfedern (vorn/hinten) quer, hinten Starrachse mit hochliegender Blattfeder, vorn getrieben, Felgen 15"
- Fahrwerk 312 (353): neue Rahmenkonstruktion, geänderte Motor- und Getriebeaufhängung, 4 Schraubenfedern, Einzelradaufhängung vorn und hinten, Vorderachse mit Querlenker oben und unten, Felgen 13", Vorderradantrieb über Doppelgelenkwellen (radseitig) und Dreifingergelenke (getriebeseitig)
- Bremsen: Hydraulische Innenbackenbremse; vorn Duplex-, hinten Simplex-Gleitbackenbremsen
- Akkumulator: 6 V
- Zündanlage: Unterbrecher, je Zylinder 1 Zündspule
- Elektroanlage (Typ 311, 313 Bj. 57): Gleichstromlichtmaschine 6 V 180 W ab 2.200 U/min
- Hauptbeleuchtung (Typ 311, 313 Bj.57): Fernlicht 45 Watt, Abblendlicht 40 Watt, Schlusslicht 5 Watt, Bremslicht 5 Watt, Rückfahrscheinwerfer 15 Watt, Fahrtrichtungsblinker 15 Watt
- Gesamtmasse Leer/Nutzmasse/Gesamtlast: Limousine: 920 kg/380 kg/1.300 kg; Kabriolett/Coupé: 985 kg/340 kg/1.325 kg; Camping: 1.020 kg/380 kg/1.400 kg; Kombi: 1.050 kg/400 kg/1.450 kg; Sport: 930 kg/340 kg/1.270 kg
- Höchstgeschwindigkeit: Standard: 115 km/h; Kombi: 100 km/h; Sport: 140 km/h
Technische Daten: Wartburg 353W
- Wartburg 353W
- L/B/H: Limousine: 4.220/1.640/1.495 mm; Tourist: 4.380/1.640/1.495 mm; Achsstand: 2450 mm
- Motor: Dreizylinder-Zweitakt-Ottomotor, flüssigkeitsgekühlt
- Hubraum: 992 cm³
- Leistung: 36,8 kW / 50 PS
- Drehmoment: 10 kpm bei 3000 U/min
- Kraftstoff: Zweitaktgemisch 1:50, min 88 ROZ
- Vergaser: Fallstromvergaser BVF-40, ab 1982 Registervergaser Jikov 32 SEDR
- Getriebe: Viergangzahnradgetriebe / ein Rückwärtsgang, vollsynchronisiert
- Freilauf in allen Gängen, manuell sperrbar
- Kupplung: Einscheiben-Trockenkupplung mit Torsionsfeder, Typ: T 10-12K
- Fahrwerk: Einzelradaufhängung, vorn getrieben, Felgen 13", Reifen 165-SR 13, 175/70 R13 oder 185-SR 13
- Wendekreis: 10,2 m
- Bremsen: feststellbare (Handbremse) Simplex Trommelbremsen hinten, Scheibenbremsen vorn
- Akkumulator: 12 V / 38 Ah (ab 1981)
- Zündanlage: Unterbrecher, je Zylinder 1 Zündspule; elektronische Zündung nachrüstbar
- Elektroanlage: Gleichstromlichtmaschine 12 V / 220 W, ab 1975 Drehstromlichtmaschine 12 V / 588 W
- Hauptbeleuchtung: ab 1978 H4 Halogenscheinwerfer 65/55 W
- Kofferraum: 525 l(Limousine); L/B/H 1940/1300/860 mm (Tourist)
- Gesamtmasse Leer/Nutzmasse/Gesamtlast: Limousine: 920 kg/400 kg/1.320 kg; Tourist: 970 kg/440 kg/1410 kg
Technische Daten: Wartburg 1.3
- Wartburg 1.3
- L/B/H: 4.220/1.645/1.495 mm (Limousine); 4.280/1.645/1.520 mm (Tourist); 4.224/1.644/1.695 mm (Trans); Achstand 2450 mm
- Bodenfreiheit (beladen): 122 mm
- Motor: Vierzylinder-Viertakt-Ottomotor, flüssigkeitsgekühlt, bauähnlich der VW-EA-111-Baureihe (Polo, z. T. Golf; Motorkennungen: N; NZ), „Alpha Deal“ Mitte der 80er-Jahre
- Motormasse: 107,5 kg
- Hubraum: 1.272 cm³
- Leistung: 43 kW / 58 PS
- Drehmoment: 9,8 kpm bei 3300 U/min; ca. 96,11 Nm bei 3300 U/min
- Kraftstoff: Benzin, min 91 ROZ
- Vergaser: Einfallstromvergaser 34 TLA (Bauart: Weber)
- Getriebe: synchronisiertes Viergang-Wechselgetriebe mit Fernschaltung (Masse mit Öl ca. 29 kg)
- Kupplung: Einscheiben-Trockenkupplung TF 180-120 (TF 180 DE2R)
- Fahrwerk: Einzelradaufhängung, vorn getrieben, asymmetrische Humpfelgen 4 1/2Jx13H 1-B-J 45-1 (13"), Reifen 165/80 R 13 82 S sl, 175/70 R 13 80 S
- Wendekreis: 10,8 m
- Bremsen: Trommelbremsen, feststellbar hinten, Scheibenbremsen vorn
- Akkumulator: 12 V / 44 Ah
- Zündanlage: Transistorzündung mit Geberprinzip, Hall-Effekt
- Elektroanlage: Drehstromlichtmaschine 14 V / 57 A
- Hauptbeleuchtung: H4-Halogenscheinwerfer 60/55 Watt
- Kofferraum: 525 l (Limousine); Ladefläche L/B: 1.940 mm / 1.300 mm (Tourist); 1.700 mm / 1.400 mm (Trans)
- Gesamtmasse Leer/Nutzmasse/Gesamtlast : Limousine: 900 kg/420 kg/1.320 kg; Tourist: 960 kg/450 kg/1410 kg; Trans: 840 kg/550 kg(davon 440 kg; auf der Ladefläche)/1.320 kg;
- Verbrauch auf 100 km (Werksangabe): 6,8 l (bei konstant 90 km/h); ca. 7,4 l (Euro-mix)
- Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h. laut Fahrzeugscheinen: 135–141 km/h
- Zuglast: Ungebremst 500 kg; Gebremst 650 kg (bei nachgerüsteter Anhängerkupplung)
- Dachlast: ohne Schiebedach 60 kg, mit Schiebedach 40 kg (Ausnahme siehe: Wartburg Konzept L)
- Inhalt Kraftstoffbehälter: 43 l
- Rampenfähigkeit: vorne 24%; hinten 15%
- Co2-Ausstoß: 170g/ km
- Schlüsselnummer Hersteller: 0873
- Schlüsselnummer Modell: 302 (Limo); 305 (Tourist)
Produktionsstandorte
- Eisenach = Limousine
- Halle = Tourist
- Dresden = Tourist Karosserie im VEB Karosseriewerk Dresden - KWD (ehemals Gläserkarosserie)
- Ludwigsfelde = Trans (als Nebenprodukt im VEB Automobilwerke Ludwigsfelde, dem Werk, in dem der W50- und L60-LKW hergestellt wurde). Der Trans war relativ selten.
Weblinks
- "Heimweh" das jährliche Treffen und die historische Erhaltung der Marke Wartburg in Eisenach
- Der Wartburg 313
- Der Wartburg 311
- Der Wartburg 353
- Der Wartburg 1.3
- Bilder vom 312er in Aktion
- Rallye-Wartburgfan
- Der Wartburg 311 Camping
- Wartburg-Prototypen vom 311 bis 360
- Die Erfurter Wartburgfreunde
Literatur
- Jürgen Lisse: Fahrzeuglexikon Wartburg Bildverlag Böttger, Witzschdorf 2007 ISBN 978-3-937496-20-7
- Lars Leonhardt und Michael Schubert: Sportlich, schnell, schön: 50 Jahre Wartburg Sportwagen , Verlag Kraftakt, Gebundene und bebilderte Ausgabe, 176 Seiten, September 2007, ISBN 978-3938426050