Wilhelm Solf

Wilhelm Heinrich Solf (* 5. Oktober 1862 in Berlin; † 6. Februar 1936 in Berlin) war ein deutscher Politiker und Gouverneur von Samoa, Reichsaußenminister, sowie erster Botschafter Deutschlands in Japan nach dem Ersten Weltkrieg.
Herkunft und Familie
Wilhelm Solf entstammte einer kleinbürgerlichen Familie. Seine Vorfahren waren vermutlich zur Zeit König Gustav Adolfs aus Schweden nach Worbis (Eichsfeld) ausgewandert. Solfs Großvater, ein gelernter Tischler, kämpfte in den Befreiungskriegen gegen Frankreich und gelangte als Einnehmer des Straßenzolls nach Lebus (Provinz Brandenburg).
Mit Wilhelm Solfs Vater Hermann begann der soziale Aufstieg der Familie. Dieser war zur Ausbildung in einer kaufmännischen Handlung in Stettin tätig gewesen. 1856 heiratete er Augusta Peters, Cousine Jacob Wackernagels. In der Gründerzeit gelang es Hermann Solf, sein Vermögen geschickt zu vermehren. So konnte er in den 1880er Jahren in Altenburg mehrere Braunkohle-Bergwerke erwerben und allen seinen sechs Söhnen eine akademische Ausbildung bieten. Zugleich schaffte er es, in Berlin Fuß zu fassen, was sich in seinem langjährigen Stadtverordnetenmandat für die Deutsche Freisinnige Partei widerspiegelt. Zudem war er Mitglied verschiedener Freimaurerlogen. Er erzog, obwohl selbst Katholik, seine Kinder im protestantischen Glauben seiner Frau.
Leben
Jugend und Studium

Wilhelm Solf wurde am 5. Oktober 1862 als viertes, von insgesamt sieben Kindern in Berlin geboren. Seine Familie war zu diesem Zeitpunkt frei von Existenzsorgen und nahm am blühenden gesellschaftlichen Leben des Berliner Bürgertums teil. Dem Wunsch seiner Mutter entsprechend besuchte Wilhelm Solf eine Schule außerhalb der geschäftigen Großstadt. Zunächst ging er auf das Gymnasium in Anklam (heute „Otto Lilienthal-Gymnasium“, Provinz Pommern) von dem er, nicht wegen unzureichender Leistungen, sondern wegen seines losen Mundwerkes verwiesen wurde. Seit 1879 besuchte er daher das Großherzogliche Gymnasium in Mannheim, wo er 1881 die Reifeprüfung mit guten Durchschnittsleistungen ablegte.
Erzählungen über den Fernen Osten und im Besonderen über den indischen Subkontinent fesselten Wilhelm. Er entschloss sich daher, Indologie zu studieren und schrieb sich an den Universitäten Berlin, Kiel, Halle und Göttingen ein. Während seiner Zeit an der Göttinger Georg-August-Universität war er Mitglied Studentenverbindung Landsmannschaft Verdensia. 1885 legte er sein Examen in indischer Philologie, Sanskrit und Philosophie in Halle mit dem Prädikat „magna cum laude“ ab.
In seiner Dissertation befasste er sich mit altindischer Liebeslyrik, die er übersetzte und mit quellenkritischen Anmerkungen versah. Sein Lehrer, Richard Pischel, schuf, wie Solf später sagte, die geistige Tinktur seiner Weltanschauung und war insofern für seinen weiteren Lebensverlauf von prägender Bedeutung.
Nach dem Studium arbeitete der junge Doktor der Philosophie an der Universitätsbibliothek in Kiel. In Schleswig-Holstein wurde er zur Marine eingezogen, jedoch wenig später wegen seiner Körperfülle und eines Fußleidens als wehruntauglich entlassen.

Die freigewordene Zeit nutzte Solf für das Erlernen weiterer asiatischer Sprachen (Urdu und Persisch) am Seminar für Orientalische Sprachen in Berlin. Seine zeitgleich verfasste Grammatik der Sanskrit-Sprache blieb bis in die 1940er Standardwerk. 1888 folgte er seinem Studienfreund, dem Orientalisten Friedrich Rosen, nach London, in die damalige Welthauptstadt der Indien-Forschung. In Briefen an seine Eltern beschrieb Wilhelm Solf den britischen Lebensstil: Zwar sei das englische Leben teuer und Sonntage so langweilig, dass jeder Hund sich freuen könne, dass er Flöhe hat. Doch die Eleganz und größere innere Freiheit, frei von den vielen förmlichen Fatzkereien in unserer Heimat, hatte es ihm angetan.
Zu dieser Zeit trat der mit der Familie Solf bekannte Diplomat Rudolf Lindau an das Auswärtige Amt heran, um Wilhelm Solf für die Dolmetscherlaufbahn vorzuschlagen. Seine außergewöhnlichen Sprachkenntnisse führten zur Aufnahme Solfs in den Auswärtigen Dienst, den er sogar der sicheren Stelle in Oxford vorzog. Am 10. Dezember 1888 wurde Wilhelm Solf in den Dienst des Reiches aufgenommen und mit der Wahrnehmung der Sekretariatsgeschäfte am Kaiserlichen Generalkonsulat in Kalkutta (damals Hauptstadt Britisch-Indiens) beauftragt.
Indien

Anfang Januar 1889 reiste Wilhelm Solf mit einem Diplomatenpass nach Indien aus. Der 27-Jährige schrieb aus Kalkutta, er habe sich nun in die Knechtschaft der Großen dieser Welt begeben, selbstverständlich mit den Freiheiten eines Gentlemans. Schon am 31. Mai konnte sein Vorgesetzter, der Generalkonsul Gerlich, an Bismarck melden, dass Solf durch Diskretion, Takt, gute Sprachkenntnisse und Gewissenhaftigkeit geglänzt habe und daher auch für höhere Aufgaben geeignet sei.
Zwischen Solf und Gerlich entwickelte sich eine Männerfreundschaft. Der Generalkonsul gab Solf Reitunterricht. Die fröhliche, offene Art des jungen Konsulatsekretärs machten ihn im gebildeten Umfeld der Diplomatie beliebt. (Alle Dinge lassen sich besser am weißen, als am grünen Tisch erledigen. Ein tüchtiger Diplomat muss auch einen guten Magen haben.)
Bald wurde er Mitglied der Asiatic Society und verkehrte regelmäßig, durch die Beherrschung des Hindustani begünstigt, zum Argwohn der Briten mit Indern. 1890 traf mit Edmund von Heyking (siehe auch: Elisabeth von Heyking) ein neuer Generalkonsul ein. Der selbstbewusste und schwerfällige baltische Baron unterhielt zu Wilhelm Solf ein erheblich schlechteres Verhältnis, als es sein Vorgänger getan hatte.[1]
Solf schrieb nach Hause, Heyking gehöre zu den adligen Wanzen, die sich in die Spalten der Throne einnisten. Heyking verweigerte Solf, der nach höheren Aufgaben strebte, die Zusatzprüfung, die für die Übernahme konsularischer Tätigkeiten nötig gewesen wäre. Dieser sah, trotz seiner persönlichen Abneigung gegen seinen Vorgesetzten, ein, dass dieser in der Sache recht hatte: Für das Erlangen höherer Stellungen war eine juristische Ausbildung nötig. Daher quittierte Solf am 14. Januar 1891 den Dienst und schrieb sich erneut ein.
Er entschied sich für die Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dort kam er über den Hof des Herzogs Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach zum ersten Mal in Kontakt mit der deutschen deutschen Kolonialbewegung. Weimar war unter der Regentschaft Carl Alexanders zur Hauptstadt der Übersee-Begeisterung avanciert, bei Hofe verkehrten führende Afrikaforscher.[2] Nachdem Solf 1892 vor dem Kammergericht in Berlin die Referendarprüfung erfolgreich abgelegt hatte, leistete er vor dem Amtsgericht Weimar den Vorbereitungsdienst ab. Im September 1896 wurde er nach bestandenem Staatsexamen zum großherzoglich-sächsischen Gerichtsassessor ernannt. 1896 meldete sich Solf beim Auswärtigen Amt zur Wiederaufnahme des Dienstes, worauf er, dem eigenen Wunsch entsprechend, in die Kolonialabteilung kam.
Ostafrika

Schon im August 1897 übertrug ihm Oswald von Richthofen, der Leiter der Kolonialabteilung, die bedeutungsvolle Aufgabe eines Reformentwurfes für die Besteuerung der einheimischen Bevölkerung in Deutsch-Ostafrika. Dabei zeigte Solf einen solchen Drang, sich mit der Kultur des betreffenden Landes auseinanderzusetzen, dass er sich im darauffolgenden Frühjahr auf einem HAPAG-Dampfer nach Deutsch-Ostafrika einschiffte. Der Indologe und Volljurist hatte die Weisung erhalten, in der Hauptstadt der Kolonie, Daressalam, den Posten eines Richters zu übernehmen.
Mitte April betrat er in Tanga erstmals afrikanischen Boden und wurde durch den stellvertretenden Gouverneur, Rudolf von Bennigsen, herzlich empfangen. Zu Gouverneur Eduard von Liebert hatte er anfangs ein gutes Verhältnis und konnte so entscheidenden Einfluss auf den schwankenden General ausüben. Liebert, ein früher Anhänger des Alldeutschen Verbandes, war in außenpolitischen Angelegenheiten wenig versiert und übertrug dem Richter Solf sämtliche Verwaltungsaufgaben, die die britischen und belgischen Nachbarkolonien betrafen. Der Gouverneur ist ein leidenschaftlicher Feind der Engländer, und ich muss meine ganze Geschicklichkeit anwenden, um ihn von hieraus resultierenden Dummheiten abzuhalten.[3]
Nach dem Besuch der Insel Sansibar 1898 schrieb er wehmütig, Sansibar könne auch in Indien liegen. Doch wie schon in Indien, als sein Hauptaugenmerk den Einheimischen galt, so befasste er sich in Daressalam mit der afrikanischen Kultur. An seine Eltern schrieb er, die Afrikaner würden ihm viel Freude machen und jeder Deutsche müsse ihnen dafür Dank zollen, dass sie nicht auf die Idee gekommen sind, uns zu kolonisieren.
Im Spätherbst 1898 erreichte ihn der Ruf des Auswärtigen Amtes, als deutscher Konsul nach Samoa zu gehen, dass damals im Fokus der Großmächte lag. Solf war von dem Angebot angetan und reiste, während sich Gouverneur Liebert in Deutschland befand, Richtung Südsee aus. Liebert bezeichnete Solf daraufhin als Fahnenflüchtigen und das ehemals gute Verhältnis zu ihm verkehrte sich, nicht zuletzt durch größer werdende politische Distanz, in sein Gegenteil.
Neutrales Samoa
Vorgeschichte

siehe auch: Konflikt um Samoa
Seit die Vereinigten Staaten 1878 den östlichen Teil Samoas durch die Flaggenhissung in Pago Pago zu ihrem Besitz erklärt hatten, war die Südsee-Inselgruppe zum Zankapfel der Großmächte geworden. Während im Osten der amerikanische Einfluss überwog, konkurrierten im Westen Großbritannien und das aufstrebende Deutsche Reich. Das hanseatische Handelshaus Godeffroy hatte durch mehrere Faktoreien erheblichen Einfluss gewonnen. Auch der Eifer der christlichen Missionen verursachte wachsende Zwistigkeiten. Die drei beteiligten Großmächte versuchten auch über den Kampf um das neue Oberhaupt der Samoaner Einfluss auszuüben und unterstützten jeweils einen eigenen Kandidaten.
1881 kam es erneut zu Konflikten im Zusammenhang mit der Königswahl. Die Briten unterstützten Malietoa Laupepa, während sich die Deutschen für Tamasese aussprachen. Als Laupepa 1881 eine Kaiser-Geburtstagsfeier überfiel, wurde er gefasst und ins Exil in das spätere Deutsch-Kamerun geschickt. Die englischen und amerikanischen Vertreter riefen, durch diese diplomatische Niederlage gekränkt, Mataafa Josefo auf der Nebeninsel Savaii zum Gegenkönig aus. 1889 konnte der Konflikt schließlich durch die Samoa-Akte beigelegt werden. Dieser Vertrag sah vor, das Samoa zum neutralen Gebiet erklärt, ein Konsulargerichtshof eingerichtet und der Bezirk der Hauptstadt Apia zum Munizipaldistrikts gemacht wurde. Die Aufgabe, dem Munizipalrat vorzustehen, war von Anfang an deutschen Beamten vorbehalten.
Nach dem Tode König Tamaseses 1897, der durch die Samoa-Akte zum Oberhaupt proklamiert worden war, entbrannte der Konflikt erneut: Die Bevölkerung rief Tamasese II. zum König aus, was zu Protesten der Mataafa- und Malietoa-Anhänger führte. Im August 1898 starb Malietoa eines natürlichen Todes und Mataafa kehrte auf einem deutschen Kreuzer nach Apia zurück. Der Sohn Malietoas, Tanu Malietoa, kämpfte in den folgenden Monaten gegen die „deutsche Partei“ Mataafas. In diesem Kampf unterlagen die Anhänger Malietoas, weshalb sich der amerikanische Konsul Chambers von Samoa absetzte und dem deutschen Munizipalpräsidenten Raffel das Feld überließ. Nach Verhandlungen über die Samoa-Frage zwischen dem britischen Premierminister Robert Gascoyne-Cecil, 3. Marquess of Salisbury und dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Bernhard von Bülow in London hielt es die deutsche Außenpolitik jedoch für klüger, Raffel aus Apia abzuberufen.
Munizipalpräsident in Apia
Um dieses Amt bewarb sich Wilhelm Solf noch aus Daressalam. Im November 1898 erhielt er die Zusage und reiste vorerst nach London, um dort die Meinung der maßgeblichen Persönlichkeiten der Samoakrise kennen zu lernen und so „möglichst vorurteilslos“ seinen Posten anzutreten. Nicht ohne Bedacht wählte Solf auch die Route über die USA, in die er in offizieller Mission des Auswärtigen Amtes reiste. Im März 1899 traf er in New York ein, um mit Präsident William McKinley und dem deutschen Botschafer, Theodor von Holleben, zusammenzutreffen. Das immense Interesse der amerikanischen Öffentlichkeit an der Samoakrise zeigte sich auch am Empfang des Munizipalpräsidenten, der, von Journalisten umringt, der Presse Interviews gab. Ende April reiste Wilhelm Solf von San Francisco aus nach Samoa ab, wo er im November 1899 offiziell zum Munizipalpräsidenten ernannt wurde.
Durch ein eigenmächtiges Vorgehen des Fregattenkapitäns Emsmann verschärfte sich die Lage auf Samoa wenig später wieder. Emsmann bezichtigte Solf der „Schlappheit“ und forderte ihn auf, seinen „Pflichten gegenüber dem Kaiser auch auf Samoa nachzukommen“. Erregt wies der Munizipalpräsident den Kommandanten darauf hin, dass nur er selbst dazu befugt sei, „im Namen Seiner Majestät Politik zu betreiben“. Die Marine solle sich, nur weil sie die „Lieblingswaffengattung Seiner Majestät“ sei, nicht als „Herr der Südsee“ aufspielen. Solf erstattete Anzeige wegen Beamtenbeleidigung und sandte einen offiziellen Bericht an den Reichskanzler Hohenlohe, was für die damalige Zeit ein bemerkenswertes Eintreten für die Rechte der zivilen Gewalt gegenüber dem Einfluss der Militärs darstellte.

Als das Schreiben in Berlin eintraf, hatte sich die Situation entschieden geändert. In London hatten sich die Großmächte über die Samoa-Frage einigen können: Upolu und Savaii wurden Deutschland als Schutzgebiet zugesprochen, Amerika durfte den östlichen Teil der Inselgruppe als Überseeterritorium behalten, während sich Großbritannien unter der Belastung des Burenkrieges in Südafrika von Samoa zurückzog. Trotz der patriotischen Hochstimmung unter den Samoa-Deutschen behielt Solf seine nüchtern-realistische Sichtweise. An Oswald von Richthofen schrieb er, man müsse „das zum Überdruss gesungene Lied vom falschen Albion durch eine versöhnlichere Komposition“ ersetzen.
In seinem Antwortschreiben legte Richthofen ihm den neuen Gouverneursposten nahe, den Solf, trotz des Widerstands der Marine, auf „allerhöchsten Wunsch Seiner Majestät“ erhielt. Am 1. März 1900 fand die Hissung der deutschen Flagge und die Übernahme des Schutzgebietes Samoa in feierlichem Rahmen statt. In einem Brief an Friedrich Rosen schrieb der neue Gouverneur Wilhelm Solf, für den mit der Flaggenhissung ein neuer Lebensabschnitt anfing:
„Die ganze durch nationale Eifersüchteleien miteinander verunreinte europäische Bevölkerung, ferner die hier eine Rolle spielenden Missionen, die trotz ihres christlichen Berufes alle untereinander verfeindet sind, dazugegen 6000 Samoaner, die von allen Seiten gekommen waren, um die Flagge zu sehen, diese ganze bunte Gesellschaft sollte unter einen Hut gebracht werden. Nun heißt es Gesetze machen und feste Verordnungen schmieden[4]“
Gouverneur auf Samoa
Anfänge: Stabilität durch Selbstverwaltung

Dem Gouverneur stellte sich als dringendste Aufgabe die Befriedung der Einwohner. Die untereinander zerstrittenen Samoaner waren nun erstmals unter eine einheitliche Fremdherrschaft geraten. Wilhelm Solfs Maxime war in dieser Frage eindeutig: Ich habe mich von Anfang an auf den Standpunkt gestellt, den ich in Indien gelernt und in Afrika gelehrt habe, sich in reine Eingeborneneverhältnisse möglichst wenig hineinzumischen.
Dennoch mussten zunächst klare Verhältnisse geschaffen werden. Nachdem die beiden Thronprätendenten, Tanu und Mataafa, auf die Königswürde verzichtet hatten, erklärten sich auch die samoanischen Adelsparlamente, Tumua und Pule, bereit, den Kaiser als Tupu Sili, d.h. etwa „hoher Herr“, anzuerkennen. Dem Gouverneur standen zur Überzeugung der Samoaner weder militärische Macht, noch Geld zur Vefügung. Solf reiste durch das Innere der Samoa-Inseln Upolu, Savaii, Apolima und Manono und sprach selbst mit den Dorfoberhäuptern. Dabei eignete er sich bald eine ausreichende Kenntnis der Samoanischen Sprache an und brachte bedeutende Clan-Chefs, wie Lauati (Savaii) und Mataafa hinter sich. Die Überzeugungsarbeit erwies sich als langwierige Holzhackerarbeit: Meine Waffe ist Geduld und die Kunst, mit den Häuptlingen stundenlang Verhandlungen zu pflegen, dabei immer angenehme Dinge zu sagen, ohne irgendeine Verpflichtung einzugehen.[5]
Als wichtigstes Mittel, die deutsche Herrschaft zu festigen, erschien Solf die samoanische Selbstverwaltung: Ebenso wie die Briten in Indien, wollte er auf Samoa nach dem Prinzip der Indirect rule verfahren. Dazu erhielt Wilhelm II. mit dem Titel Tupu Sili die samoanische Königswürde, während Mataafa mit der Bezeichnung Ali'i Sili bedacht wurde. Gleichzeitig teilte das Gouvernement die samoanischen Inseln in elf Distrikte mit jeweils einem „Distrikthäuptling“ ein. Zudem besaß jeder Distrikt einen einheimischen Richter (Schulzen). Der Rat der Distrikthäuptlinge, die Faipule, stand dem Ali'i Sili zur Seite. In diesem Parlament waren auch Vertreter der Mataafa-feindlichen Malietoa-Partei vertreten.
Auf einer feierlichen Versammlung, einem sogenannten Fono, am 14. August 1900 wurden die Distrikthäuptlinge offiziell zu deutschen Beamten ernannt. Daneben begann der Ausbau des Schulsystems. Bis 1914 entstanden 320 Schulen mit 10.000 Schülern (bei insgesamt 33.000 Einwohnern), in denen von Anfang an bilingual, Deutsch und Samoanisch, mit Schwerpunkt auf letzterem, unterrichtet wurde. Am Kaisergeburtstag 1901 erhob das Gouvernement erstmals eine Kopfsteuer, die von den Samoaner pünktlich und ohne Widerstand gezahlt wurde. Die Erlöse wurden gänzlich für das Schulsystem und die Gehälter der Distrikthäuptlinge ausgegeben. Zudem sprach sich Solf grundsätzlich gegen die Einrichtung einer Schutztruppe aus.
Für die Belange der Europäer richtete Solf einen Gouvernementsrat ein, der aus hohen deutschen Beamten und bedeutenden Vertretern der Wirtschaft bestand. Dieses Organ besaß allerdings, ebenso wie die Faipule für den Ali'i Sili, nur beratende Funktion. Das Verhältnis der weißen Einwohner Samoas untereinander, hatte sich vor Beginn der deutschen Herrschaft immer wieder als Problem erwiesen, auf dessen langfristige Lösung Solf bedacht war. Daher unternahm er 1901 eine zweimonatige Studienreise nach Neuseeland, um sich bei dem dortigen Gouverneur Sir Arthur Hamilton-Gordon über die Methoden der britischen Kolonialverwaltung zu erkundigen.
Lobbyismus als kolonial- und wirtschaftspolitisches Hindernis

Wie in Neuseeland wuchs auch auf Samoa der Einfluss der Plantagen-Betriebe: Die Deutsche Handels- und Plantagengesellschaft versuchte, auf zweifelhafte Weise an Land zu gelangen, weshalb sie z.B. beim Auswärtigen Amt die Abschaffung der Befugnis der Samoaner, ihr Land zu verpachten, beantragte. Solf erhob dagegen Einspruch, brachte das Gesuch zu Fall und zog sich damit die Feindschaft der Unternehmer zu.
Wilhelm Solf war als Gouverneur bei den Samoanern und den englischen Einwohnern beliebter, als bei seinen eigenen Landsleuten. Die meisten Deutschen auf Samoa orientierten sich am Alldeutschen Verband, der im Reich für Samoa als Siedlungskolonie warb. Der Wortführer dieser Gruppe, Richard Deeken, ein ehemaliger Leutnant, veröffentlichte 1901 das Buch Manuia Samoa - Heil Samoa, das in Deutschland für eine regelrechte Samoa-Begeisterung sorgte. Obwohl Solf ans Auswärtige Amt schrieb, Deeken sei nur einige Wochen auf Samoa gewesen und seine Schilderungen müsse man oberflächlich nennen, siedelten sich einige Einwanderer als Pflanzer an. 1903 gründete Deeken die Deutsche Samoa-Gesellschaft als Opposition zum Gouvernement, was Wilhelm Solf als ungeschickte und lärmende Deutschhuberei titulierte. Deekens verwandtschaftliche Verbundenheit mit dem Reichstagsabgeordneten Karl Trimborn (Zentrumspartei) bildete die eigentliche Grundlage für die politische Offensive Matthias Erzbergers gegen die Kolonialpolitik.
Ende 1901 reiste Solf, gesundheitlich bedingt, zu seinem ersten Heimaturlaub nach Deutschland, wo ihm von Kaiser Wilhelm II. der Kronenorden verliehen wurde. Im März 1902 stand er als Kommissar des Bundesrates vor dem Plenum des Reichstags. In seiner Rede erläuterte er die Grundzüge seiner Verwaltung in Samoa, insbesondere die Selbstverwaltung der Einheimischen, was den Beifall aller Fraktionen fand. Doch auf Samoa waren unterdessen weitere Einwanderer eingetroffen, weshalb Solf die Abberufung Deekens als gemeingefährlichen Störenfried beim Auswärtigen Amt beantragte, was jedoch ohne Erfolg blieb. Im Sommer 1904 verurteilte das Obergericht Apia, Richard Deeken zu zwei Monaten Gefängnis, wegen Beleidigung des Gouverneurs und Misshandlung chinesischer Arbeiter.
Die Frage der chinesischen Arbeitskräfte (Kulis) erwies sich ebenfalls als Problem. Auf der Rückreise von seinem Heimatbesuch nahm sich Solf ein halbes Jahr Zeit, um in Niederländisch-Ostindien, China, auf den amerikanischen Philippinen und auf Deutsch-Neuguinea die Lebensumstände der Arbeiter kennenzulernen. Zurück auf Samoa schaffte er die körperlichen Strafen gänzlich ab und ließ Quartiere für die chinesischen Arbeiter errichten. Aus Manila schrieb er an Friedrich Rosen:
„Bürokraten sind wir Deutschen alle; bei den Beamten ist eine Dosis dieser Eigenschaft ganz erdrießlich und erforderlich, das Schlimmste ist aber, dass bei uns das ganze Volk und sämtliche politische Parteien, von der äußersten Rechten bis zur allerrötesten Linken, von diesem teutonischen oder besser borussischen Erbübel angekränkelt sind.“
Am 1. Januar 1907 wurde die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes zum Reichskolonialamt umorganisiert, doch bereits seit 1904 erhielt Samoa keine Zuschüsse mehr aus Berlin und finanzierte sich gänzlich selbst, was bis auf Togoland keiner anderen Kolonie gelang. Anlässlich der Debatten zur Neustrukturierung der Kolonialverwaltung weilte Solf erneut in Berlin. Auf der Rückreise wählte er erstmals die Route über die Karibik, namentlich Kuba. Aus Havanna schrieb er an seine Schwester: Wir müssen mit unseren alten Methoden brechen, sonst kommen wir im internationalen Wettbewerb unter den Schlitten.
Zurück auf Samoa wurde er von Einheimischen und Ansiedlern freudig empfangen. In seiner Abwesenheit war es sowohl zu bürokratischen Unklarheiten, als auch zu Misshandlungen von chinesischen Arbeitern gekommen, weshalb er den Gouvernementsbeamten eine ordentliche Standpauke hielt.
Hochzeit mit Johanna Dotti

Während seines dritten Heimaturlaubs lernte Wilhelm Solf, der bereits auf das 50. Lebensjahr zuging, Johanna Dotti kennen. Sein Bruder Hermann, seines Zeichens Architekt, hatte in Neuenhagen bei Berlin die Villa der Dotti-Familie entworfen und führte seinen Bruder in die Familie ein. Noch 1901 hatte Wilhelm Solf seinem Stellvertreter Heinrich Schnee gesagt: Hoffentlich werde ich nicht auch noch von dieser grassierenden Ehesucht angesteckt.
Johanna Dotti, genannt Hanna, war die dritte Tochter des brandenburgischen Gutsbesitzers und Amtvorstehers Georg Leopold Dotti. Den Altersunterschied von 25 Jahren, den die Dottis zunächst als schwerwiegendes Gegenargument empfanden, wusste Wilhelm Solf durch seine einnehmende Persönlichkeit auszugleichen.
Am 7. September 1908 trat das Paar vor den Traualtar. Die junge Frau des Gouverneurs entsprach nicht dem Bild einer Durchschnittsfrau, die ihr Leben Haus und Herd widmete. Ihr lebhaftes Temperament, ihre Einfühlsamkeit und ihr Kunstverständnis ließen sie von Beginn an vollkommen an der Tätigkeit ihres Mannes teilhaben. Dem Asienforscher Sven Hedin stellte Solf sie später vor: Ja, die sollten sie sehen. Die schießt Löwen![6]
Am 31. August 1909 erblickte Lagi, die erste Tochter Wilhelm und Hanna Solfs, in Vailima auf Samoa das Licht der Welt. Das Kind erhielt einen samoanischen Namen (Lagi = die vom Himmel Gekommene) - Ausdruck der großen Weltoffenheit des Paares.
Jahre später, in der Zeit des Nationalsozialismus, führten Hanna und Lagi das geistige Erbe Wilhelm Solfs fort. (s.u.)
Lauati-Aufstand

Als Gouverneur Solf mit seiner Ehefrau 19. November 1908 wieder samoanischen Boden betrat, wurde er nicht so freudig empfangen wie noch ein Jahr zuvor. In seiner langen Abwesenheit hatte, so berichtete sein Vertreter und späterer Nachfolger Erich Schultz-Ewerth, eine durch den „Häuptling“ Lauati angeheizte Stimmung entwickelt. Zwar hatte Solf schon befürchtet, dass solche Zustände nach dem Ableben des Ali'i Sili Mataafa eintreten könnten, doch auf einen Aufstand war er nicht vorbereitet. Zudem hatte er von Anfang an die Errichtung einer Schutztruppe abgelehnt. Lauati hatte das Ziel, die Faipule, die den deutschen treue Versammlung der Dorfoberhäupter, aufzulösen und stattdessen die vorkolonialen Herrschaftsinstanzen Tumua und Pule wieder einzurichten. Die Gruppe, die ihn darin unterstützte, nannte sich Mau a Pule.
Mit den Gedanken an die blutigen Niederschlagungen der Aufstände in den Kolonien in Afrika im Gedächtnis, versuchte Wilhelm Solf, so etwas für die bisherige Musterkolonie Samoa zu verhindern. Er reiste selbst nach Savaii, auf die Nebeninsel, auf der sich die Aufstandsbewegung verbreitete. In einem Rededuell in samoanischer Sprache auf dem Dorfplatz von Safotu brachte der Gouverneur Lauati so weit, seine Bestrebungen vorerst einzustellen und am 16. Januar 1909 vor der Faipule auszusagen. In den verbleibenden Wochen reiste Solf durch das Hinterland der Hauptinsel Upolu und brachte die Dorfoberhäupter nahezu geschlossen hinter sich.
Als Lauati von diesem Vorgang erfuhr, setzte er mit 1000 Mann seiner Anhänger in 25 Rumpfbooten nach Upolu über und brach somit seine Zusage, erst am vereinbarten Termin zu erscheinen. Wilhelm Solf schickte dem Rebellenführer einen Brief, in dem er ihm Unterkunft und Straffreiheit zusicherte, solange er zu den geschlossenen Vereinbarungen stünde. Lauati nahm das Angebot an und erschien zur Versammlung der Faipule. Nach mehreren Stunden der Diskussion waren die Parteien bereit, einander die Hand zu reichen. Wilhelm Solf sagte in einer seiner Wortbeiträge:
„Wir wollen von Neuem anfangen. Der Anfang soll Liebe sein.“
Unter dem Eindruck der rethorischen Leistungen des Gouverneurs beschlossen die anwesenden Oberhäupter, Lauati nach Savaii zurückzuschicken, ihn allerdings zu begnadigen. Die Aufständischen stimmten zu, setzten aber nicht nach Savaii, sondern auf die kleine Nebeninsel Manono über.
Unterdessen verbreiteten sich Gerüchte, Lauati wolle bereite einen nächtlichen Überfall auf den Gouverneurspalast vor, den Solf nun von Wachtpsten besetzen ließ. Der Gouverneur ließ die Rebellen auf der Vulkaninsel aufspüren und nach Apia bringen. Auf der erneuten Faipule beschlossen die Dorfoberhäupter, Lauati aus Samoa zu verbannen. Da Solf diesem Wunsch nicht nachkam, weil er sich seiner eigenen Zusage nach wie vor verpflichtet fühlte, verschärfte sich die Situation. Lauati setzte auf Savaii seine Tätigkeiten, die Bevölkerung zu einem Aufstand zu bewegen, fort. Daher beantragte Gouverneur Solf am 5. Februar 1909 in einem Telegramm in die Berliner Wilhelmsstraße die Entsendung von drei Kriegsschiffen.

Die Samoaner, die die Umsetzung des Faipule-Beschlusses forderten, verlangten vom Gouvernement die Aushändigung von Waffen zur Festnahme Lauatis. Solf verweigerte dies und vertröstete die Einheimischen mit der samoanischen Redensart san aso - es kommt der Tag.
Am 21. März trafen die Kriegsschiffe („SMS Leipzig“, „SMS Arcona“ und „SMS Titania“) schließlich im Hafen von Apia ein. Wilhelm Solf gab bekannt, Lauati solle sich bis zum 29. März freiwillig stellen. Mataafa ließ Flugblätter, in denen zur Unterstützung der deutschen Vorgehensweise aufgerufen wurde, auf allen Inseln verbreiten. Lauati antwortete darauf, er werde sich nicht stellen, sondern stattdessen in das Hinterland gehen. Solf unterband jedoch die Lebensmittelversorgung für die Insel Savaii, in dem er die Kriegsschiffe zwischen den Inseln patroullieren ließ.
Am 1. April 1909 stellte sich Lauati. Damit war der Aufstand friedlich und ohne Blutvergießen beendet worden. Kaiser Wilhelm II. war vom diplomatischen Vorgehen des Gouverneurs beeindruckt und schrieb: Solf hat seine Sache vortrefflich gemacht.
Wilhelm Solf bezeichnete die friedliche Beendigung des Lauati-Aufstandes als die Arbeit meines Lebens, auf die ich am meisten stolz bin.
Weltanschauung und Kolonialpolitik
Für Solf war der Kolonialismus nicht in erster Linie die Ausbeutung der Ressourcen oder der Bevölkerung, sondern für ihn hieß „Kolonisieren Missionieren und zwar Missionieren in dem hohen Sinne der Erziehung zur Kultur. Aber nicht zur europäischen Kultur, sondern zu einer Kultur, die im Boden und in der Heimat der Eingeborenen Wurzel fassen kann und ihrem geistigen und seelischen Zuschnitt angepasst ist.“, wie er 1913 im deutschen Reichstag eindrucksvoll erläuterte. Dieses Streben nach einer „gerechten Form des Kolonialismus zum Nutzen beider Seiten“ war wichtiger Bestandteil seiner Arbeit für Humanität, Recht und eine friedliche Emanzipation Deutschlands.
Außenpolitiker
Von 1911 bis 1919 war er Staatssekretär des Reichskolonialamtes (Kolonialminister). Zu Beginn des Ersten Weltkriegs, im August und September 1914 entwarf er das Projekt der Formung der Kolonie „Deutsch-Mittelafrika“, durch Verteilung der afrikanischen Kolonien Frankreichs, Belgiens und Portugals, das Reichskanzler Bethmann Hollweg schließlich in sein Septemberprogramm einschloss. Das neue geschlossene mittelafrikanische Kolonialreich Deutschlands sollte folgende Gebiete umfassen: Angola, die Nordhälfte von Mosambik, Belgisch-Kongo, mit den Kupfergruben Katangas als wertvollstem Einzelobjekt, Französisch-Äquatorialafrika bis auf die Höhe des Tschadsees, Dahomé und das Gebiet südlich des Nigerbogens bis Timbuktu. Dieses Projekt der Schaffung eines zusammenhängenden mittelafrikanischen Kolonialreiches blieb, in manchen Bereichen noch stark erweitert, fortan grundsätzlich ein Bestandteil der amtlichen deutschen Kriegsziele.[7]
1918 war er als Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, der damalige Außenminister. 1920, nach dem Ersten Weltkrieg, wurde Solf, nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen, zum ersten Botschafter Deutschlands in Japan ernannt.
1930 erhielt Solf den Doktortitel durch die theologische Fakultät der Universität Göttingen. Ihm wurde auch eine Briefmarke von Samoa gewidmet.
Solf stand dem Nationalsozialismus von Anfang an äußerst negativ gegenüber. Am 30. Januar 1933 befand sich Wilhelm Solf bei einer Veranstaltung des SeSiSo-Clubs, deren Vorsitzender er war. Solf sprach an diesem Abend vom „Finis Germaniae“.
Nach seinem Tode im Jahr 1936, trafen sich in der Berliner Wohnung seiner Frau Johanna, Kritiker und Gegner des NS-Regimes, die mehrheitlich aus dem diplomatischen Korps des Auswärtigen Amtes und damit aus dem direkten Umfeld Wilhelm Solfs stammten. Der sogenannte „Solf-Kreis“ hielt Kontakt zur militärischen Opposition, war aber nicht an konkreten Umsturzplänen beteiligt.
Schriften
- Grammatik der Sanskrit-Sprache, aus dem Englischen übersetzt von Franz Kielhorn und Wilhelm Solf, Berlin 1888
- Die deutsche Kolonialpolitik. Beitrag in dem Sammelwerk Deutschland und der Weltkrieg, hg. von O. Hintze, F. Meinecke, H. Oncken, H. Schumacher, Berlin 1916
- Die Lehren des Weltkriegs für unsere Kolonialpolitik, Stuttgart/Berlin 1916
- Kolonialpolitik. Mein politisches Vermächtnis, Berlin 1919´
- The New International Conscience. Address to the League of Nations Association of Japan 20.02.1928 (Sonderdruck Tokyo 1928)
- Deutschlands politisches Gesicht in: Septemberheft 1930 der Zeitschrift Europäische Revue
Literatur
- Eberhard von Vietsch: Wilhelm Solf. Botschafter zwischen den Zeiten. Tübingen 1961.
- Hermann Graml: „Solf-Kreis“. In: Wolfgang Benz, Walter H. Pehle (Hrsg.): Lexikon des deutschen Widerstandes. Frankfurt/Main 1994. ISBN 3-10-005702-3. S.–298-300.
- Birthe Kundrus: Das Reichskolonialamt zwischen nationalem Geltungsbewusstsein und Weltbürgertum. Die Staatssekretäre Friedrich von Lindequist und Wilhelm Solf. In: Ulrich van der Heyden, Joachim Zeller (Hg.): … Macht und Anteil an der Weltherrschaft. Berlin und der deutsche Kolonialismus. Unrast-Verlag. Münster 2005. ISBN 3-89771-024-2.
- Eberhard von Vietsch (Hrsg.): Gegen die Unvernunft: Der Briefwechsel zwischen Paul Graf Wolff Metternich und Wilhelm Solf, 1915-1918. Mit Zwei Briefen Albert Ballins. Bremen 1964.
Einzelnachweise
Alle Zitate, wenn nicht anders angegeben, aus: Eberhard von Vietsch: Wilhelm Solf. Botschafter zwischen den Zeiten. Rainer Wunderlich Verlag. Tübingen 1961.
- ↑ Elisabeth von Heyking: Tagebücher aus vier Weltteilen 1886-1904. Leipzig 1926. S. 60 und 83
- ↑ Wanda von Puttkamer: Der Hof von Weimar unter Großherzog Carl Alexander und Großherzogin Sophie. Berlin 1931. S. 147
- ↑ Alfred Kruck: Geschichte des Alldeutschen Verbandes 1890-1939. Wiesbaden 1954. S. 3
- ↑ Vgl. Otto Riedel: Der Kampf um Deutsch-Samoa. Erinnerungen eines Hamburger Kaufmanns. Berlin 1938. S. 161-162
- ↑ Otto Riedel: Der Kampf um Deutsch-Samoa. Erinnerungen eines Hamburger Kaufmanns. Berlin 1938. S. 161
- ↑ Sven Hedin: Fünfzig Jahre Deutschland. 4. Auflage, 1940. S.214.
- ↑ Wolfdieter Bihl (Hrsg.): Deutsche Quellen zur Geschichte des Ersten Weltkrieges. Darmstadt 1991. ISBN 3-534-08570-1. S. 58-59 (Dok.Nr.16) und Fritz Fischer: Griff nach der Weltmacht. Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914/18. Düsseldorf 1964. S. 115-116 und S. 788-793
Weblinks
- Wikiquote: Wilhelm Solf – Zitate
- Wilhelm Solf. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Friedrich von Lindequist | Staatssekretär im Reichskolonialamt 1911–1918 | — |
Personendaten | |
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NAME | Solf, Wilhelm Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker und Gouverneur von Samoa |
GEBURTSDATUM | 5. Oktober 1862 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 9. Februar 1936 |
STERBEORT | Berlin |