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Via Julia

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Via Iulia (auch Via Julia) ist die neuzeitliche Bezeichnung für die römische Militärstraße zwischen Augsburg (Augusta Vindelicorum) und Salzburg (Iuvavum).

Da bis auf die Via Claudia Augusta nach derzeitigem Wissen keine römische Straße nördlich der Alpen einen Namen hatte, wurde in heutiger Zeit der Name Via Iulia gewählt. Mit ziemlicher Sicherheit wurde die Straße in der Regierungszeit des Augustus erbaut.

Für das Römische Reich war die Straße strategisch sehr bedeutsam. Zum dritten Jahrhundert nach Christus ermöglichte sie durch Bauweise und Streckenführung schnelle Truppenbewegungen zur Reichssicherung. Als Teil der Verbindung von Lutetia (heute Paris) und Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, war sie die Hauptverbindung zwischen den Provinzen Raetien und Noricum und wurde auch in der Tabula Peutingeriana verzeichnet. Sie führte von Augsburg (Augusta Vindelicorum) aus über Schöngeising (Ambre), Gauting (Bratananium), Grünwald, Aying (Isinisca), Pfaffenhofen/Rosenheim (Pons Aeni), Seebruck (Bedaium) nach Salzburg (Iuvavum) und querte dabei die Flüsse Paar, Amper, Würm, Isar, Inn, Alz und Saalach.

Die Bedeutung der Straße belegen die heute noch erhaltenen 15 Meilensteine des Kaisers Septimius Severus, die von einem eigenen Straßenbauprogramm künden. Von keiner anderen römischen Straße in Süddeutschland sind so viele Meilensäulen bekannt wie von der Via Iulia.

Noch heute kann man die Via Iulia „erfahren“ – von Augsburg über Rosenheim bis Salzburg wurde ein Fahrradweg auf historischer Strecke ausgeschildert. Er ist von Augsburg bis Günzburg (Kastell Guntia) verlängert worden.

Literatur

  • f.o.r.u.m travel & consulting GmbH (Hrsg.): Via Julia. Günzburg - Augsburg - Salzburg. Augsburg 2007, ISBN 978-3-00-021104-1