Umvolkung
Umvolkung ist ein Begriff aus der nationalsozialistischen Volkstumspolitik, der in den eroberten Ostgebieten beim Gewinn von Lebensraum zum Tragen kam. Er meinte einerseits die Re-Germanisierung von Volksdeutschen, die sich in der slawischen Umgebung dem Deutschtum noch nicht ganz entfremdet hatten, und andererseits die Umsiedlung bestimmter Volksgruppen in ihnen neu zuzuweisende Gebiete, damit in voneinander klar abgegrenzten Räumen für ethnische Einheitlichkeit gesorgt wäre.
Entstehung
Geprägt wurde der Begriff vom Leiter der "Nord- und Ostdeutschen Forschungsgemeinschaft", Albert Brackmann.[1] Unter dieser Organisation wurde bereits 1934 die "Germanisierung des Ostraumes" vorangetrieben, 1943 erstellte die Gemeinschaft in Zusammenarbeit mit bekannten Historikern wie Werner Conze und Theodor Schieder ein bevölkerungspolitisches "Sofort-Programm" zu diesem Thema.
Heutige Verwendung
Rechtsextreme und rechtspopulistische Gruppen und Personen benutzen dieses Schlagwort, um Stimmung gegen Ausländer zu machen. Aufgrund des als zu hoch angesehenen Ausländeranteils in ihrer Heimat sei das deutsche Volk von einer „Umvolkung“ bedroht. In Deutschland benutzen die Republikaner immer wieder diesen Begriff, um die Xenophobie gegenüber ausländischen Staatsbürgern zu schüren.
In Österreich wurde „Umvolkung“ wiederholt von FPÖ-Funktionären wie Andreas Mölzer, John Gudenus oder dem ehemaligen Nationalratsabgeordneten Franz Lafer[2] verwendet. Lafers Äußerung zu dem damals neu verfassten Einbürgerungsrecht und der hohen Ausländergeburtenrate: Ich möchte fast behaupten, das gleicht schon einer Umvolkung.
Quellen
- ↑ Vgl. Michael Fahlbusch: Volkstumsforschung und Volkstumspolitik 1931-1945
- ↑ "Und wieder ein FP-Umvolker Bericht des DÖW aus dem Jahre 1998
Siehe auch
Weblinks
- "Freiheitliche gegen Umvolkung und Grabschänder Artikel des DÖW zu einer APA-Aussendung der FPÖ