Detmold
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Detmold ist eine Stadt in Ostwestfalen-Lippe, Nordrhein-Westfalen. Sie liegt etwa 100 km südwestlich von Hannover und ca. 30 km östlich von Bielefeld. Mit ungefähr 74.000 Einwohnern ist Detmold eine große kreisangehörige Stadt und gleichzeitig die größte Stadt im Kreis Lippe.
Von 1468 bis 1918 war sie die Residenzstadt der Fürsten zu Lippe, danach Hauptstadt des Freistaats Lippe (1918-1947). Seit 1947 ist Detmold Sitz der Bezirksregierung Detmold. Von 1932 bis 1973 war Detmold Sitz des Kreises Detmold. Danach wurde sie Sitz des Kreises Lippe, der aus der Zusammenlegung des Kreises Detmold mit dem Kreis Lemgo hervorgegangen war.
Geografie
Geografische Lage
Detmold liegt in der Region Ostwestfalen-Lippe, die zum Land Nordrhein-Westfalen gehört, am Rande des Naturpark Eggegebirge und südlicher Teutoburger Wald. Der Süden des Stadtgebiets wird auch vom Teutoburger Wald bedeckt, die eigentliche Stadt liegt aber nördlich davon. Sie liegt ca. 30 km östlich von Bielefeld und ca. 100 km südwestlich von Hannover.
Entwässert wird das Stadtgebiet von der Werre, in die in der Stadt der Knochenbach und der Heidenbach münden. Der Knochenbach entsteht aus der Vereinigung der Wiembecke und der Berlebecke im Vorort Heiligenkirchen. Größere Stehgewässer sind der Meschesee in Heidenoldendorf und der Donoperteich in Hiddesen.
Geologie
Das Stadtgebiet weist wie der gesamte lippische Raum eine hohe geologische Vielfalt auf. Südlich der Detmolder Innenstadt verläuft der Osningkamm, der zusammen mit dem Eggegebirge den Teutoburger Wald bildet. Dieser schmale Gebirgszug wird aus Kalksandsteinen des Trias gebildet und weist viele Brüche und Falten auf. Diese Zerklüftung ist der Grund dafür, dass es in der Umgebung so viele Kurorte und Mineralwasserquellen gibt. Der Detmolder Ortsteil Hiddesen ist ein solcher Kurort mit Schonklima.
Die Böden weisen eine mittlere bis sehr gute Qualität auf. Zum Ende der letzten Kaltzeit hin lagerte sich entlang des nördlichen Hangs des Teutoburger Waldes Mergelstaub ab und bildete Lösserden. Bis dorthin waren die Gletscher vorgedrungen. Vorherrschender Untergrund sind Sand- und Tonsteine aus dem Mesozoikum. Darauf befinden sich überwiegend Podsol-Braunerden und Pseudogley-Braunerden. Im nordwestlichen Stadtgebiet dominieren die Keuperhügel des Lipperlandes. Entlang der Werre durchziehen von Südosten nach Nordwesten Auenböden das Stadtgebiet. In den höheren Lagen des Osningkamms besteht die Oberschicht verbreitet aus dem Muschelkalk, in dessen Gesteine vielfach Fossilien zu finden sind.
Bekannter Geologe, der die Sandsteine des Teutoburger Waldes erforscht hat, war der Gymnasialprofessor Otto Weerth.
Exponate zur Detmolder Geologie finden sich im Lippischen Landesmuseum
Nachbargemeinden
Detmold ist nur von kreisangehörigen Städten und Gemeinden umgeben, diese sind (im Uhrzeigersinn) Lemgo, Blomberg, Horn-Bad Meinberg, Schlangen, Augustdorf und Lage.
Stadtgliederung
Die Stadt Detmold gliedert sich in 25 Ortsteile:
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Klima
Das Detmolder Stadtgebiet gehört zum maritimen Klimabereich Nordwestdeutschlands. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt etwa 9 °C, der südliche Stadtrand ist kälter während die nördlichere Peripherie wärmer als das Mittel ist. Die Monatsmittel schwanken regional typisch von etwa 0 °C im Januar bis 17 °C im Juli/August. Die Jahresniederschlagsmenge beträgt etwa 900 mm Wassersäule, zum Teutoburger Wald hin zunehmend. Die durchschnittliche jährliche Sonneneinstrahlung beträgt 955 KWh pro m².
→Siehe auch: Klima in Ostwestfalen-Lippe
Geschichte
Mittelalter

Detmold wurde 783 als Theotmalli erstmals erwähnt, nach der Quelle Einhard und anderer, leitet sich der Name von der angewendeten Bezeichnung einer Volkgerichtsstätte ab. In diesem Jahre soll hier Karl der Große im Rahmen seiner Sachsenkriege in einer Schlacht von den Sachsen geschlagen worden sein. Ab 1005 in Altsachsen Tietmelli- oder Theotmalli-Gau genannt. Aus dem Jahre 1023 wird überliefert, das es seinen 799 geweihten Altarstein an das Kloster Abdinghof in Paderborn abgab. Im Jahre 1263 erfolgte die Stadtgründung durch den Edlen Herrn Bernhard III. zur Lippe mit dem Namen Detmelle am Werreübergang der alten Handelsstraße von Paderborn nach Lemgo, die junge Stadt erhielt Lippstädter Stadtrecht.
1265 trug ein wichtiges Ereignis zur Kulturweiterentwicklung Detmolds bei: Das Marktprivileg führte einen Jahrmarkt ein. Um 1300 wurde ein 2.Jahrmarkt, nämlich am Sonntag vor Martini (11. November), eingeführt. Um 1305 hatte Detmold etwa 300 Einwohner und wurde von einer ein Meter dicken Bruchsteinmauer mit dem Hornschen, dem Lemgoer und dem Bruchtor umgeben. 1447 wurde Detmold nach den erheblichen Zerstörungen durch die Soester Fehde zu einer starken Festung ausgebaut. Im Jahr 1468 wählt Graf Bernhard VII. zu Lippe Detmold zu seiner ständigen Residenz[1].
16. bis 19. Jahrhundert
Im Jahre 1547 suchte die Stadt ein Großbrand heim, der über 70 Häuser zerstörte. 1557 wird das Schloss als Weserrenaissancebau mit reichem Giebelschmuck fertiggestellt.
Detmold ist Sitz der Lippischen Landeskirche. Die Reformation in Lippe nahm ihren Anfang in Lemgo, wo ab 1522 lutherisch gepredigt wurde. Vor der Reformation gehörte Detmold zum Bistum Paderborn. In Detmold war 1536 Simon von Exter Pfarrer geworden. Er war der letzte katholische und erste lutherische Pfarrer von Detmold, denn 1538 trat auch in Detmold die lutherische Kirchenordnung in Kraft. 1605 führte der calvinistisch geprägte Graf Simon VI. das reformierte Bekenntnis ein, geschickt besetzte er freiwerdende Pfarrstellen nur noch mit reformierten Pfarrern. Seit dieser Zeit ist die zentral zwischen Schloss und Marktplatz gelegene Erlöserkirche Gottesdienststätte der reformierten Gemeinde.
Im Jahre 1604 wurde der erste Jahrmarkt, der damals im Juni stattfand, abgeschafft und der zweite auf den 30. November, dem Festtag des Apostels Andreas, verlegt. Nun wurde aufgrund des Abschaffens des ersten Marktes der zweite auf 3 Tage verlängert. Seitdem wird dieser Markt Andreasmesse genannt.
1616 richtete die Thurn und Taxissche Post in Detmold eine Station der kaiserlichen Reitpost zwischen Köln und Hamburg ein. Damit ist die Stadt der älteste Postort im Bezirk der Oberpostdirektion Münster.
Zwischen 1625 und 1637 wüteten in der Stadt mehrere Pestepidemien, die 900 Todesopfer forderten. Im 17. Jahrhundert entstand auch die heute noch gut erhaltene Adolfstraße mit kleinen, unregelmäßigen Fachwerkhäusern, die in der zweiten Hälfte des 17.Jahrhundert an der Innenseite der Stadtmauer angebaut wurden. Um 1663/65 stachen Elias und Heinrich van Lennep Ansichten von Schloss und Stadt Detmold in Kupfer. In der Detailtreue gehen diese Stadtansichten weit über den Merian-Stich hinaus. Friedrich Adolf legte ab 1701 planmäßig die Neustadt im Süden an und ließ dazu einen Kanal bauen. 1720 wurde die Erlaubnis erteilt, Wälle und Gräben zu beseitigen, doch erst ab 1780 durften Tore und Mauertürme abgetragen werden.
1809 führte Fürstin Pauline mit 26 Öllaternen die Straßenbeleuchtung ein. Nach Mauerdurchbrüchen wurde die Stadt im klassizistischen Stil erweitert. Seit 1818 wurde die Leopold- und die Hornsche Straße angelegt und 1825 das Landestheater erbaut. Im Jahre 1835 war die Stadt mit über 4.000 Einwohnern größter Ort in Lippe, 1900 hatte Detmold 12.000 und 1950 über 30.000 Einwohner.

20. Jahrhundert
Am 17. Mai 1907 wurde in Detmold die neue Synagoge eingeweiht. Zur Einweihung kamen neben anderen politischen, kirchlichen und gesellschaftlichen Vertretern Fürstin Bertha und Fürst Leopold IV..
1912 entschied man sich aufgrund einiger Beschwerden aus Detmold und Umgebung, die Andreasmesse aufzuheben und stattdessen während dieser Tage einen Vergnügungspark einzurichten. Jedoch führte dies auch nicht zu einer Lösung und der veränderte Markt wurde 1913 wieder aufgehoben. Die Andreasmesse wurde wieder eingeführt und lockt bis heute vom letzten Mittwoch im November an bis zum darauffolgenden Sonntag jährlich viele Besucher an und ist allgemein beliebt.
Bis 1918 blieb Detmold Sitz der Grafen, beziehungsweise seit 1789 der Fürsten. Dann wurde Detmold Landeshauptstadt des Freistaates Lippe und nach dem Anschluss an das Bundesland NRW Sitz der Bezirksregierung für Ostwestfalen-Lippe, seit 1972 auch Sitz der Kreisverwaltung Lippe.
Weimarer Republik und Drittes Reich
Innerhalb der vierzehn Jahre zwischen dem 12. November 1918, als Fürst Leopold IV. auf den Thron verzichtete, und der nationalsozialistischen Machtergreifung am 7. Februar 1933, wurde Lippe republikanisch regiert. In dieser Zeit war die SPD die führende politische Kraft in diesem Lande und stellte mit Heinrich Drake den Regierungschef der Landesregierung in Detmold über vier Legislaturperioden.
Durch die wirtschaftlichen Probleme in der Weimarer Republik erhielten die rechts- und linksradikalen Parteien erhebliche Stimmenzuwächse und die SPD verlor ihre absolute Mehrheit im Landtag. 1923 wurde die erste Ortsgruppe der NSDAP in Lippe gegründet. Im Januar 1933 mobilisierten die Nazis für den Landtagswahlkampf alle Kräfte und allein Adolf Hitler sprach sechzehn Mal auf Kundgebungen. Die NSDAP bekam schließlich 39,5%, die SPD 30,2% und die KPD 11,2% der Stimmen. Eine Koalition aus NSDAP, DNVP und DVP konnte daraufhin eine Minderheitsregierung im Lippischen Landtag bilden. Bereits im Jahr 1933 wurden die Gemeinden "gleichgeschaltet", Kommunisten und Gewerkschaftsfunktionäre verhaftet und teilweise ermordet. Wie im übrigen Reich zerschlugen die Nazis auch in Lippe die Organisationen der Arbeiterbewegung und überzogen das Land mit Terror. Am 10. November 1938 kam es zur Reichspogromnacht, als die Nazis jüdische Synagogen, Friedhöfe und Geschäfte zerstörten. In Detmold brannte die Synagoge in der Lortzingstraße völlig aus und fünf jüdische Geschäfte wurden zerstört. 162 jüdische Menschen aus Detmold wurden, soweit heute bekannt ist, während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft umgebracht.
Zum Glück war Detmold im Zweiten Weltkrieg nur selten das Ziel von Bombenangriffen. Am 1. April 1945 erreichten die Amerikaner den Teutoburger Wald und belegten ab Ostermontag, den 2. April 1945, vornehmlich die Straßenkreuzungen von Detmold mit Granaten. Am 4. April gegen 19 Uhr drangen die Amerikaner über die Bandelstraße, Hans-Hinrich-Straße und Schillerstraße mit Panzern in die Stadt ein und hatten bis zum späten Abend alle Ortsteile besetzt. Nachdem die nationalsozialistischen Führer geflohen waren, richteten sich Offiziere der Besatzungsmacht im Regierungsgebäude und im Detmolder Rathaus ein und setzten schon am 5. April den Fabrikanten Alex Hofmann, Inhaber der Firma Gebrüder Klingenberg, als ersten Detmolder Bürgermeister der Nachkriegszeit ein. Seine Hauptaufgabe bestand anfangs darin, die Befehle der Besatzungsmacht auszuführen. Bereits nach wenigen Tagen zogen sich die Amerikaner zurück, und die Briten übernahmen das Kommando.
Öffentliche Verkehrsmittel
Zwischen 1900 und 1954 verfügte Detmold über ein Straßenbahnnetz, das in seiner Blütezeit weit über die Stadtgrenzen hinausreichte. Die Straßenbahn führte von Detmold über Remmighausen nach Horn (sie folgte dabei der B239 bis Schmedissen, dann der Nordstraße nach Horn) und von dort weiter nach Südwesten über Schlangen und Bad Lippspringe bis Paderborn (der B 1 folgend) und von Horn nach Westen über Bad Meinberg bis nach Blomberg (ebenfalls entlang der B 1). Weitere Strecken führten nach Westen über Heidenoldendorf in den Ortsteil Pivitsheide (Bielefelder Straße, Birkendamm) und nach Süden über Heiligenkirchen nach Berlebeck und nach Hiddesen.
Im Zuge der Gebietsreform 1970 wurden der Kernstadt 25 selbstständige Gemeinden eingegliedert. Heutzutage fahren in Detmold keine Straßenbahnen mehr, dafür existiert in Detmold jedoch ein äußerst umfangreiche Bus-, sowie Bahnnetz.
Der Fliegerhorst
Der Friedensvertrag von Versailles verbot in Deutschland den Motorflug, mit der Folge, dass die Entwicklung des Segelflugsports begünstigt wurde. Es fanden sich auch in Detmold einige Flugbegeisterte, die am 18. April 1924 den Lippischen Verein für Flugwesen gründeten. Die öffentliche Förderung des Flugsports war zwar nicht erlaubt, doch kamen auf Initiative des wichtigsten Sponsors Heinrich Kühlmuss genügend private Gelder zusammen. Einige Detmolder Lehrer förderten die Begeisterung ihrer Schüler für den Flugsport und so wurden schon bald die ersten Flüge auf dem Königsberg gestartet. Dabei handelte es sich Gummiseilstarts, bei denen eine Mannschaft von 4 bis 10 Personen das Segelflugzeug hangabwärts mit einem dünnen Gummiseil startete. Im Jahr 1931 fand dort eine Flugschau statt und eine große Zuschauerzahl bewunderte die Flugkünste der Teilnehmer. Allerdings gab es auch Luftkämpfe und simulierte Bombenabwürfe, die deutlich erkennen ließen, dass es sich um eine militärische Werbeveranstaltung handelte.
Anfang 1934 begann im Detmolder Ortsteil Hohenloh der Bau des Fliegerhorst genannten Flughafens auf insgesamt 109 Hektar, der am 14. Oktober 1934 eingeweiht wurde. Die Segelflieger durften das Flugfeld noch kurzfristig benutzen, doch schon nach drei Monaten begann die Umwandlung in einen militärisch genutzten Flughafen, dem auch eine Fliegerschule angeschlossen war. Man errichtete eine Anzahl von Gebäuden, die zur Unterbringung, Schulung und Versorgung der Flieger dienten. Außerdem wurden mehrere große Hangars gebaut. Das ganze etwa 1,5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernte Areal erklärte man zum militärischen Sperrgebiet und durfte von Zivilisten nicht mehr betreten werden. Die Detmolder konnten allerdings die meisten der bekannten Flugzeugtypen der damaligen Zeit dort starten und landen sehen, so zum Beispiel die legendäre Ju 52, aber auch die Me 109, 110 und He 111.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Fliegerhorst nicht bombardiert, wohl aber von amerikanischen und britischen Jagdflugzeugen angegriffen. Ende März 1945, kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner, wurden große Teile des Flughafens gesprengt.
Nach ihrer Ankunft in den ersten Apriltagen 1945 bauten die Amerikaner den Flugplatz zur Nachschubbasis aus. Dazu befestigte und verlängerte man die Start- und Landebahnen mit Eisenplatten und die schweren Frachtflugzeuge landeten im Minutentakt, manchmal die ganze Nacht hindurch. Ein halbes Jahr später kamen die Briten. Während des Kalten Krieges war die Stadt Garnison der 20. britischen Panzerbrigade (Armoured Brigade) der Britischn Rheinarmee und nutzte auch den als Hobart Barracks genannten Flugplatz als Hubschrauberlandeplatz, später auch für den Senkrechtstarter Hawker Siddeley Harrier. Im Juli 1995 verließen die Briten den Flugplatz.[2]
Die zivile Nutzung der militärischen Liegenschaft erfolgt auf der Basis eines im August 1999 unterzeichneten städtebaulichen Vertrages zwischen der Bundesvermögensverwaltung und der Stadt Detmold. Es mussten als erste Maßnahme neue Straßen gebaut werden, die es ermöglichten, direkt von Herberhausen in die Innenstadt zu kommen, ohne das Gebiet umfahren zu müssen. Die alten Gebäude und Hangars werden heute teilweise gewerblich genutzt. Einen Schwerpunkt der zivilen Nutzung bilden Schulen: Die 13. Grundschule, Britische Grundschule, Christliche Hauptschule und Schule für Erziehungshilfe. Neben der 13. Grundschule wurde ein Kindergarten eingerichtet. Zur psychiatrischen Grundversorgung des Kreises Lippe dient das Gemeindepsychiatrische Zentrum. Die denkmalgeschützten Bauten entlang der Richthofenstraße sind für eine Nutzung durch Dienstleistungen, Handel und Wohnen vorgesehen. Die meisten Gebäude stehen aber noch leer und der Zahn der Zeit nagt an ihnen.[3]
Eingemeindungen
Durch die Gebietsreform mit Bildung von Großgemeinden, die am 1. Januar 1970 in Kraft trat, wurden zur Stadt Detmold die Gemeinden Barkhausen, Bentrup, Berlebeck, Brokhausen, Dehlentrup, Hakedahl, Heidenoldendorf, Heiligenkirchen, Hiddesen, Hornoldendorf, Jerxen-Orbke, Leistrup-Meiersfeld, Loßbruch, Mosebeck, Niederschönhagen, Nienhagen, Niewald, Oberschönhagen, Oettern-Bremke, Pivitsheide (Vogtei Heiden), Pivitsheide (Vogtei Lage), Remmighausen, Schönemark, Spork-Eichholz und Vahlhausen eingemeindet.
Einwohnerentwicklung

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatte Detmold nur einige hundert Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So wurde die Stadt 1447 während der Soester Fehde verwüstet. 1625 bis 1637 forderten mehrere Pestepidemien über 900 Todesopfer. Auch während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) gab es Einwohnerverluste. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte in der Stadt Detmold ein stärkeres Bevölkerungswachstum ein.
Lebten 1835 erst 4.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 12.000. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf rund 24.000. Auch danach stieg die Einwohnerzahl weiter. Durch zahlreiche Eingemeindungen am 1. Januar 1970 wuchs die Bevölkerungszahl von 29.552 im Jahre 1969 auf über 63.000 im Jahre 1970. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Detmold nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 73.517 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1835 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik


Stadtrat
Der Stadtrat hat gegenwärtig 46 Mitglieder, die sich gemäß dem Ergebnis der Kommunalwahl vom 26. September 2004 auf die einzelnen Parteien wie folgt verteilen:
Partei | Ergebnis | Sitze |
---|---|---|
SPD | 37,16 % | 17 |
CDU | 36,84 % | 17 |
Grüne | 10,26 % | 5 |
FWG | 7,59 % | 3 |
FDP | 5,71 % | 3 |
Detmolder Alternative | 2,44 % | 1 |
Wahlbeteiligung | 56,29 % |
Im Detmolder Stadtrat gibt es zurzeit keine feste Koalition.
Bürgermeister
Bürgermeister von Detmold ist Rainer Heller (SPD). Er setzte sich in einer Stichwahl gegen Manfred Luckey (CDU) durch. Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis der Bürgermeisterwahl und der Stichwahl 2004:
Name | Partei | 26. September 2004 | Stichwahl |
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Rainer Heller | SPD | 48,38 % | 61,10 % |
Manfred Luckey | CDU | 37,29 % | 38,90 % |
Birgit Reher | Grüne | 8,15 % | |
Thomas Trappmann | FDP | 6,18 % | |
Wahlbeteiligung: | 56,3 % | 43,85 % |
Die folgende Aufstellung führt alle ehemaligen Detmolder Bürgermeister seit 1823 auf:
Name | Partei | Amtszeit Beginn | Amtszeit Ende | Lebensdaten | Beruf |
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Barkhausen | 1823 | Dez. 1834 | |||
Ernst Kestner | 1835 | Dez. 1846 | Kaufmann | ||
Georg Heinrich Meyer | 1847 | Dez. 1861 | |||
Schierholz | 1862 | Juli 1867 | Kaufmann | ||
Karl Seiff | Juli 1867 | 15.2.1871 | Rechtsanwalt | ||
Dr. jur. Heldmann | 15.2.1871 | 10.3.1881 | |||
Theodor Petri | 3.5.1881 | 31.12.1888 | Leutnant a.D. | ||
Steinberg | 01.01.1889 | 01.10.1892 | Reg. - Referendar | ||
Petri | 24.10.1892 | 13.01.1903 | |||
Robert Wittje | 29.07.1903 | 22.05.1919 | 1852-1921 | ||
Dr. Emil Peters | 09.04.1920 | 1933 | 1882-1934 | ||
Hans Keller | NSDAP | 01.04.1933 | 1903-1956 | Diplomkaufmann | |
Alex Hofmann | CDU | 05.04.1945 | 14.06.1945 | 1879-1959 | Fabrikant |
Dr. Richard Moes | CDU | 15.06.1945 | 07.02.1946 | 1887-1968 | Verwaltungsbeamter |
Wilhelm Sünkel | SPD | 07.02.1946 | 29.08.1946 | 1894-1977 | Oberschulrat |
Fritz Priester | CDU | 26.09.1946 | 28.10.1948 | 1891-1957 | Buchhändler |
Dr. Helmut Starck | CDU | 28.10.1948 | 15.03.1949 | 1905-1961 | Geschäftsführer |
Dr. Richard Moes | 24.03.1949 | 20.11.1952 | |||
Bruno Kirchhof | FDP | 20.11.1952 | 08.10.1964 | 1890-1976 | Regierungsdirektor a.D. |
Walter Bröker | SPD | 08.10.1964 | 24.08.1972 | 1906-1977 | Geschäftsstellenleiter |
Friedrich Vogt | SPD | 24.08.1972 | 19.10.1989 | geb. 1921 | Rektor |
Friedrich Brakemeier | SPD | 19.10.1989 | 13.10.2004 | geb. 1943 | Richter |
Sitzverteilungen im Detmolder Stadtrat ab 1994
Jahr | SPD | CDU | GRÜNE | FDP | Sonstige |
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1994 | 24 | 19 | 5 | - | 3 |
1999 | 20 | 21 | 4 | 2 | 3 |
2004 | 17 | 17 | 5 | 3 | 4 |
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: In Rot eine weiße (silberne) Stadtbefestigung; über einer zinnengekrönten Mauer, die an den Enden mit zwei freistehenden Kreuzen und vor den mittleren Zinnenöffnungen mit zwei lippischen Rosen (rot mit gelben {goldenen} Butzen) auf weißem (silbernen) Grund einschließt. Über dem Torbogen ein Mittelturm mit spitzem Dach, das auf der Spitze ein Kreuz, an den beiden Dachenden je eine Kugel trägt.
Städtepartnerschaften
Detmold hat vier Partnerstädte und ist mit zwei weiteren Städten befreundet. Alle sechs Städte bis auf Verona haben vergleichbar viele Einwohner wie Detmold und sind ähnlich alt. Die älteste Partnerschaft besteht mit Saint-Omer (Pas-de-Calais) in Frankreich seit dem 29. Juni 1969, die auf der Grundlage des Élysée-Vertrags vom 22. Januar 1963 geschlossen wurde. Die nächste Partnerschaft wurde am 6. Mai 1976 mit der belgischen Stadt Hasselt geschlossen. Die jüngste Partnerstadt ist seit dem 11. Juni 2004 Savonlinna in Finnland. Mit allen drei Städten finden Schüleraustausche sowie Begegnungen zwischen Kultur- und Sportvereinen statt. Eine innerdeutsche Partnerschaft besteht mit Zeitz seit dem 18.08.1990, die mit der Zusammenarbeit von Stadträten und Verwaltungen begann und heute mit Austausch von Vereinen eine weitere Facette erhält.
Mit Verona in Italien gibt es seit dem 20. Mai 2006 eine Städtefreundschaft in Folge eines langjährigen Schulprojektes zur gemeinsamen Aufarbeitung der deutsch-italienischen Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus. Seit dem 16. Juni 2006 besteht eine weitere Städtefreundschaft mit der griechischen Stadt Kallithea, die auf eine Jugendbegegnung mit Teilnehmern aus acht europäischen Staaten im Rahmen des Programms Europäisches Jahr der Erziehung durch Sport im Jahre 2004 zurückgeht.
Bürgerentscheid 2006
Am 11. Juni 2006 fand über den Bau eines Einkaufszentrums am „Lustgarten“ der erste Bürgerentscheid der Stadt Detmold statt. Zur Abstimmung stand die Forderung eines Bürgerbegehrens an den Stadtrat, die Verhandlungen mit dem Projektentwickler abzubrechen. Obwohl die Mehrheit (der angetreteten Wähler) für das Bürgerbegehren stimmte, scheiterte es, da das Zustimmungsquorum von 20 % der Stimmberechtigten nicht erreicht wurde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten



Theater und Hochschule
- Landestheater Detmold mit den weiteren Spielorten:
- Sommertheater Detmold
- Grabbe-Bühne
- Hochschule für Musik Detmold
- Fachhochschule Lippe und Höxter
- Lippische Landesbibliothek
Museen
In Detmold gibt es zwei bekannte Museen. Das Westfälische Freilichtmuseum ist das größte seiner Art in Deutschland. Das Lippische Landesmuseum zeigt Exponate zur Landes- und Kulturgeschichte, Naturkunde und Prähistorie. Das Museum feierte 1985 sein 150-jähriges Bestehen. Jüngstes Museum Detmolds war das Art Kite Museum für Flugdrachenkunst, das im Jahre 2000 eröffnet worden war, aber schon fünf Jahre später wieder geschlossen wurde. Weniger bekannt, aber von überregionaler Bedeutung, ist das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte. Es ist das erste und einzige Museum dieser Art in Deutschland und befindet sich noch im Aufbau.
Vereine
Zahlreiche Interessengruppen mit politischen, kulturellen oder religiösen Zielen haben sich in Detmold als eingetragene Vereine organisiert oder haben als überregionale Vereine (wie z.B. die Plautdietsch-Freunde) ihren Sitz in der Stadt Detmold.
Musik
Unter anderem durch die Musikhochschule gibt es in Detmold ein reiches musikalisches Angebot. Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind die Meisterchöre Camerata Vocale und der Philharmische Chor Lippe, sowie die Detmolder Schlossspatzen. Der Philharmonische Chor Lippe organisiert seit 1990 internationale Chorfestivals. In Detmold gibt es eine ausgeprägte Singkultur, die sich in 11 weiteren Mitgliedschören des Sängerbunds NRW ausdrückt. Der Komponist Albert Lortzing, der in Detmold gewirkt hat, hat Chorwerke geschaffen, die von Detmolder Chören gesungen werden.
Die Bigband der Musikhochschule und das Orchester der Orchestergesellschaft Detmold sind wichtige Intrumentalgruppen der Stadt. Außerdem gibt es in vielen Kirchengemeinden Kirchenchöre und Posaunenchöre.
Schließlich ist Detmold die Heimat der Band Duivelspack.
Bauwerke
- Ev.-ref. Erlöserkirche (Marktkirche): Die spätgotische Marktkirche, seit 1947 vornehmlich Erlöserkirche genannt, wurde nach dem großen Brand im Jahre 1547 zerstört und danach in der Mitte der Stadt wieder neu aufgebaut. Einige Jahre später sah sich die Stadt in der Lage, die Errichtung eines mächtigen Turms in Angriff zu nehmen. Über dem Eingang kann man die Jahreszahl 1564 erkennen. Dieses Datum weist auf das Jahr der Fertigstellung des Turmes hin. In der Zeit um 1596 wurden zwei Turmwächter angestellt, die zur Verhütung von Feuersbrünsten auf dem Turm wohnten. Die alte Glocke konnte sowohl im ersten als auch im zweiten Weltkrieg gerettet werden, sie ist heute mit ihrem weichen, tiefen Klang die älteste Bronzeglocke in Detmold. Bereits im Jahr 1555 wurde das Gotteshaus mit einer Orgel ausgestattet. Die heutige Barockorgel von Johann Markus Oestreich ist 1795 fertiggestellt worden, sie wurde 1962 erneuert und erweitert. In dem schlichten Innenraum beeindrucken die spitzbogigen, gotischen Fenster und ein Taufbecken aus Sandstein, das mit Blattranken verziert ist. Die fünfseitige Kanzel steht auf einer einfachen Rundsäule und darüber befindet sich ein sechseckiger Schalldeckel.
- Rathaus: Das Rathaus ist im klassizistischen Baustil errichtet worden. Seine Errichtung geht auf die Jahre von 1828 bis 1830 zurück. Auffällig ist die doppelläufige Freitreppe mit dem Säulenportikus aus Sandstein vor dem Gebäude.
- Palais: Das Palais (auch Neue Palais) wurde zwischen 1706 und 1708 von Graf Friedrich Adolph erbaut. Es handelt sich bei dem Gebäude um einen zweigeschossigen Hauptbau mit flügelartigen Pavillons. Ursprünglich diente das Palais als Witwensitz der lippischen Fürstinnen. Von 1849 bis 1864 wurde es umgebaut. Vor der südlichen Seitenfront befindet sich ein Springbrunnen aus dem Jahre 1857 mit Delphinen und Tritonen. An das Palais schließt sich ein Garten an.
- Fürstliches Residenzschloss Detmold: Das Fürstliche Residenzschloss zu Detmold befindet sich in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde es im Jahr 1366. Der Schloßturm stammt aus dem 14. Jahrhundert, er war ein mittelalterlicher Bergfried. Das Schloss wurde um einen malerischen rechteckigen Innenhof erbaut. Später erfolgte ein Teilrenovierung im Stil der Weserrenaissance. Seit dem 16. Jahrhundert war das Schloss Sitz der regierenden Grafen und Fürsten zur Lippe. Nach der Thronentsagung Fürst Leopolds des IV. blieb das eindrucksvolle Gebäude bis heute Stammsitz der Adligen zur Lippe.
- Landestheater Detmold: Das Landestheater Detmold entstand im Jahr 1825 auf Veranlassung Fürst Leopolds des II.. Er ließ es im Rosental errichten, unweit von Marktplatz und Schloss entfernt. Nach nur siebenmonatiger Bauzeit konnte im November 1825 bereits der Vorhang aufgehen. Am 5. Februar 1912 brannte das Theater bis auf die Grundmauern nieder, wurde aber schon während des Ersten Weltkrieges 1914–1915 nach Plänen des Berliner Architekten Bodo Ebhardt neu errichtet. Die Finanzierung des Neubaus erfolgte mit Spenden der Detmolder Bürger und Geldern des Fürstenhauses. Wie alle deutschen Bühnen musste das Theater im Zweiten Weltkrieg am 1. September 1944 seine Pforten schließen. Nach Kriegsende richtete die englische Besatzungsmacht hier ihr Casino ein. Der Spielbetrieb wurde daher ins Detmolder Sommertheater verlegt. Am 5. Juli 1952 erfolgte die Freigabe und der Spielbetrieb normalisierte sich wieder. Im Lippischen Landestheater finden 650 Menschen Platz.
- Ev.-ref. Christuskirche: Die Ev.-ref. Christuskirche ist ein im neugotischen Stil errichteter Kirchenbau aus dem frühen 20. Jahrhundert nach Entwürfen des Architekten Otto Kuhlmann. Sie steht am Kaiser-Wilhelm-Platz und beheimatet die Gruft der Fürstenfamilie zur Lippe. Bedingt durch Kriegseinwirkung war zu Anfang der 60-iger Jahre eine größere Renovierung erforderlich, in den 80-iger Jahren erfolgte eine umfangreiche Erneuerung der Außenhaut und kürzlich wurde eine Innenraumrenovierung vorgenommen. In den warmen Monaten ist die Kirche tagsüber für Besucher geöffnet. Die Christuskirche ist Heimat der evangelisch-reformierten Christen im Detmolder Westen. Im Januar 2008 feiert sie ihr 100-jähriges Bestehen.
- Friedrichstaler Kanal: Der Friedrichstaler Kanal ist ein Denkmal und ein bis heute in Teilen erhaltenes Wasserbauwerk, das von 1701 bis 1704 nach Anweisung des damaligen Grafen Friedrich Adolf zu Lippe erbaut wurde. Der Kanal verband den neu angelegten und heute nicht mehr existierenden Landsitz aus Lustschloss, Orangerie und Barockgarten mit dem Residenzschloss. Der Kanal wird mit Wasser aus dem Knochenbach gespeist und mündet in den Wallgraben, der um den südlichen und westlichen Teil der Stadtmauer fließt und schließlich den Schlossteich füllt. Verantwortlicher Bauherr war der Hindrick Kock. Der Kanal wurde nicht für wirtschaftliche Zwecke genutzt sondern ausschließlich mit Schiffen für Lustfahrten befahren. 1748 wurde die Schifffahrt wieder eingestellt. Eine Weiternutzung erfolgte durch den Bau von Mühlen an den Schleusen. Die 1752/1753 errichtete Obere Mühle, die bis 1958 in Betrieb blieb und seitdem von der Gastronomie genutzt wird. Die drei Schleusen, die zur Überwindung des Gefälle gebaut wurden, sind heute noch als Wasserfälle zu sehen. Der Bau des Kanals erfolgte im Zusammenhang mit dem Bau des Palais und der östlichen Häuserzeile entlang des Kanals, die die erste Erweiterung der Stadt über die mittelalterlichen Grenzen hinaus darstellt. Die Kanalanlage gilt als bedeutendes und einmaliges Denkmal der barocken Wasserbaukunst. [4]
- Das klassizistische Palais in dem heute die Lippische Landesbibliothek ansässig ist, welches 1842 - 1843 vom Detmolder Bürger und Kaufmann Wilhelm Ebert errichtet wurde, und in den privaten Besitz der lippischen Fürsten Ende des 19. Jahrhunderts wechselte.
- Ev.-luth. Martin-Luther-Kirche
Parks
Ausflugsziele
- Adlerwarte Berlebeck
- Vogelpark Heiligenkirchen
- Sendemast Bielstein
- Hermannsdenkmal
- Westfälisches Freilichtmuseum
Naturdenkmäler

- Donoper Teich
- Ringwallanlage auf der Grotenburg
- Hiddeser Bent
- Opfersteine im Leistruper Wald, Ortsteil Diestelbruch
- Ruine Falkenburg , Ortsteil Berlebeck
- Gletscherschliff in Hiddesen
Religionen
evangelische Christen

Detmold gehörte anfangs zum Erzbistum Paderborn, bevor im 16. Jahrhundert die Reformation unter Herrschaft von Bernhard VIII. Graf zur Lippe (1536-1563) in Detmold und im gesamten Umkreis Fuß fasste und das lutherische Bekenntnis eingeführt wurde.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts hat das reformierte Bekenntnis Einfluss genommen. Heute ist Detmold Sitz der Lippischen Landeskirche.
- Evangelisch-reformierte Kirchengemeinden:
- Detmold-Ost, Pfarrbezirke I-III (Innenstadt, Spork-Eichholz, Remmighausen, Herberhausen)
- Detmold-West
- Pivitsheide, Pfarramt I-III
- Berlebeck, Heiden, Heidenoldendorf, Hiddesen, Vahlhausen
Die bekannte Erlöserkirche am Marktplatz (siehe Foto) gehört zur evangelisch-reformierten Gemeinde Detmold-Ost. Vor der Reformation trug die im 8. Jahrhundert erbaute Kirche noch den Namen St. Vitus. Der Turm wurde aber erst im Jahre 1564, d. h. nach der Reformation, erbaut. Die Kirche gehörte damals zunächst der Gemeinde mit dem lutherischen Bekenntnisses, bevor 1605 der Wechsel zum reformierten Bekenntnis vollzogen wurde.
Zur ev. ref. Gemeinde Detmold-West gehört die ebenfalls bekannte Christuskirche am Kaiser-Wilhelm-Platz. Sie kann täglich besucht werden. Abgehalten werden dort regelmäßig Abendgottesdienste.
- Evangelisch-lutherische Kirchengemeinden:
- Pfarrbezirke I-IV
- Hiddesen
Die bekannteste evangelisch-lutherische Kirche Detmolds, die Martin-Luther-Kirche, steht in der Schülerstraße und wird wegen der zentralen Lage sehr oft besucht. In der Kirche gibt es eine Raum der Ruhe, in welchem sich jeder der hektischen Innenstadt entziehen kann, um einige Momente in Ruhe zu beten oder die Stille zu genießen. Dort werden manchmal auch Gottesdienste in koreanischer Sprache abgehalten.
Im Norden der Stadt steht die ev. luth. Dreifaltigkeitskirche beim Wittenberger Weg, zu welcher auch das Haus der Kirche in Herberhausen gehört. Das Haus der Kirche wurde in einem sozialen Brennpunkt errichtet, um einen Ort zu schaffen, an dem sich Menschen unterschiedlichster Herkunft begegnen können. Dort gibt es u. a. Angebote zur Kinderbetreuung oder zur Drogenberatung.
Daneben gibt es auch ein im Jahre 1972 erbautes ev. luth. Gemeindezentrum in der Emil-Peters-Straße, zu welchem auch die Kindertagesstätte Senfkorn dazugehört. Außerdem finden dort regelmäßig Gemeindetreffen und Kinderbibelwochen statt.
- Evangelisch-freikirchliche Gemeinden:
- Baptisten Brüdergemeinde
- Baptisten - Ev. Freikirchliche Gemeinde
- Ev. Freie Gemeinde Detmold-Nord e.V.
- Ev. Freie Gemeinde e.V.
- Ev. Freie Gemeinde Hakedahl e.V
- Ev. Freie Gemeinde "Schöne Aussicht" e.V.
- Christengemeinde Immanuel
- Evangeliums-Christen Brüdergemeinde
- Ev. method. Kirche
- Adventisten - Siebenten-Tags-Adventisten
- Jehovas Zeugen Versammlung Detmold-Nord
- Jehovas Zeugen Versammlung Detmold-Süd und Detmold-Russisch
Die evangelisch-freikirchlichen Gemeinden wuchsen in den 1990er Jahren durch den Zuzug von Spätaussiedlern, vornehmlich aus Russland und aus anderen GUS-Staaten. Die Gottesdienste werden deshalb auch optional in russischer Sprache abgehalten.
Die Anzahl evangelisch-methodistischer Christen wuchs vor allem dann an, als in Detmold nach dem Zweiten Weltkrieg viele britische Soldaten stationiert waren. Im Engländerviertel in Detmold-Nord leben auch heute noch viele Briten methodistischen Bekenntnisses.
katholische Christen
- Katholische Kirchengemeinden:
- Pastoralverbund Detmold
- Heilig Kreuz
- St. Marien
- St. Stephanus Hiddesen
- Heilig Geist Pivitsheide
- Pastoralverbund Detmold
Nachdem es nach der Reformation in Detmold kein katholisches Leben mehr gab, wurde im Jahre 1897 durch Maximilian Freiherr zu Laßberg wieder eine katholische Gemeinde gegründet, welche bereits vier Jahre später eine eigene Kirchensteuer erhob. 1946 lebten bereits 6.500 Katholiken in Detmold, von denen viele auch Kriegsflüchtlinge aus den Ostgebieten waren. 1953 wurde ein kath. Altenheim namens Bonifatius gegründet. 1973 betrug die Zahl der in Detmold lebenden Katholiken knapp 11.000.
2002 feierten die katholischen Gemeinden (oben aufgelistet) schließlich ihr 150-jähriges Bestehen.
Zu dem Pastoralverbund gehören u. a. der St. Elisabeth-Stift. die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg sowie die Caritassozialstation St. Elisabeth.
In der kath. Heilig-Kreuz-Kirche am Schubertplatz werden unregelmäßig Heilige Liturgien einer kleinen orthodoxen Gemeinde, die vorwiegend aus russisch- und griechischstämmigen Einwohnern besteht, abgehalten.
sonstige Christen
Des Weiteren gibt es in Detmold auch eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche.
Juden
Juden haben über Jahrhunderte hinweg in Detmold gelebt. Der wichtigste Bestandteil jüdischen Kulturerbes in Detmold war eine Synagoge in der Altstadt, welche in der Reichspogromnacht von den Nazis jedoch komplett zerstört wurde.
Heute befindet sich anstelle der Synagoge eine steinerne Gedenkstätte, welche an die in der Reichspogromnacht ermordeten und entrechteten Juden erinnern soll.
Muslime
Seit 1996 gibt es in Detmold eine Große Moschee des DİTİB e.V., welche in der Industriestraße ihren Hauptsitz hat. Das Gebäude besteht aus einem Gebetshaus mit kleinem Minarett sowie einem islamischen Kommunikations- und Kulturzentrum.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jedes Jahr im Frühjahr finden in der Innenstadt in der Fußgängerzone, sowie im Kaiserkeller und der Stadthalle die Internationalen Detmolder Jazznächte statt. Gäste sind zum Beispiel Robin Eubanks und regelmäßig die Big Band der Detmolder Musikhochschule.
Im Sommer werden regelmäßig die Detmolder Sommerbühne und Lippe Kulinarisch veranstaltet. Die Sommerbühne ist eine mehrtägige kostenlose Open Air Veranstaltung in der Innenstadt mit einer Hauptbühne auf dem Marktplatz. Lippe Kulinarisch bietet im Schlossgarten im Zeitraum Juli/August an einem Wochenende regionale und internationale Spezialitäten, die von der heimischen Gastronomie präsentiert werden.
Im Herbst findet dann jedes Jahr von Mittwoch nach dem Buß- und Bettag bis zum darauffolgenden Sonntag die Andreasmesse statt. Heute bieten etwa 250 Aussteller, darunter Karussells und Verkaufsstände ein buntes Programm auf dem seit 1604 urkundlich bezeugten Jahrmarkt. Veranstaltungsort sind die Fußgängerzone und der Kronenplatz. Ebenfalls in der Fußgängerzone findet jedes Jahr der Weihnachtsmarkt statt.
Kulinarische Spezialitäten
Die bekannteste Spezialität in Detmold ist der Lippische Pickert, eine Art Kartoffelreibekuchen aus Mehl, geriebenen Kartoffeln, Eiern, Rosinen, Hefe, Milch und Wasser. Er wird traditionell mit Rübenkraut oder Lippischer Leberwurst, einer weiteren lippischen Spezialität, gegessen. Der lippische Pickert findet auch Erwähnung in dem regional bekannten Volkslied "Die Lippischen Schützen", in dem es heißt: "Und als sie dann kamen durch die qualmige Stadt Essen, da ham se ihren mitjebrachten Pickert aufjejessen."
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straßenverkehr
Detmold ist über die Bundesstraßen 238 und 239 sowie über Landstraßen an das Bundesautobahnnetz (A2, Dortmund - Hannover und A33, Bielefeld - Paderborn) angeschlossen. Bemerkenswert für eine Stadt dieser Größe ist es, dass es im Stadtgebiet keine vierspurig geführte Straße gibt.
Schienen- und Busverkehr
Der Bahnhof Detmold liegt an der Bahnstrecke Herford–Altenbeken (KBS 405). Er wird jeweils im Stundentakt (RE 82 sonntags nur alle zwei Stunden) von der RB 72 „Ostwestfalen-Bahn“ Herford–Lage–Detmold–Altenbeken–Paderborn sowie vom RE 82 „Der Leineweber“ (Altenbeken–) Detmold–Bielefeld und weiter als RB 67 bis Münster bedient.
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW, die Elektro-Triebwagen der DB Baureihe 425, und von der NordWestBahn, die Talent-Diesel-Triebwagen jeweils für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzen. Bei der RB 72 kommt es im Dezember 2007 zu einem Anbieterwechsel zur Westfalenbahn.
Detmold gehört dem Verkehrsverbund OstWestfalenLippe (Der Sechser) an. Im Straßenpersonennahverkehr ist Detmold über ein Regionalbusnetz mit der Region verbunden. Der innerstädtische Verkehr wird durch das 1994 von der Firma Stadtverkehr Detmold GmbH aufgebaute Stadtbusnetz geleistet, das mit seinen sieben Linien zum Teil dem bis 1954 bestehenden Straßenbahnnetz entspricht, und durch einige Regionalbuslinien ergänzt wird.
Luftverkehr
Der ehemalige Fliegerhorst der Britischen Rheinarmee wurde am 31. Juli 1995 aufgelöst und an die Stadt Detmold übergeben. Die Stadt Detmold veräußert Grundstücke und Gebäude des Geländes um sie einer neuen Nutzung zuzuführen. Der heutige Flugplatz wird vom Luftsportverein Detmold e.V. genutzt. Der Flugplatz ist ein ziviler Sonderlandeplatz.
Radwege
Die Radfernwege Römerroute und Wellness-Radroute sowie die BahnRadRoute Weser-Lippe führen durch das Stadtgebiet. Außerdem verläuft der Europaradwanderweg R1 auf seinem Weg von Calais (Frankreich) nach Tallinn (Estland) im Süden (Externsteine) nahe an der Stadt vorbei.
Fußwege
Durch das historische Zentrum von Detmold zieht sich eine Fußgängerzone, deren Hauptstraßen Lange Straße, Bruchstraße und Schülerstraße sich kreuzförmig im Marktplatz treffen. Von der Fußgängerzone sind der Schloßpark und die Umsteigehaltestelle Rosengarten zu erreichen. Fußwege verbinden weitere Teile der Stadt mit dem Zentrum. Über den Rad- und Fußweg entlang des Friedrichstaler Kanals ist die Innenstadt an das Wanderwegnetz angeschlossen. Markante Wanderwege sind der Europäische Fernwanderweg E1, der von Schweden über Lemgo durch Detmold und über die Externsteine weiter nach Sizilien führt, der Hermannsweg, der über den Kamm des Teutoburger Waldes verläuft, und der Residenzweg.
Medien
Radio Lippe sendet aus dem Funkhaus in Detmold lokale Nachrichten für den ganzen Kreis Lippe. Die Lippische Landes-Zeitung hat ihren Sitz in Detmold, sie ist die Tageszeitung für den Kreis Lippe.
Öffentliche Einrichtungen
Detmold gilt im Volksmund als Stadt der Behörden und Beamten. Neben der Stadtverwaltung sind dort auch die Kreisverwaltung für den Kreis Lippe mit etwa 400 Beamten und Angestellten sowie die Regierung des Regierungsbezirks Detmold mit etwa 600 Mitarbeitern.
Als Kreis- und Regierungsbezirksstadt beheimatet Detmold weitere Behörden wie zum Beispiel das Veterinäramt des Kreises Lippe in Jerxen-Orbke. Weitere wichtige Behörden sind die Agentur für Arbeit der Bundesanstalt für Arbeit und das Finanzamt Detmold.
In Detmold sind drei Gerichte ansässig, nämlich das Landgericht Detmold am Kaiser-Wilhelm-Platz und das Sozialgericht Detmold, dessen Gerichtsbezirk den gesamten Regierungsbezirk umfasst. Die Zuständigkeit des Landgerichtes erstreckt sich auf das Kreisgebiet. Das Amtsgericht in Detmold ist hingegen zuständig für die Städte und Gemeinden Detmold, Lage, Oerlinghausen, Augustdorf, Schlangen und Horn-Bad Meinberg.
Detmold ist Sitz der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold. IHK-Bezirk ist der Kreis Lippe. Die Stadt ist auch Sitz des Deutschen Jugendherbergswerks. Die Stadtbücherei Detmold und die Landesbibliothek befinden sich am Hornschen Tor. Der Kreis Lippe ist darüber hinaus Träger des örtlichen Klinikums Lippe-Detmold, einem für die Stadt wichtigen Arbeitgeber mit 755 Planbetten im Verband der Klinikum Lippe GmbH.
Bildung
- Grundschulen: Freiligrath-Schule, Grundschule Herberhausen, Grundschule Heidenoldendorf, Bachschule, Grundschule Klüt, Grundschule Heiligenkirchen, Grundschule Hiddesen, Weerthschule, Werretalschule Remmighausen, Kusselbergschule Pivitsheide, Grundschule Jerxen-Orbke, Grundschule Diestelbruch und Hasselbachschule Pivitsheide, Freie christliche Grundschule Detmold.
- Hauptschulen:
- Südholzschule, die Schule wurde 1958 als Volksschule gegründet und wurde nach der Bildungsreform 1968 zur Hauptschule.
- Freie evangelische Hauptschule und Hauptschule Heidenoldendorf
- Realschulen:
- Heinrich-Drake-Realschule, die Schule wurde 1969 als Realschule II gegründet. Später wurde sie zu Ehren des Detmolder Politikers Heinrich Drake umbenannt.
- Realschule I, die Schule liegt im sogenannten „kleinen Schulzentrum“ Detmolds wie das Leopoldinum und das Grabbe-Gymnasium, in unmittelbarer Nähe zur Detmolder Innenstadt. Das Schulgebäude wurde Anfang der 50er Jahre erbaut und beherbergte zunächst das damalige Leopoldinum II. Ende der 60er Jahre bezog die neugegründete Realschule I den Bau, nachdem für das Leopoldinum II ein Neubau errichtet worden war.
- Gymnasien:
- Freies christliches Gymnasium Detmold
- Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium
- Stadtgymnasium Detmold, die Schule wurde als Töchterschule 1830 gegründet, seit 1871 Höhere Töchterschule, über verschiedene Zwischenstationen schließlich seit 1950 Städtisches Mädchengymnasium, seit 1966 Stadtgymnasium.
- Gymnasium Leopoldinum
- Gesamtschulen: August-Hermann-Francke-Schule und Geschwister-Scholl-Gesamtschule
- Schulen in freier Trägerschaft: Freie Waldorfschule Detmold, in den Gebäuden der ehemaligen Actien-Bier-Brauerei Falkenkrug.
- Förderschulen: Gustav-Heinemann-Schule, Regenbogenschule und Schule für Erziehungshilfe
- Berufskollegs: Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg und Felix-Fechenbach-Berufskolleg
- Studienseminar für Lehrämter an Schulen Detmold, Abteilungen: Gymnasien/Gesamtschule, Primarstufe
- Hochschulen: Hochschule für Musik Detmold und Fachhochschule Lippe und Höxter
- Forschungseinrichtungen: Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel
Ansässige Unternehmen
Einer der größten Arbeitgeber im Industriesektor ist die Firma Weidmüller, ein Hersteller von Komponenten für die elektrische Verbindungstechnik zur Übertragung von Energie, Signalen und Daten. Am Stammsitz in Detmold arbeiten etwa 1.400 der weltweit 2.600 Mitarbeiter. Das Unternehmen erzielte nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2005 knapp 400 Mio. Euro Umsatz.
Die Wortmann Schuh-Holding KG, gehört zu den führenden Schuhproduktions- und -vertriebsunternehmen in Europa. Im Geschäftsjahr 2005/2006 hat die Unternehmensgruppe einen konsolidierten Gesamtumsatz von 625,3 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Produkte der Wortmann-Gruppe werden weltweit in über 70 Ländern verkauft. Die Unternehmensgruppe ist mit eigenen Gesellschaften an zehn Standorten in Europa und weiteren zwölf in Asien vertreten. International werden über 680 Mitarbeiter beschäftigt. Hinzu kommen mehr als 27.000 Arbeitskräfte, die weltweit für die Wortmann-Gruppe produzieren.
Die Jowat AG gegründet 1919 in Detmold, stellt Klebstoffe für Anwendungen im Bereich der Holz- und Möbelindustrie, Papier- und Verpackungsindustrie, Grafische Industrie u.Buchbinderei, Fahrzeugbau, Automobil- u. Automobilzulieferindustrie und Technische Textilien und Textilindustrie her. Das Unternehmen hat Tochterfirmen für die Produktion und Vertrieb in 14 Ländern weltweit, und beschäftigt über 600 Mitarbeiter.
Im Dienstleistungssektor ist die Versicherungsbranche wichtig für die Stadt Detmold, die Stammsitz dreier Versicherungsunternehmen ist, namentlich der Lippischen Landes-Brandversicherunganstalt mit etwa 480 Mitarbeitern, der Familienfürsorge Lebensversicherung, einer in 2005 351 Mitarbeiter starken Tochter der Versicherungsgruppe HUK-Coburg, und der Ecclesia Versicherungsdienst GmbH mit europaweit 1350 Mitarbeitern.
Weitere große Unternehmen sind die Stadtwerke Detmold GmbH mit einem jährlichen Umsatz von etwa 70 Mio. Euro, die etwa 80.000 Menschen versorgen und das Spaßbad Aqualip betreiben sowie die Sparkasse Detmold, die in 2006 mit 796 Mitarbeitern eine Bilanzsumme von 2,905 Mrd. Euro erwirtschafteten. Die Lippischer Zeitungsverlag Giesdorf GmbH & Co. KG ist der Verlag, in dem die regionale Tageszeitung Lippische Landes-Zeitung erscheint. Mit der Brauerei Strate verfügt Detmold auch über eine eigene Biermarke.
Ein bekanntes ehemals in Detmold ansässiges Unternehmen war die 1907 als Franz Hartmann Sinalco Aktiengesellschaft gegründete Gesellschaft, die unter wechselnden Inhabern und Namen bis 1987 in Detmold einen Betrieb unterhielt und noch heute innerhalb der Hövelmann Getränkegruppe die Limonade Sinalco vertreibt. [5]
Handel
Das Bauvorhaben „Lustgarten“
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts begann die Stadt Detmold mit den Planungen für ein modernes Einkaufszentrum in Detmolds Innenstadt. Dies stieß bei den Bürgern und in der kommunalen Politik auf gespaltene Meinungen. Am 11. Juni 2006 kam es zu einem Bürgerentscheid, welcher aufgrund der niedrigen Wahlbeteiligung und der geringen Anzahl an Gegenstimmen scheiterte.
Siehe: Lustgarten (Detmold)
Wochenmarkt
Der Wochenmarkt findet dreimal wöchentlich (dienstags, donnerstags und samstags) am Markt- und Rathausplatz (beim berühmten Donop-Brunnen) statt. Dieser hat in Detmold bereits seit Jahrhunderten Tradition.
Parkmöglichkeiten
Das größte Parkhaus Detmolds trägt den Namen „Lustgarten“. Dort stehen 660 Stellplätze zur Verfügung. Das Parkhaus „Hornsche Straße“ bietet 200 Pkw-Stellplätze. Dieses ist aufgrund der bequemen Lage (direkt am „Hornschen Tor“ mit guten Einkaufsmöglichkeiten) rege besucht und deswegen öfter ausgebucht.
Etwas weiter von der zentralen Lage entfernt befinden sich die Parkhäuser „Lemgoer Tor“ und „Paulinenstraße“ mit jeweils 390 und 100 Stellplätzen.
Alle Parkhäuser haben jeweils durchgehend geöffnet. Die Parkraumbewirtschaftung wird vom Unternehmen Stadtverkehr Detmold durchgeführt.
Steuern
Die Hebesätze der Grundsteuer betragen für die Grundsteuer A 192 von Hundert und für die Grundsteuer B 381 von Hundert. Für die Gewerbesteuer beträgt er 410 von Hundert.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Persönlichkeiten wurden in Detmold geboren:
- Ludger Beerbaum (*1963), Springreiter
- Iris Berben (*1950), Schauspielerin
- Dieter G. Eberl (*1929), Schriftsteller
- Eike Ebert (*1940), Politiker (1990-94 MdB)
- Mareike Fell (*1975), Schauspielerin
- Ferdinand Freiligrath (1810–1876), Lyriker
- Manfred Fuhrmann (1925–2005), Altphilologe
- Albrecht Gehring (1898–1985), Politiker (1957-65 MdB)
- Christian Dietrich Grabbe (1801–1836), Dramatiker
- Johann Grabbe (1585–1655), Komponist
- Monika Heubaum (*1954), Politikerin (1994-2005 MdB)
- Otto Kuhlmann (1873–1948), Architekt, Geheimer Hofbaurat
- Friedrich Adolf Lampe (1683–1729), Theologe
- Thomas R. P. Mielke (*1940), Schriftsteller
- Sven Montgomery (*1976),schweiz-amerikanischer Radrennfahrer (Team Gerolsteiner)
- Matthias Opdenhövel (*1970), Fernsehmoderator
- Theodor Piderit (1826–1912), Schriftsteller
- Joseph Plaut (1879–1966), Schauspieler, Sänger, Heimatdichter
- Paddy Schmidt, eigtl. Harald Kligge, (*1963), Musiker und Entertainer (Folk Rock)
- Jörn-Peter Schmidt-Thomsen (1936–2005), Architekt und Präsident der Architektenkammer Berlin
- Siegfried Schürenberg (eigtl. Siegfried Wittig; 1900–1993), Schauspieler (u. a. Edgar-Wallace-Reihe) und Synchronsprecher
- Bernhard Sprute (*1949), bildender Künstler
- Frank-Walter Steinmeier (*1956), Außenminister der Bundesrepublik Deutschland
- Udo Vioff (*1932), Schauspieler
- Gustav Wallis (1830–1878), Botaniker und Südamerika-Reisender
- Georg Weerth (1822–1856), Schriftsteller
- Hanna-Maria Zippelius (1922–1994), Verhaltensforscherin
- Leopold Zunz (1794–1886), Wissenschaftler, Begründer der Judaistik
Ehrenbürger
- 2002 Giselher Klebe
- 1988 Baron Paul Meyers (Bürgermeister der Partnerstadt Hasselt)
- 1936 Dr. Alfred Meyer (wurde am 9. November 1945 vom Rat wieder aberkannt)
- 1936 Wilhelm Brückner (wurde am 9. November 1945 vom Rat wieder aberkannt)
- 1935 Prof. Wilhelm Teudt
- 1934 Dr. Ulrich Volkhausen
- 1927 Otto Weerth (1849-1930), Professor h.c. für Geologie, unterrichtete am Leopoldinum
- 1919 Norbert Wittje
- 1917 Paul von Hindenburg
- 1916 Hermann Theopold
- 1913 Prof. Bernhard Winkelsesser
- 1909 Hans Hinrichs
- 1895 Otto Fürst von Bismarck
- 1895 Dietrich Grote
- 1890 Prof. Dr. Eduard Horrmann
- 1871 Ernst von Bandel
- 1837 Johann Wilhelm von Hoffmann
- 1759 Simon Henrich Wistinghausen
Weitere Persönlichkeiten
Folgende Persönlichkeiten sind keine gebürtigen Detmolder, haben aber in der Stadt gewirkt:
- Ernst von Bandel, Erbauer des Hermannsdenkmals
- Günter Bialas, Komponist
- Johannes Brahms, Pianist und Komponist
- Ferdinand Wilhelm Brune (1803-1857), Architekt und Baumeister
- Heinrich Drake, lippischer Regierungschef (1919 - 1933, 1945 - 1947)
- Felix Fechenbach, Journalist und Schriftsteller
- Wolfgang Fortner, Komponist und Dirigent
- Franz Hartmann, Unternehmer und Getränkefabrikant aus Lage, der 1905 in Detmold die Sinalcoproduktion begann.
- Otto Hertel, russlanddeutscher Integrationsaktivist
- Fritz Huth, Hornist
- Albert Lortzing, Komponist
- Dietrich Manicke, Komponist und Musiktheoretiker
- Adolf Neumann-Hofer, liberaler Reichs- und Landtagsabgeordneter, Verleger
- Thomas Quasthoff, deutscher Bassbariton.
- Roland Schäfer, deutscher Politiker
- Kurt Thomas, Chorleiter
- Günter Wand, Dirigent
Literatur
- Heinz Stoob† und Wilfried Ehbrecht (Hrsg.): Westfälischer Städteatlas. Band: V - 2. Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.
- Herbert Stöwer: Stadtmappe Detmold. Dortmund-Altenbeken 1996, ISBN 3-89115-139-x.
- Christian Kuhnke: Lippe Lexikon. Boken Verlag, Detmold 2000, ISBN 3-935454-00-7.
- Stadt Detmold (Hrsg.): Detmold in der Nachkriegszeit. Dokumentation eines stadtgeschichtlichen Projekts. Aisthesis Verlag, Bielefeld 1994, ISBN 3-925670-94-7.
- Dokumentationsstelle für regionale Kultur- und Schulgeschichte (Hrsg.): Lippe im Dritten Reich. Die Erziehung zum Nationalsozialismus. Detmold 1984.
- Heinz Meyer: Damals. Der Zweite Weltkrieg zwischen Teutoburger Wald, Weser und Leine. Verlag K.W. Schütz KG, Preußisch Oldendorf 1980, ISBN 3-87725-094-7.
- Wilhelm Rinne (Hrsg.): Lippe - Landeskunde in Nordrhein-Westfalen. Im Auftrag des Lippischen Heimatbundes. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 1993, ISBN 3-506-76111-0.
- Kazimierz Moczarski: Gespräche mit dem Henker – Das Leben des SS-Gruppenführers und Generalleutnants der Polizei Jürgen Stroop. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt 1982, ISBN 3-596234-66-2.
- Detmold: Ein Spaziergang durch Detmold - Geschichte und Kunst mit Stadtplan / A walk through Detmold with town map (zweisprachig Deutsch und Englisch). Decard Verlag, 2. Auflage, Juni 2006.
Weblinks
- Website der Stadt Detmold
- Stadtgeschichte von Detmold
- Website des Detmolder Stadtteils Brokhausen
- Bildarchiv - historische Bilder der Stadt Detmold
Quellen
- ↑ http://www.stadtgeschichte.com/details.php?action=antike&satzNr=389115139x
- ↑ Christian Kuhnke: Lippe Lexikon. Boken Verlag, Detmold 2000, ISBN 3-935454-00-7
- ↑ http://www.stadtdetmold.de/hohenloh.0.html Hohenloh
- ↑ www.stadtdetmold.de (PDF, 626 KB) Kalenderblatt mit ausführlichen historischen Informationen
www.ratsinfo-detmold.de Informationen zur geplanten Umbauarbeiten an der Anlage.
www.lwl.org Denkmal des Monats. - ↑ www.archive.nrw.de und www.lwl.org, sowie sinalco.de