Zum Inhalt springen

Konfessionsschule

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. November 2007 um 16:52 Uhr durch Doc88888888 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als Konfessionsschule oder Bekenntnisschule wird eine Schule bezeichnet, in der Schülern und Schülerinnen des gleichen konfessionellen Bekenntnisses unterrichtet werden.

Früher galt dies uneingeschränkt. Die meisten Schulen haben sich inzwischen Schülern anderer Glaubensrichtungen geöffnet. Falls die Nachfrage nach Schulplätzen die Aufnahmefähigkeit einer Schule übersteigt, kann sie jedoch Schüler der eigenen Konfession bei der Vergabe bevorzugen.

Die meisten Konfessionsschulen sind katholisch; es gibt aber auch viele evangelische und einige andere, z. B. Bekenntnisschulen der Siebenten-Tags-Adventisten. An etwa 80 Orten in Deutschland sind seit 1973 evangelische Bekenntnisschulen in freier Trägerschaft entstanden.

Evangelische Bekenntnisschulen in Deutschland

Heute (Stand: September 2007) werden dort etwa 26.500 Schüler in verschiedenen Schulformen, von Grundschulen über Haupt- und Realschulen bis zu Gymnasien, unterrichtet. Über die Hälfte der Kinder an christlichen Bekenntnisschulen stammen aus nichtchristlichen Elternhäusern. Dadurch besitzen sie eine große gesellschaftliche Wirkung.

Die Schulen stehen unter der Aufsicht der Schulbehörden und vermitteln als Ersatzschulen die Inhalte der Bildungspläne der öffentlichen Schulen. Entsprechend der länderspezifischen Kultusgesetzgebung werden als Ersatzschulen genehmigte Einrichtungen finanziell gefördert. In der Regel können 50 bis 60 % der entstehenden Kosten dadurch gedeckt werden. Die erhobenen Schulgelder werden meistens nach dem Einkommen der Eltern gestaffelt. An vielen Schulen gibt es reduzierte Schulgelder. Eine zusätzliche Finanzierung erfolgt durch Spenden. Träger der Schulen sind in der Regel gemeinnützige Vereine. Die bisher im Arbeitskreis evangelischer Bekenntnisschulen (AEBS) lose verbunden Schulen haben im Jahr 2006 den Verband evangelischer Bekenntnisschulen (VEBS) als Dachverband gegründet.

Im Gegensatz zu den Konfessionsschulen stehen die Gemeinschaftsschulen.

Welche dieser beiden Schulformen die verfassungsrechtliche Regelschule darstellen sollte, führte in den Nachkriegsjahren in der Politik zu heftigen Auseinandersetzungen (siehe auch Cleavage-Theorie). Beispielsweise wurde 1968 sowohl in Nordrhein-Westfalen wie im Baden-Württembergischen Landesteil Südwürttemberg-Hohenzollern die Konfessionsschule durch die Gemeinschaftsschule als Regelschule abgelöst.

Die größte evangelische Bekenntnisschule Deutschlands gibt es in Bremen, die Freie Evangelische Bekenntnisschule Bremen (FEBB). Sie ist eine staatlich anerkannte private Grundschule, Orientierungsstufe, Hauptschule, Realschule und Gymnasium.