Himmelsrichtung
Die Himmelsrichtungen sind die vier auf die Erdachse bezogenen Grundrichtungen (auch Haupthimmelsrichtung), orientiert an:
- Längenkreisen (Meridianen), die sich in den Punkten Nord- und Südpol treffen
und - Breitenkreisen, die parallel zur Erdrotation Ost-westlich laufen.
Die vier Himmelsrichtungen
- Norden ist die Richtung zum Nordpol - zur Arktis (nach Sternbild Großer Bär genannt, lat. arctur). Norden hieß auch „Septentrio“, auf das Siebengestirn bezogen.
Durch diese Festlegung wird die Drehung der Erde um ihre Achse beschrieben. Die Erdachse zeigt an ihrem einen Ende Richtung Norden. Der magnetische Nordpol, den die Kompassnadel anpeilt, liegt in ungefährer Nähe des geographischen Nordpols.
- Süden ist die Gegenrichtung, sie hieß auch Mesembria, Meridies (Mitte des Tages, womit der höchste Sonnenstand bezeichnet wurde), siehe Meridian.
- Osten ist die Drehrichtung der Erde um ihre Achse, von uns als Sonnenaufgang wahrgenommen.
(lat. oriens = Orient, bzw. griech. anatole). Siehe Anatolien, Morgenland, Naher und Ferner Osten, Orientierung.
- Westen ist die Richtung des Sonnenuntergangs (lat. occidens), siehe auch Abendland, Okzident, Wilder Westen.
Die 4 Himmelsrichtungen werden mit N, E, S, W abgekürzt. Sie dienen der Orientierung an der Sonne (--> Sonnenlauf) oder mit dem Kompass sowie der Angabe von Kurs- oder Windrichtungen. Als Grundrichtungen bilden sie auch das Raster in Landkarten. Wenn nicht anders verzeichnet, ist auf Landkarten Norden immer oben.
Die vier Nebenhimmelsrichtungen
Für genauere Richtungsangaben dienen die Zwischenrichtungen Nordost, Südost, Südwest und Nordwest. Sie stehen wie die vier Haupthimmelsrichtungen rechtwinklig zueinander und sind deren Winkelhalbierende. Zusammen mit ihnen teilen sie die Kompass- bzw. Windrose in Achtel zu je 45 Grad und werden in dieser Form seit der Antike verwendet.
Kompassrose
Zur genaueren Orientierung hat die Seefahrt die Himmelsrichtungen noch feiner unterteilt. Diese Untergliederung teilt die 360 Grad der Kompassrose in 32 Teile zu je 11,25 Grad, die als Strich bezeichnet werden. Osten wird in der Seefahrt immer mit E (Englisch East) abgekürzt, um eine Verwechslung mit der Null ( O <-> 0 ) zu vermeiden. Halbe Striche können dabei auch noch benannt werden.
Die Systematik der Benennung dabei ist wie folgt:
- Viertel haben ihre eigene Bezeichnung (N, E, S, W)
- Achtel werden aus den Namen der Vierteln zusammengesetzt, wobei Nord und Süd vor West und Ost (E) stehen: Nordwest, Nordost, Südost, Südwest - abgekürzt NW, NE, SE, SW.
- Sechzehntel setzen sich aus den Namen der Viertel und des jeweils benachbarten Achtels zusammen. Beispiele: WSW = West-Südwest, SSW = Süd-Südwest.
- Zweiunddreißigstel werden gebildet, indem man dem jeweiligen Viertel oder Achtel mit einem "zu" einen Viertel-Namen anhängt. Beispiele: WzS = West zu Süd, SWzW = Südwest zu West.
- halbe Striche werden aus dem Namen des ganzen Strich und einem "ein halb" mit dem jeweiligen Viertel-Namen gebildet. Zum Beispiel: Nord ein halb Ost (N 1/2 E = 5,625 Grad) oder SüdOst zu Ost ein halb Süd (SEzE 1/2 S = 129,375 Grad).
Seit längerer Zeit zieht man aber die Angabe von Gradzahlen vor, die beim Steuern von Kursen meistens auf 5° oder 10° gerundet werden. 5° entspricht etwa der Genauigkeit, mit der ein kleines Schiff gesteuert werden kann.
Siehe auch: