St. Gallen
St. Gallen | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | #}} [[|]] () |
Bezirk: | St. Gallen |
BFS-Nr.: | 3203 |
Postleitzahl: | 9000-9029 |
Koordinaten: | 746265 / 254310 region-Parameter fehlt keine Zahl: Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl |
Höhe: | 675 m ü. M. |
Fläche: | 39,41 km² |
Einwohner: | Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl (Fehler: Ungültige Zeitangabe)[1] |
Website: | www.stadt.sg.ch |
Karte | |
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St. Gallen (fr. St-Gall, it. San Gallo, rät. Sogn Gagl) ist eine politische Gemeinde und die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons St. Gallen in der östlichen Schweiz. St. Gallen zählt 73000 Einwohner (Mitte 2007) und ist mit rund 700 m ü.M. eine der höher gelegenen Städte der Schweiz.
Geografie
St. Gallen besteht neben der alten Stadtgemeinde (bis 1798 freie Reichsstadt und Republik St. Gallen) aus den ursprünglichen Dörfern und Weilern Bruggen, Hafnersberg, Heiligkreuz, Kräzern, Krontal, Lachen, Neudorf, Notkersegg, Riethüsli, Rotmonten, St. Fiden, St. Georgen, Sittertal, Tablat und Winkeln. Sie gehörten zu den Gemeinden Straubenzell und Tablat und wurden 1918 in die Stadt eingemeindet.
Die Stadt liegt zwischen zwei parallel verlaufenden Hügeln, dem Rosenberg im Norden und dem Freudenberg im Süden. Das Tal, das auf einer Ost-Westachse liegt, wird im Westen durch die tiefe Sitterschlucht begrenzt, im Osten fliesst die Steinach aus der Stadt heraus Richtung Bodensee. Vom Freudenberg, der mit den Drei Weieren ein beliebtes Naherholungsgebiet ist, kann man bei günstiger Sicht den kompletten Bodensee, das Thurgau sowie den Süden Deutschlands sehen.
Wegen der speziellen Topografie der Stadt wird St. Gallen auch die Stadt der Tausend Treppen genannt, da viele Treppen den Freuden- als auch Rosenberg hinauf führen.
Stadtgliederung
Die Stadt teilt sich heute in drei Stadtkreise (West, Centrum sowie Ost) auf, welche wiederum in Quartiergruppen und Quartiere unterteilt sind.
Kreis | Quartiergruppe | BFS-Code | Quartier |
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Kreis West
Der Stadtkreis West erstreckt sich von Lachen, Schoren bzw. Haggen bis nach Winkeln und ins Gründenmoos. |
Winkeln | 3203011 | Hafnersberg |
Breitfeld - Gründenmoos | |||
Winkeln Nord | |||
Winkeln Süd | |||
Gübsensee-Naturschutzgebiet | |||
Chräzeren | |||
Altenwegen | |||
Bruggen | 3203012 | Sittertobel | |
Bruggen - Zürcherstrasse | |||
Boppartshof - Hinterberg | |||
Haggen - Oberstrasse - Langweid | |||
Moos - Waldacker - Lerchenfeld | |||
Lachen | 3203013 | Vonwil - Lachen - Sömmerli - Schoren | |
Kreis Centrum
Das Zentrum streckt sich vom Rosenberg in die Innenstadt bis nach St. Georgen beziehungsweise Riethüsli. |
Rosenberg | 3203021 | Hölzli - Joosrüti |
Rosenberg - Kreuzbleiche | |||
Riethüsli | 3203022 | Riethüsli | |
St. Georgen | 3203023 | St. Georgen - Bernegg | |
St. Georgen - Bach | |||
Stuelegg - Rüti | |||
Innenstadt | 3203024 | St.Leonhard-Ost | |
Altstadt | |||
St.Jakob | 3203025 | St.Jakob | |
Linsebühl - Dreilinden | 3203026 | Linsebühl - Dreilinden | |
Kreis Ost
Der Stadtkreis Ost beginnt bei St. Fiden und erstreckt sich in Richtung Rotmonten wie auch Notkersegg sowie Neudorf. |
Rotmonten | 3203031 | Rotmonten |
Langgass - Heiligkreuz | 3203032 | Langgass - Heiligkreuz | |
St. Fiden | 3203033 | St. Fiden - Krontal | |
Notkersegg | 3203034 | Notkersegg | |
Kurzegg - Rank | |||
Hub - Schaugentobel | |||
Neudorf-Industrie | 3203035 | Achslen - Wilen | |
Stephanshorn - Zil - Kesselhalden - Guggeien |
Geschichte
Gründung des Klosters St. Gallen


Die Anfänge der Siedlung St. Gallen gehen auf den Mönch St. Gallus (* um 550; † 620 oder 640) zurück, der als Schüler des irischen Missionars Columban von Luxeuil in das Gebiet der heutigen Schweiz gekommen war, um die Alamannen zum Christentum zu bekehren. 612 errichtete Gallus am Fluss Steinach eine Einsiedlerklause. Der Legende nach soll Gallus auf dem Weg Richtung Alpstein am Ausgang der Müllenenschlucht in einen Dornbusch gefallen sein. Er deutete dieses als Zeichen Gottes, an diesem Ort zu bleiben. Eine weitere Legende berichtet, Gallus sei in jener Nacht von einem Bären überrascht worden. Auf Geheiss des Mönchs warf dieser einige Scheite Holz ins Feuer. Gallus gab dem Bären ein Brot und befahl ihm danach, nie mehr wiederzukehren. Der Bär wurde fortan nicht mehr gesehen. Nach dieser Legende ist der Bär das Wappentier der Stadt St. Gallen geworden. Gallus scharte einige Mönche um sich und baute in der Nähe jener Stelle eine erste kleine Klosteranlage: Eine Kapelle und für jeden seiner Jünger eine einfache Holzhütte. Zu dieser Zeit waren das heutige Fürstenland und Appenzell noch weitestgehend unbesiedelt und von einem ausgedehnten Wald bedeckt.
Gallus und seine Jünger zogen in der Gegend umher und gewannen viele Leute für den christlichen Glauben. Er stand der Bevölkerung mit weisem Rat bei und heilte angeblich viele Kranke, darunter auch die Tochter des Herzogs von Schwaben. Dadurch drang die Kunde von den frommen Einsiedlern der Steinach weit ins Land hinaus. Gallus starb am 16. Oktober zwischen 620 und 650 in Arbon.
Nach seinem Tod zerfiel seine Zelle, Wallfahrer vom Bodensee besuchten diese jedoch regelmässig. Im Jahr 719 gründete der alemannische Priester Otmar (689 - 759) zu Ehren von Gallus am Wallfahrtsort eine Abtei nach den Regeln des Benedikt von Nursia und gab ihr den Namen «Sankt Gallen» (→Fürstabtei St. Gallen). Der Frankenkönig Chilperich II. verlieh Otmar die Abtwürde. Bis zum Untergang der Abtei im Jahr 1805 war St. Gallen ein Benediktinerkloster. Es wurde im Frühmittelalter zu einer Zufluchtstätte für irische Gelehrte und Künstler, die ihre Heimat wegen den Einfällen der Wikingern und der Dänen verliessen. St. Gallen liegt ausserdem am Jakobsweg von Rorschach nach Einsiedeln.
Die St. Galler Mönche erhielten gegen den Willen des Bischofs von Konstanz vom Papst das Recht, ihren Abt selber wählen zu können. Der Bischof liess deshalb Otmar gefangennehmen. Er wurde Aufgrund der Aussage eines falschen Zeugen zu lebenslanger Haft auf der Insel Werd verurteilt. Ein halbes Jahr später starb Otmar. Er wurde auf der Werd begraben. Die Insignien Otmars sind der Bischofsstab und das Weinfässchen: Zehn Jahre nach Otmars Tod entschlossen sich elf Mönche von St. Gallen, den Leichnam ihres verehrten Abtes heimlich nach St. Gallen zu bringen. Sie fanden die sterblichen Überreste der Legende nach unversehrt. Während der Überfahrt über den Bodensee soll ein heftiger Sturm ausgebrochen sein. Die Männer waren ob der anstrengenden Ruderei sehr hungrig und durstig geworden. Ausser einem kleinen Fass Wein war jedoch nichts mehr zu essen oder zu trinken übrig. Als sie begannen, dieses auszuschenken, sei es nie leer geworden. Auch habe der Sturm dem Ruderboot nichts anhaben können, und die Fakeln, die sie angezündet hatten, seien unbehelligt weiter gebrannt. So hätten die Mönche betend und Gott lobend den Hafen von Steinach erreicht. Otmar wurde darauf in St. Gallen zu seiner letzten Ruhe gebettet.
Die erste Blüte

Im Jahr 820 entstand in Reichenau der noch heute in der Stiftsbibliothek aufbewahrte St. Galler Klosterplan. Abt Gozbert (816 - 836) liess ihn erstellen, weil er eine deutliche Vergrösserung des Klosters plante. Der Plan zeigt eindrücklich in vielen Details, was alles zu einem frühmittelalterlichen Kloster gehörte. Historiker sind sich heute einig, dass das Kloster nie genau nach diesem Plan gebaut wurde, aber er zeigt die Idealvorstellung eines Klosters im Frühmittelalter. Im Scriptorium des Klosters fertigten die Mönche viele Schriften und Urkunden an. Es galt als erstrebenswert, möglichst viele solcher Dokumente zu besitzen. In der Stiftsbibliothek sind allein aus dem 9. Jahrhundert noch fast 600 Urkunden bis heute erhalten.
In St. Gallen entstand mit dem Kloster ein Handels- und Wirtschaftszentrum des frühen Mittelalters. Zum Kloster gehörten natürlich die prunkvoll eingerichtete Kirche, die Arbeits- und Schlafräume der Mönche und die Schreibstube. Darum herum entstanden Gasthäuser für Pilger und Reisende, ein Krankenhaus und eine der ältesten Klosterschulen nördlich der Alpen (→Katholische Kantonssekundarschule St. Gallen). Diese war, wie zu jener Zeit üblich, in einen «inneren» und einen «äusseren» Teil getrennt. Im inneren wurden die zukünftigen Mönche ausgebildet, der äussere stand auch dem Volk offen, allerdings nur den Söhnen von wohlhabenden Familien. Um diese Einrichtungen herum entstanden Handwerksbetriebe: Müller, Bäcker, Schmiede, Schreiner, Stallungen. St. Gallen war zur Ortschaft geworden. Das Kloster konnte seinen Reichtum, besonders auch an Ländereien, durch Schenkungen und Legate beständig ausbauen.
Der Ungarneinfall

Im Frühjahr des Jahres 926 berichteten Reisende, die Ungarn würden auf ihren Feldzügen bereits bis zum Bodensee vorstossen. Die zum Teil zerstrittenen Reiche in Mitteldeutschland hatten den plündernden und brandschatzenden Banden nichts entgegenzusetzen, zumal sie sich nicht auf eine gemeinsame Strategie einigen konnten. Abt Egilbert beschloss, die Schüler, sowie alte und Kranke in der Wasserburg bei Lindau in Sicherheit zu bringen, die dem Kloster gehörte. Viele der Schriften versteckte man im befreundeten Kloster Reichenau. Die Mönche brachten sich und die wertvollen Kultgegenstände in einer Fluchtburg im Sitterwald in Sicherheit. Die heilige Wiborada blieb auf ausdrücklichen Wunsch als einzige, in der zugemauerten Kirche St. Mangen in der verlassenen Stadt zurück
Als die Ungarn die Stadt überfielen, fanden sie nichts von Wert. Sie beschädigten Gebäude und Altäre und brannten die Holzhäuser des Dorfes nieder. Die Angreifer fanden auch Wiborada, allerdings keinen Eingang zu ihrer Klause. Feuer konnte ihr und der Kirche nichts anhaben, also deckten die Ungarn das Dach ab und brachten sie um. Einen Angriff auf die Fluchtburg der Mönche wagten die Ungarn aufgrund ihrer schwer zugänglichen Lage nicht. Sie wurden von den Mönchen beim Rückzug sogar angegriffen. Nach dem Rückzug er Ungaren kehrten die Mönche mit den Einwohnern zurück und bauten die beschädigten und niedergebrannten Häuser wieder auf.
Klosterbrand
Am 26. April des Jahres 937 hatten sich zwei Klosterschüler besonders schlecht aufgeführt. Der Magister tadelte: «Und jetzt steigt ihr in den Estrich hinauf und holt die Rute herunter! Solche Früchtchen verdienen Schläge!». Die Schüler dachten nicht daran, sich der Strafe zu unterziehen und einer schnappte sich ein brennendes Scheit aus dem Ofen. Im Dachstock legte er es in einen Reisighaufen und berichtete dem Lehrer, die Schule brenne. Der Scherz sollte jedoch keiner bleiben: Durch das ganze Kloster halte bald der Ruf vom Feuer. Unter Lebensgefahr bargen die Mönche die heiligen Schriften, die Glocken aus dem Turm und den Klosterschatz. Wenige Stunden später war das Kloster Gozberts nur noch ein Trümmerhaufen.
Erneut musste das Kloster neu errichtet werden. Die Mönche liessen sich jedoch nicht entmutigen, so dass das Leben in St. Gallen bald seinen gewohnten Lauf nahm.
St. Gallen wird Reichsstadt
Um in Zukunft im Falle eines Krieges besser geschützt zu sein, befahl der Abt im Jahre 954 um Kloster und Klosterdorf eine Mauer mit Toren und Türmen errichten zu lassen. Damit war St. Gallen zur Stadt geworden und die Bürger durften sich nun Stadtburger nennen. Vorläufig blieb das Recht, Amtsleute und Richter einzusetzen, jedoch beim Abt.
1180 setzte der deutsche König aus der Burgerschaft einen Reichsvogt ein, der an seiner Stelle die Recht sprach. Er war allein gegenüber dem König verantwortlich, und der Abt durfte ihn nicht absetzen. Damit wurde St. Gallen zur Reichsstadt. Rudolf von Habsburg verbot rund 100 Jahre später dem Abt, die Stadt jemals zu verpfänden. Dies wäre ihm bis daher erlaubt gewesen, für den Fall dass die Abtei in Geldnöte gekommen wäre. Im Jahre 1291 war Wilhelm von Montfort Abt von St. Gallen. Die Stadtburger hatten dem Abt, der ein Gegner Rudolfs von Habsburg war, Hilfe gegen den deutschen König geleistet. Zum Dank dafür gewährte er den Burgern der Stadt folgende Rechte in der «Handfeste» vom 31. Juli 1291:
- Jeder Burger St. Gallens darf Haus und Gut frei und ungefragt verkaufen. Er schuldet für diese Handänderung seinem Herrn, dem Abte, nur einen Viertel Wein als Lehensgebühr.
- Bei Streitigkeiten wegen Gütern darf kein fremder Richter das Urteil sprechen.
- Auf Erbschaften von Burgern hat der Abt keinen Anspruch mehr.
Niedergang des Klosters
Zu Beginn des Hochmittelalters am Anfang des 12. Jahrhunderts geschah es, dass Waffenruhm je länger je mehr galt als stiller Dienst in Kirche, Schule und Bibliothek. So verwechselten auch in St. Gallen Mönche und Äbte Kutten mit Ritterrüstungen und Rosenkränze mit Schwertern und zogen aus, um Ruhm im Kampf weitab von der Heimat zu suchen. Andere feierten prunkvolle Feste mit anderen Adligen, statt sich um die Regierungsgeschäfte und die Klosterordnung zu kümmern. Als im Jahr 1271 Abt Berthold von Falkenstein starb, einer der Äbte, der sich besonders durch glanzvolle Feste einen Namen gemacht hatte, wurde in St. Gallen und Appenzell vor Freude getanzt.
Um 1400, zur Zeit der Appenzellerkriege, zerfiel das Kloster immer mehr. Die Gebäude waren undicht geworden und lotterten vor sich hin, zeitweise waren gerade noch zwei Mönche im Kloster zuhause, der Abtstuhl blieb mehrere Jahre vakant. Überhaupt hatten die Appenzellerkriege in der Stadt und der Abtei einigen Wirbel ausgelöst. Begonnen hatte es damit, dass die Städte des Bodenseeraums begannen, Bündnisse gegen die unbeliebten Fürsten und Grafen einzugehen. Die vom König oder Kaiser eingesetzten Vasallen hatten angefangen, ihre Machtbereiche mit unzimperlichen Methoden, durch Kriege, mit Brandschatzung und Überfällen sowie Fehden zu erweitern und zu festigen. Dagegen versuchten sich die Städte durch Bündnisse zur Sicherung des Landfriedens zur Wehr zu setzen. Auch die Burger von St. Gallen gingen mit den Städten des Bodenseeraums und der Eidgenossenschaft wie Zürich, Schaffhausen und Konstanz solche Bündnisse ein. Den Adligen, auch dem Fürstabt, gefiel diese Entwicklung gar nicht, und sie suchten nach Möglichkeiten, ihren Einfluss wieder auszudehnen.
Die Appenzellerkriege
1401 spitzte sich die Situation unter der Regierung des Fürstabts Kuno von Stoffeln zu. Der Abt hatte die Zeichen der Zeit übersehen, die Schlacht am Morgarten, die Schlacht bei Sempach, die Schlacht bei Näfels - jedesmal hatten Bauersleute über die Adligen gesiegt - doch Kuno betrachtete seine Bürger nach wie vor als Leibeigene. In jenem Jahr schickten die Bauern aus dem Appenzellerland einen abgesandten zum Rat von St. Gallen, um der Stadt einen Bund vorschlagen zu lassen. Er unterstellte dem Abt, ein Bündnis mit dem Adelsgeschlecht der Habsburger eingehen zu wollen. Der Rat entschied sich in einer geheimen Wahl, einen Volksbund mit den Appenzell einzugehen. Verschiedene Orte aus der Umgebung schlossen sich dem Bund an, dessen Hauptort nun die Stadt war. Unter den Edelleuten und Kaufleuten der Stadt wurde die Gründung des Bundes, im Gegensatz zu den einfachen Bürgern, nicht besonders gern gesehen, denn sie fürchteten um die Handelswege und die Kundschaft im Hoheitsgebiet des deutschen Reiches. Nachdem die Orte des Volksbundes mehrere Burgherren verjagt und eine Burg niedergebrannt hatten, rüstete der Herrenbund, also der Zusammenschluss der Fürsten des Bodenseeraums, unter ihnen auch der Abt, zum Krieg. Nun begannen die Bürger der Stadt, allen voran die Kaufleute, zurückhaltender zu werden, denn ein Krieg würde den aufblühenden Handel im Keim ersticken. Die Stadt kündete also den Volksbund auf, der bald darauf vollends zerfiel. Die alte Ordnung hatte wieder Einzug gehalten.
Die Appenzeller wollten sich jedoch nicht unterkriegen lassen und suchten und fanden Hilfe bei den Schwyzern. 1403 schlossen diese mit den Appenzellern ein Landrecht. Die Schwyzer erklärten sich bereit, den Freiheitskampf der Appenzeller gegen den Fürstabt anzuführen. Während es im Umland der Stadt zu einigen Scharmützeln und Brandschatzungen durch die Appenzeller kam, waren die Bürger der Stadt gespalten. Die einen hielten zum Abt, die anderen hätten am liebsten den Volksbund wieder errichtet. Die Bodenseestädte, die zum Abt hielten, wollten diese Wiedererrichtung verhindern und besetzten daher die Stadt und setzten die Regierung ab. Für die Übergriffe der Appenzeller sollte Vergeltung geübt werden, indem ein Heer des Abtes Herisau zerstörte. Am 15. Mai 1403 zog das äbtische Heer mit der Unterstützung aus dem Bodenseeraum über die Notkersegg nach Speicher, mit dem Ziel, Appenzell zu zerstören. Bei der Vögelinsegg war den äbtischen Truppen jedoch ein Hinterhalt gelegt worden, es kam zum sehr einseitigen Gefecht von Vögelinsegg, bei dem der Abt eine Niederlage einstecken musste. Der Krieg war jedoch noch nicht zu Ende und die Konfliktparteien lieferten sich einen monatelangen Kleinkrieg mit grossen Verlusten unter der Zivilbevölkerung des Appenzeller Vorderlandes und des Fürstentums.

Ein Jahr später, im April 1404, setzten sich die Bürger der Stadt endlich mit den Appenzellern an einen Tisch - der Abt war ausgeschlossen worden. Die Konfliktparteien erinnerten sich ihres gemeinsamen Feindes, des Abtes Kuno von Stoffeln, der sich für Unterstützung gegen seine aufmüpfigen «Untertanen» erneut an die Habsburger wandte. Der gerade neu eingesetzte Herzog Friedrich IV. von Österreich wollte den Abt unterstützen, denn auch er sah in der Freiheitsbewegung eine Bedrohung der Interessen seines Geschlechtes. Er erhoffte sich, als Schirmherr des Klosters über dessen Besitztümer regieren zu können. Die St. Galler hatten Wind von der Geschichte bekommen und rüsteten nun ihrerseits zum Krieg, denn die Habsburger wollten sie noch weniger als Schirmherr denn den Abt. So veranlassten die Bürger den Ausbau der Befestigungsanlagen, den Bau von Letzinen und die Errichtung von Beobachtungsposten an allen wichtigen Zugängen zur Stadt. Der Herzog zog mit einem Teil seiner Armee über Arbon vor die Stadt, wurde jedoch von den Städtern durch Ausfallangriffe in die Flucht geschlagen und musste sich zurückziehen. Die Appenzeller hatten in der zwischenzeit mit dem anderen Teil der Truppen des Herzogs am Stoss zu kämpfen. In der Schlacht am Stoss erfochten sie sich einen deutlichen Sieg, wonach der Herrschafsanspruch der Österreicher auf das Appenzellerland und das Fürstenland für alle Zeit verwirkt sein sollte. Der Volksbund hatte diesmal gehalten und die Stadt ihre einstigen Verpflichtungen eingelöst. Kuno von Stoffeln starb 19. Oktober 1411, nachdem er die Klosterwirtschaft nachhaltig geschädigt hatte, indem er aufgrund der nun ausbleibenden Abgaben der Appenzeller und der Städt diverse seiner Ländereien verpfändet oder verkauft hatte.
Bundesschlüsse und Neugründung des Klosters

In den Appenzellerkriegen hatten Stadt und Abtei erfahren, welche Macht von der jungen Eidgenossenschaft ausging. So schlossen 1411 die Appenzeller und ein Jahr später die Stadt ein Bündnis mit sieben der acht Orte des alten Bundes (ohne Bern). Die Eidgenossen sahen in der Zuwendung der heutigen Ostschweiz eine gute Möglichkeit, sich gegen die Habsburger abzuschirmen. Auch der Abt war an einem Bündnis mit dem Bund interessiert. Dass der Fürstabt noch Reichsfürst war, spielte keine Rolle, denn weder König noch Herzöge boten dem Kloster einen realistischen Schutz an. So schlossen 1451 Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus ein Schutzbündnis mit der Abtei. Der Abt versprach den Städten Unterstützung im Kriegsfall, diese ihm den Beistand, nötigenfalls auch gegen die eigene Stadt. Die Untertanen des Abtes weigerten sich zunächst, dieses Bündnis zu beschwören, denn dadurch würde besiegelt, dass sie sich nicht mehr wie die Appenzeller von der Abtei lossagen konnten. Der Abt musste ihnen einen grossen Abgabenerlass zusichern, um sie zum Schwur zu bewegen.
Die Stadt wünschte nun den ewigen Bund mit den Eidgenossen. Am 23. Juni 1454 ritten die Boten von Zürich, Bern, Luzern, Schwyz, Zug und Glarus in die Stadt ein, um den Bürgern den Bund verkünden zu lassen. Die Städter schworen: «Und also schwören wir, Burgermeister, Räte und Burger von St. Gallen zu Gott und den heiligen für uns und unsere Nachkommen, das, was uns ist vorgelesen worden, getreu, wahr, fest und stets zu halten, so wahr uns Gott helfe.» Die St. Galler hofften im stillen, bald vollwertige Bürger der Eidgenossenschaft zu werden. Noch immer glaubte jedoch der Abt, von den Städtern ebenfalls den Treueid verlangen zu können. In den Zunftstuben wurde darüber jedoch gehönt, das solle nie geschehen. Nach endlosen Prozessen entschied der Rat der Stadt Bern, der als Richter angerufen worden war, die Stadt habe der Abtei die Summe von 7000 Gulden zu bezahlen, wofür der Abt aber auf alle Herrschaftsrechte über die Stadt endgültig verzichten müsse. Am 14. Mai 1457 konnten die Bürger die Summe aufbringen. St. Gallen wurde dadurch zur freien Reichsstadt. Was sich schon länger abgezeichnet hatte, war jetzt besiegelt: Die Stadt war zweigeteilt worden. Auf der einen Seite das Kloster, dem auch das ganze Umland vom Bodensee bis zum Toggenburg gehörte, auf der anderen Seite - innerhalb derselben Mauern - die Stadt und ihre Bürger, deren Fläche sich auf das heutige Zentrum beschränkte. Noch heute sagen die St. Galler «in die Stadt gehen», wenn sie meinen, die (Geschäfte der) Altstadt aufzusuchen.

1463 wurde Ulrich Rösch (* 14. Februar 1426 in Wangen im Allgäu; † 13. März 1491 in Wil) als Abt eingesetzt. Durch sein tatkräftiges Handeln wurde das Kloster vor dem völligen Untergang bewahrt. Er wird deshalb auch als «zweiter Gründer» des Klosters St. Gallen bezeichnet. Sein Vorgänger Kasper von Breitenlandenberg war kein Mann der Tat und liebte die Ruhe, so dass das Kloster noch tiefer in die Schulden geriet. Nur wenige Mönche sahen das Unheil voraus, das sich anbahnen würde, doch wer wollte dem Abt Vorwürfe machen? Als Rösch zunächst als Verwalter des Klosters eingesetzt wurde und den ganzen Umfang der Misswirtschaft erfassen konnte, machte er dem Abt schwere Vorwürfe, weshalb er ins Gefängnis geworfen wurde. Später bemerkten die Mönche des Klosters jedoch ihren Irrtum und schickten Rösch als Sprecher gegen den Abt zum Papst nach Rom. Der Papst war hellhörig geworden und gab Rösch weitgehende Rechte in der Klostergemeinschaft, weshalb Abt von Breitenlandenberg zurücktrat. Nun war der Weg frei, um Ulrich Rösch, der Bäckerssohn war, als ersten Bürgerlichen ins Amt des Abtes wählen zu können. Röschs Verdienste um das Kloster sind vielfältig: Er straffte die Klosterdisziplin, verbesserte die Klosterschule, ordnete Verwaltung und Gerichtswesen neu, er erwarb das Toggenburg, womit sich das Gebiet der Fürstabtei beinahe verdoppelte. Durch seinen Wiederaufbau des Klosters verhinderte er langfristig, dass die Stadt sich das Klostergebiet als Untertanengebiet einverleibte und wie Zürich, Schaffhausen, Basel oder Bern zu einem Stadtstaat aufsteigen konnte.
Der St. Gallerkrieg
Der Gegenspieler von Abt Ulrich Rösch war der Bürgermeister Ulrich Varnbüeler, der aus einer einflussreichen St. Galler Familie stammte und ein Held der Burgunderkriege war. Dieser beabsichtigte nichts geringeres als die Herrschaft über die Ländereien des Fürstabtes für die Stadt zu gewinnen. Heimlich bereitete er einen Staatsstreich gegen den Abt vor, wohl wissend, dass auch die Abtei ein Schutzbündnis mit der Eidgenossenschaft geschlossen hatte. Er hoffte, diese würde die Unterjochung der Abtei einfach übersehen und als neue Tatsache hinnehmen. Schroff lehnt er zunächst die Bitte des Abtes ab, sich ein eigenes Tor in der südlichen Stadtmauer bauen zu dürfen. Dieser beschwert sich über die Liederlichkeit der Städter, darüber dass das Volk mit Waffen und Harnisch das Kloster betreten würde, Bettler an jeder Ecke lungerten und Freudenmädchen die Klosterbrüder vom richtigen Weg abzubringen versuchten. Daraufhin begann der Abt im Jahr 1487 ein neues Kloster auf Mariaberg bei Rorschach zu bauen, mit der Absicht, mit dem ganzen Geleit und dem Klosterschatz dorthin umzuziehen. Das gefiel jedoch besonders den Gewerblern überhaupt nicht, denn die ausbleibenden Pilger würden der Wirtschaft der Stadt schwer schaden. Trotz Bitten, wollte der Abt nicht von seinem Vorhaben ablassen. Auch er hatte einflussreiche Freunde bei den Eidgenossen, die ihm im Streitfall beistehen konnten. Doch die St. Galler wollten den Gerichtsentscheid nicht abwarten, scharten einige Appenzeller um sich und zerstörten und plünderten die Baustelle vollständig.
Als kluger Politiker rief der Abt die Eidgenossen als Schirmherren des Klosters zur Schlichtung an, statt eigene Truppen gegen die Stadt aufzubieten. Die Städter wurden des Bruches des Landfriedes beschuldigt, der nach dem Stanser Verkommnis beschlossen worden war. Die Eidgenossen folgten dem Ruf des Abtes und zogen mit 8000 Mann im St. Gallerkrieg gegen die Stadt. 400 Städter stellten sich ihnen entgegen. Bevor es zur Schlacht kam, zogen sie sich jedoch in die Stadt zurück, denn die Verstärkung aus Appenzell war ob der Übermacht des Gegners gar nicht erst erschienen. Als die Städter bemerkten, dass sie sehr unüberlegt und vorschnell gehandelt hatten, wollten sie Varnbüeler zur Rechenschaft ziehen, doch dieser hatte sich abgesetzt. Heinrich Zili organisierte nun die Verteidigung der Stadt, die von den Eidgenossen nun belagert wurde. Am 15. Februar 1490, nach langwierigen Scharmützeln, dem St. Gallerkrieg, wurde ein Friedensvertrag geschlossen. Der Stadt wurden jedoch harte Bedingungen auferlegt: Varnbüeler wurde verbannt und der Abt erhielt das allgemeine Baurecht. Einige Eidgenossen wollten die Stadt gar zur gemeinen Vogtei des Bundes machen. Nur auf Fürsprache der Zürcher blieb St. Gallen eine freie Reichsstadt, ihre Grenzen wurden jedoch erneut in engen Grenzen festgelegt. Abt Ulrich Rösch starb 1491 in Wil. Der Streit zwischen dem ehemaligen Bürgermeister Varnbühler bzw. der Eidgenossenschaft war einer der Auslöser des Schwabenkrieges.
Reformation
Ab 1526 führte der damalige Bürgermeister und Humanist Joachim von Watt (Vadian) die Reformation in St. Gallen ein. Die Stadt gehörte 1529 zu den Vertretern der protestantischen Minderheit (Protestation) am Reichstag zu Speyer, die die ungehinderte Ausbreitung des neuen Glaubens verlangte. St. Laurenzen, die etwa 100 Jahre zuvor gebaut worden war, war von nun an die reformierte Stadtkirche.
Durch den Übertritt der Stadtbürger zum reformierten Glauben wurden die Gegensätze zwischen Abt und Stadt erneut verschärft. Noch immer wohnten sie jedoch innerhalb derselben Stadtmauern und betraten und verliessen die Stadt durch dieselben Tore. Der Differenzen waren gar viele: Die Städter beklagten sich darüber, dass die Gaststube, die die Abtei unweit der Stadtkirche eröffnet hatte, zu laut war, der Abt über anhaltende Diebstähle in seinem Garten. Die Stadtwachen patroullierten auch durch das Klosterviertel, denn ihre Türme boten einen guten Ausblick. Erst 1566 konnte man sich auf eine geeignet Lösung einigen: Der Abt bekam sein eigenes Stadttor in der Südmauer, das «Abtstor» (später Karlstor). Zwischen Abtei und Stadt wurde eine Scheidemauer gebaut die fortan den katholischen vom reformierten Teil der Stadt trennte. Der als Zeichen des Friedens errichtete Durchgang in dieser Mauer zwischen Abtei und Stadt war mit zwei Türen gesichert. Der eine Schlüssel gehörte dem Abt, der andere dem Bürgermeister.
Die Stadt im Hochmittelalter
Das Bild zeigt die Gallustadt um 1642, wie sie sich nach der Reformation präsentiert hat. Mit Buchstaben sind wichtige Gebäude bezeichnet. Norden ist auf der Karte rechts.
- A (links bei den Bäumen) Das fürstl. Chloster - Klosterbezirk
- B (darüber, die grosse Kirche) Das Münster - Die Otmarsbasilika, darunter die Galluskirche. Die heutige Stiftskirche St. Gallen befindet sich über den Grundrissen beider Kirchen. Deren Unterbau, die Otmarskrypta und die Galluskrypta, bestehen noch.
- C (Links der Bildmitte, mit grossem Turm) S. Laurenzen - Die reformierte St. Laurenzen-Kirche, später umgebaut und erweitert.
- D (Bildmitte, rechts von St. Laurenzen) Der Spital - die Häuser sind noch da, der Spital ist längst ausgezogen.
- E (Bildmitte) Das Rathause - Altes Rathaus, 1877 abgerissen, heute steht dort ein Denkmal von Vadian.
- F (rechts darüber) Das Kornhause - existiert nicht mehr. Dort befindet sich heute der Marktplatz.
- G (darunter) Die Metzig - existiert nicht mehr.
- H (rechts aussen) S. Mangen - reformierte Kirche St. Mangen, später erweitert und renoviert, bestehend.
- I (links davon) S. Catherina - heute reformierte Kirche, von 1228 bis zur Reformation Dominikanerinnenkloster.
- K (mitte unten) Die Wage - Waaghaus, bestehend. Heute Versammlungsraum des Stadtparlaments.
- L (daneben) Das Brüelthor - Wie fast alle Tore der Stadt während der Industrialisierung geschleift. Die Namen der Tore sind jedoch als Platz- oder Strassennamen erhalten geblieben.
- M (rechts unten) Blatzthor - Platztor
- N (oben Mitte) Schibenerthor - Schibenertor
- O (rechts davon) Muolterthor - Multertor
- P (ganz links oben) Der Grünthurm - Grünturm, existiert nicht mehr
- Q (links Mitte) Müllerthor - Müllertor, existiert nicht mehr, führte zur Müllenenschlucht
- R (unten Mitte) Spiserthor - Spisertor
- S (rechts unterhalb der Bildmitte) Zeughause - Zeughaus, existiert nicht mehr. Heute steht dort das ehemalige Hotel Hecht
- T (links unten) Das Aptsthor - Das Abtstor, heute Karlstor, ist das einzige noch existierende Tor der Stadt. Zwischen ehemaligem Müller- und Karlstor ist auch die Stadtmauer noch vollständig vorhanden. Heute befindet sich am Karlstor das Untersuchungsgefängnis der Kantonspolizei.
- V (rechts neben dem Kloster, an der Mauer) Schulhause - Schulhaus, existiert dort nicht mehr
Deutlich ist auch die Scheidemauer zwischen Abtei und Stadt zu sehen. Teile davon existieren noch. Wo früher die Stadtmauer und der Wassergraben verlief, finden wir heute breite Strassen, die aber Oberer Graben und Unterer Graben heissen.
St. Gallen als Zunftstadt
Im Verlauf des Mittelalters wurde die Stadt immer weiter von der Abtei unabhängig, die Bürger der Stadt drängten in die Politik und wollten bei wichtigen Entscheidungen mitreden können. Die Grundlage des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufstiegs der Stadt war das Handwerk. Die Arbeit der Handwerker und Händler trug den Namen der Stadt weit in die Welt hinaus. Um für alle ein geregeltes Einkommen und geregelte Arbeitsbedingungen zu schaffen, schlossen sich die Gewerbetreibenden zu Zünften zusammen und legten strenge Regeln für ihre Arbeit fest. Die Zunftordnung legte genau fest, welcher Berufsstand welche Produkte produzieren durfte, wie teuer sie waren und wo sie verkauft werden durften. Für jeden Handwerker bestand Zunftzwang, er musste sich also der Zunft seines Berufsstandes anschliessen, um überhaupt den Beruf ausüben zu können. Wer nicht Bürger der Stadt war, konnte auch nicht in der Stadt Arbeit annehmen, dies galt auch für die Gotteshausleute, also die Bürger der Fürstabtei, worüber sich der Abt beschwerte. Die Stadt erwiderte, es sein nicht üblich, fremde Leute in einer Stadt arbeiten zu lassen. Umgekehrt verdienten die Städter gutes Geld durch Handel mit dem Umland. In St. Gallen gab es 6 Zünfte: Müllerzunft, Metzgerzunft, Schmiedezunft, Schumacherzunft, Weberzunft und Schneiderzunft, dazu die Gesellschaft zum Notenstein als Zunft der Edelleute und Kaufleute. Die Zünfte und ihre Abgesannten bildeten den Kleinen und den Grossen Rat der Stadt, bestimmten also die Politik.
Die Zwei Goldenen Zeitalter
Der wirtschaftliche Aufschwung der Stadt St. Gallen begann in der Reformationszeit mit der Textilindustrie. Ab dem 15. Jahrhundert war die Stadt St. Gallen das Zentrum einer immer blühenderen Leinenindustrie, die um 1714 mit einer Jahresproduktion von 38'000 Tüchern ihren Höchststand erreichte. Die Leinwandproduktion gab Arbeit für Bauern, die Hanf und Flachs anpflanzten, Spinner (meist Frauen), die die Fasern zu Fäden spinnten, Weber, die die Fäden zu Tüchern verwoben, Bleicher, die diese im Sonnenlicht weiss bleichten und Händler, die schliesslich die Tücher verkauften. Die St. Galler Leinwand war dank rigoroser Qualitätskontrollen die beste, so dass sie von Paris bis Venedig und Prag gehandelt wurde.
Doch die Mode in den Fürstenhäusern änderte sich im 17. und 18. Jahrhundert. Je länger je weniger weisse Tücher wurden bestellt. 1798 waren die Bleichefelder vor der Stadt leer, der Einmarsch der Franzosen stand bevor. 1811, vor dem Russlandfeldzug waren die Bleichen erneut leer, die Franzosen bestellten kein Tuch mehr. Sieben Jahre später wurden auf den Bleichefeldern Korn angebaut. Grosse Teile der Bevölkerung wurden arbeitslos, die Stadt sank in eine tiefe Krise.
Gleichzeitig stickten gegen 30'000–40'000 Frauen in der ganzen Ostschweiz und dem nahen Vorarlberg für die St. Galler Stickerei-Exporteure, die auch die Stickerei aus der Stadt in der ganzen Welt bekannt gemacht hatten und auch der Stickerei eine erste Hochblühte beschert hatten.
Inzwischen waren die Stadttore, die den Handel behindert hatten, abgerissen worden. 1835 waren an einem einzigen Tag sämtliche Flügel der Stadttore ausgehängt worden, in den Jahren darauf wurden auch die Tore mit ihren Türmen abgerissen, um Platz für breitere Strassen zu schaffen. Als einiges ist das Karlstor (Abtstor) bis heute erhalten geblieben.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts trat dann die erste Stickereikrise ein (Tiefpunkt: Jahresproduktion von 11'000 Tüchern), die durch die sich im Ausland mächtig entwickelnde Konkurrenz, und noch mehr durch die von Peter Bion 1721 eingeführte Baumwollindustrie bedingt war. Ganz schlimm war, dass mit der von Napoleon Bonaparte verhängten Kontinentalsperre nichts mehr nach England geliefert werden konnte. St. Gallen konnte jedoch bald eine führende Rolle bei der Mechanisierung der Textilindustrie einnehmen, was im 19. Jahrhundert zu einer zweiten, ungeahnten Blüte der Stickereiindustrie führte. Am Anfang des 19. Jh. wurden in St. Gallen die ersten Stickmaschinen entwickelt. Die Maschinen machten die Stickerei zu einer Heimindustrie, die der armen Landbevölkerung einen Zusatzerwerb bot. Viele Bauern aus der Umgebung liessen sich gegen eine Anzahlung eine Stickmaschine auf ihrem Hof installieren, wo sie dann, von Frauen und Kindern unterstützt, ihren kargen Lohn aufbesserten. Um 1910 war die Stickereiproduktion mit 18 Prozent der grösste Exportzweig der Schweizer Wirtschaft und über 50(!) Prozent der Weltproduktion kamen aus der Gallusstadt. In der Ostschweiz lebte rund ein Fünftel der Bevölkerung von der Textilindustrie. Die Einwohnerzahl der Stadt St. Gallen wurde von 11'234 im Jahre 1850 auf 37'869 im Jahre 1910 mehr als verdreifacht; um 1900 hatte nur noch Genf eine grössere Bevölkerungsdichte als St. Gallen.
1856 war für die Stadt und ihre Industrie ein grosses Jahr. Die Eisenbahn fuhr am 24. März dieses Jahres zum ersten Mal in die Gallusstadt ein. Lange hatten die St. Galler auf diesen Tag warten müssen, denn zur Überquerung der Sitter im Westen der Stadt musste zunächst ein Viadukt gebaut werden.
Der Erste Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise kurz danach liess dann die St. Galler Stickerei zum zweiten Mal in eine grosse Krise schlittern. Erst nach 1950 setzte eine leichte Erholung der Stickerei-Industrie ein. Leistungsstarke Stickautomaten machen diese heute zu einem hoch spezialisierten Zweig der Textilindustrie. St. Galler Stickereien gehören dabei nach wie vor zu den meist gefragten Materialien für Kreationen der Pariser Haute Couture (und sind entsprechend teuer).
Bis heute sind Relikte aus der einstigen wirtschaftlichen Blüte der Stadt St. Gallen sichtbar:
- Am sonnigen Rosenberg stehen die herrschaftlichen Villen der damaligen Gross-Kaufleute, während auf der schattigen Freudenbergseite die eng aneinander stehenden Arbeitersiedlungen zu finden sind.
- Die künstlich angelegten Drei Weieren dienten damals als Wasserspeicher für die Textilindustrie und sind heute ein Naherholungsgebiet geworden.
- Viele Gebäude schmücken sich mit prachtvollen Erkern verziert mit Reliefs, die zeigen, wo der Kaufmann auf der Welt herumgekommen war.
- Die bekannte Universität St. Gallen wurde 1898 – in der Hochblüte der St. Galler Stickerei – als «Handelsakademie» gegründet.
St. Gallen wird Hauptstadt des Kantons St. Gallen

1789 war in Frankreich die Französische Revolution ausgebrochen. Vielen Bürgern der Stadt und besonders auch den Gottenshausleuten im Untertanengebiet des Fürstabts ging es trotz dem wirtschaftlichen Aufschwung nicht besonders gut. Die Adligen sorgten dafür, dass der Freiheitsdrang wo immer möglich im Zaum gehalten wurde. «Gibt man ihnen den kleinen Finger, nehmen sie gleich die Ganze Hand!» fürchtete man in Adelskreisen. Dies sollte auch die Fürstabtei erfahren, als Abt Beda Angehrn 1795 die meisten Begehren aufständischer Bürger in Gossau im «Gütlichen Vertrag» erfüllte, was den meisten Stiftsherren gar nicht gefiel. Sein Nachfolger, Pankraz Vorster, versuchte mit allen Mitteln die Hoheitsrechte des Klosters zu bewaren. Dies führte zum Aufruhr in den äbtischen Landen, beide Seiten riefen die Schirmorte der Abtei (Zürich, Luzern, Schwyz und Glarus) um Hilfe. Im Jahr 1797 gelang es diesen eine Verfassung auszuhandeln, die den Wünschen der Untertanen weitgehend entsprach, jedoch dem Abt missfiel.


Ein Jahr später schlugen die Folgen der Französischen Revolution auch in der Gallusstadt wie eine Bombe ein, die französischen Truppen hatten die Schweiz eingenommen und zu einem Einheitsstaat zusammengefasst (→Helvetik). Das Gebiet der Schweiz wurde in neue Kantone aufgeteilt. Die Gebiete der Fürstabtei, der Stadt St. Gallen und Appenzells wurden im Kanton Säntis zusammengefasst. Das Volk war von der neuen Ordnung, die am 21. Juni 1798 feierlich in St. Gallen eingeführt wurde, nicht besonders begeistert, Appenzell wurde vorerst der neue Hauptort des Kantons Säntis. Zwei Monate später wurde dieser nach einer Auseinandersetzung der Orte nach St. Gallen verschoben. Der Gebietsbestand des Kantons Säntis blieb jedoch umstritten, besonders Appenzell strebte nach einer Wiederherstellung seiner Souveränität. An der Helvetischen Consulta in Paris, an der unter Vermittlung von Napoleon Bonaparte eine neue Ordnung für die Schweiz ausgearbeitet werden sollte, wirkten Abgeordnete aus St. Gallen vergeblich für eine Erhaltung des Kantons. Nach der Wiederherstellung der alten Kantone Glarus und Appenzell wurde aus den restlichen Gebieten der Kantone Säntis und Linth der neue Kanton St. Gallen gebildet. Am 15. April 1803 trat in St. Gallen der erste Grosse Rat des Kantons zusammen. Die Regierung und das Kantonsparlament nahmen ihren Sitz in der ehemaligen Pfalz in den Gebäuden der Fürstabtei. (→Geschichte des Kantons St. Gallen)
Stadtverschmelzung 1918
Seit Beginn des 18. Jahrhunderts hatte sich das Stadtbild deutlich verändert. Die Stadt wuchs in alle Richtungen, besonders auch die Vororte Tablat und Straubenzell, die bis 1798 zum Gebiet der Fürstabtei gehört hatten, wurden weiter ausgebaut und zogen viele Bewohner an. Die Bauern wurden immer weniger, die armen Fabrikarbeiter aus den wachsenden Industriequartieren am Stadtrand aber auch. Seit 1897 verbanden die drei Gemeinden auch ein gemeinsames Tramnetz, das einen regen Pendelverkehr in die Stadt erlaubte. Auch die Wasser- und Energieversorgung wurden von allen Gemeinden gemeinsam organisiert. Viele neue Gebäude und Fabriken entstanden an den Grenzen zwischen den Gemeinden, denn in der Stadt war kein Platz mehr. Bald war es kaum mehr möglich, die Grenzen der Stadt vom Umland festzustellen. 1900 scheiterte eine Gemeindeverschmelzung noch am Widerstand der reichen Städter, die nicht mit den ärmeren Aussengemeinden teilen wollten. Erst durch die neue Generation von Politikern wurde die Verschmelzung wieder möglich. Am 30. Juni 1918 wurde die Verschmelzung der drei Gemeinden endgültig besiegelt. Die Stadt zählte jetzt 69'261 Einwohner. Eigenständig blieben allein die Bürgergemeinden, die sich im 19. Jahrhundert aus den drei politischen Gemeinden gebildet hatten. Noch heute gibt es dreierlei Bürgerorte in der Stadt: Das der alten Stadt, das von Tablat und das von Straubenzell.
Politik

Die Legislative der Stadt ist das Stadtparlament, dessen 63 Mitglieder alle vier Jahre vom Volk gewählt werden. Das Stadtparlament trifft sich monatlich zu öffentlichen Sitzungen. Der aus fünf Mitgliedern bestehende Stadtrat bildet die Exekutive und wird ebenfalls für jeweils vier Jahre vom Volk gewählt.
Stadtrat
Die fünf Mitglieder des Stadtrates sind je für eine Direktion zuständig. Die Aufteilung für 2005 wurde am 2. November 2004 festgelegt und sieht wie folgt aus. Thomas Scheitlin und Nino Cozzio wurden am 24. September 2006 in einer Ersatzwahl gewählt.
Stadtrat | Partei | Direktion |
---|---|---|
Thomas Scheitlin | FDP | Inneres und Finanzen |
Nino Cozzio | CVP | Soziales und Sicherheit |
Elisabeth Beéry Siegwart | SP | Bau und Planung |
Fredy Brunner | FDP | Technische Betriebe |
Barbara Eberhard-Halter | CVP | Schule und Sport |
Stadtpräsident
Der aktuelle Stadtpräsident ist Thomas Scheitlin (FDP).
Parteien
Die letzten Wahlen fanden am 26. September 2004 statt (zweiter Wahlgang 31. Oktober). Sie ergaben folgende Sitzverteilung:
CVP | SP | FDP | SVP | Grüne | EVP | PFG | Total | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Stadtparlament | 12 | 17 | 13 | 11 | 7 | 2 | 1 | 63 |
Stadtrat | 2 | 1 | 2 | - | - | - | - | 5 |
Stadtpräsident | - | - | 1* | - | - | - | - | 1* |
Total | 14 | 18 | 15 | 11 | 7 | 2 | 1 | 68 |
(*)Stadtpräsident ist auch Mitglied des Stadtrates
Verkehr

Die Stadt St. Gallen wurde 1856 mit der Eröffnung der Strecke St. Gallen Winkeln–St. Gallen der St.-Gallisch-Appenzellischen Eisenbahn erstmals an das Bahnnetz angeschlossen.
Der Hauptbahnhof St. Gallen ist für die Ostschweiz zentral. Von St. Gallen aus sind das Rheintal, der Bodenseeraum, Appenzell, und die Zentralschweiz gut mit der Bahn erreichbar. St. Gallen ist auch das Zentrum der S-Bahn St. Gallen. Der Flughafen Zürich ist eine Stunde entfernt. Der nächste Flughafen ist der Flughafen St. Gallen-Altenrhein, von welchem vor allem Flugverbindungen nach Wien bestehen.
Neben dem Hauptbahnhof verfügt St. Gallen über drei Bahnhöfe der Schweizerischen Bundesbahnen, St. Gallen St. Fiden, St. Gallen Bruggen und St. Gallen Winkeln sowie den Bahnhof St. Gallen Haggen der Südostbahn. Daneben verbinden die Appenzeller Bahnen St. Gallen mit Speicher und Trogen sowie Gais und Appenzell.
Die Stadt verfügt über ein dichtes Busnetz der Verkehrsbetriebe der Stadt St. Gallen (VBSG). In der Stadt fährt auch die Bergbahn Mühleggbahn ins Naherholungsgebiet Drei Weieren. Bis 1957 verfügte St. Gallen zudem über eine Trambahn, die Trambahn der Stadt St. Gallen.
Unterhalb der Stadt verläuft der Rosenbergtunnel.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen
- Im Stiftsbezirk befindet sich die Stiftskirche St. Gallus und Othmar, heute auch Kathedrale des Bistums St. Gallen.
- Die reformierte Kirche St. Laurenzen in der Innenstadt wurde 1851 neugotisch umgebaut, im Kern stammt dieses Bauwerk von 1413 bis 1422.
- In der Irervorstadt befinden sich zwei weitere reformierte Kirchen, die Pfarrkirche St. Mangen mit romanischem Kern und die Kirche St. Katharina des ehemaligen Dominikanerinnenklosters.
- In der nordöstlichen Vorstadt steht die Katholische Kirche St. Fiden, welche von Johann Ferdinand Beer 1777 im Barockstil errichtet wurde.
- Die reformierte Kirche in Heiligkreuz ist ein neubarocker Bau mit Jugendstileinflüssen, erbaut von den einheimischen Architekten Curjel und Moser.
- Katholische Dreifaltigkeits-Kirche Heiligkreuz, erbaut 1950 in der Typologie der frühchristlichen Basilika, Architekten: Johannes Scheier, Willi Schregenberger, Oskar Müller
- Reformierte Kirche Linsebühl, ein imposanter Neurenaissancebau aus dem Jahr 1897.
- Katholische Kirche St.Otmar, erbaut 1908 im Stil der Neugotik, Architekt: August Hardegger
- Katholische Kirche St. Martin im Stadtteil Bruggen; die 1936 erbaute Betonkirche war für die damalige Zeit hochmodern.
- Reformierte Kirche Bruggen, erbaut 1903 im Jugendstil, Architekten: Curjel und Moser, Karlsruhe/St.Gallen
- Die römisch-katholische Dorfkirche von Winkeln, erbaut um 1959 von den einheimischen Architekten Ernest Brantschen und Alphons Weisser.
Theater
- Im Konzert und Theater St. Gallen werden Opern, Operetten, Ballett, Musicals und Schauspiele aufgeführt.
- Das Figurentheater St. Gallen zeigt Stücke für Kinder und Erwachsene.
- Die Kellerbühne - das Kleinkunsttheater in St. Gallen.
Museen
- Stiftsbibliothek
- Historisches und Völkerkundemuseum (Sammlungen zur regionalen Frühgeschichte, Stadtgeschichte, Volkskunst, Kulturgeschichte sowie völkerkundliche Sammlungen aus aller Welt)
- Kunstmuseum (Malerei und Skulpturen des 19. und 20. Jahrhunderts)
- Kunsthalle St. Gallen (nationale und internationale moderne Kunst)
- Projektraum exex (zeitgenössische Kunst)
- Naturmuseum (naturkundliche Sammlung)
- Museum im Lagerhaus (schweizerische naive Kunst und art brut)
- Textilmuseum (historische Spitzen, Stickereien und Gewebe)
- Lapidarium der Stiftskirche (Bausteine des 8. bis 17. Jahrhunderts)
- Point Jaune museum (Mail Art, Postpostismus)
Musik
- Das Sinfonieorchester St. Gallen gibt neben dem Dienst im Stadttheater zahlreiche sinfonische Konzerte in der Tonhalle. Auch Gastkonzerte und Kammerkonzerte sind in der Tonhalle zu hören. Chefdirigent seit 1996 ist Jiří Kout.
- Die Grabenhalle ist Schauplatz vieler Rock/Indie/Alternative/Reggae-Konzerte.
- Die bekannteste Gruppe, welche im St. Galler-Dialekt singt, ist die Mundartrockband Piggnigg.
Bauwerke
- Altstadt mit über 100 Erkern, z.T. mehrstöckig, bemalt oder aus Holz geschnitzt (Prachtserker)
- Drei Weieren (künstliche Weiher aus der Hochblüte der Textilindustrie mit Jugendstil-Badehäusern; Anfahrt mit der Mühleggbahn von 1893)
- Stiftsbezirk mit Stiftsbibliothek und Stiftskirche (UNESCO-Weltkulturerbe)
- Bank Wegelin, die älteste Bank der Schweiz, gegründet 1741.
- Tröckneturm Schönenwegen; der Turm wurde 1828 erbaut und in seinem Inneren wurden frisch gefärbte Stoffbahnen zum Trocknen aufgehängt.
- Universität St. Gallen (HSG; Wirtschafts- und Rechtsuniversität mit einem hervorragenden Ruf im deutschsprachigen Raum), gegründet 1898.
- Stickereibörse, prachtvolles Gebäude mit dem Handelsgott Hermes auf dem Dach.
- Volksbad, das zweitälteste Hallenbad der Schweiz aus dem Jahre 1906. Das erste Hallenbad der Schweiz stand und steht in Winterthur. Neu und einzigartig zur damaligen Zeit war die gewölbte Betondecke über dem Schwimmbecken nach dem System des französischen Bauingenieurs François Hennebique.
- 1992 erhielt die Stadt St. Gallen den Wakkerpreis.
Parks
- Wildpark Peter und Paul
- Stadtpark beim Theater
- Kantonsschulpark
- Kreuzbleichepark
Panorama
Regelmässige Veranstaltungen
- OLMA, die traditionelle Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung im Herbst sowie zahlreiche weitere Veranstaltungen der Olma Messen St. Gallen
- OpenAir St. Gallen im Sittertobel
- Kinderfest, was ursprünglich ein Produkt der Textilindustrie war, ist heute ein Zusammenkommen vieler St. Galler mit einem Umzug und Darbietungen verschiedener Schulhäuser. Es findet alle 3 Jahre statt.
- Das St.Gallen Symposium lockt jedes Jahr Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft an die Universität St. Gallen. Das St. Gallen Symposium findet im Jahr 2008 vom 15. bis 17. Mai in seiner 38. Ausführung statt und wird vom International Students’ Committee (ISC) organisiert. Das Thema der kommenden „3 Tage im Mai“ lautet "Global Capitalism - Local Values". Im Jahr 2002 wurde vom ISC im Auftrag des Bundesrates die internationale Föderalismuskonferenz durchgeführt.
- New Orleans Jazz Festival, St. Galler Fest, Gassenfest, sind alljährliche Veranstaltungen, die in den Gassen der Altstadt stattfinden.
- Römpel-Feuer, in der Nacht vor Silvester gehen in der alten Gemeinde Straubenzell (heute St. Gallen W) die maskierten Römpler um. Mit Lärm und dem "Römpel", einer Puppe, die Schrecken einflössen soll, versuchen sie aufs neue Jahr alles Böse, personifiziert in der Sagengestalt des schwarzen Rappensteiners, zu verscheuchen. Das Römperfeuer, der Höhepunkt des Brauches, findet jeweils am Abend des 30. Dezember hinter der St.Martins-Kirche Bruggen statt.
In St. Gallen geborene Persönlichkeiten
- Clemens Allenspach, Politiker
- Benedikt Burgauer, Theologe und Reformator
- Tranquillo Barnetta, Profi-Fussballer
- Medard Boss, Psychiater
- Robert Curjel, Architekt
- Kurt Derungs, Begründer der Landschaftsmythologie bzw. Landschaftsethnologie
- Johannes Duft, Stiftsbibliothekar, Mediävist
- Ruth Dreifuss, Politikerin
- Ernst Ehrenzeller, Historiker
- Paola Felix, Sängerin und Moderatorin
- Kurt Früh, Filmregisseur
- Kurt Furgler, Politiker
- Trudi Gerster, Märchenfee der deutschsprachigen Schweiz
- Heinrich Greinacher, Physiker
- Paul Grüninger, Polizeihauptmann und Fluchthelfer im 2. Weltkrieg
- Georg Gsell, Barockmaler
- Paul Guldin, Astronom und Professor für Mathematik in Graz und Wien
- Bärbel Inhelder, Entwicklungspsychologin
- Christoph Keller, Schriftsteller
- Niklaus Meienberg, Schriftsteller und Journalist
- Walter Mittelholzer, Luftfahrtpionier
- Albert Sebastian Ösch, Maler
- Joachim Rittmeyer, Schweizer Kabarettist
- Wolfgang Egli, Komponist/Musiker (Piggnigg)
- Walter Roderer, Kabarettist, Komiker
- Ernst Rüdin, Arzt, Psychiater und Rassenhygieniker
- Paul Scherrer, Physiker
- Adolf Schlatter, evangelischer Theologe
- Augustin Schurff, Physiker und Mediziner
- Hieronymus Schurff, Jurist
- Renato Tosio, Ehemaliger Profi-Eishockey-Torwart
- Regina Ullmann, Dichterin
- Ulrich Varnbüler, Reichsvogt und Bürgermeister
- Joachim von Watt (Vadian), Humanist, Mediziner und Gelehrter
- Georg Joachim Zollikofer, Kirchenliederdichter
- Alex Hanimann, Künstler
- August Hardegger, Architekt
Vereine in St. Gallen
Mannschaftssport
- FC St. Gallen (FCSG) (Fussball)
- TSV St. Otmar St. Gallen (Handball)
- LC Brühl (Handball Frauen)
- TSV St. Otmar (Handball Frauen)
- SC Brühl St. Gallen (Fussball)
- STV Volley
- St. Gallen Vipers (American Football)
- UHC Waldkirch-St. Gallen (Unihockey)
- RFC The Bishops St. Gallen (Rugby)
übrige Sportarten
- Zhu Shaofan - China Wushu Institut (Chinesische Bewegungskünste)
- Nippon St. Gallen (Judo)
- Wassersportverein St. Gallen
- Radball
andere Vereine
- Falcons MC St. Gallen
- CEVI St.Gallen
- Blauring, Jungwacht
- Aktive Seniorinnen und Senioren der Stadt und der Region St.Gallen
- Jodelchörli St. Gallen Ost
Siehe auch
- Bratwurst
- OLMA - Ostschweizerische Land- und Milchwirtschaftliche Ausstellung
- Stiftsarchiv St. Gallen
- Joachim Vadian (Joachim von Watt)
- St. Galler Stadt Miliz Gesellschaft
- Universität St. Gallen HSG
- Journalistenschule St. Gallen
- Kantonsschule am Burggraben St. Gallen
- Ehemaliges Mitglied des Gerichtsherrenstandes im Thurgau
Literatur
- Thomas Hürlimann: Fräulein Stark ISBN 325060075X (Zentraler Bestandsteil dieses Romans ist die Stiftsbibliothek sowie die Klassengesellschaft St. Gallens in den 1950er-Jahren)
- Elisabeth Gerter: "Die Sticker" ISBN 3293003133
- Stadt St. Gallen; eine geografisch-geschichtliche Heimatkunde; Schulverwaltung der Stadt St. Gallen