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Deutsches Seminar

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„Deutsches Seminar“

Das „Deutsche Seminar e.V.“ ist eine vom Verfassungsschutz beobachtete Organisation, die vor allem eine Plattform für überwiegend rechtsextreme Referenten bot. Vorsitzender ist Dr. Walter Staffa, Nürtingen, der auch in anderen Zusammenschlüssen ähnlich verharmlosenden Namens tätig ist, die teilweise ebenfalls Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes („Deutsche Studiengemeinschaft“, „Aktionskreis“, sowie bedeutender Funktionär von Heimatvertriebenen in Deutschland war („Sudetendeutsche Landsmannschaft“, „Sudetendeutscher Rat“, „Deutsche Jugend des Ostens“ (DJO), „Witikobund“, dort zeitweilig Vorsitzender). Ein Engagement für Displaced Persons, auch deutschsprachiger, ist nicht bekannt.

Vorsitzender Dr. Walter Staffa veröffentlich vor allem geschichtsrevisionistisches, völkisches, und die Kriesgsschuldlüge verharmlosendes Gedankengut in teils rechtsextremen Verlagen und den Websites von Magister Rolf-Josef Eibicht. In Nürtingen gilt er als "große Persönlichkeit der Nürtinger Kommunalpolitik" (UFB, WUB, Freie Wähler), ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und des Ehrenbriefes der „Sudetendeutschen Landsmannschaft“ (2004).

Sitz

Seinen Sitz hat das „Deutsche Seminar“ in Nürtingen. Dort ist es im Vereinsregister eingetragen und in der Auflistung Nürtinger Vereine aufgeführt[1]. Der Rechtsextremist und Chefideologe der NPD, außerdem stellvertrender Vorsitzender der Gesellschaft für freie Publizistik und bedeutende Mitarbeiter im rechtsextremen Grabert-Verlag, Dr. Rolf Kosiek, Nürtingen, arbeitet im „Deutschen Seminar“ mit und ist Witikone wie Dr. Walter Staffa und die meisten Mitglieder.

Gründung

Das "Deutsche Seminar" wurde am 4. Juli 1970 als "Deutsches Seminar München-Stuttgart" von vierzehn Anwesenden in Stuttgart gegründet, darunter waren vor allem Dr. Werner Nowak, Plochingen, (Witikone, Gründungsmitglied im „Bund der Vertriebenen“) und Dr. Walter Staffa, Nürtingen, bei der Gründungsversammlung die anfänglich Aktiven. Das „Deutsche Seminar“ entstand aus der Initiative von Aktivisten aus dem Witikobund, der zeitweilig die „Sudetendeutsche Landsmannschaft“ dominierte. Der Witikobund wurde von ehemaligen SS- und NSDAP-Angehörigen vor alem aus dem nationalsozialistischen Reichsgau Sudetenland und dem Reichsprotektorat Böhmen und Mähren gegründet worden. Bei der Gründungsversammlung in der Gaststätte „Bollwerk“; Stuttgart waren 14 Personen anwesend (neben den bereits oder nachfolgend genannten Personen waren dies Dir. Paul Lamatsch, Nürnberg, Carl Müller, Ludwigsburg, Dr. Wolfgang Steffanides, Karlsruhe, Dr. Max Frauendorfer, München, Rudolf Haußner, Marbach a. N., Gustav Tragau, Stuttgart, Prof. Dr. Rudolf Pechhold, Stuttgart, Dr. Dr. Alfred Kraut, München, Ing. Horst Löffler, Raidwangen bei Nürtingen, Ing. Hein Pfannenschmid, Erlangen , Dipl. Lw. Kurt Steyer, Stuttgart. In Abwesenheit war Dr. Werner Koeppen als Beisitzer gewählt worden. Die Versammlung wurde anfangs von Dr. Werner Nowak geleitet. Dr. Walter Staffa hatte einen Satzungsentwurf vorgelegt, der einstimmig angenommen wurde. Zweck des Vereins war – wie es hieß - „einen besseren Arbeitsrahmen für die Auswertung mehrjähriger wissenschaftlicher Tätigkeit zu schaffen“. Zum ersten Vorsitzenden wurde ohne Gegenstimme Prof. Erich Hans, Stuttgart, gewählt, Dr. Walter Staffa wurde ohne Gegenstimme zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Außerdem wurde ein so genanntes Schiedsgericht erkoren, dem Dr. Werner Nowak, Prof. Dr. Rudolf Pechhold, Stuttgart, und Dipl.Lw. Kurt Steyer, Stuttgart, angehört habenReferenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>..

Verlegung des Sitzes

1984 verlegte Dr. Walter Staffa den Sitz des "Deutschen Seminars", wie es nun genannt wurde, nach Nürtingen.

Aktivitäten

Die Aktivitäten des Vereins beziehen sich hauptsächlich auf Vortragsveranstaltungen mit überwiegend rechtsextremistischen Referenten[2]. Wesentlicher Bestandteil der Programmatik des "Deutschen Seminars" ist die Verbreitung einer Deutschland von der Schuld am Zweiten Weltkrieg ausnehemenden Geschichtsdarstellung und die bei Geschichtsrevisionisten und Rechtsradikalen typische Aufrechnung der NS-Verbrechen mit den "Verbrechen der Siegermächte" und der Vertreibung (z.B. "Odsun")[3]. Noch lieber allerdings werden die NS-Verbrechen ganz verschwiegen, außer wenn dies unumgänglich ist.

Vortrag: "Immunisierung gegen linke Volksverräter - Angriff statt Verteidigung!"

Zusammen mit dem mittlerweile verboteten, rechtsextremen "Cannstatter Kreis" führte das "Deutsche Seminar" am 23. Mai 2001 eine Veranstaltung in Stuttgart durch. Das Vortragsthema lautete "Immunisierung gegen linke Volksverräter - Angriff statt Verteidigung". Dabei waren auch die "Republikaner" (REP) und die Splittergruppe "Bewegung Deutsche Volksgemeinschaft" (BDVG) der "Jungen Nationaldemokraten" (JN mit Informationsständen beteiligt[4]. Dies war laut Auskünften baden-württembergischer Regierungsstellen die letzte Veranstaltung, mit der das "Deutsche Seminar" in Erscheinung trat.

Verfassungsfeindlich

Das „Deutsche Seminar“ steht bzw. stand unter Beobachtung des Verfassungsschutzes (Verfassungsschutzbericht Baden-Württembergs[5].

Aufklärung über das "Deutsche Seminar"

Verfassungsschutzberichte und Antworten der Landesregierung auf Anfragen eines MdL boten Aufklärung über das "Deutsche Seminar". Die "Nürtinger Stattzeitung" vom März 1986 klärte kommunal über rechte Aktivitäten und Verflechtungen von Dr. Walter Staffa und Dr. Rolf Kosiek auf. Auch einige Redakteure der "Nürtinger Zeitung" informierten darüber, dass das "Deutsche Seminar" vom Verfassungsschutz beobachtet werde. Außerdem strahlte die ARD ein Bild aus, dass Dr. Walter Staffa zusammen mit einer Rechtsterroristin zeigte.

Rechte Vernetzung

Das „Deutsche Seminar“ und Dr. Walter Staffa ist mit anderen völkischen und teils rechtsextremen Organisationen vernetzt, so mit dem „Deutscher Kreis|"Deutschen Kreis", Nürtingen (Dr. Rolf Kosiek, heutiger Vositzender Studienrat Götz Eberbach, Nürtingen), der rechtsextremen „Gesellschaft für freie Publizistik“ (über Dr. Rolf Kosiek), dem rechtsextremen „Grabert-Verlag“ des Witikonen Wigbert Grabert, Tübingen (Dr. Rolf Kosiek), der rechtsextremen NPD (z.B. über Dr. Rolf Kosiek und Karl Baßler), dem rechtsextremen und nun verbotenen „Cannstatter Kreis“ und der vom Verfassungsschutz beobachteten „Deutschen Studiengemeinschaft“, die in ihrer Website teils rechtsextreme Propaganda betreibt.

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Von Nürtingen ausgehende rechtsextreme Vernetzung, 80er-Jahre, unter Dr. Walter Staffa (damals Witikobund, Deutsches Seminar, Deutscher Aussprachekreis) und Dr. Rolf Kosiek (Witikobund, Deutsches Seminar, Deutscher Kreis von 1972, Gesellschaft für freie Publizistik, Grabert-Verlag, NPD) mit einigen Publikationsorganen. Die Vernetzung mit der "Gesellschaft für freie Publizistik" ist hier nicht aufgezeigt, Quelle: "Nürtinger Stattzeitung", 1986

Neuere Gründung

Im Jahr 1997 gründeten Dr. Walter Staffa, Dr. Rolf Kosiek („Deutsches Seminar“, „Deutscher Kreis von 1972 e.V., Nürtingen“, zeitweise MdL der NPD, stellvertretender Vorsitzender der „Gesellschaft für freie Publizistik“, Mitarbeiter im Grabert-Verlag, Redakteur der Zeitschrift "Deutschland in Geschichte und Gegenwart"), Dr. Werner Nowak („Deutsches Seminar“, Gründungsmitglied und zeitweilig stellvertretener Vorsitzender des "Bundes der Vertriebenen") und Karl Baßler (zeitweise MdL der NPD) im Nürtinger "Haus der Heimat" einen "Aktionskreis" des "Witikobundes“[6]. Dr. Werner Nowak war bereits bei der Gründung des „Deutschen Seminars München Stuttgart“ dabei gewesen."

Publikationsorgane

Von 196 bis 1981 erschien als Publikationsorgan des "Deutschen Seminars" monatlich der "Politische Zeitsspiegel". Dieser ging 1982 zusammen mit den "Klüter Blättern" in den "Deutschen Monatsheften" ("Nation&Europa. Deutsche Monatshefte")[7] auf. Der Bundesverfassungsbericht 2006 hierzu: "Die zentrale Bedeutung des „Nation Europa Verlags“ in der rechtsextremistischen Publizistik resultiert aus der verlagseigenen Schrift „Nation & Europa – Deutsche Monatshefte“". Sie stellt "eines der wichtigsten meinungsbildenden Medien für die rechtsextremistische Szene dar"[8]. Im "Politischen Zeitspiegel" wurden geschichtsrevisionistische und antidemokratische Thesen vertreten. Im Dezember 1974 sprach der Zeitspiegel beispielweise vom "Fremdarbeiter-Unfug", von der "Überwindung des andauernden kollektiven Hochverrats" und von der "Verfassung, welche die ideologische Verbohrtheit, ja Besessenheit über den Sachverstand triumphieren läßt"[9]. 1979 bezeichnet der "Politische Zeitspiegel" die "Gaskammern" im KZ Dachau als Attrappen, zu deren Bau Amerikaner SS-Angehörige gezwungen hätten"[10]. Zitat Nation & Europa – Deutsche Monatshefte 2006: „Was ist von Zeitzeugen zu halten, die mal diese, mal jene Erinnerung zum besten geben? Vor allem: welche Version ist die richtige? … Würde es sich um Einzelfälle handeln, könnte man abwinken: Betrügereien gibt es überall. Doch das … Gericht hat in Tausenden von Fällen unauflösbare Widersprüche festgestellt"[11].

Heutige Tätigkeit

Der baden-württembergische Verfassungsschutz und die Landesregierung gaben öffentlich kund, dass ihnen als letztes Auftreten des "Deutschen Seminars" die Veranstaltung gegen "linke Volksverräter" am 23. Mai 2001 bekannt sei.

Aktivitäten des Vorsitzenden Dr. Walter Staffa finden nun vor allem über den "Aktionskreis" des Witikobundes (Nürtingen) und über die "Deutsche Studiengemeinschaft" statt. Letzte Publikationen in Buchform sind aus dem Jahr 2005 bekannt. Diese sind allerdings über den freien Handel nicht zu bekommen.

Literatur

  • Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 2001
  • Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 2002
  • Verfassungsschutzbericht des Bundesministeriums des Innern 2006
  • Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 2007
  • Nürtinger Stattzeitung
  • Friedrich Pospiech: Konservativ-rechtsextreme Komplizenschaft oder: „Der Fall St. Staffa/Witikobund“: (ein „Politkrimi“), Esslingen am Neckar 2003, ISBN 3-00-011183-2
  • Walter Staffa: Mein Weg durch das 20. Jahrhundert, ISBN 3-937574-29-8
  • Eibicht, Rolf-Josef/Hipp, Anne: Der Vertreibungsholocaust – Politik zur Wiedergutmachung eines Jahrtausendverbrechens, Riesa 2000, Deutsche Stimme Verlag, ISBN 3-9805844-5-3

Quellen

  1. http://vereine.ntz.net/nuertingen.php?action=vereine_liste
  2. http://www.stephan-braun-mdl.de/doku_je/WP13/13_1171_d.pdf.
  3. http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/Deutsches%20Seminar.htm
  4. Verfassungschutzbericht Baden-Württemberg 2001, S. 72
  5. Antwort der Landesregierung von Baden-Württemberg auf eine Anfrage über rechtsextreme Vereinigungen http://www.landtag-bw.de/wp13/drucksachen/1000/13_1171_d.pdf
  6. Nürtinger Zeitung vom 10.2.1998, Redakteur Rainer Nübel
  7. http://www.nationeuropa.de/index.php3?NE_Sess=6bfeb89f6f1ea71f51f400c4ce01f4ed
  8. http://www.verfassungsschutz.de/download/SHOW/vsbericht_2006.pdf
  9. Zitiert nach: Nürtinger Stattzeitung vom April 1986
  10. "Politischer Zeitspiegel" 2/79, zitiert nach: Nürtinger Stattzeitung vom April 1986
  11. „Nation & Europa – Deutsche Monatshefte“, Heft 4/2006, S. 50 ff.

Kategorie:Rechtsextreme Organisation oder Vereinigung

Literatur

  • Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 2001
  • Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 2002
  • Verfassungsschutzbericht des Bundesministeriums des Innern 2006
  • Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 2007
  • Nürtinger Stattzeitung
  • Friedrich Pospiech: Konservativ-rechtsextreme Komplizenschaft oder: „Der Fall St. Staffa/Witikobund“: (ein „Politkrimi“), Esslingen am Neckar 2003, ISBN 3-00-011183-2
  • Eibicht, Rolf-Josef/Hipp, Anne: Der Vertreibungsholocaust – Politik zur Wiedergutmachung eines Jahrtausendverbrechens, Riesa 2000, Deutsche Stimme Verlag, ISBN 3-9805844-5-3

Quellen


Kategorie:Rechtsextreme Organisation oder Vereinigung