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Blankenfelde-Mahlow

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Lage an der Stadtgrenze Berlins
Gemeinde Blankenfelde, 1896

Blankenfelde-Mahlow ist eine Brandenburger Gemeinde im nördlichen Teil des Landkreises Teltow-Fläming.

Geografie

Die Gemeinde liegt südlich von Berlin. Sie grenzt an den Berliner Stadtteil Lichtenrade. Weitere Nachbarn sind Schönefeld im Osten und Großbeeren im Westen. Die Berliner S-Bahn hält im Gemeindegebiet an den Bahnhöfen Mahlow und Blankenfelde (Kreis Teltow-Fläming). Die Bahnhöfe Blankenfelde und Dahlewitz werden vom Regionalverkehr angefahren.

Die Ortsteile Blankenfelde und Mahlow liegen unter der alten und neuen Anflugschneise für den Flughafen Berlin-Schönefeld. In diesem Bereich sind in den 1990er Jahren zahlreiche Eigenheime neu entstanden, bevor die Standortentscheidung für den Flughafen Berlin-Brandenburg-International getroffen war.

Gemeindegliederung

Ortsteile der Gemeinde sind:

Geschichte

Die Geschichte der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow ist die Geschichte der fünf vor dem Zusammenschluss unabhängigen Gemeinden Blankenfelde, Dahlewitz, Groß Kienitz, Jühnsdorf und Mahlow. Bereits 1950 wurde die Gemeinde Glasow mit der Gemeinde Mahlow zusammengelegt. Am 26. Oktober 2003 wurden die Gemeinden Blankenfelde, Mahlow, Jühnsdorf Groß Kienitz und Dahlewitz zusammen geschlossen.

Mahlow wurde 1287 erstmals urkundlich erwähnt. Nachdem der Ort 1875 einen Bahnhof erhalten hatte, erfolgte die Zuwanderung von wohlhabenden Berlinern.[1]

Die urkundliche Ersterwähnung Blankenfeldes führt uns zurück in das Jahr 1375. Ein wesentlicher Teil dieses Ortsteiles, die sogenannte Gagfa-Siedlung, entstand jedoch erst in den 1930er Jahren, nachdem die Süd-Berlin Bodenaktiengesellschaft das Areal erworben und parzelliert hatte.

Politik

Gemeindevertreter

Die Vertretung der Gemeinde besteht aus 28 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister.

(Stand: 7. August 2005)

Städtepartnerschaft

Die Dorfkirche im Ortszentrum Blankenfelde

Mit der Kreisstadt Bad Ems aus Rheinland-Pfalz besteht eine Städtepartnerschaft.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Denkmalgeschützte Kirche in Blankenfelde

Die Ortsteile haben charakteristische Dorfkirchen. Ein früheres Gutsherrenhaus wurde später im Neorenaissance-Stil schlossartig umgebaut. In den Nachkriegsjahren stand es längere Zeit leer und wurde dann abgerissen. Nach der Wende erbaute man an derselben Stelle einen Supermarkt.

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Blankenfelde-Mahlow

Parks

Die Promenade im Ortsteil Blankenfelde wurde 1933 zur schönsten Deutschlands ernannt. Sie befand sich inmitten der von zugezogenen Berlinern gerade gebauten Wohnsiedlung, die heute den Ortskern von Blankenfelde bildet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Über die Bundesstraße 96 und die Bundesautobahn 10 ist die Gemeinde an das Straßennetz angeschlossen. Seit 1992 ist Blankenfelde-Mahlow wieder mit der S-Bahnlinie 2 aus Berlin über die Dresdener Bahn erreichbar. Mit der Regionalbahn erreicht man Blankenfelde über die Regionalexpress-Linie 3 (ElsterwerdaWünsdorfStralsund / Schwedt/Oder) und Linie 7 (Wünsdorf – SchönefeldBelzigDessau-Roßlau).

Ansässige Unternehmen

In Dahlewitz befindet sich die Fabrik und Zentrale der Filialbäckerei Dahlback. In diesem Ortsteil sind auch Unternehmen mit der Herstellung und Wartung von Flugzeugtriebwerken befasst. In Mahlow befindet sich das Taijiquan-Institut, das Mitglied der „Taijiquan & Qigong Federation for Europe“ ist.

Rechte Gewalt und Anschläge

Noël Martin wurde am 16. Juni 1996 in Mahlow Opfer eines rassistisch motivierten Übergriffs und ist seitdem querschnittgelähmt.

Dieter Manzke wurde am 9. August 2001 in Dahlewitz von rechten Jugendlichen erschlagen.[2]

Die rechtsextreme HDJ veranstaltete am 4. November 2006 einen sogenannten „Märkischen Kulturtag“ in einer Gaststätte in Blankenfelde mit rund 200 Gästen. Eine Journalistin, die darüber berichten wollte, wurde von Teilnehmern attackiert und verletzt.[3]

Neonazis aus dem Landkreis und der Umgebung versuchten am 17. August 2007 in Mahlow anlässlich des 20. Todestages von Rudolf Hess einen Fackelmarsch durchzuführen. Die rund 50 Personen wurden allerdings von der Polizei daran gehindert, da sie verbotene Abzeichen bei sich trugen und der Aufzug nicht angemeldet war. 13 Rechte wurden kurzzeitig festgenommen.[4]

Fußnoten

  1. Märkische Oderzeitung, 1. November 2006, S. 11
  2. Jan Thomsen: Arbeitslos, obdachlos, wehrlos – Dieter Manzke wurde in Dahlewitz erschlagen, Berliner Zeitung, 24. August 2001
  3. Patrick Gensing: Neonazis schlagen Journalistin nieder, tagesschau.de, ARD, 5. November 2006
  4. Polizei verhindert Heß-Gedenkmarsch in Mahlow, ad-hoc-news.de, 18. August 2007