Blankenfelde-Mahlow
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Blankenfelde-Mahlow ist eine Brandenburger Gemeinde im nördlichen Teil des Landkreises Teltow-Fläming.
Geografie
Die Gemeinde liegt südlich von Berlin. Sie grenzt an den Berliner Stadtteil Lichtenrade. Weitere Nachbarn sind Schönefeld im Osten und Großbeeren im Westen. Die Berliner S-Bahn hält im Gemeindegebiet an den Bahnhöfen Mahlow und Blankenfelde (Kreis Teltow-Fläming). Die Bahnhöfe Blankenfelde und Dahlewitz werden vom Regionalverkehr angefahren.
Die Ortsteile Blankenfelde und Mahlow liegen unter der alten und neuen Anflugschneise für den Flughafen Berlin-Schönefeld. In diesen Schneisen sind in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts zahlreiche Eigenheime neu entstanden, bevor die Planung für den Flughafen Berlin-Brandenburg-International soweit gesichert war, dass ein Veränderungsstopp im betroffenen Gebiet verfügt werden konnte.
Gemeindegliederung
Ortsteile der Gemeinde sind:
- Dahlewitz
- Groß Kienitz
- Jühnsdorf
- Mahlow mit dem Gemeindeteil Glasow
- Blankenfelde
Geschichte
Die Geschichte der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow ist die Geschichte der fünf vor dem Zusammenschluss unabhängigen Gemeinden Blankenfelde, Dahlewitz, Groß Kienitz, Jühnsdorf und Mahlow. Bereits 1950 wurde die Gemeinde Glasow mit der Gemeinde Mahlow zusammengelegt. Am 26. Oktober 2003 schloss sich die Gemeinde Blankenfelde-Mahlow mit den bis dahin selbständigen Gemeinden Groß Kienitz und Dahlewitz zusammen.
Mahlow wurde 1280 erstmals urkundlich erwähnt, damals unter dem Namen Malow, welcher sich von dem Personennamen Mal ableitet. Nachdem der Ort 1875 einen Bahnhof erhalten hatte, erfolgte die Zuwanderung von wohlhabenden Berlinern.[1]
Das heutige Blankenfelde entstand erst in den 30er Jahren, nachdem die Süd-Berlin Bodenaktiengesellschaft das Areal erworben und parzelliert hatte. Die Aktiengesellschaft gehörte zu einem großen Teil der Dresdner Bank. Die Dresdner Bank hatte in den 30er Jahren systematisch die Aktienanteile jüdischer Eigentümer am Unternehmen enteignet. Die Grundstücke des Ortskernes von Blankenfelde sind also mit großen Rückübertragungsansprüchen belegt und derzeit noch nicht geklärt.[2]
Politik
Gemeindevertreter
Die Vertretung der Gemeinde besteht aus 28 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister.
- SPD 7 Sitze
- CDU 6 Sitze
- Linkspartei 5 Sitze
- BB 3 Sitze
- DPM 3 Sitze
- Grüne 1 Sitz
- Fraktionslos 2 Sitze
- FDP 1 Sitz
(Stand: 7. August 2005)
Städtepartnerschaft

Mit der Kreisstadt Bad Ems aus Rheinland-Pfalz besteht eine Städtepartnerschaft.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke

Die Ortsteile haben charakteristische Dorfkirchen. Ein früheres Gutsherrenhaus wurde später im Neorenaissance-Stil schlossartig umgebaut. In den Nachkriegsjahren stand es längere Zeit leer und wurde dann abgerissen. Nach der Wende erbaute man an derselben Stelle einen Supermarkt.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Blankenfelde-Mahlow
Parks
Die Promenade im Ortsteil Blankenfelde wurde 1933 zur schönsten Deutschlands ernannt. Sie befand sich inmitten der von zugezogenen Berlinern gerade gebauten Wohnsiedlung, die heute den Ortskern von Blankenfelde bildet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Über die Bundesstraße 96 und die Bundesautobahn 10 ist die Gemeinde an das Straßennetz angeschlossen. Seit 1992 ist Blankenfelde-Mahlow wieder mit der S-Bahnlinie 2 aus Berlin über die Dresdener Bahn erreichbar. Mit der Regionalbahn erreicht man Blankenfelde über die Regionalexpress-Linie 3 (Elsterwerda – Wünsdorf – Stralsund / Schwedt/Oder) und Linie 7 (Wünsdorf – Schönefeld – Belzig – Dessau-Roßlau).
Ansässige Unternehmen
In Dahlewitz befindet sich die Fabrik und Zentrale der Filialbäckerei Dahlback. In diesem Ortsteil sind auch Unternehmen mit der Herstellung und Wartung von Flugzeugtriebwerken befasst. In Mahlow befindet sich das Taijiquan-Institut, das Mitglied der „Taijiquan & Qigong Federation for Europe“ ist.
Rechte Gewalt und Anschläge
Noël Martin wurde am 16. Juni 1996 in Mahlow Opfer eines rassistisch motivierten Übergriffs und ist seitdem querschnittgelähmt.
Dieter Manzke wurde am 9. August 2001 in Dahlewitz von rechten Jugendlichen erschlagen.[3]
Die rechtsextreme HDJ veranstaltete am 4. November 2006 einen sogenannten „Märkischen Kulturtag“ in einer Gaststätte in Blankenfelde mit rund 200 Gästen. Eine Journalistin, die darüber berichten wollte, wurde von Teilnehmern attackiert und verletzt.[4]
Neonazis aus dem Landkreis und der Umgebung versuchten am 17. August 2007 in Mahlow anlässlich des 20. Todestages von Rudolf Hess einen Fackelmarsch durchzuführen. Die rund 50 Personen wurden allerdings von der Polizei daran gehindert, da sie verbotene Abzeichen bei sich trugen und der Aufzug nicht angemeldet war. 13 Rechte wurden kurzzeitig festgenommen.[5]
Weblinks
- Webseite der Gemeindeverwaltung der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow
- Webseite der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow Ortsteil Mahlow
Fußnoten
- ↑ Märkische Oderzeitung, 1. November 2006, S. 11
- ↑ Katrin Aue, Andrea Everwien, René Althammer: Rückübertragungsansprüche: Wem gehört Blankenfelde?, Klartext, rbb online, 7. März 2007
- ↑ Jan Thomsen: Arbeitslos, obdachlos, wehrlos – Dieter Manzke wurde in Dahlewitz erschlagen, Berliner Zeitung, 24. August 2001
- ↑ Patrick Gensing: Neonazis schlagen Journalistin nieder, tagesschau.de, ARD, 5. November 2006
- ↑ Polizei verhindert Heß-Gedenkmarsch in Mahlow, ad-hoc-news.de, 18. August 2007