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Radevormwald

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Radevormwald gehört zu den ältesten Städten im Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen und ist ein Mittelzentrum im Oberbergischen Kreis.

Allgemeine Beschreibung

Lage

Mit 421 m über NN war der Ort die höchstgelegene Stadt im Regierungsbezirk Düsseldorf. Er liegt jetzt im Regierungsbezirk Köln. Die Nachbarstädte sind Ennepetal, Breckerfeld, Halver, Wipperfürth, Hückeswagen, Remscheid und Wuppertal.

Nachbargemeinden

Wuppertal Ennepetal Breckerfeld
Remscheid Halver
Hückeswagen Wipperfürth
Radevormwald, Marktplatz
Radevormwald, typisches Bürgerhaus
Radevormwald, Am Marktplatz

Charakter

Die Stadt Radevormwald ist durch ihre klein- und mittelständischen Unternehmen überwiegend im Dienstleistungssektor geprägt. Im Hinblick auf die Rheinschiene mit den Städten Köln und Düsseldorf im Westen und der Verkehrsanbindung befindet sich die Stadt in einer Randlage. Diese lässt Freiräume für die Nutzung vieler Ressourcen im Bereich Natur und Erholung und verschafft so der Stadt eine relativ hohe Lebensqualität. Eine Vielzahl von religiösen Gemeinschaften haben hier ihre Heimat gefunden. Ihre Kirchen zeugen von der Vielfalt.

Ältere historische Bauwerke sind, wie in vielen anderen Orten des Bergischen Landes, nicht erhalten. Eine Ausnahme bildet das 1772 erbaute historische Gartenhaus im Rokokostil, das den letzten Stadtbrand im Jahr 1802 überstanden hat. Heute befindet es sich im Stadtpark, der in Anlehnung an die Radevormwalder Partnerstadt Châteaubriant Parc de Châteaubriant genannt wurde.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung von 1792–2000
Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl
1792 4.320 1975 24.526
1807 3.429 1983 23.850
1826 5.383 1990 23.762
1865 8.879 1995 25.720
1900 10.446 2000 25.852
1939 13.861 2003 25.517[1]
1946 17.159 2004 25.499[2]
1961 20.957 2005 25.330[3] 2006 23.965[4]


Ortschaften und Ortsteile

Karte von Radevormwald mit den wichtigsten Ortsteilen

Radevormwald hat eine große Zahl eingemeindeter Ortsteile, überwiegend Weiler und kleine Wohnplätze, teilweise aufgegeben und nicht mehr bewohnt.

A Altendorf - Altenhof - Am Grimmelsberg (verwaist) - Auf'm Hagen
B Beck - Berg - Bergerhof - Birken - Böhlefeldshaus (mit 21 Einwohner östlich des Erlenbachs) - Borbeck - Born - Braake - Brebach - Brunsheide - Brunshöh - Buschsiepen
D Dahlerau - Dahlhausen - Diepenbruch (mit einem Einwohner am Quellbereich des Hartmeckebachs, eines Seitenbachs der Ennepe) - Dieplingsberg
E Eich - Eistringhausen - Erlenbach - Espert
F Feckinghausen - Feldmannshaus - Felsenbeck - Filde - Filderheide - Finkensiepen - Freudenberg - Fuhr - Funkenhausen
G Geilensiepen - Grafweg - Griesensiepen - Grüne - Grünenbaum
H Hahnenberg - Harbeck - Hardt - Heide - Heidt - Heidersteg - Herbeck - Herkingrade - Hinüber - Honsberg - Hönde - Hönderbruch - Höltersiepen - Hürxtal - Hulverscheidt - Husmecke
I Im Busch - Im Hagen - Im Holte - Im Kamp - Im Walde - Im Wiesengrund - Im Wildental - Ispingrade
J Jakobsholt
K Kaffekanne - Karlshöh - Karthausen - Kattenbusch - Keilbeck - Kettlershaus - Klaukenburg - Knefelskamp - Kötterhaus - Kottmannshausen - Kräwinkel - Krebsöge - Krebsögersteg - Kronenberg
L Laake - Lambeck - Lambeckermühle - Langenkamp - Landwehr - Leimbecker Mühle - Leimhol - Leye - Linde - Lichteneichen - Lorenzhaus
M Milspe - Möllersbaum
N Nadelsiepen - Neuenhammer - Neuenhaus - Neuenhof - Niederdahl - Niedernfeld - Niederwönkhausen
O Oberbuschsiepen - Oberdahl - Oberdahlhausen - Obergraben - Obernfeld - Obernhof - Oberkarthausen - Oberschmittensiepen - Oedeschlenke - Önkfeld
P Pastoratshof - Plumbeck (8 Einwohner an der Grenze zu Breckerfeld)
R Rechelsiepen - Remlingrade - Rochollsberg - Rädereichen
S Scheideweg - Scheidt - Schlechtenbeck - Schmittensiepen - Schnellental - Siepen - Sieplenbusch - Sondern - Stoote - Studberg
T Tanne
U Uelfe I, II, III und IV - Ümminghausen - Umbeck - Untergraben - Unterm Busch - Unterste Mühle
V Vogelshaus - Vogelsmühle - Vor der Heide - Vor der Mark - Vorm Baum - Vorm Holte
W Waar - Walkmüllersiepen - Wellershausen - Wellringrade - Weyer - Wiebach - Wilhelmstal - Winklenburg - Wintershaus - Wönkhausen
Z Zum Hofe

In der Wuppertalsperre versunkene Ortschaften auf dem heutigen Stadtgebiet von Radevormwald

  • Friedrichsthal
  • Nagelsberger Gemarke
  • Kräwinklerbrücke (dort stand die Kapelle Maria zur Mühlen)
  • Wiebachtal

Wupperortschaften

Ein Teil des Stadtgebietes wird von der Wupper durchflossen. Dies führte dazu, dass sich in den Ortschaften Dahlerau, Vogelsmühle und Dahlhausen, die im Tal der Wupper liegen und daher von der Bevölkerung Wupperortschaften genannt werden, etliche Textilfabriken ansiedelten. Diese Ansiedlungen nutzten das Wasser zur Energiegewinnung durch Wasserräder und später durch Laufwasserkraftwerke für die eigene Produktion. Mit Errichtung der Arbeiterwohnhäuser durch die Firmen nahm auch die Bevölkerungszahl in den Wupperortschaften zu. Auch der Mittelstand siedelte sich an, und vor allem in Dahlerau gab es viele Einzelhandelsunternehmen. Durch den Niedergang der Textilindustrie gegen Ende des 20. Jahrhunderts sowie die gestiegene Mobilität gaben jedoch die meisten Geschäfte in den Wupperorten auf – viele ehemalige Ladengeschäfte werden heute als Wohnhäuser genutzt.

Geschichte

Herkunft des Namens

Radevormwald bedeutet „Rodung vor dem Walde“. Auch der ältere Name Rotha steht für „Rodung“. Die gerodete Lichtung auf dem 400 m hohen Höhenzug wurde angelegt, um in Vorzeit einen befestigten Ort gegen anstürmende Sachsen zu bauen.

Erste urkundliche Erwähnung und Stadtrechte

Vermutlich im Jahr 1050 wird der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt. Klaus Pampus schreibt in seinem Buch Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte, dass Radevormwald im Besitz der Reichsabtei Werden war und zu diesem Zeitpunkt Rotha genannt wurde.

Zwischen 1309 und 1316 verlieh Graf Adolf VI. von Berg dem Ort die Stadtrechte. Die Ansiedlung vor dem Walde ist 1363 in einer Rentverschreibung des Grafen Wilhelm II. von Berg (später Herzog Wilhelm I.) als mit einer Mauer umfasste Stadt bezeichnet. Radevormwald diente unter dem Grafen von Berg als Grenzfeste gegen das märkische Sauerland.

Die gehobene Bedeutung von Radevormwald im Mittelalter ergibt sich aus dem Vorgang, dass es zur Einlösung verpfändeter Landesteile des Herzogtums Berg 166,5 Goldgulden zahlte, während z. B. Solingen nur 88, Elberfeld 84,5 und Hückeswagen nur 34,5 Goldgulden aufbrachten.

Im 15. Jahrhundert prosperierte die Stadt. Mauern, Türme und Tore schützten das sich ansiedelnde Gewerbe der Schmiede, Wollweber und Gewandmacher.

Nach dem Mittelalter

Im 16. Jahrhundert wüteten zwei schwere Stadtbrände. Der erste Brand ereignete sich am 17. Juli 1525. 1571 wurde die Stadt durch ein weiteres Feuer zerstört.

1540 traten das Kirchspiel und die Geistlichkeit der Stadt zur reformierten Konfession über.

Im Jahr 1620 wurde der Ort durch die reformierten Hessen unter Philipp dem Großmütigen erobert. Radevormwald war im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) zeitweise Hauptquartier und Lager der Spanier und Österreicher unter dem Kommando von Octavio Piccolomini (einem General Wallensteins). 1635/36 besetzten Holländer und 1638 westfälische Truppen den Ort, 1639 erfolgte erneut die Einnahme durch die Hessen. Alle diese Besetzungen gingen mit Mord, Plünderungen, Brandschatzungen und Schändung der Zivilbevölkerung einher, die durch diese Vorgänge drastisch dezimiert wurde.

Nach dem Westfälischen Frieden 1648 verfolgte der katholische Herzog von Berg Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg (Regierungszeit 1652 bis 1690) in seinem Herrschaftsbereich Wiedertäufer und Mennoniten, so dass viele von ihnen flohen. Ein solcher Flüchtling war 1656 (eine andere Angabe besagte 1650) auch Adolf von der Leyen aus Radevormwald, der das neue Gewerbe der Seidenweberei nach Krefeld brachte.

Im Jahr 1742 gab es in Radevormwald eine Hungersnot.

Das 19. Jahrhundert

Am 24. August 1802 kam es zum letzten großen Stadtbrand von Radevormwald, der in seinem Verlauf und in seinen Zerstörungen von der Literatur relativ genau dokumentiert ist. 1833 wurde erstmals ein Postkutschenverkehr in die umliegenden Städte aufgenommen und ein Postanstalt eingerichtet. Gegen Ende des Jahrhundert folgte dann auch die Eisenbahn, denn am 1. März 1886 feierte man die Eröffnung der Strecke LennepKrebsögeDahlerauOberbarmen. Vier Jahre später, am 3. Februar 1890, wurde von Krebsöge ein Abzweig nach Radevormwald eingerichtet. Sämtliche Eisenbahnlinien in der Umgebung der Stadt waren typische preußische Nebenstrecken, die innerhalb eines groß angelegten Entwicklungsprogramm ab 1885 in ganz Deutschland gebaut wurden.

Radevormald war 46. Station auf der optischen Zeigertelegrafenlinie (1833 bis 1849) von Berlin nach Koblenz. Der Standort des Zeigertelegrafen lag an der heutigen Straße „Am Telegraf“.

Ziegelei vor Spannagels Teich (1920 abgebrochen)

Das 20. Jahrhundert

Im Jahre 1910 gab es zwei wichtige Ereignisse. Mit der Eröffnung einer Eisenbahnstrecke nach Halver wurde das Eisenbahnnetz um Radevormwald komplettiert und am 1. Juli feierte die zweitälteste Jugendherberge der Welt, gleichzeitig die erste im Rheinland, ihre Einweihung.

Zwischen den Weltkriegen entwickelte Radevormwald sich zum Industriestandort. Die ansässigen Betriebe kamen aus zahlreichen Branchen: Schloss-, Feilen-, Fahrrad-, Papier-, Schlittschuh-, Baubeschlagfabriken, Motoren- und Textilindustrie, Kammgarnspinnereien und Tuchfabriken.

Am 26. Mai 1928 stürzte morgens um 8.15 Uhr ein Flugzeug vom Typ Junkers F 13 der Lufthansa im Ortsteil Hahnenberg auf der „Schlegelschen Wiese“ ab. Drei Menschen kamen dabei ums Leben. 1934 stellte das Gaswerk mit dem Anschluss an eine Ferngasleitung im November des Jahres die Eigenproduktion von Stadtgas ein.

1956 wurde ein beliebtes Ausflugsziel, die Wiebachmühle im Wiebachtal abgerissen. Im Jahr 1957 endete in Bergerhof die Produktion von Bismarck-Zweirädern.

Spiel ohne Grenzen

Im Jahr 1970 nahm Radevormwald am Fernsehwettstreit „Spiel ohne Grenzen“ teil und gewann so einen gewissen Bekanntheitsgrad. Mit Heidemarie Ecker-Rosendahl im Team belegte man im internationalen Finale in Verona/Italien den dritten Platz. In Erinnerung ist vielen Zuschauern noch der strömende Regen beim Finale, der den Ausgang des Wettbewerbs zur Lotterie machte.

Das Eisenbahnunglück von Dahlerau

Siehe Hauptartikel: Zugunglück von Dahlerau

Ab 1975 – Radevormwald im Oberbergischen Kreis

Am 1. Januar 1975 wurde der Rhein-Wupper-Kreis aufgelöst und Radevormwald dem Oberbergischen Kreis zugeschlagen. Ein Jahr später, am 28. Mai 1976, fand der letzte reguläre Personenverkehr auf der Eisenbahnstrecke Radevormwald- Krebsöge statt.

Bereits seit den 1950er-Jahren wurde der Bau der Wuppertalsperre geplant. Mitte der 1980er-Jahre wurden die jahrelangen Vorbereitungen abgeschlossen und mit dem Bau begonnen. Zahlreiche Ortschaften mussten abgerissen werden. 1987 wurde der Staudamm in Krebsöge eingeweiht. Im selben Jahr wurde die Umgehungsstraße der B 229 eröffnet.

Seinem Ruf als Sportstadt versuchte Radevormwald 1990 mit der Einweihung des Stadions am Kollenberg und des Hallenbads „Aquafun“ gerecht zu werden. Diese Bemühungen erlitten aber 2004 einen Rückschlag, als die Landessportschule geschlossen wurde.

Politik

Der Stadtrat setzt sich seit den Kommunalwahlen am 26. September 2004 wie folgt zusammen:

Wappen

Das Recht, das Wappen in der jetzigen Form zu führen, wurde der Stadt Radevormwald am 7. November 1934 durch das Reichs- und Preußische Ministerium des Inneren verliehen. Es zeigt auf silbernem Grund den roten, doppelgeschwänzten, blaugekrönten, blaubewehrten, rechtshin schreitenden, bergischen Löwen, wobei dieser in der rechten Vorderpranke einen abgewendeten goldenen Schlüssel hält. Da die obige Beschreibung (Blasonierung) des Wappens, wie üblich, aus der Sicht des „tragenden“ erstellt ist schreitet jedoch der Löwe für den Betrachter linkshin. Die Forschung bezüglich der Stadtsiegel führte zu dem Ergebnis, dass dieses frühestens 1309 entstand. Daraus entwickelte sich dann das Wappen. Urkundlich bestätigt sollen schon Dokumente sein, die bereits 1316 das Stadtsiegel sigillo oppidi in Rode trugen.

Radevormwald unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:

Sonstiges

Radevormwald setzte als erste Stadt in Deutschland ein absolutes Alkoholverbot in der Öffentlichkeit durch. Der Verstoß wird mit Bußgeldern ab 50€ geahndet.

Kultur

Idylle am Ülfebad

Ausflugsziele

In der Umgebung liegen verschiedene Talsperren und Stauseen, unter anderem die Wuppertalsperre, Bevertalsperre, Neyetalsperre (Wipperfürth), Ennepetalsperre (Breckerfeld), Heilenbecker Talsperre und Schevelinger Talsperre.

  • Uelfebad, ehemalige Freibadanlage (im Winter bei entsprechender Witterung eine Natur-Eisbahn) mit Restaurant
  • Freizeitanlage Kräwinklerbrücke, auch Startpunkt für Wanderwege um die Wuppertalsperre
Gedenktafel am Bürgerhaus für die Opfer des Nationalsozialismus, Foto vom Januar 2002

Denkmale

  • Historisches Rokoko-Gartenhaus im Stadtpark: 1772 erbaut, stand es beim Stadtbrand 1802 vor der Stadtmauer ca. 200m westlich des späteren Bahnhofs und ist damit das älteste Gebäude der Stadt. Der heutige Standort war nicht der ursprüngliche, es wurde in einer aufwendigen Aktion versetzt.
  • Kriegerdenkmal am Kollenberg
  • Kriegerdenkmal im Froweinpark (1998 vom alten Standort ehemaliger Sportplatz Herbeck zum jetzigen Standort überführt)
  • Gedenkkreuz für die Opfer des Zugunglücks 1971 auf dem Kommunalfriedhof Am Kreuz
  • Mondstein im Froweinpark als Erinnerung an die versunkenen Ortschaften in der Wuppertalsperre
  • Gedenktafeln am Bürgerhaus für alle, die 1933 im KZ Kemna gelitten haben und andere Opfer des Nationalsozialismus
  • Denkmal auf der Nordseite des Schloßmacherplatzes für die Partnerstadt Châteaubriant in Frankreich
  • Gedenkstein an den Unternehmer und Feilenfabrikanten Frowein im Froweinpark
  • Das Bodendenkmal Bergisch-Märkische Landwehr bildet grob die Grenze zu Ennepetal und Breckerfeld und befestigte vermutlich eine Grenzziehung zwischen sächsischem und fränkischem Gebiet.

Mühlen (auch historische Mühlen)

Wiebachmühle (1956 abgerissen)
  • Heesmühle (auch: Unterste Mühle): Die frühere Mühle wird heute als gastronomischer Betrieb geführt. Reste des Mahlwerks sind noch vorhanden.
  • Luhner Mühle: Die heute nicht mehr existierende Mühle lag in unmittelbarer Nachbarschaft zur Leimholer Mühle.
  • Leimholer Mühle am Uelfebach: Sie hat ihren Namen vom Ort Leimhol erhalten.
  • Lambecker Mühle: Über die Mühle selber ist nichts bekannt. Der Begriff Becke bezeichnet im niederdeutschen Sprachraum einen Bach und findet sich in einer Vielzahl von Fließgewässernamen der Region wieder. Die Ortschaft Lambeck wurde im Jahr 1789 als Langenbeck (=Langer Bach) erwähnt.
  • Neuenhammer: Diese Mühle war ein Hammerwerk am Uelfebach. Nur der Ortsname und ein Gebäude-Ensemble mit einer Forellenzucht ist übrig geblieben.
  • Oberste Mühle am Uelfebach: Auch diese liebevoll restaurierte ehemalige Mühle ist heute ein Gastronomiebetrieb.
  • Stooter Mühle Die Stooter Mühle war eine Getreidemühle an der Bever. Sie wurde 1828 im Urkastaster als solche eingetragen und wurde auch „Stötermühle“ genannt. 1902 wurde die Mühle für den Bau der alten Bevertalsperre abgerissen.
  • Vogelsmühle: Eine schon lange nicht mehr existierende Mühle. Im Jahr 1804 gab es in der heutigen Ortschaft Vogelsmühle eine Walkmühle. Sie war damit der Vorläufer für eine sich am Ort entwickelnde Tuchindustrie.
  • Wiebachmühle: Liegt am Wiebach (Zufluss zur Wupper), 1956 abgerissen.

Siehe auch: Mühlen im Oberbergischen Land

Museen

Religion und Kirchen

Radevormwald, Evangelisch-Lutherische Kirche (1804 errichtet auf dem Boden eines Vorgängerbaus von 1707)
Radevormwald, Evangelisch-Lutherische Martini-Kirche

Wenn man Stadtansichten von Radevormwald betrachtet, bietet sich eine seltene Skyline. In einem kurzen Ausschnitt sind vier Kirchengebäude auf einmal zu sehen:

Quelle: Wolfgang Motte, Die Entstehung der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Radevormwald 1707, Festschrift Band I, Radevormwald 2004

Weitere Kirchen befinden sich im Ortsteil Remlingrade (evgl. Kirche), am Wallenberg (evgl. Kirche) sowie im Ortsteil Dahlerau (eine evgl. und eine katholische Kirche). Ferner gibt es eine Neuapostolische Kirche und mehrere Freikirchen.

Es gibt zwei muslimische Gemeinden, die je einen Gebetsraum unterhalten.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Der 1948 gegründete Kulturkreis Radevormwald erstellt jährlich ein Programmangebot an kulturellen Veranstaltungen. Auf dem Spielplan stehen Theaterstücke, Musicals, Kabarett und Konzerte. Diese Veranstaltungen finden im Bürgerhaus Radevormwald statt.
  • Das Radevormwalder Stadtfest findet gewöhnlich am 1. Mai-Wochenende statt.
  • Das Radevormwalder Schützen- und Heimatfest ist ein fester Bestandteil der Radevormwalder Veranstaltungen.
  • Seit einigen Jahren findet im Sommer ein Profiradrennen mit bekannten Fahrern im Stadtzentrum statt.
  • Im September findet die traditionelle Pflaumenkirmes statt.
  • Jeweils am 1. Oktoberwochenende veranstaltet die Kulturgemeinde Önkfeld ihr traditionelles Erntedankfest im Ortsteil Önkfeld.
  • Auf der Moto-Cross-Strecke im Ortsteil Hahnenberg veranstalten die Motorsportfreunde (MSF) Kräwinklerbrücke jährlich ein Rennen.
  • Den Abschluss des alljährlichen Sommerferienspaß-Programmes für Kinder und Jugendliche macht stets ein großer Trödelmarkt am letzten Samstag der Ferien. Er findet in der Innenstadt statt. Nur Kinder dürfen dabei Verkäufer sein; professionelle Markthändler sind nicht zugelassen.

Wanderwege

(siehe auch: Wanderwege im Oberbergischen Land)
Das gezeichnete Radevormwalder Wanderwegenetz wird vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) betreut und umfasst neben 12 örtlichen Rundwanderwegen auch drei Hauptwanderstrecken und einen Bezirkswanderweg.

  • Weiterhin gibt es die Radwege R1 und R3. Als Radweg ist auch die ehemalige Bahntrasse von Radevormwald in Richtung Wuppertal und Remscheid zu benutzen, wobei der Weg allerdings bei Kräwinkel an der Wuppertalsperre endet.

Vereinswesen

  • Bergischer Naturschutzverein - RBN, Ortsverband Radevormwald
  • DRK Ortsgruppe Dahlhausen
  • Tuspo Dahlhausen 1883 e. V.
  • SpvGG Radevormwald

Medien

Die Tageszeitung Radevormwalder Zeitung ist eine Lokalausgabe des Remscheider General-Anzeiger. Außerdem erscheinen wöchentlich kostenlos der informative stadtbezogene Heimatanzeiger (mittwochs), das regionale Anzeigenblatt Bergischer Anzeiger (donnerstags) und das RS-Anzeigenblatt (mittwochs). Die Rheinische Post ist mit der Bergischen Morgenpost ebenfalls mit einer Regionalausgabe vertreten.

Persönlichkeiten

(in alphabetischer Reihenfolge)

Verkehr

Busverbindungen

Der ÖPNV wird mit Omnibussen abgewickelt, der Ort selbst liegt auf den Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) an der Grenze zum Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR). Auf den Stadtlinien kommt mit Ausnahme der Linie 134 der VRS- Verbundtarif zur Anwendung. Auf den Linien nach Wuppertal und Remscheid gilt auch die Preisstufe C des VRR sowie an Wochenenden und Feiertagen alle Ticket 2000 des VRR. Verkehrsbetriebe sind die Stadtwerke Remscheid (SR), die OVAG, die BVR und der Westfalenbus.

Folgende Busverbindungen existieren:

Im Innerortsverkehr und in einigen Außenortschaften verkehrt ein Bürgerbus mit eigenem Tarif.

Autobahnanschluss

Bundesstraßen

Die Hauptverkehrsader ist die B 229, die von Remscheid-Lennep über Radevormwald nach Halver führt. Dabei überquert sie in Krebsöge die Wuppertalsperre. Die B 483 trifft aus Richtung Schwelm bei der Ortschaft Grüne auf die B 229, folgt ihr im Gleichlauf nach Rädereichen und zweigt dort nach Hückeswagen ab.

Eisenbahnanbindung

Eine Bahnverbindung (siehe auch Eisenbahnnetz (Oberberg)) existiert nicht mehr: Die durch Radevormwald führende Wuppertal-Bahn (Kursbuchstrecke KBS 403) zwischen Wuppertal und Halver wurde 1979 stillgelegt und die Gleisanlagen wurden seitdem weitgehend abgebaut. Einzig zwischen Wuppertal und dem Ortsteil Wilhelmstal liegen noch die Gleise der ehemaligen Strecke; allerdings ist auch dieser Streckenabschnitt aktuell außer Betrieb, es sollen aber von dort aus ab 2009 wieder Museumszüge nach Wuppertal fahren. Trotz des Abbaus des größten Teils der Gleisanlagen ist der Streckenverlauf aufgrund der alten Bahndämme und des Baumbestandes weitgehend noch gut nachzuvollziehen. Nur zwischen den Ortsteilen Krebsöge und Heide ist der Verlauf der Strecke nicht mehr zu erkennen, da die Trasse in diesem Bereich nach dem Bau der Wuppertalsperre durch das aufgestaute Wasser überflutet wurde.

Der Busbahnhof im Zentrum von Radevormwald befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs. Zum Andenken an den Bahnhof und die Bahnstrecke wurden einige Formsignale aufgestellt. Außer diesen und der von Süden zum Busbahnhof führenden Bahnhofstraße weist an dieser Stelle sonst nichts mehr auf die ehemaligen Bahnanlagen hin.

Sonstige Verkehrsmittel

Es gibt außerdem einen kleinen Sportflugplatz für Segel- und Motorflugzeuge im Radevormwalder Ortsteil Leye (Wellringrade). Freizeitkapitäne schätzen die Bevertalsperre und die Wuppertalsperre, deren Wasserflächen auch auf das Stadtgebiet reichen.

Commons: Radevormwald – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Bevölkerungszahlen
  2. Bevölkerungszahlen
  3. Bevölkerungszahlen
  4. Bevölkerungszahlen