Westwärts zieht der Wind
Film | |
Titel | Westwärts zieht der Wind |
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Originaltitel | Paint your Wagon |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1969 |
Länge | 158 Minuten |
Stab | |
Regie | Joshua Logan |
Drehbuch | Paddy Chayefsky, Alan Jay Lerner |
Produktion | Alan Jay Lerner |
Musik | Frederick Loewe, Andre Previn |
Kamera | William A. Fraker |
Schnitt | Robert C. Jones |
Besetzung | |
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Westwärts zieht der Wind ist ein Westernfilm aus dem Jahr 1969, das unter der Regie von Joshua Logan auf dem gleichnamigen Broadwaymusical basiert.
Die Geschichte des Bühnenmusicals wurde von Paddy Chayefsky für die Verfilmung einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen. Von den Liedern wurden viele gestrichen und die übriggebliebenen zu anderen Szenenfolgen eingesetzt. Der Film wurde in der Nähe von Baker City, Oregon gedreht.
Handlung
Ein vorüberziehender Siedlertreck befährt einen gefährlichen Bergrücken, als ein Wagen den Abhang herunterstürzt. Der alleinstehende Goldgräber Ben Rumson (Lee Marvin) ist zufällig Zeuge des Unglücks geworden, kann aber aus dem Wagen nur einen Überlebenden bergen. Der andere Insasse ist tot. Bei dessen Beerdigung an einem Flussufer glitzert Goldstaub in der Grube auf. Ben Rumson beansprucht als erster den Claim für sich, und der Tote fliegt umgehend aus dem Grab.
Ben Rumson nimmt den verletzten überlebenden Siedler, Sylvester Newell (Clint Eastwood), als „Pardner“ in seine Obhut, mit dem Versprechen, alle Funde 50:50 zu teilen, auch wenn „Pardner“ erst einmal nicht selbst schürfen kann. Als Gegenleistung soll sich „Pardner“ um ihn kümmern, wenn er einmal seinen „Moralischen“ hat.
Rund um den Fundort entwickelt sich in Windeseile eine neue Stadt, die schlicht „No Name City“ genannt und nur mit Männern bewohnt wird. Als eines Tages der Mormone Jacob Woodling (John Mitchum) mit seinen beiden Ehefrauen Sarah (Sue Casey) und Elizabeth (Jean Seberg) in die Stadt zieht, ruft das umgehend die Empörung der Einwohner hervor. Sie fordern Woodling auf, eine seiner Frauen zu verkaufen und Woodling stellt Elizabeth zur Disposition.
In angetrunkenem Zustand bietet Ben Rumson den höchsten Preis bei der Auktion für Elizabeth, und er wird unter Jubelgeschrei mit ihr verheiratet. Während der Hochzeitsnacht zieht sich „Pardner“ diskret zurück, obwohl auch hier Ben Rumson, wie ausgemacht, 50:50 teilen wollte. Wenn ein Mormone schon zwei Ehefrauen haben dürfe, könne eine Frau auch zwei Ehemänner haben.
Das Leben in „No Name City“ entwickelt sich. Unter großem Jubel sind „Tänzerinnen“, aber auch, unter weniger großem Jubel, Geschäftemacher in die Stadt gezogen. Und auch ein sittenstrenger Prediger, Parson (Alan Dexter), taucht auf, der die neue Sittenlosigkeit verdammt, insbesondere, als er merkt, dass Elizabeth mit zwei Männern zusammen lebt.
Langsam aber wird es aber immer schwieriger, Gold zu finden. Ben, „Pardner“ und einige andere, finden einen leichteren Weg: sie graben unter der Stadt zu jedem Saloon Tunnel und sacken den durch die Fußbodenbretter rieselnden Goldstaub ein. Ben und „Pardner“ sprechen allerdings kaum noch miteinander, denn „Pardner“ hat sich nun in Elizabeth verliebt und Ben ist eifersüchtig und beklagt den „Vertragsbruch“ (50:50).
Als bei einem Stadtfest ein Stier ausbricht, trampelt der alles nieder und verirrt sich dann auch noch in die Tunnel, die die ganze Stadt durchziehen. Wie „Sodom und Gomorrha“ fallen alle Häuser in sich zusammen - „No Name City“ ist zerstört und die Einwohner machen sich zu neuen Ufern auf. Auch Ben Rumson packt seine Sachen und lässt „Pardner“ mit Elizabeth zurück.
Kritik
- film-dienst: Ein Western-Musical, das mit viel Aufwand an Kulissen und Statisten das Leben in dem Goldgräbernest stimmungsvoll beschreibt. Die nicht durchweg flüssige, aber durch komische Einlagen unterhaltsam aufgelockerte Verfilmung eines Erfolgsmusicals bietet Show-Unterhaltung von annehmbarer Qualität.
Filmlieder
Clint Eastwood und Lee Marvin singen selbst. Jean Sebergs Gesangsrolle wurde von Rita Gordon übernommen. Im Stück Hand Me Down That Can O' Beans spielte die Country-Formation „Nitty Gritty Dirt Band“ mit. Das Orchester wurde von Nelson Riddle dirigiert. Andre Previn schrieb einige zusätzliche Lieder. In Europa wurde das von Lee Marvin gebrummte Lied Wand'rin Star ein unerwartet großer Erfolg. Aber auch Clint Eastwood bewies, dass er eine ganz passable Singstimme hat.
ChartsChartplatzierungen | Höchstplatzierung | Monate |
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Singles
- Wand'rin' Star – Lee Marvin
- UK: 1 – 07.02.1970 – 23 Wo.
- DE: 12 – 18.04.1970 – 12 Wo.
- I still see Elisa („Pardner“ – Clint Eastwood)
- The first thing you know („Ben Rumson“ – Lee Marvin)
- Hand me down that can o' beans (Chor)
- They call the wind Maria („Rotten Luck Willie“ – Harve Presnell)
- Million miles away behind the door („Elizabeth“)
- There's a coach comin' in (Chor)
- Whoop-Ti-Ay! (Shivaree) (Chor)
- I talk to the trees („Pardner“ – Clint Eastwood)
- Gospel of No Name City („Parson“ – Alan Dexter)
- Best Things („Pardner“, „Ben Rumson“ + Chor)
- Wand'rin Star („Ben Rumson“ – Lee Marvin)
- Gold Fever („Pardner“ – Clint Eastwood + Chor)
Wissenswertes
- Das Western-Filmmusical wurde zu einer Zeit veröffentlicht, als Filmmusicals „aus der Mode“ kamen, insbesondere bei zahlungskräftigen jugendlichen Zuschauern. Das überzogene Budget wurde Tagesgespräch in der Presse und an den Kinokassen wurde der Film ein ziemlicher Flop.
- Clint Eastwood war verärgert über die langen Verzögerungen bei den Dreharbeiten und zog daraus seine Konsequenzen. Es motivierte ihn, seine eigene Filmgesellschaft „Malpaso“ zu gründen, um in Zukunft mehr Kontrolle über seine Karriere zu bekommen und schlussendlich selbst Regisseur zu werden.
Auszeichnungen
- 1970 - Oscar-Nominierung für Nelson Riddle für die Musik-Adaption
- 1970 - Golden Globe-Nominierung als „Bester Film“ und für Lee Marvin als „Bester Schauspieler“
Medien
Tonträger
Bildträger
- DVD: Westwärts zieht der Wind, Paramount - EAN 4010884604054
Auf der DVD ist die englische Fassung ist in 5.1-Stereo, die deutsche, französische, italienische und spanische Fassung in Mono vorhanden. Wie im Kino ist auch die Pausenmusik auf der DVD vorhanden, außer dem Kinotrailer allerdings keine weiteren Extras.