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Bahnstrecke Geseke–Büren

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Geseke-Büren
Strecke der Bahnstrecke Geseke–Büren
Streckennummer:2963
Kursbuchstrecke (DB):109i, 174e, 198q, 232q, 238f
Streckenlänge:15,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Kategorisierung Nebenbahn
Ausbau eingleisig, nicht elektrifiziert
Anzahl der Brücken 3
Personenverkehr stillgelegt
Güterverkehr Bedienung von zwei Zementwerken
Verkehrsträger Deutsche Bahn
Verbundgebiet(e) ZRL, NPH
Strecke
0,2 von Lippstadt KBS 430
Bahnhof
0,0 Geseke
Abzweig nach links
0,2 nach Paderborn KBS 430
Abzweig nach links
2,2 Anneliese Zement
Bahnübergang
über die B 1
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
2,7 Geseke Zementwerke
Abzweig ehemals nach rechts
3,1 Geseke Süd
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
3,3 Geseke Bbf
Strecke nach rechts und geradeausAbzweig nach rechts
3,9 Zweigstrecke Zementwerke
Abzweig ehemals nach rechtsStrecke
ehem. Zementwerk Kohle
Abzweig nach rechtsStrecke
Zementwerk Dyckerhoff
Strecke nach rechts (außer Betrieb)Strecke
ehem. Zementwerk Westfalen
Abzweig nach rechts
4,3 Milke Zement
über A 44
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
7,9 Steinhausen Westf.
Abzweig nach rechts und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
11,6 Hellweg
Abzweig nach rechts und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
14,8 von Paderborn Almetalbahn
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
15,3 Büren Westf.
Strecke
nach Brilon Almetalbahn

Die Bahnstrecke von Geseke nach Büren zweigt in Geseke südostwärts von der Bahnstrecke Hamm-Warburg (KBS 430), der Stammstrecke der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft ab. Die Strecke führte dann als eingleisige Nebenbahn in einem Bogen um das Stadtgebiet Geseke herum, weiter südwärts über Steinhausen und die Haar nach Büren und traf dort auf die Almetal-Bahn von Paderborn nach Brilon-Wald (seit 1981 ebenfalls kein Personenverkehr mehr).

Vergangenheit

Datei:GesekeBahnhof.jpg
Bahnhof Geseke

Im Jahre 1895 wurde nach mehrjähriger Untersuchung ein preußisches Gesetz zum Bahnbau BürenBrilon Stadt (Almetalbahn) und GesekeBüren erlassen. 1898 wurde mit dem Bau der Almetalbahn und der Verbindungstrecke zwischen Geseke und Büren begonnen. Beide Eisenbahnstrecken wurden am 1. Juli 1900 in Betrieb genommen (die Almetalbahn zunächst nur auf dem Teilstück PaderbornBüren). Die Verbindungsbahn zwischen Geseke und Büren förderte die Entwicklung der Zementindustrie in Geseke, die für Geseke lange Zeit der wichtigste Wirtschaftszweig war. Durch die Bedeutung der Zementindustrie wurde 1950 noch der neue Haltepunkt "Geseke Zementwerke" eingerichtet. Dennoch wurde 1952 der regelmäßige Personenverkehr durch die Deutsche Bundesbahn eingestellt und durch eine Busverbindung (heute Linie 465) ersetzt. Die Bahnsteigkante der Haltestelle "Geseke Zementindustrie", die nur zwei Jahre genutzt wurde, ist heute noch sichtbar.

Im Jahr 1958 folgte die Einstellung des Güterverkehrs nach Büren. Kurze Zeit später wurde das Teilstück zwischen Steinhausen und Büren stillgelegt und dann abgebaut. Das Reststück bis nach Steinhausen wurde weiterhin im Güterverkehr genutzt. Beim Neubau der Bundesautobahn 44 1972 erhielt die Bahnstrecke auch eine Brücke über die Autobahn, um weiterhin Steinhausen erreichen zu können. Das Teilstück von der Anschlußstelle Mielke Zement bis Steinhausen wurde aufgrund einer sanierungsbedürftigen Brücke über einen Feldweg Anfang der 1990er-Jahre stillgelegt. Bis zu diesem Zeitpunkt fanden auch noch gelegentlich Sonderfahrten auf der Reststrecke bis Steinhausen statt (so zum Beispiel mit einem Schienenbus-Gespann am 26. August 1989 [1]). Bis Steinhausen ist die Strecke auch scheinbar immer noch als Verkehrsweg gewidmet.

Die Gleise blieben nach der Stilllegung auf dem Teilstück zwischen dem Anschlussgleis Milke und Steinhausen zunächst liegen und wurden erst im Zuge des Ausbaus der parallel verlaufenden Landstraße L549 von Geseke nach Steinhausen und Büren zwischen 1999 und 2000 entfernt. Das Schotterbett ist allerdings nach wie vor in weiten Teilen der Strecke sichtbar und nicht überbaut; auch die Brücke über die A 44 ist noch vorhanden.

Kurz hinter Geseke-Süd zweigt eine Zweigstrecke zum Werk Fortuna der Firma Dyckerhoff ab, an dieser Zweigstrecke existierten noch weitere Anschlüsse zu zwei weiteren Zementwerken. Dies war zum einem das Zementwerk Westfalen der Westdeutschen Portland-Zement- und Kalkwerke Gebr. Gröne und das Zementwerk Kohle der Westfälischen Portland-Zementwerke Kohle & Co. Diese Zementwerke existieren heute allerdings nicht mehr bzw. das Zementwerk Westfalen steht noch als Ruine und wird zum Teil als Lager genutzt. Das Anschlussgleis zum Werk Westfalen ist auch noch vorhanden, kann aber nicht mehr befahren werden.

Gegenwart

MaK 800 D im Einsatz für die EGP

Heute existiert noch Güterverkehr zu den Zementwerken im Geseker Süden. Bis 2004 wurde dieser noch täglich von Railion vom Bahnhof Geseke aus durchgeführt. Mittlerweile wird der Güterbereich des Bahnhofs nicht mehr regelmässig genutzt und die Strecke wird von Lippstadt und Paderborn aus von der WLE, der EGP und der WAB bedient. Die EGP nutzt dazu eine dauerhaft in Geseke stationierte MaK 800 D vom Eisenbahnmuseum Heilbronn, die letzte betriebsfähige Lok diesen Typs. Es existieren noch Anschlussgleise zu den Zementwerken Milke Zement und Fortuna (Dyckerhoff).

Bisher wurde Geseke Süd von den Privatbahnen zur Zusammenstellung der Güterzüge genutzt, Anfang 2006 wurde Geseke Süd allerdings stillgelegt. Seitdem muss auf der Strecke rangiert werden bzw. es sind noch zwei weitere Aufstellgleise im Bereich des Anschlußes Dyckerhoff vorhanden.

Geschichtliche Daten

1895
4. August: preußisches Gesetz für den Bahnbau BürenBrilon Stadt und GesekeBüren
1898
Beginn der Bauarbeiten.
1900
1. Juli: Eröffnung der Strecke
1950
Errichtung des Haltepunktes "Geseke Zementwerke" zwischen Geseke Bf und Geseke Bbf.
1952
15. Mai: Einstellung Personenverkehr
1959
31. Mai: Einstellung Güterverkehr zwischen Büren und Steinhausen und kurz darauf Abbau des Teilstücks
1988
31.Mai Stilllegung Güterverkehr nach Steinhausen
1999
Abbau Teilstück zwischen Anschluss Milke Zement und Steinhausen
2004
Einstellung Güterverkehr auf Reststück durch Railion, Übernahme des Güterverkehrs durch WLE, EGP und WAB.

Quellen

  • Mit vertrautem Bemmelton ins Bürener Land. Geseker Zeitung vom 27.Februar 1988.
  1. http://www.zusi.de/bahnfotos/holzmindenscherfede.htm