Bahnstrecke Geseke–Büren
Geseke-Büren | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 2963 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 109i, 174e, 198q, 232q, 238f | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 15,3 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bundesland | Nordrhein-Westfalen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kategorisierung | Nebenbahn | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ausbau | eingleisig, nicht elektrifiziert | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Anzahl der Brücken | 3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Personenverkehr | stillgelegt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Güterverkehr | Bedienung von zwei Zementwerken | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verkehrsträger | Deutsche Bahn | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verbundgebiet(e) | ZRL, NPH | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke von Geseke nach Büren zweigt in Geseke südostwärts von der Bahnstrecke Hamm-Warburg (KBS 430), der Stammstrecke der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft ab. Die Strecke führte dann als eingleisige Nebenbahn in einem Bogen um das Stadtgebiet Geseke herum, weiter südwärts über Steinhausen und die Haar nach Büren und traf dort auf die Almetal-Bahn von Paderborn nach Brilon-Wald (seit 1981 ebenfalls kein Personenverkehr mehr).
Vergangenheit
Im Jahre 1895 wurde nach mehrjähriger Untersuchung ein preußisches Gesetz zum Bahnbau Büren–Brilon Stadt (Almetalbahn) und Geseke–Büren erlassen. 1898 wurde mit dem Bau der Almetalbahn und der Verbindungstrecke zwischen Geseke und Büren begonnen. Beide Eisenbahnstrecken wurden am 1. Juli 1900 in Betrieb genommen (die Almetalbahn zunächst nur auf dem Teilstück Paderborn–Büren). Die Verbindungsbahn zwischen Geseke und Büren förderte die Entwicklung der Zementindustrie in Geseke, die für Geseke lange Zeit der wichtigste Wirtschaftszweig war. Durch die Bedeutung der Zementindustrie wurde 1950 noch der neue Haltepunkt "Geseke Zementwerke" eingerichtet. Dennoch wurde 1952 der regelmäßige Personenverkehr durch die Deutsche Bundesbahn eingestellt und durch eine Busverbindung (heute Linie 465) ersetzt. Die Bahnsteigkante der Haltestelle "Geseke Zementindustrie", die nur zwei Jahre genutzt wurde, ist heute noch sichtbar.
Im Jahr 1958 folgte die Einstellung des Güterverkehrs nach Büren. Kurze Zeit später wurde das Teilstück zwischen Steinhausen und Büren stillgelegt und dann abgebaut. Das Reststück bis nach Steinhausen wurde weiterhin im Güterverkehr genutzt. Beim Neubau der Bundesautobahn 44 1972 erhielt die Bahnstrecke auch eine Brücke über die Autobahn, um weiterhin Steinhausen erreichen zu können. Das Teilstück von der Anschlußstelle Mielke Zement bis Steinhausen wurde aufgrund einer sanierungsbedürftigen Brücke über einen Feldweg Anfang der 1990er-Jahre stillgelegt. Bis zu diesem Zeitpunkt fanden auch noch gelegentlich Sonderfahrten auf der Reststrecke bis Steinhausen statt (so zum Beispiel mit einem Schienenbus-Gespann am 26. August 1989 [1]). Bis Steinhausen ist die Strecke auch scheinbar immer noch als Verkehrsweg gewidmet.
Die Gleise blieben nach der Stilllegung auf dem Teilstück zwischen dem Anschlussgleis Milke und Steinhausen zunächst liegen und wurden erst im Zuge des Ausbaus der parallel verlaufenden Landstraße L549 von Geseke nach Steinhausen und Büren zwischen 1999 und 2000 entfernt. Das Schotterbett ist allerdings nach wie vor in weiten Teilen der Strecke sichtbar und nicht überbaut; auch die Brücke über die A 44 ist noch vorhanden.
Kurz hinter Geseke-Süd zweigt eine Zweigstrecke zum Werk Fortuna der Firma Dyckerhoff ab, an dieser Zweigstrecke existierten noch weitere Anschlüsse zu zwei weiteren Zementwerken. Dies war zum einem das Zementwerk Westfalen der Westdeutschen Portland-Zement- und Kalkwerke Gebr. Gröne und das Zementwerk Kohle der Westfälischen Portland-Zementwerke Kohle & Co. Diese Zementwerke existieren heute allerdings nicht mehr bzw. das Zementwerk Westfalen steht noch als Ruine und wird zum Teil als Lager genutzt. Das Anschlussgleis zum Werk Westfalen ist auch noch vorhanden, kann aber nicht mehr befahren werden.
Gegenwart

Heute existiert noch Güterverkehr zu den Zementwerken im Geseker Süden. Bis 2004 wurde dieser noch täglich von Railion vom Bahnhof Geseke aus durchgeführt. Mittlerweile wird der Güterbereich des Bahnhofs nicht mehr regelmässig genutzt und die Strecke wird von Lippstadt und Paderborn aus von der WLE, der EGP und der WAB bedient. Die EGP nutzt dazu eine dauerhaft in Geseke stationierte MaK 800 D vom Eisenbahnmuseum Heilbronn, die letzte betriebsfähige Lok diesen Typs. Es existieren noch Anschlussgleise zu den Zementwerken Milke Zement und Fortuna (Dyckerhoff).
Bisher wurde Geseke Süd von den Privatbahnen zur Zusammenstellung der Güterzüge genutzt, Anfang 2006 wurde Geseke Süd allerdings stillgelegt. Seitdem muss auf der Strecke rangiert werden bzw. es sind noch zwei weitere Aufstellgleise im Bereich des Anschlußes Dyckerhoff vorhanden.
Geschichtliche Daten
- 1895
- 4. August: preußisches Gesetz für den Bahnbau Büren–Brilon Stadt und Geseke–Büren
- 1898
- Beginn der Bauarbeiten.
- 1900
- 1. Juli: Eröffnung der Strecke
- 1950
- Errichtung des Haltepunktes "Geseke Zementwerke" zwischen Geseke Bf und Geseke Bbf.
- 1952
- 15. Mai: Einstellung Personenverkehr
- 1959
- 31. Mai: Einstellung Güterverkehr zwischen Büren und Steinhausen und kurz darauf Abbau des Teilstücks
- 1988
- 31.Mai Stilllegung Güterverkehr nach Steinhausen
- 1999
- Abbau Teilstück zwischen Anschluss Milke Zement und Steinhausen
- 2004
- Einstellung Güterverkehr auf Reststück durch Railion, Übernahme des Güterverkehrs durch WLE, EGP und WAB.
Weblinks
- Zu den Zügen Webseite mit Fotos des verbliebenen Teilstücks
- Stadtplan Gesekes mit heutigem Streckenverlauf
- Kursbuchauszug 1944
Quellen
- Mit vertrautem Bemmelton ins Bürener Land. Geseker Zeitung vom 27.Februar 1988.