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Telekinese

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Mit Telekinese (griechisch τηλεκίνηση, von griechisch τηλε, tēle-, „fern“, „weit“ und altgriechisch κίνησις, kínēsis, „Bewegung“), auch Psychokinese (griechisch ψυχή, psychḗ, „Seele“), ist die Fähigkeit gemeint, allein durch Gedankenkraft physikalische Vorgänge zu beeinflussen.

Gelegentlich wird zwischen Makropsychokinese (griechisch μακρο-, makro-, „groß“), bei der Gegenstände sichtbar verformt oder bewegt werden, z. B. Poltergeist- und Spukphänomenen, und Mikropsychokinese (griechisch μικρο-, mikro-, „klein“), bei der elektronische Schaltkreise oder radioaktiver Zerfall beeinflusst werden sollen, unterschieden. Bei der Retro-Psychokinese (lateinisch retro-, „zurück“, „hinter“) sollen Daten beeinflusst werden, die bereits in der Vergangenheit erzeugt wurden. Seltener werden die Begriffe Pyrokinese (altgriechisch πυρ, pyr, „Feuer“) für die angebliche Fähigkeit, durch Gedankenkraft Feuer zu entzünden, Kryokinese (griechisch κρυο-, kryo-, „kalt“) oder (in englischer/lateinischer Schreibung) Cryokinese für das Beeinflussen von Wasser zu Eis und Aerokinese (griechisch αέρας, aéras, „Luft“, „Wind“) für das Beeinflussen von Luft verwendet.

Obwohl telekinetische Phänomene aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte und aus allen Kulturen überliefert wurden, ist die Existenz der Telekinese umstritten. Sie wird in der Parapsychologie systematisch erforscht. So versuchte Joseph Banks Rhine seit den 1920er Jahren, der Parapsychologie durch kontrollierte Versuchsanordnungen zur Anerkennung durch die etablierten Wissenschaften zu verhelfen. In den 1970er Jahren experimentierte der deutsch-amerikanische Physiker Helmut Schmidt mit einem selbst entwickelten Zufallsgenerator auf der Basis von radioaktivem Zerfall, dessen Impulse in Lichtsignale umgesetzt wurden (d.h. entweder leuchtete ein rotes Lämpchen oder ein grünes auf). Versuchspersonen hatten die Aufgabe, diese Lichtsignale durch Gedankenkraft zu beeinflussen (z.B. das grüne Lämpchen solle häufiger aufleuchten als das rote). Hochsignifikante Ergebnisse wurden unter kontrollierten Bedingungen bei diesen Versuchen immer wieder berichtet, allerdings war damit nicht die Möglichkeit verbunden, sie in Nachfolgestudien in erwarteter Höhe zu replizieren. Das lässt darauf schließen, dass die diesen Phänomenen zugrunde liegenden Wirkungszusammenhänge noch im Dunkeln liegen. Die Existenz der Psycho- oder Telekinese kann damit noch nicht als bestätigt gelten, denn es fehlt noch eine Theorie, die diese Phänomene, ihr Erscheinen und Ausbleiben erklären könnte.

Der bekannteste Mensch mit angeblich telekinetischen Fähigkeiten ist wohl Uri Geller, der durch das scheinbar telekinetische Verformen von Löffeln im Fernsehen berühmt wurde. Aufgrund von Gellers beständiger Weigerung, seine Vorführungen unter überprüfbaren Bedingungen zu wiederholen, herrscht die Meinung vor, bei seinen Darbietungen handele es sich um Bühnenmagie, also trickreiches Vortäuschen. Bei einigen seiner Vorführungen ist – unter anderem durch Zeitlupenaufnahmen – bereits nachgewiesen worden, dass die Effekte durch bühnenmagische Tricks zustande kamen.

Parapsychologiekritiker sagen, ein reproduzierbarer Nachweis solcher Phänomene stehe noch aus. Die aktuellste Meta-Analyse konnte kein eindeutiges Ergebnis erzielen und muss die Frage der Existenz solcher Phänomene offen lassen.

Siehe auch

Literatur

  • Walter von Lucadou: Psi-Phänomene - Neue Erkenntnisse der Psychokinese-Forschung, Frankfurt am Main und Leipzig, 1997, ISBN 3-458-33809-8.
  • Pamela Rae Heath: The PK Zone: A Cross-Cultural Review of Psychokinesis (PK), iUniverse, 2003, ISBN 059527658X.
  • Dean Radin: The Conscious Universe. The Scientific Truth of Psychic Phenomena, San Francisco, 1997, ISBN 978-0062515025.
  • Holger Bösch, Fiona Steinkamp und Emil Boller (2006): Examining Psychokinesis: The Interaction of Human Intention With Random Number Generators – A Meta-Analysis, Psychological Bulletin, 132, 497-523.
  • Würfeln mit dem Hirn Die Zeit 26/2000. Bericht über die Experimente der PEAR-Gruppe und die gescheiterten Versuche, ihre Ergebnisse zu reproduzieren
  • Viele Studien, u.a. von Helmut Schmidt sind zu finden auf der Webseite des Fourmilab RetroPsychokinesis Project (Weblink: siehe oben)