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Heinrich III. Groß von Trockau

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Heinricht III. Groß von Trockau (* vor 1451; † 30. März 1501 Bamberg) war von 1487 bis 1501 Fürstbischof des Hochstifts Bamberg.

Herkunft

Heinrich wurde als Kind des Rudolph Groß von Trockau auf Reitzendorf und dessen Gemahlin Margaretha von Giech unbekannten Jahres geboren. Diese Elternangabe aus den genealogischen Tabellen von Biedermann wiederspricht den auf seiner bronzenen Grabplatte befindlichen Angaben. Die Grabplatte wurde zu seinen Lebzeiten geschaffen, auf ihr befinden sich die Agnatenwappen derer von Groß – von Redwitz, von Lichtenstein und von Künsberg, aber kein Wappen derer von Giech.

Aus genannter Ehe von Groß/von Giech gingen 10 Kinder hervor. Von diesen 10 Kindern ergriffen 3 Geschwister den geistlichen Stand Heinrich war das dritte Kind seiner Eltern.

Aufstieg als Geistlicher

Heinrich war bereits 1451 Domherr in Augsburg, am 14. März 1452 erhielt er ein Kanonikat und wurde Domherr in Bamberg. Er studierte zu Heidelberg 1452 und der Beginn seiner Karriere als Geistlicher begann mit der Diakonatsweihe am 20. April 1454. Der Heilig-Geist-Bruderschaft zu Rom trat er 1480 bei.

Weihe zum Fürstbischof von Bamberg

Heinrich wurde am 1. Februar 1487 zum Bischof gewählt, er zog durch die Gnadenpforte in den Dom ein und legte dort in Gegenwart des Dompropstes Veit Truchseß von Pommersfelden, der auch der Nachfolger dieses Bischofs wurde, und des Dechanten Hertnid von Stein den 60 Punkte umfassenden Kapitulations-Eid ab.

Bei diesem Eid legte er seine Hände auf ein kleines mit Reliqiuen gefülltes Altärlein. Dieser Eid beinhaltete bei Nichteinhalten dieser Punkte Monierung und Entziehung der Einkünfte.

Zuvor opferte er eine Standarte am Petersaltar. Nach dem Eid begab er sich zum Kunigundenaltar zum Gebet und Hinterlassen einer zweiten Standarte. Der Auszug erfolgte durch die Adamspforte, um sich danach durch Ritt zum Benediktinerkloster St. Michael zu begeben. Am 15. Juli 1487 erhielt er die bischöfliche Weihe von Friedrich Graf von Zollern, dem Bischof von Augsburg.

Am 21. Juli 1487 hielt Heinrich als Erwählter und Bestätigter in Nürnberg mit 200 Pferden seinen Einzug, um dort am 8. August 1487 von Kaiser Friedrich I.(HRR), gen. Barbarossa mit den Regalien, Lehen, der Weltlichkeit und allen Rechten seines Stifts, die der Kaiser erneuerte, belehnt zu werden. Eingriffe in diese Rechte sollten mit 60 Mark lötigem Gold bestraft werden. Dieser Betrag wäre je zur Hälfte an den Kaiser und den Bischof zu zahlen gewesen.

Grabmal

Heinrich verstarb am 30. März 1501. Sein Leichnam wurde im Peterschor bestattet, sein Grab, das etwa einen Meter vor den Stufen des Altares liegt, wurde durch eine beschriftete quadratische Platte gekennzeichnet. Sein bronzenes Grabmal wurde bereits zu seinen Lebzeiten im Jahr 1491 durch Peter Vischer zu Nürnberg geschaffen wurde und erhielt nach seinen Tod durch den Goldschmiedemeister Marx Streubel die Jahreszahl 1501. Die Gußtafel hat ein Gewicht von vier Zentnern. Dieses eherne Grabmal wurde 1832 an die heutige Stelle – an die Südwand der Apsis des Peterchores – versetzt. Bis zu diesen Zeitpunkt war das Grabmal noch über seinem Grab liegend auf den Boden eingelassen.

In seiner 1827 herausgegebenen Schrift über die bischöflichen Grabdenkmäler beschreibt der Bamberger Heimatforscher und Sammler Joseph Heller die Situation folgendermaßen: "Liegt vor dem Altare des Peters-Chores. Es stellt den Bischof stehend auf einem Löwen, welcher das Schild mit dem Landes- und Familienwappen hält, in vollem Ornate dar. An den Ecken sind die Wappen Groß von Trockau, Lichtenstein, Redwitz und Künsberg (...)".

Im Zuge der Stilrestaurierung (1828-1844) wurde das eherne Grabdenkmal an die Südseite des Westchores transferiert. Bei Grabungen 1935 wurde das Grab – eigentlich eine Gruft – völlig zusammengestürzt vorgefunden.

Literatur

  • Norbert Haas, Das Kaisergrab im Bamberger Dom : unter besonderer Berücksichtigung des Hochgrabes - ein Werk des Würzburger Bildhauers Tilman Riemenschneider, Bamberg, 1999, Manuskript


VorgängerAmtNachfolger
Philipp von HennebergBischof von Bamberg
1487-1501
Veit I. von Pommersfelden