Gemeindefusionen in der Schweiz
Als Gemeindefusion bezeichnet man (vor allem in der Schweiz) das Verschmelzen zweier oder mehrerer bis anhin voneinander unabhängiger Gemeinden (siehe auch: Gemeinden der Schweiz und Aufgehobene politische Gemeinden der Schweiz).
Die Fusion kann als Eingemeindung in einen grösseren Verband erfolgen, wobei der Name der kleineren Gemeinde(n) untergeht. Bei vergleichbaren Partnern kann ein Allianzname oder auch ein ganz neuer Name gewählt werden. Siehe auch: Gemeindereform.
Der Kanton Thurgau hat in den 90er-Jahren grossangelegte Fusionsprojekte durchgeführt. Der Kanton Freiburg weist seit 2000 die weitaus grösste Zahl von Gemeindefusionen auf. In anderen Kantonen, wie dem Kanton Tessin oder dem Kanton Luzern sind grössere Fusionsprojekte im Gang. Einzelne Fusionen erfolgten in den Kantonen Aargau, Bern, Glarus, Graubünden, Schaffhausen, Solothurn, St. Gallen, Waadt und Wallis.
Die Problematik von Zwangsfusionen
Die Zusammenlegung von Gemeinden ist in der Schweiz in der Regel nur möglich, wenn die Einwohner aller beteiligten Gemeinden einverstanden sind. Es gibt jedoch eine Anzahl Gemeinden die gegen ihren erklärten Willen miteinander fusioniert wurden. Das jüngste Beispiel (2005) ist Ausserbinn, das sich gegen die Zwangsfusionierung durch den Staatsrat des Kantons Wallis zur Wehr setzte und erst vor Bundesgericht unterlag.
Zwangsfusionen sind stark umstritten, insbesondere weil die Gemeindeautonomie in der Schweiz als Grundlage der direkten Demokratie gilt. Die Bundesverfassung schützt die Gemeinden grundsätzlich nicht vor einer Zwangsfusion: Art. 50 Abs. 1 BV garantiert die Gemeindeautonomie einzig nach Massgabe des kantonalen Rechts. Im erwähnten Fall Ausserbinn hat das Bundesgericht denn auch entschieden, dass bezüglich der Bestandesgarantie einzig auf das kantonale Recht abzustellen ist (BGE 131 I 91 E. 2, S. 94). Im Gegensatz zum hier betroffenen Kanton Wallis kennt allerdings mehr als die Hälfte der Kantone (16) eine uneingeschränkte Bestandesgarantie zugunsten der einzelnen Gemeinden (vgl. z.B. Art. 108 Kantonsverfassung Bern).
Aktuelle Situation in den Kantonen
Kanton Zürich
Anfang November 2007 stellte der Regierungsrat des Kantons Zürich die Ergebnisse des Projekts «Gebietsreform» vor und schickte 24 Leitsätze zur Reform der Gemeindestrukturen in die Vernehmlassung. Kerngedanke ist, dass die Gemeinden in der Lage sein sollen, ihre Kernaufgaben selbstständig zu organisieren. Dies sei bei Gemeinden unter 2'000 Einwohnern nicht der Fall, da diese langfristig Mühe bekunden würden, genügend qualifizierte Behördemitglieder zu finden und grosse Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Leistungsfähige Gemeinden könnten dem "Trend zur schleichenden Zentralisierung und zur Aushöhlung der Gemeindeautonomie entgegenwirken". Der Schwerpunkt der angestrebten Gebietsreform soll bei den 34 bevölkerungsschwächsten politischen Gemeinden mit einer 1'000 Einwohner und weniger liegen. Ein neuer Finanzausgleich ohne strukturerhaltende Elemente soll kleine Gemeinden zu Fusionen zwingen.
Ähnliche Strukturreformen werden bei den Schulgemeinden angestrebt. Wenn sie über genügend Schüler verfügen sollen sie sich mit ihrer politischen Gemeinde zu einer Einheitsgemeinde zusammenschliessen, wenn sie zu klein sind eine Fusion mit benachbarten Schulgemeinden ins Auge fassen.
In den ersten Stellungnahmen von Gemeindebehörden in der Lokalpresse stösst der Vorschlag mehrheitlich auf Ablehnung, weil man an der Gemeindeautonomie festhalten wolle und weil anstehende Probleme bereits heute schon mit Zweckverbänden gelöst werden. [1] [2]
Kanton Aargau
Im Zuge von Massnahmen zur Optimierung der Aufgabenerfüllung im Kanton Aargau plant der Regierungsrat, die grosse Anzahl der Aargauer Gemeinden zu reduzieren. So geht es vor allem um die Stärkung der urbanen Zentren des Kantons, welcher 2004 trotz einer Bevölkerungszahl von 568'000 Einwohnern über keine einzige Stadt von mindestens 20'000 Einwohnern verfügte. Nebst der politischen Vereinheitlichung der Agglomerationen Aarau und Baden werden Eingemeindungen weiterer lokaler Zentren verfolgt. Ferner sollen auch auf dem Land Fusionen in Angriff genommen werden. Dabei sollen die Gemeinden primär über Beiträge zu Zusammenschlüssen angeregt werden.
Kanton Bern
Der Kanton Bern fördert Gemeindefusionen grosszügig mit Geldbeiträgen. Im Jahr 2005 sind über 20 Fusionsprojekte am Laufen. Durch die bereits durchgeführte Wahlkreisreform von 27 auf 8 Wahlkreise erhalten die grösseren Gemeinden mehr Gewicht. Die geplante Bezirksreform will die 27 Ämter auf 5 Verwaltungsregionen bzw. 10 Verwaltungskreise reduzieren. Damit können ungewünschte Fusionen umgangen werden, die Auswirkungen wie der Abbau der Gemeindeautonomie, weniger Bürgernähe und mehr zentrale Bürokratie sind jedoch dieselben.
Kanton Freiburg
Der Kanton Freiburg fördert mit seiner Agglomerationspolitik "Quasi-Fusionen" mit Mehrheitsentscheiden. Der Staatsrat legt provisorische Gebiets-Perimeter fest, die eine Anzahl Gemeinden umfassen. Diese Perimeter können nur mit der Zustimmung von zwei Dritteln der Agglomerationsräte geändert werden. In einem geplanten Perimeter sind insgesamt 39 Agglomerationsräte aus verschiedenen deutsch- und französischsprachigen Gemeinden. Da die einzigen deutschsprachigen Gemeinden Düdingen nur 4 und Tafers nur 3 Vertreter in die Versammlung delegieren konnten, sind die Chancen dieser Gemeinden, aus dem Gründungsprozess aussteigen zu können, als verschwindend klein zu beurteilen, da ihre Unabhängigkeit vom Bundesgericht nicht geschützt wird.
Kanton Glarus
Auch der Kanton Glarus hatte einen harten Kurs angekündigt. Gemäss der Wirtschaftszeitung CASH vom 15. September 2005 sei es die Kantonsregierung leid, sich mit dem komplizierten Geflecht aus Zweckverbänden herumzuschlagen. Sie wollte daher umfassende Gebietsreformen, welche die Zahl selbstständiger Gemeinden von 27 auf nur noch 10 reduzieren. Fusionsunwilligen Gemeinden werde der Geldhahn zugedreht.
An der Landsgemeinde im Mai 2006 wurde diese Frage dem Volk zur Abstimmung vorgelegt. Dabei wurde überraschend der Antrag einer Einzelperson angenommen, die Anzahl der Gemeinden des Kantons gleich auf drei zu reduzieren. Diese sollen mit den Planungsregionen deckungsgleich sein. Der Entscheid der kantonalen Landsgemeinde für 3 Einheitsgemeinden bedeutet für die betroffenen 25 Ortsgemeinden eine Zwangsfusion, weil die Stimmbürger der einzelnen Gemeinden nicht darüber abstimmen konnten, ob sie ihre Jahrhundertealte Autonomie bewahren wollen oder eine Fusion wünschen. Staatsrechtlich verstösst der Fusionsentscheid gegen Art. 23 Abs. 3 der Bundesverfassung, der die Gemeindefreiheit schützt, weil niemand (unter niemand sind auch Gemeinden zu verstehen) zu einer Vereinigung gezwungen werden kann. A fortiori kann niemand gezwungen werden, seine Existenz aufzugeben. Siehe auch: Glarner Gemeindereform.
Kanton Graubünden
Während der Kanton Tessin den Gemeinden mit finanziellen Anreizen die Fusion schmackhaft machen will, kann der Kanton Graubünden - neben der Zwangsfusion - den kleinen Gemeinden die finanziellen Beiträge progressiv kürzen, um sie zur Fusion zu bewegen. Je kleiner die Gemeinde, desto grösser ist die Kürzung: Gemeinden unter 100 Einwohner erhalten nur noch die Hälfte des gesetzlichen Anspruchs.
Kanton Luzern
Von grosser Bedeutung im Kanton Luzern ist die Entwicklung der Gemeinden im Raum der Kantonshauptstadt: Am 17. Juni 2007 entschieden sich die Stimmberechtigten für die Fusion der Gemeinden Luzern und Littau im Jahr 2010. Damit wird Luzern mit fast 75'000 Einwohnern zur siebtgrössten Stadt der Schweiz. Weitere Fusionen mit der Stadt Luzern sind in Planung. Langfristig soll mit dem Zusammenschluss der Agglomeration mit der Kernstadt Luzern eine einzige Gemeinde mit etwa 180'000 Einwohnern geschaffen werden.
Kanton Neuenburg
Im Kanton Neuenburg stimmte die Bevölkerung am 17. Juni 2007 über die Fusion aller elf Gemeinden des Bezirks Val-de-Travers ab. Da sich zwei Gemeinden dagegen aussprachen, kam der Zusammenschluss nicht zustande. Noch am 3. April haben sich die Gemeindeparlamente einstimmig für einen Zusammenschluss entschieden. Es war vorgesehen, dass die Schaffung der neuen Gemeinde Val-de-Travers vom Kanton mit 20 Millionen Franken unterstützt wird.
Kanton Tessin
Mit Bignasco und Aquila ist im Kanton Tessin die Zahl der vom Grossen Rat zu einer Zwangsfusion angehaltenen Gemeinden auf vier gestiegen. Das Nein der Volksabstimmung der Gemeinde Sala Capriasca (1999) wurde vom Bundesgericht als blosse "Konsultativabstimmung" abgeschmettert. Bei der Fusion Media Valle di Blenio (2002) wurde die Gemeinde Dongio zwangsfusioniert. Auch bei den Fusionsprojekten Alta Blenio (5 Gemeinden, 2004) und Media Maggia (3 Gemeinden, 2002) entschied das Bundesgericht im April 2006 gegen die Einsprache führenden Gemeinden. Die Zwangsintegration von Aquila in die neue Gemeinde Blenio und von Bignasco in das neue Gemeindegebilde Cevio ist damit definitiv. (BGer-Urteile 1P.242/2005 und 1P.265/2005)
Kanton Jura
Im Kanton Jura gibt es aktuell zwei Fusionprojekte. Die Zwerggemeinde Montfavergier hat sich am 12. Juni 2007 mit 10 gegen 9 Stimmen für einen Anschluss an Montfaucon per 1.1.2009 entschieden. Die Kleingemeinden Goumois JU und Les Pommerats sollen auf denselben Termin mit Saignelégier fusioniert werden.
Liste der Gemeindefusionen nach Kantonen seit 2000
In der Amtlichen Sammlung des Bundesrechts oder im Bundesblatt veröffentlichte Gemeindefusionen (seit 2000) sowie weitere angekündigte Fusionen gemäss den Nachträgen zum Amtlichen Gemeindeverzeichnis der Schweiz des Bundesamts für Statistik:
Kanton Aargau
Im Kanton Aargau wurden
per 1. Januar 2002:
per 1. Januar 2006:
- die Gemeinden Oberehrendingen und Unterehrendingen zur Gemeinde Ehrendingen zusammengeschlossen
- die Gemeinden Villigen und Stilli zur Gemeinde Villigen zusammengeschlossen.
Geplant ist im Jahr 2010 die Vereinigung der Gemeinden Villmergen und Hilfikon zur Gemeinde Villmergen. Diese wurde am 15. Juni 2007 an den jeweiligen Gemeindeversammlungen angenommen und an den Urnenabstimmungen am 25. November 2007 bestätigt.
Kanton Bern
Im Kanton Bern haben sich
per 1. Januar 2004:
- die Gemeinden Englisberg und Zimmerwald zur Gemeinde Wald (BE) zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Niederwichtrach und Oberwichtrach zur Gemeinde Wichtrach zusammengeschlossen.
per 1. Januar 2007:
- die Gemeinden Gutenburg und Madiswil zur Gemeinde Madiswil zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Forst und Längenbühl zur Gemeinde Forst-Längenbühl zusammengeschlossen.
Auf den 1. Januar 2008 ist die Fusion der Gemeinden Herzogenbuchsee und Oberönz zur Gemeinde Herzogenbuchsee angekündigt.
Kanton Freiburg
Im Kanton Freiburg wurden:
per 1. Januar 2000:
- die Gemeinden Grolley und Corsalettes zur Gemeinde Grolley zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Gurmels und Kleingurmels zur Gemeinde Gurmels zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Montagny-la-Ville und Montagny-les-Monts zur Gemeinde Montagny (FR) zusammengeschlossen.
per 1. Januar 2001:
- die Gemeinden Maules, Romanens, Rueyres-Treyfayes und Sâles zur Gemeinde Sâles zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Bionnens, Mossel, Ursy und Vauderens zur Gemeinde Ursy zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Gillarens, Promasens und Rue zur Gemeinde Rue zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Lentigny FR, Lovens und Onnens FR wurden zur Gemeinde La Brillaz zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Chavannes-sous-Orsonnens, Orsonnens, Villargiroud und Villarsiviriaux wurden zur Gemeinde Villorsonnens zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Marsens und Vuippens zur Gemeinde Marsens zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Ecuvillens und Posieux wurden zur Gemeinde Hauterive (FR) zusammengeschlossen.
In Folge dieses Zusammenschlusses hat die Gemeinde Hauterive im Kanton Neuenburg auf den 1. Juni 2001 ihren Namen auf Hauterive (NE) angepasst.
per 1. Januar 2002:
- die Gemeinden Albeuve, Lessoc, Montbovon und Neirivue zur Gemeinde Haut-Intyamon zusammengeschlossen.
per 1. Januar 2003:
- die Gemeinden Avry-devant-Pont, Le Bry und Gumefens zur Gemeinde Pont-en-Ogoz zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Gurmels, Guschelmuth, Liebistorf und Wallenbuch zur Gemeinde Gurmels zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Les Ecasseys, Estévenens, La Joux (FR), Lieffrens, La Magne, Sommentier, Villariaz und Vuisternens-devant-Romont zur Gemeinde Vuisternens-devant-Romont zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Courtaman und Courtepin zur Gemeinde Courtepin zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Estavayer-le-Gibloux, Rueyres-Saint-Laurent, Villarlod und Villarsel-le-Gibloux zur Gemeinde Le Glèbe zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Bonnefontaine, Essert, Montévraz, Oberried FR, Praroman und Zénauva zur Gemeinde Le Mouret zusammengeschlossen.
per 1. Januar 2004:
- die Gemeinden Bouloz, Pont (Veveyse) und Porsel zur Gemeinde Le Flon zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Mannens-Grandsivaz und Montagny (FR) zur Gemeinde Montagny (FR) zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Besencens, Fiaugères und Saint-Martin (FR) zur Gemeinde Saint-Martin (FR) zusammengeschlossen.
- die Gemeinden La Corbaz, Cormagens und Lossy-Formangueires zur Gemeinde La Sonnaz zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Berlens und Mézières (FR) zur Gemeinde Mézières (FR) zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Middes und Torny-le-Grand zur Gemeinde Torny zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Aumont, Frasses, Granges-de-Vesin und Montet (Broye) zur Gemeinde Les Montets zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Enney, Estavannens und Villars-sous-Mont zur Gemeinde Bas-Intyamon zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Chavannes-les-Forts, Prez-vers-Siviriez, Siviriez und Villaraboud zur Gemeinde Siviriez zusammengeschlossen.
- die Gemeinden La Neirigue und Vuisternens-devant-Romont zur Gemeinde Vuisternens-devant-Romont zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Le Crêt, Grattavache und Progens zur Gemeinde La Verrerie zusammengeschlossen.
per 1. Januar 2005:
- die Gemeinden Delley und Portalban zur Gemeinde Delley-Portalban zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Chapelle (Broye) und Cheiry zur Gemeinde Cheiry zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Cordast und Gurmels zur Gemeinde Gurmels zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Cugy FR und Vesin zur Gemeinde Cugy FR zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Praratoud und Surpierre zur Gemeinde Surpierre zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Lussy FR und Villarimboud zur Gemeinde La Folliaz zusammengeschlossen.
Auf den 1. Januar 2006 wurden:
- die Gemeinden Botterens und Villarbeney zur Gemeinde Botterens zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Bulle und La Tour-de-Trême zur Gemeinde Bulle zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Autavaux, Forel (FR) und Montbrelloz zur Gemeinde Vernay zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Esmonts und Vuarmarens zur Gemeinde Vuarmarens zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Bollion, Lully (FR) und Seiry zur Gemeinde Lully (FR) zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Agriswil und Ried bei Kerzers zur Gemeinde Ried bei Kerzers zusammengeschlossen.
Kanton Glarus
- wurden per 1. Januar 2004 die Gemeinden Luchsingen, Hätzingen und Diesbach GL zur Gemeinde Luchsingen zusammengeschlossen.
- wurden per 1. Juli 2006 die Gemeinden Haslen, Leuggelbach und Nidfurn zur Gemeinde Haslen zusammengeschlossen.
Ab dem Jahre 2011 soll der Kanton statt aus 25 (Stand: 1. Juli 2006) nur noch aus drei Gemeinden bestehen. Arbeitstitel der neuen Gemeinden sind vorläufig Glarus Nord, Glarus Mitte und Glarus Süd. Siehe auch Glarner Gemeindereform.
Kanton Graubünden
Im Kanton Graubünden wurden:
per 1. Januar 2002:
- die Gemeinden Camuns, Surcasti, Tersnaus und Uors-Peiden wurden zur Gemeinde Suraua zusammengeschlossen.
per 1. Januar 2003:
- die Gemeinden Donath und Patzen-Fardün werden zur Gemeinde Donat zusammengeschlossen. Der Ortsname Donath wird zu Donat, der Ortsname Patzen wird zu Pazen und der Ortsname Fardün wird zu Farden.
per 1. Januar 2006:
- die Gemeinden Medels im Rheinwald und Splügen zur Gemeinde Splügen zusammengeschlossen.
per 1. Januar 2007:
- die Gemeinden St. Antönien und St. Antönien Ascharina zur neuen Gemeinde St. Antönien zusammengeschlossen (gemäss Grossratsbeschluss vom 1. September 2006).
Auf den 1. Januar 2008 sind geplant:
- der Zusammenschluss der Gemeinden Ausserferrera und Innerferrera zur Gemeinde Ferrera.
- der Zusammenschluss der Gemeinden St. Peter GR und Pagig zur Gemeinde St. Peter-Pagig.
- der Zusammenschluss der Gemeinden Says und Trimmis zur Gemeinde Trimmis.
Kanton Luzern
Im Kanton Luzern wurden
per 1. September 2004:
- die Gemeinden Schwarzenbach und Beromünster zur Gemeinde Beromünster zusammengeschlossen.
per 1. Januar 2005:
- die Gemeinden Herlisberg und Römerswil zur Gemeinde Römerswil zusammengeschlossen.
- Die Gemeinden Kulmerau, Triengen und Wilihof zur Gemeinde Triengen zusammengeschlossen.
per 1. Januar 2006:
- die Gemeinden Buchs, Dagmersellen und Uffikon zur Gemeinde Dagmersellen zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Ettiswil und Kottwil zur Gemeinde Ettiswil zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Willisau Stadt und Willisau Land zur Stadt Willisau zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Langnau bei Reiden, Reiden und Richenthal zur Gemeinde Reiden zusammengeschlossen.
per 1. Januar 2007:
Auf den 1. Januar 2009 ist der Zusammenschluss der Gemeinden Beromünster und Gunzwil zur Gemeinde Beromünster beschlossen.
Auf den 1. Januar 2010 ist die Eingemeindung von Littau in die Stadt Luzern beschlossen.
Aktuelles unter [1]
Kanton Schaffhausen
Im Kanton Schaffhausen wurden
- per 1. Januar 2004 die Gemeinden Thayngen und Barzheim zur Gemeinde Thayngen zusammengeschlossen.
- per 1. Januar 2005 die Gemeinden Osterfingen und Wilchingen zur Gemeinde Wilchingen zusammengeschlossen.
Kanton Solothurn
Im Kanton Solothurn wurden
- per 1. Januar 2003 die Einwohnergemeinde Metzerlen und die Bürgergemeinde Metzerlen zur Gemeinde Metzerlen-Mariastein zusammengeschlossen.
- per 1. Januar 2006 die Gemeinden Niedererlinsbach und Obererlinsbach zur Gemeinde Erlinsbach SO fusioniert.
Kanton St. Gallen
Im Kanton St. Gallen wurden
- per 1. Januar 2005 die Gemeinden Krummenau und Nesslau zur Gemeinde Nesslau-Krummenau fusioniert.
- per 1. Januar 2007 die Gemeinde Jona und die Stadt Rapperswil zur Stadt Rapperswil-Jona fusioniert.
Kanton Tessin
Im Kanton Tessin wurden:
per 13. April 2001:
per 18. Oktober 2001:
- die Gemeinden Tesserete, Cagiallo, Sala Capriasca, Roveredo Capriasca, Lopagno und Vaglio wurden zur Gemeinde Capriasca zusammengeschlossen. Die neue Gemeinde wird dem Circolo di Tesserete zugeteilt, der neu Circolo di Capriasca heisst.
per 4. April 2004 (Quelle: BBl 2004 2829):
- die Gemeinden Castro, Corzoneso, Dongio, Largario, Leontica, Lottigna, Marolta, Ponto Valentino und Prugiasco wurden zur Gemeinde Acquarossa zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Bioggio, Bosco Luganese und Cimo wurden zur Gemeinde Bioggio zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Casima, Castel San Pietro, Monte und das Gebiet «Campora» der Gemeinde Caneggio wurden zur Gemeinde Castel San Pietro zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Agra, Gentilino und Montagnola wurden zur Gemeinde Collina d'Oro zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Broglio, Brontallo, Fusio, Menzonio, Peccia und Prato-Sornico wurden zur Gemeinde Lavizzara zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Breganzona, Cureggia, Davesco-Soragno, Gandria, Lugano, Pambio-Noranco, Pazzallo, Pregassona und Viganello wurden zur Gemeinde Lugano zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Aurigeno, Coglio, Giumaglio, Lodano, Maggia, Moghegno und Someo wurden zur Gemeinde Maggia zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Mendrisio und Salorino wurden zur Gemeinde Mendrisio zusammengeschlossen.
per 13. März 2005:
- die Gemeinden Arosio, Breno, Fescoggia, Mugena und Vezio wurden zur Gemeinde Alto Malcantone zusammengeschlossen.
- die Gemeinde Robasacco mit der Gemeinde Cadenazzo zur Gemeinde Cadenazzo zusammengeschlossen.
per 29. Januar 2006:
- die Gemeinden Calonico, Chiggiogna, Faido und Rossura wurden zur Gemeinde Faido zusammengeschlossen. (Rechtskräftig gemäss den vom Bundesamt für Statistik herausgegebenen "Angekündigten Änderungen seit den Mutationsmeldungen 2005" - Ausgabe vom 16. Mai 2006).
per 22. Oktober 2006:
- die Gemeinden Aquila, Campo (Blenio), Ghirone, Olivone und Torre zur neuen Gemeinde Blenio zusammengeschlossen. Die Bevölkerung von Aquila hatte die Fusion abgelehnt. Im April 2006 wurde die Beschwerde der Gemeinde Aquila gegen die Zwangsfusion durch das Bundesgericht abgelehnt.
- die Gemeinden Bignasco, Cavergno und Cevio zur neuen Gemeinde Cevio zusammengeschlossen. Die Bevölkerung von Bignasco hatte die Fusion abgelehnt. Im April 2006 wurde die Beschwerde der Gemeinde Bignasco gegen die Zwangsfusion durch das Bundesgericht abgelehnt.
Am 30. September 2007 stimmten die Stimmberechtigten von Barbengo, Carabbia und Villa Luganese der Eingemeindung ihrer drei Gemeinden in die Stadt Lugano zu. Der Zeitpunkt der Fusion ist noch nicht festgelegt. Die Stimmberechtigten der Gemeinde Cadro hingegen lehnten die Fusion mit 585 gegen 542 Stimmen ab, weshalb Villa Luganese zu einer Exklave der Stadt Lugano wird.
Auf den 20. April 2008 sind folgende Fusionen angekündigt:
- der Zusammenschluss der Gemeinden Cugnasco und Gerra (Verzasca) zur Gemeinde Cugnasco-Gerra.
- der Zusammenschluss der Gemeinden Bruzella, Cabbio, Caneggio, Morbio Superiore, Muggio und Sagno zur Gemeinde Breggia.
- Zusammenschluss der Gemeinden Avegno und Gordevio zur Gemeinde Avegno-Gordevio.
Kanton Waadt
Im Kanton Waadt wurden
- per 1. Januar 2002 die Gemeinden Champmartin und Cudrefin zur Gemeinde Cudrefin zusammengeschlossen.
- per 1. Januar 2003 die Gemeinden La Rogivue und Maracon zur Gemeinde Maracon zusammengeschlossen.
- per 1. Januar 2005 die Gemeinden Arrissoules und Rovray zur Gemeinde Rovray zusammengeschlossen.
- per 1. Juli 2006 zusammengeschlossen:
Auf den 1. Januar 2008 ist der Zusammenschluss der Gemeinden Donneloye, Gossens und Mézery-près-Donneloye zur Gemeinde Donneloye angekündigt.
Kanton Wallis
Im Kanton Wallis wurden
per 1. Januar 1973 die Gemeinden Brig, Glis, Gamsen und Brigerbad zur Gemeinde Brig-Glis zusammengeschlossen.
per 1. Oktober 2000 wurden
- die Gemeinden Guttet und Feschel zur Gemeinde Guttet-Feschel zusammengeschlossen.
- die Gemeinden Selkingen, Biel VS und Ritzingen zur Gemeinde Grafschaft zusammengeschlossen.
per 1. November 2003 wurden
- die Gemeinden Goppisberg, Greich und Ried-Mörel zur Gemeinde Riederalp zusammengeschlossen.
per 1. Oktober 2004 wurden
- Münster und Geschinen zur neuen Gemeinde Münster-Geschinen
- Reckingen und Gluringen zur neuen Gemeinde Reckingen-Gluringen
- Ausserbinn, Ernen, Mühlebach und Steinhaus zur neuen Gemeinde Ernen (rückwirkend aufgrund Gerichtsentscheid, nachdem Ausserbinn sich gegen die Zwangsfusion zur Wehr gesetzt hatte)
auf den 1. Januar 2009 ist
- die Fusion von Ayer, Chandolin, Grimentz, Saint-Jean, Saint-Luc und Vissoie zur neuen Gemeinde Anniviers angekündigt.
Am 25. November 2007 wurde in einer Volksabstimmung eine Fusion der drei Gomser Gemeinden Ulrichen, Obergesteln und Oberwald gutgeheissen. Die neue Gemeinde dürfte den Namen Obergoms tragen.
Kanton Jura
Auf den 1. Januar 2009 sind folgende Fusionen angekündigt:
- der Zusammenschluss von Montfavergier mit Montfaucon zur Gemeinde Montfaucon.
- der Zusammenschluss von Goumois, Les Pommerats und Saignelégier zur Gemeinde Saignelégier.
Liste der gescheiterten Fusionen
Interkantonale Fusionen
Sehr selten werden auch Fusionen zwischen Gemeinden verschiedener Kantone geplant. Die Fusion zwischen Risch (Kanton Zug) und Meierskappel (Kanton Luzern) ist jedoch gescheitert.
Kanton Graubünden
- Die Gemeindeversammlung der 180 Einwohner zählenden Gemeinde Tartar hat im Dezember 2005 weitere Verhandlungen zum Zusammenschluss mit der Gemeinde Cazis mit 27 zu 17 Stimmen abgelehnt.
- Die mit 325 Quadratkilometern grösste geplante Gemeindefusion der Schweiz im bündnerischen Oberhalbstein ist am Volkswillen gescheitert. Sie wurde am 10. März 2006 bei fünf von neun Gemeindeversammlungen abgelehnt. Einzig in Bivio, Mulegns, Riom-Parsonz und Savognin fand die Vorlage ein Mehrheit. Die stärkste Befürwortergemeinde war Savognin mit einem 86%igen Ja-Anteil. Obwohl die grösste Gemeinde sehr klar zustimmte, wurde das Quorum von 85 Prozent in der Oberhalbsteiner Bevölkerung dennoch deutlich verfehlt. Vorgesehen war, die Gemeinden Bivio, Sur, Marmorera, Mulegns, Tinizong-Rona, Savognin, Riom-Parsonz, Cunter und Salouf unter dem Namen Surses zusammenzuschliessen. Die Bündner Regierung hatte die erstmalige Fusion eines ganzen Kreises mit einem "Fusionsgeschenk" von 9.25 Millionen Franken aus der Kantonskasse stark propagiert.
Kanton Luzern
Im Kanton Luzern platzten folgende Fusionsvorhaben:
- 2003 kam der Zusammenschluss von Wolhusen, Werthenstein und Malters nicht zustande.
- Neudorf lehnte die Fusion mit Beromünster und Gunzwil ab.
- Am 21. Mai 2006 wurde die Fusion von den 10 Gemeinden Aesch, Altwis, Ermensee, Gelfingen, Hämikon, Hitzkirch, Mosen, Müswangen, Retschwil, Schongau, Sulz zu einer Gemeinde namens Hitzkirch in einer Abstimmung von den Stimmbürgern abgelehnt.
- Im November 2006 ist die auf Anfang 2008 geplante Vereinigung von Wauwil und Egolzwil zu Egolzwil-Wauwil am Widerstand der Stimmenden von Egolzwil gescheitert.
Kanton Neuenburg
- Am 17. Juni 2007 platzte im Kanton Neuenburg das Vorhaben, die Gemeinden im Val de Travers zu einer einzigen zu fusionieren. Die zwei kleinen Gemeinden Les Verrières und La Côte-aux-Fées verweigerten die Zustimmung mit 52.8% bzw 70.3% Anteil Neinstimmen.
Kanton Schaffhausen
- Im Kanton Schaffhausen scheiterte die geplante Verfassungsänderung zur Fusion der 34 Gemeinden zu 7 Einheitsgemeinden bereits vor der Abstimmung an der eindeutig ablehnenden Reaktion der Bevölkerung.
Kanton Tessin
- Die «Associazione ticinese per l'autonomia dei Comuni» (ATAC) führt das Scheitern der geplanten Fusionen «Terre di Pedemonte» (3 Gemeinden, 2002), «Comune Nuovo» (3 Gemeinden, 2004), «Grande Verzasca» (9 Gemeinden, 2004), «Medio Malcantone» (5 Gemeinden, 2004), und «Media Leventina» (11 Gemeinden, 2004) auf den Widerstand in der Bevölkerung zurück.
- Am 25. November 2007 scheiterte eine Fusionsvorlage in den Gemeinden Chiasso, Morbio Inferiore und Vacallo.
Kanton Waadt
Im Kanton Waadt scheiterten folgende Vorhaben:
- Im Januar 2006 wurde die auf Januar 2007 geplante Fusion von Les Cullayes, Mézières, Servion und Montpreveyres knapp von den Stimmberechtigten von Montpreveyres gekippt.
- Im Februar 2005 ist der Zusammenschluss der fünf Gemeinden Cully, Epesses, Grandvaux, Riex, und Villette (Lavaux) an der Gemeinde Grandvaux gescheitert.
Kanton Zürich
Im Kanton Zürich sind seit der zweiten Eingemeindung der Stadt Zürich von 1934 keine Gemeindefusionen zustande gekommen. Folgende Versuche sind gescheitert:
- Freienstein-Teufen und Rorbas (1991)
- Schöfflisdorf und Oberweningen (1999)
- Andelfingen und Kleinandelfingen (2002)
Literatur
- Ursin Fetz, Daniel Bühler: Leitfaden für Gemeindefusionen, Chur 2005, ISBN 3-9522147-1-X.
Quellen
- ↑ Neues Bülacher Tagblatt vom 10. Nov. 2007
- ↑ Zürichsee-Zeitung, linkes Ufer, vom 9. Nov. 2007