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Mambo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Mambo
Technik: Latein
Art: Paartanz, Gesellschaftstanz
Musik: Mambo, Salsa
Taktart: 4/4-Takt
Tempo: 44-62TPM
Herkunft: Kuba, New York
Entstehungszeit: ~1930
Liste von Tänzen

Mambo bezeichnet eine Musikrichtung, die sich nach 1930 in Kuba entwickelt hat und den dazugehörigen Tanz, der parallel zur Musik entstand.

Der Begriff Mambo wurde erstmals 1931 als Titel eines Stückes von Oreste López verwendet. Ursprünglich bezeichnet das vermutlich kreolische Wort Mambo ein „religiöses Gespräch“ (insbesondere ein Gebet) oder eine heilige Handlung. Es stammt aus dem afrikanisch geprägten Kuba.

Geschichte

Datei:Genealogy cuban music.png
Rudimentärer Stammbaum der kubanischen Musik aus der englischen Wikipedia. Erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder absolute Korrektheit der zeitlichen Angaben.

Der Mambo ist das Ergebnis der Mischung von Son und Danzón. Obwohl das oben genannte Stück den Titel Mambo trug, war es nur ein Danzón, der um einen Refrain ergänzt worden war. Den ersten echten Mambo schuf Dámaso Pérez Prado. Er benutzte den Montuno und entfernte daraus Elemente des Ritmo-Nuevo. Dadurch konnte sich der neu definierte Mambo freier entfalten und individueller interpretiert werden. Doch dieser Stil blieb nicht lange bestehen. Durch die Übersiedlung vieler Süd- und Mittelamerikaner in die USA, speziell nach New York City, während des Zweiten Weltkrieges kam es sehr schnell zu einer leichten Vermischung aus kubanischen Rhythmen und dem Jazz. Folglich beeinflusste der Jazz nun auch den Mambo und verlieh ihm seine besondere, bis heute erhaltene Note. Als wichtigste Gemeinsamkeit darf die Synkopierung der Musik, genauer die Betonung der Schläge zwei und vier eines Taktes, angesehen werden.

Mitte der 50er Jahre erreichte der neue New Yorker Mambo auch Europa, wo er sich sehr schnell einer großen, jedoch kurzlebigen Beliebtheit erfreute. Den Durchbruch hat er dem Titel „Rio Mambo“ von Pérez Prado zu verdanken, welcher die Charts im Sturm eroberte. Dieser Erfolg war jedoch nicht von Dauer. Da Musik und Tanz rhythmisch sehr komplex und dadurch auch kompliziert sind, wurde er schnell von den einfacheren Musikstilen und Tänzen Cha-Cha-Cha und Rumba verdrängt und geriet bald wieder in Vergessenheit. Erst in den 80er Jahren kam er wieder in Mode, nicht zuletzt durch den 1987 erschienenen Film Dirty Dancing und das dazugehörige Lied „(I've Had) The Time Of My Life“ von Jennifer Warnes und Bill Medley. Heute wird dem Mambo allerdings die verwandte und aus ihm abgeleitete Salsa bevorzugt; die geschichtliche Verbindung zwischen Mambo und Salsa wird unter Salsa (Musik) kurz angerissen.

Technik und Rhythmus

Getanzt wird der Mambo im 4/4-Takt bei durchschnittlich 45 Takten in der Minute, somit 180 Schlägen pro Minute. Mambo wird synkopiert getanzt, das bedeutet auf dem ersten Schlag jedes Taktes wird kein Schritt ausgeführt. Stattdessen findet auf diesen Schlägen eine Gewichtsverlagerung mit gleichzeitigem Einknicken eines Knies statt, was zu der typischen Hüftbewegung führt. Diese ist im Gegensatz zur Salsa stark pointiert, d. h. betont und plötzlich.

Der Grundschritt beginnt auf dem zweiten Taktschlag, wobei der Herr mit Links nach vorne, die Dame mit Rechts nach hinten geht. Alle Schritte werden relativ klein und möglichst zügig ausgeführt. Daneben gibt es eine Vielzahl an Figuren. Typisch für den Mambo sind Cross Body Lead, Scallop und Natural Top sowie die Abwandlung Open Break to Natural Top.

Schlag Herr Dame
1 Verzögerung Verzögerung
2 Linker Fuß vor Rechter Fuß zurück
3 Rechter Fuß belasten Linker Fuß belasten
4 Linker Fuß schließen oder klein zurücksetzen Rechter Fuß schließen oder klein vorsetzen
5 Verzögerung Verzögerung
6 Rechter Fuß zurück Linker Fuß vor
7 Linker Fuß belasten Rechter Fuß belasten
8 Rechter Fuß schließen oder klein vorsetzen Linker Fuß schließenoder klein zurücksetzen

Organisation

Der Mambo gehört nicht zum Welttanzprogramm, weshalb er nicht zum normalen Kursangebot einer Tanzschule gehört. Tatsächlich wird der echte Mambo kaum noch gelehrt, stattdessen wird die Bekanntheit des Namens oftmals ausgenutzt, um "gewöhnliche" Salsa-Tanzkurse zu vermarkten. Wer ihn trotzdem in einem Tanzkurs lernen will, sollte sich deshalb vorher informieren, ob es sich tatsächlich um den echten Mambo oder nicht vielmehr um Salsa handelt.

Musiktitel

Es gibt unzählige Künstler und noch mehr Titel, die den Mamborhythmus zum Besten geben. Sehr bekannt dürfte Perez Prados Mambo No. 5 sein, welcher 1999 von Lou Bega gecovert wurde und die Hymne der NFL Europe war. Hier eine Auswahl weiterer bekannter Stücke:

  • Mr. Mo - Mah Na Mah Na
  • Art Pepper - Mambo de la pinto
  • Celeste Mendoza - Te di un beso sin importancia
  • Cortijo - El mantequero
  • George Shearing - Mambo caribe
  • Joe Cuba Sextet - Siempre sea
  • La Sonora Matancera - Eugemio
  • Machito & His Afro Cuban Orquesta - Holiday Mambo
  • Oriental Orquesta - Mi son changui
  • Pérez Prado - Martinica, Que rico el mambo, Mambo No. 5, Mambo No. 8, Cherry Pink and Apple Blossom White
  • René Grand - Carmen
  • Stan Kenton - Peanut vendor
  • Tito Puente - Mambo inn
  • Tito Rodriguez - Roy roy Mambo
  • Dean Martin - Mambo italiano
  • Chablife - Chabo Mambo ((Deutsch-Rap)(Gesang von Dean Martin gesamplet)
  • Dirty Dancing - I´ve had the time of my life
  • Helena Paparizou - Mambo

Mambo in Film und TV

Siehe auch

  • Mambo Repräsentative Musiker, CDs, Mambo Musik-Clips zum Anhören. (englisch)

Video

  • [1] Documentary of 52': MAMBO