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Muhlenberg-Legende

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Als Muehlenberg-Legende wird das Gerücht bezeichnet, nach der es vor mehr als 200 Jahren in den Vereinigten Staaten eine Gesetzesvorlage gegeben haben soll, Deutsch als offizielle Landessprache einzuführen. Das Gesetz soll an einer einzigen Stimme gescheitert sein, nämlich am Widerspruch des Deutschamerikaners Frederick Muhlenberg (1750–1801).

Das Gerücht entstand um 1840 und fand durch Franz Lohers 1847 veröffentlichtes Buch History and Achievements of the Germans in America weite Verbreitung; es findet immer noch offene Ohren. Der Anteil der deutschsprachigen Einwanderer war Anfang des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten nennenswert, aber er war niedriger als allgemein angenommen. Um 1830 lag er unterhalb 33 % in Pennsylvania und bei knapp 9 % in den gesamten USA.

Zu jener Zeit hat in den USA nie eine Abstimmung über Deutsch als Amtssprache stattgefunden. Es gab auch in den Bundesstaaten keine derartige Abstimmung. Die Legende gründet sich darauf, dass am 9. Januar 1794 einige deutsche Einwanderer aus Virginia eine Petition an das Repräsentantenhaus richteten, mit der Forderung, Gesetzestexte künftig auch in deutscher Sprache zu veröffentlichen. Der Antrag wurde im zuständigen Gremium mit 42 zu 41 Stimmen abgelehnt. Frederick Muhlenberg, der Speaker, soll sich der Stimme enthalten und nach der Abstimmung erklärt haben: Je eher die Deutschen Amerikaner werden, desto besser.

Interessant ist übrigens die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten bis heute keine offizielle Amtssprache gewählt haben und somit weltweit eines der wenigen Länder ohne Amtssprache sind.

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