Kamps (Unternehmen)
Kamps AG
| |
---|---|
![]() | |
Rechtsform | AG |
Gründung | 1997 |
Sitz | Düsseldorf |
Leitung | Wolfgang Keller |
Mitarbeiterzahl | 7.800 (2005) |
Umsatz | 1,21 Mrd. Euro (2005) |
Branche | Nahrungsmittelproduktion |
Website | http://www.kamps.de |
Die Kamps AG ist Europas größter Hersteller von Backwaren.
Sie ging 1997 aus der von Heiner Kamps gegründeten BBG Bäckerei Beteiligungsgesellschaft mbH hervor. Sie hatte anfänglich etwa 350 Bäckereifilialen in Deutschland. Durch die Übernahme vieler einzelner Bäckereien sowie mehrerer großer Filialbäckereien wuchs diese Zahl schnell an und wurde binnen fünf Jahren auf über 1000 gesteigert. Hinzu kamen die Übernahmen von Filialbäckereien im Ausland, vor allem in Frankreich und den Niederlanden, wo die Kamps AG 1999 die Bakker Bart Food Group mit der größten niederländischen Bäckereikette, Bakker Bart, übernahm.
Neben dem klassischen Bäckereigeschäft stieg die Kamps AG zudem in die Herstellung von Backwaren für den Lebensmittel-Einzelhandel und die Gastronomie ein, indem sie die "Wendeln Brot GmbH" mit Sitz in Garrel mit den Traditionsmarken Golden Toast (gegr. 1963) und Lieken Urkorn (gegr. 1925) erwarb. Seit Oktober 2002 firmiert die "Wendeln Brot GmbH" unter dem Namen "Kamps Brot- und Backwaren GmbH" und stellt zudem eine große Zahl von vom Lebensmittel-Einzelhandel als Eigenmarken vertriebener Backwaren her. Außerdem werden Hamburgerbrötchen (Buns) für diverse Fastfoodketten, vornehmlich McDonald's und Burger King produziert. 2003 wurde ein 49-%-Anteil an der französischen Großbäckerei Harry's erworben (nicht zu verwechseln mit der Schenefelder Großbäckerei Harry-Brot).
2002 bekam die Kamps AG aufgrund ihres schnellen Wachstums finanzielle Probleme. Deshalb konnte die italienische Barilla-Gruppe die Mehrheit der Aktien kaufen und zwang den Gründer Heiner Kamps zum Ausstieg aus dem Konzern. 2004 übernahm die Barilla-Gruppe auch alle Anteile der Minderheitsaktionäre. Die Aktien der Kamps AG sind heute an keiner Börse mehr gelistet.
Seit der Übernahme 2002 ging der Umsatz von 1,8 Milliarden € 2002 auf 1,21 Milliarden € 2005 zurück; 2002 kam der Konzern in die Verlustzone. Die Zahl der Mitarbeiter sank im gleichen Zeitraum von knapp 14.000 auf 7.800. Eine rückläufige Entwicklung zeichnete sich aber bereits vor der Barilla-Übernahme ab.
Franchisenehmer der Kamps-Backshops sollen laut einer ARD-Fernsehreportage vertraglich dazu verpflichtet sein, den kompletten Wareneinkauf, u. a. auch nichttypische Materialien wie Reinigungsmittel, über den Zentraleinkauf der Kamps AG zu Festpreisen durchführen zu müssen. Lediglich bei der Wahl der Mitarbeiter des Franchisenehmers soll Gestaltungsspielraum bestehen, alle anderen Geschäftskonditionen werden vom Franchisegeber Kamps AG vorgegeben. Hierdurch sollen bereits diverse Franchisenehmer in Zahlungsschwierigkeiten geraten sein.[1]
Weblinks
Quellen
- ↑ „Die Lohnsklaven“ Das Erste | Mittwoch, 25.04.07 | 23:15 Uhr