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Karma Pakshi

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2.Karmapa Karma Pakshi

Karma Pakshi (* 1204; † 1283) war der 2. Karmapa der Karma-Kagyü-Schule des tibetischen Buddhismus. Er war der erste Lama, der in Tibet als Reinkarnation weithin bekannt wurde und war wegen seiner "hohen Verwirklichung und Wunderkräfte" bekannt.

Karma Pakshi Ritual

In der Kagyü-Linie existiert eine spezielle Praxis auf Karma-Pakshi. Diese enthält neben Visualisierungsübungen auch Guruyoga-Übungen. Lamas die mit dem Karma-Pakshi-Ritual eng verbunden sind, sind Guru Rinpoche, Milarepa und Rechungpa. Das Ritual wurde von dem Tertön Urgyen Mingyur Dorje (1645-1668) als Terma (verborgener Schatztext) offenbart. Urgyen Mingyur Dorje ist heutzutage, nunmehr in seiner 7. Inkarnation ein wichtiger Lehrer der Karma-Kagyü-Schule.

Karma-Pakshi-Mandala

Politische Rolle

In politischer Hinsicht war Karma Pakshi ein Rivale der Sakyapa-Sekte und reiste -wie deren Vertreter auch- an den Hof des Prinzen Kubilai, wo er aber gegen Phagspa nichts mehr ausrichten konnte und unerlaubt wieder abreiste. Danach ging er zu Möngke Khan (reg. 1251-59) nach Karakorum. Im Bruderkrieg zwischen Kubilai und Arigkbugha beschuldigte man ihn der Unterstützung von letzterem, so dass Kubilai eine Armee sandte und den Karmapa verfolgen ließ. Der Streit wurde aber bald gütlich beigelegt. Gegen 1264 kehrte er nach Tibet heim. Später reiste Karma Pakshi auch an den chinesischen Kaiserhof um dort die Lehren des Vajrayana-Buddhismus zu verbreiten, erkannte aber, dass die Zeit dort noch nicht reif war, diese speziellen Lehren in China einzuführen.

Künftige Verkörperungen

Karma Pakshi prophezeite, bevor er starb, seine eigene Wiedergeburt in Form zweier Lamas (Karmapa und Shamarpa). Sie würden sich nacheinander reinkarnieren, abwechselnd als Guru und Schüler, um seine Linie und damit das Dharma ohne Unterbrechung von einer Generation auf die nächste zu übertragen.

Literatur

  • Lea Terhune: Karmapa - The Politics of Reincarnation, Wisdom Publications (MA), ISBN 0861711807