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Streitkräfte Chiles

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Die Streitkräfte Chiles bestehen aus Heer, Marine, Luftwaffe und der nationalen Polizei.

Sie unterliegen der zivilen Kontrolle des chilenischen Präsidenten, sowie des Verteidigungsministers. Unter der Verfassung von 1980 waren die militärischen Dienste weitgehend autonom, damals konnte der Präsident nicht die militärische Führung ihrer Ämter entheben. Erst seit der Verfassungsänderung im August 2002 kann der Präsident die leitenden Offiziere entlassen.

Wehrpflicht

In Chile herrscht eine allgemeine Wehrpflicht für Männer mit einer Dauer von 12 bis 22 Monaten. Allerdings ist nach einer nachlässig organisierten Übung in den Hochanden bei Antuco im Mai 2005, bei der 45 Soldaten ums Leben kamen, auch in Chile die Abschaffung der Wehrpflicht in die Diskussion gekommen. Frauen können sich freiwillig für den Dienst an der Waffe entscheiden.

Das Einzugsalter liegt bei 19 Jahren. Im Jahr 2000 waren 136.912 Mann in den Streitkräften beschäftigt; die potentielle Verfügbarkeit von Soldaten betrug etwa 2.973.000 Mann. Im Jahr 1999 betrugen die Militärausgaben etwa 2,5 Milliarden US-Dollar, bezogen auf das Bruttosozialprodukt waren dies etwa 3,1 %.

Heer (Ejército de Chile)

Der Oberbefehlshaber der chilenischen Landstreitkräfte ist General Óscar Izurieta. Die chilenische Armee ist 45.000 Mann stark und wird geleitet vom Hauptquartier in Santiago de Chile. Sie besitzt sieben Divisionen auf chilenischem Boden. Eine Luftbrigade ist in Rancagua stationiert, sowie Spezialkräfte in Colina. Die chilenischen Landstreitkräfte kauften seit 1997, 202 Leopard 1V, 140 Leopard 2 A4 und 200 Hummertransporter.

Marine (Armada de Chile)

U-Boot CS Simpson (SS-21)
Marinehubschrauber SH-32 Super Puma

Admiral Rodolfo Codina Díaz leitet eine 25.000 Mann starke Marine, inklusive 5.000 Marines. Die Flotte umfasst 29 Schiffe, davon sind nur sechs Schiffe für größere Einsätze vorgesehen (Zerstörer u.a. Blanco Encalada (FF 15) und Fregatten), diese Schiffe sind in Valparaíso stationiert. Die Marine besitzt eigene Flugzeuge und Hubschrauber zum Transport und für Patrouillen u.a. SH-32 Super Puma. Es gibt keine Jäger oder Bomber in der Marine. Außerdem besitzt die Marine fünf U-Boote, die in Talcahuano stationiert sind. Zwei davon repräsentieren die modernsten Exemplare der Scorpène-Klasse.

Fregatten der chilenischen Marine (Auswahl)

  • L-Klasse:
    • Fregatte Almirante Latorre (FFG-14) (frühere HNLMS Jacob van Heemskerck)
    • Fregatte Capitán Prat (frühere HNLMS Witte de With)
  • M-Klasse:
    • Fregatte Almirante Blanco Encalada (FF-15), (frühere HNLMS Abraham van der Hulst)
    • Fregatte Almirante Riveros (FFG-18), (frühere HNLMS Tjerk Hiddes)
  • Type 22-Broadsword-Klasse:
  • Typ 23-Klasse:
    • Fregatte Almirante Lynch (FF-07) , (frühere HMS Grafton)
    • Fregatte Almirante Cochrane (FF-05), (frühere HMS Norfolk)
    • Fregatte Almirante Condell (FF-06), (frühere HMS Malborough)

Luftwaffe (Fuerza Aérea de Chile)

Die Luftwaffe (FACh) wird von General Osvaldo Sarabia Vilches geleitet und hat 12.500 Mann. Die Luftwaffe hat fünf Luftbrigaden mit Hauptquartieren in Iquique, Antofagasta, Santiago, Puerto Montt und Punta Arenas. Die Luftwaffe hat außerdem eine Luftwaffenbasis in der Antarktis auf der King-George-Insel. Die Luftwaffe verfügt seit 2006 über mindestens zehn F-16-Kampfjets, die aus den USA geliefert wurden. Sie sind auf den Luftwaffenstützpunkten Los Condores und Cerro Moreno disloziert.

Mit ENAER Empresa Nacional de Aeronáutica begann Chile 1984 mit dem Aufbau einer eigenen Luftfahrtindustrie. Momentan werden hauptsächlich Trainingsflugzeuge von Typ T-35 „Pillán“ und ENAER Eaglet hergestellt, daneben werden modifizierte Varianten der Mirage 50, namens ENAER Pantera gebaut. ENAER arbeitet eng mit der spanischen CASA zusammen und bietet Dienste zur Flugzeugwartung und zum Flugzeugteilebau an. Die chilenische Luftwaffe setzt eine Reihe von ENAER- und CASA-Flugzeugtypen ein. 3 Airbus A400M Transportflugzeuge sind bestellt.

Nationale Polizei (Carabineros)

Nach dem Militärputsch 1973 wurde die Nationale Polizei dem Verteidigungsministerium unterstellt. Erst mit der Rückkehr zur Demokratie ging die operationelle Befehlsgewalt wieder an den Innenminister über, aber trotzdem blieb die nominelle Kontrolle im Verteidigungsministerium. Hier leitet General Alberto Cienfuegos die rund 30.000 Polizeikräfte. Die Hauptaufgaben sind die Gesetzesüberwachung, Verkehrskontrolle, Drogenbekämpfung, und Grenzkontrolle.