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Schwarzwaldbahn (Württemberg)

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Schwarzwaldbahn Stuttgart-Zuffenhausen–Calw
Strecke der Schwarzwaldbahn (Württemberg)
Streckennummer:4810
Kursbuchstrecke (DB):790.6
Streckenlänge:44,5 km; in Betrieb: 25,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:bis Weil der Stadt: 15 kV, 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 22 
Bahnhof
0,0 Stuttgart Hbf Vorlage:S-Bahn-S-S6
  Frankenbahn
Bahnhof
{{BSkm|6,6|0,0}} Stuttgart-Zuffenhausen 281 m
Abzweig nach rechts
Frankenbahn nach Heilbronn–Würzburg
Abzweig nach rechts
Güterbahn nach Kornwestheim Rbf
Abzweig nach rechts
SFS nach Mannheim
Haltepunkt / Haltestelle
1,2 Neuwirtshaus (Porscheplatz)
Abzweig nach links und geradeaus
Güterbahn von Kornwestheim Rbf
Bahnhof
3,6 Korntal 300 m
Abzweig nach rechts
Strohgäubahn nach Weissach
Haltepunkt / Haltestelle
5,8 Weilimdorf
Bahnhof
7,7 Ditzingen
Haltepunkt / Haltestelle
11,0 Höfingen
Bahnhof
14,4 Leonberg 366 m
Haltepunkt / Haltestelle
17,9 Rutesheim
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
v. Militärflugpl. Malmsheim ca. 1935–1945
Bahnhof
20,5 Renningen 411 m
Abzweig nach links
Rankbachbahn nach Böblingen
Haltepunkt / Haltestelle
22,7 Malmsheim
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
v. Industriegeb. Weil der Stadt 1970–1990
25,7 Weil der Stadt Endbahnhof Vorlage:S-Bahn-S-S6 389 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
29,6 Schafhausen (Württ)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
33,6 Ostelsheim
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Forsttunnel (696 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
37,8 Althengstett 511 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
41,6 Calw-Ost 1944–1945 (Rüstungsbetrieb)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
41,7 Calw-Heumaden ab 1974
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Hirsauer Tunnel (554 m), auch: Welzbergtunnel
Strecke (außer Betrieb)
Bahndamm bei Hirsau Höhe: 64 m
Abzweig nach links und ehemals geradeaus
Nagoldtalbahn von Pforzheim
ehemaliger Bahnhof
44,54 Calw 1989 durch stadtnahen Haltepunkt ersetzt 330 m
Strecke
Nagoldtalbahn nach Nagold
Bahnhof der Schwarzwaldbahn in Althengstett
Bahnhof Korntal
S-Bahn in Richtung Weil der Stadt kurz hinter der Haltestelle Stuttgart-Weilimdorf

Die Schwarzwaldbahn – zur Unterscheidung von der gleichnamigen badischen Strecke auch Württembergische Schwarzwaldbahn genannt – ist eine Eisenbahnstrecke von Stuttgart nach Calw, die 1872 eröffnet wurde. Der Abschnitt Weil der Stadt–Calw wurde 1983 im Personen- und 1988 im Güterverkehr stillgelegt.

Geschichte

Bau

Der Entschluss zum Bau der württembergischen Schwarzwaldbahn von Stuttgart über Leonberg und Weil der Stadt nach Calw wurde 1868 im württembergischen Landtag getroffen. Planung und Bau der Strecke wurden durch Carl Julius Abel geleitet. Die gesamte Strecke war für den zweigleisigen Betrieb ausgelegt worden, d. h. alle damals gebauten Brückenköpfe und Tunnel sind breit genug für zwei nebeneinanderverlaufende Gleise. Der Streckenabschnitt von Zuffenhausen nach Ditzingen wurde 1868 fertiggestellt, ein Jahr später war die Strecke bis Weil der Stadt vollendet. Der letzte Abschnitt bis Calw wurde erst 1872 fertiggestellt. Dabei wurde der Steigungsabschnitt Calw–Althengstett zweigleisig ausgeführt. Von Stuttgart bis Renningen wurde in den folgenden Jahrzehnten das zweite Gleis verlegt.

Elektrifizierung

Der Abschnitt von Stuttgart bis Weil der Stadt wurde bis 1940 elektrifiziert. Auf dem Abschnitt von Weil der Stadt nach Calw kamen zunächst noch Dampflokomotiven zum Einsatz, seit 1953 wurden dann auch dieselgetriebene Triebwagen verwendet. Das zweite Gleis Calw–Althengstett wurde 1961 abgebaut.

S-Bahn Stuttgart

Seit 1978 ist der Abschnitt Stuttgart–Weil der Stadt Teil der S-Bahn Stuttgart; auf dem Abschnitt nach Calw verkehrten zunächst weiterhin Dieseltriebwagen als Zubringer zur S-Bahn. 1983 wurde der Personenverkehr auf dem Abschnitt Weil der Stadt–Calw eingestellt; 1988 wurde dort der Güterverkehr nach einem Erdrutsch am Forsttunnel bei Althengstett ebenfalls eingestellt. Die Gleisanlagen verfielen, die Strecke wurde jedoch nicht formell stillgelegt. Die Anlagen stehen unter Denkmalschutz.

Zwischen Renningen und Malmsheim wurde im Oktober 2003 ein zweites Gleis in Betrieb genommen. Dies ermöglichte der S-Bahn einen gestreckteren, aber stabileren, Fahrplan, wobei sich die Zugkreuzungen von Weil der Stadt nach Malmsheim verschoben.

Heute

Für den Abschnitt Weil der Stadt—Calw besteht eine Konzession als Bahnstrecke des Landkreises Calw, der die Strecke 1994 gekauft hat. Eine Reaktivierung für den Personenverkehr ist geplant. Für diese Reaktivierung setzen sich die Landkreise Calw (als heutiger Eigentümer des Abschnitts) und Böblingen ein, sowie seit 1987 die Bürgerinitiative Verein zur Erhaltung der Württembergischen Schwarzwaldbahn (WSB). Verschiedene Gutachten im Auftrag des Landkreises Calw (Machbarkeitsstudie, Kosten-Nutzen-Analyse, Folgekostenrechnung) fielen positiv aus. Damit das Projekt beim Land Baden-Württemberg eher Berücksichtigung findet, ist der Kreis Calw bestrebt, den Nutzen-Kosten-Faktor des Vorhabens weiter zu verbessern.

Trivia

  • Hermann Hesse nimmt in verschiedenen seiner Werke Bezug auf die Schwarzwaldbahn und deren beeindruckende Bahndämme in Calw. Der Damm in einer Schleife bei Hirsau war mit einer Höhe von 64 Metern der damals höchste Bahndamm Europas[1].
  • Bevor die Stadt Stuttgart ein Kanalisationssystem erhielt wurden die Fäkalien mittels Kesselwagen über die Schwarzwaldbahn an die Bauern entlang der Strecke als Dünger verteilt.
  • Während des Zweiten Weltkrieges existierte vom Bahnhof Renningen ein Anschlussgleis zum Militärflugplatz Malmsheim. Das Gleis befindet sich heute noch im Gelände östlich der Renninger Nordrandstraße sowie vor den Flugplatzgebäuden.

Literatur

  • Eberhard Rieber (Hrsg.): Die Württembergische Schwarzwaldbahn (Stuttgart–Calw): Ein historischer, geologischer, literarischer und aktueller EisenbahnStreckenFührer. E. Rieber, 1992, ISBN 3-928980-11-4.

Einzelnachweise

  1. http://www.schwarzwaldbahn-calw.de/alle_inhalte/layer_2/mehr_hauptseite/strecke.html