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Jugendforschung in der DDR
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- Methoden
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Anders als in der alten Bundesrepublik (1949 bis 1990) sprach man in der Deutschen Demokratischen Republik den Jugendlichen eine eigenständige Lebensauffassung und Kultur ab. Die Jugend wurde als Zeit der Indoktrination durch die Welt der Erwachsenen und der Jugendliche als künftiger Staatsbürger begriffen. Der Anteil der Jugendlichen im Alter von 14 bis 25 Jahren an der Gesamtbevölkerung in der DDR betrug durchschnittlich 18 Prozent. Aus den genannten Gründen legte die DDR-Führung auf regelmäßige wissenschaftliche Untersuchung der Entwicklung des politischen Bewußtseins und der Ermittlung von Entwicklungstrends der DDR-Jugend besonderes Augenmerk. Das Leipziger Zentralinstitut für Jugendforschung war eine der wenigen sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen in der DDR, welche sich diesem staatlichen Auftrag widmete. Von 1966 bis 1990 führte das Institut etwa vierhundert wissenschaftliche Untersuchungen durch. Die Kontrolle über Durchführung und Auswertung der sozialwissenschaftlichen Jugendforschung in der DDR oblag der Abteilung Jugend beim Zentralkommitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland, dem Zentralrat der Freie Deutsche Jugend und dem Amt für Jugendfragen beim Ministerrat der DDR.