Cruiser (Fahrrad)

Der Cruiser (englisch für Kreuzer) ist ein Fahrradtyp aus den frühen 40er Jahren. Charakteristisch ist die geschwungene Rahmenform und die einfache Ausstattung. Für diese Art Fahrräder existiert kein deutsches Wort. Häufig wird die Bezeichnung "Cruiser" als Sammelbegriff für eine Reihe verschiedener Custom-Bikes genutzt. Dazu zählen der klassische Beachcruiser, Stretchcruiser, Chopper (siehe Bild), Lowrider und Softcruiser. Beachcruiser sind die ursprünglichen Räder der 50er Jahre mit kurzem, geschwungenem Rahmen, dicker Bereifung und komfortabler Sitzposition. Als Stretchcruiser bezeichnet man sehr lange und häufig auch tiefe Räder, oft ca. 2,20 m über alles, mit gestreckterer Sitzposition. Chopper ähneln den gleichnamigen Motorrädern. Hier sitzt der Fahrer dicht am Hinterrad und die Räder besitzen oft hohe Lenker (Apehanger) und lange Doppelbrückengabeln. Lowrider sind sehr tiefe (=low), kleine 20 Zoll Räder die häufig als reine Showbikes aufgebaut werden, die so tief sind, dass man mit ihnen nicht mehr fahren kann, da die Pedale beim pedalieren den Boden berühren. Softcruiser sind so ähnlich wie Beachcruiser nur sie haben schmalere Reifen (1,75 - 1,90) und kleinere Tretlager von Tourenrädern, wo von auch meist der Rahmen ist. Aber breite Lenker, abgespeckte Bauweise und cooles Aussehen sind hier auch Pflicht.
Typische Merkmale klassischer Beachcruiser
- Ballonbereifung in 24/26 Zoll mit einer Breite von häufig 3 Zoll (oft auch Weißwand) auf breiten Felgen
- Fauber-Tretlager, dazu oft einteilige und seltener dreiteilige verchromte Tretkurbeln aus dem BMX-Bereich
- oft keine Gangschaltung, selten 3-7 Gänge (Nabenschaltung)
- breiter, nach hinten gezogener Chromlenker (Moonbar)
- sehr weicher Sattel
- aufrechte Sitzhaltung
Beachcruiser-Szene in Deutschland
In den letzten Jahren hat sich um die Beachcruiser eine eigene Szene in Deutschland gebildet, so wie es sie auch für Motorräder und Auto oder auch jedes andere Hobby gibt. Das erste Treffen fand im Jahre 2001 in Steinhude am Meer statt und seit dem wächst die Szene unaufhörlich. Mittlerweile gibt es fast an jedem Wochenende im Sommer irgendwo ein Treffen und sogar eigene Magazine über Cruiser und Custombikes, das CRANK-Magazin und das LOCO. Für richtige Szenetypen gibt der käufliche Beachcruiser natürlich nicht viel mehr als eine Basis zum Umbauen her und so werden die Räder immer extremer. Mittlerweile haben die Reifenbreiten Motorradmaße und die Umbauten eine wirklich gute Qualität erreicht. Auf vielen Treffen gibt es deswegen auch einen „Best of Show“-Contest. Eine weitere Kategorie ist das Race (engl. Rennen), allerdings wird hier mehr zum Spaß gegeneinander gefahren, als das es wirklich um Geschwindigkeit geht. Als Distanz dient hier meist die Viertelmeile, wie bei Dragstern.
Die meisten Treffen in Deutschland finden in Großstädten statt, so z. B. der Halloween-Cruise in Hamburg, wenige wie z. B. das Steinhuder Cruiser Meeting in der Natur.
Die zurück gelegten Strecken bei diesen Treffen betragen in der Regel 25 bis 50 Kilometer.
Weblinks