Göllingen (Kyffhäuserland)
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Göllingen ist die größte Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Kyffhäuser des thüringischen Kyffhäuserkreis. Göllingen liegt im Tal der Wipper zwischen den Bergrücken der Windleite und der Hainleite, unweit der Kreisstadt Sondershausen. 2 km weiter flußab der Wipper befindet sich in Seega der sogenannte Wipperdurchbruch, bei der sich die Wipper durch den Kamm der Hainleite schneidet.
Geschichte
Zu Beginn des 9. Jahrhundert wird Göllingen in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Klosters Hersfeld von Freien verliehenen Gütern erstmals urkundlich als Gellinge erwähnt. Die Geschichte Göllingens ist verbunden mit dem im 11. Jahrhundert gegründeten Benediktinerkloster.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten Kriegsgefangene aus Frankreich sowie 40 Frauen und Männer aus Polen und der Sowjetunion auf der Domäne und bei Bauern Zwangsarbeit verrichten.[1]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Sehenswürdigkeiten
Bekannt ist Göllingen durch seinen romanischen Klosterturm St. Wigbert mit seiner 16 Säulen-Krypta. Experten gehen davon aus, dass man ähnliche Gebäude nur in südlichen Ländern finden würde. Das Benediktiner-Kloster geht bis in das 11. Jahrhundert zurück. Es wurde circa 1012 von der Abtei Hersfeld gegründet, weshalb Göllingen später eine hessische Exklave wurde. 1606 wurde das Kloster von den hessischen Landgrafen aufgehoben, nachdem diese die Reformation eingeführt hatten. Es diente dann bis zur Übergabe des Gebietes von Hessen an Schwarzburg – 1816 – als kurhessische Domäne, während dieser Zeit verfiel die Klosteranlage mehr und mehr zur Ruine. Jährlich im Herbst findet regelmäßig das Klosterturmfest statt. Der Turm und die Krypta können besichtigt werden.
Unweit des Klosterturmes befindet sich die evangelische Kirche, die 1722 als barocker Saalbau erbaut wurde. Auf dem Kirchhof findet man zahlreiche historische Grabsteine, zum Teil aus dem 11. und 12. Jahrhundert.
Bedeutungsvoll, obwohl kaum zu sehen ist die „Kleine Wipper“, ein Flussarm der Wipper. Die Kleine Wipper wurde auf 430 m schon von früheren Mönchen durch einen Tunnel geleitet. Sie wurde 1404 erstmals urkundlich erwähnt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Vorherrschend sind Landwirtschaft und Handwerk. Göllingen ist ein ehemaliger Bergarbeiterort (Kaliindustrie), allerdings von untergeordneter Bedeutung (ehemalige Gewerkschaft Günthershall).
Verkehr
Bis zum 10. Dezember 2006 besaß der Ort einen Haltepunkt an der Kyffhäuserbahn. Hier wurde der Personenverkehr inzwischen eingestellt.
Quellen
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 168, ISBN 3-88864-343-0
Weblinks