Wilhelm-Leuschner-Medaille

Die Wilhelm-Leuschner-Medaille ist die höchste Auszeichnung des Landes Hessen. Sie ist nach dem Widerstandskämpfer Wilhelm Leuschner benannt. Sie wurde zum 20. Todestags Leuschners am 29. September 1964 gestiftet.
Die Medaille ist als Auszeichnung für Personen bestimmt, die sich im Geiste Wilhelm Leuschners hervorragende Verdienste um die demokratische Gesellschaft und ihre Einrichtungen erworben haben und wird vom Ministerpräsidenten verliehen.
Die in Silber ausgeführte Medaille trägt neben dem Bildnis Wilhelm Leuschners dessen Namen. Auf der Rückseite der Medaille die Inschrift "Für Verdienste um das Land Hessen" dargestellt.
Vorschlagsberechtigt sind der Präsident des Hessischen Landtags und die Mitglieder der Landesregierung.
Erster Träger ist der frühere hessische Innenminister und Landtagspräsident Heinrich Zinnkann.
Erweist sich ein mit dem Verdienstorden Beliehener durch sein späteres Verhalten der Auszeichnung unwürdig, oder wird ein solches Verhalten nachträglich bekannt, so kann der Ministerpräsident die Verleihung widerrufen. Das Ordenszeichen und die Verleihungsurkunde sind in diesem Fall zurückzugeben!
Träger
- Dr. Benjamin Auerbach, Vorsitzender der Zentralrates der Juden Deutschlands
- Max Bach, Verleger
- Karl Eugen Becker (2002)
- Horst Bingel, Schriftsteller (1984)
- Willi Birkelbach, Politiker
- Luca Giacomo Bortoli, Gastronom (2006)
- Karl Brozik, Repräsentant der Conference on Jewish Material Claims Against Germany (1997)
- Ignatz Bubis, Vorsitzender der Zentralrates der Juden Deutschlands (1993)
- Hans Cohrssen, Journalist (1995)
- Dante Cruicchi, italienischen Politiker (2004)
- Helga Einsele, Juristin
- Werner Freers, Oberst
- Georg Gaßmann, Oberbürgermeister der Stadt Marburg (7. Dezember 1980)
- Ludwig Gehm, Widerstandskämpfer (1970)
- Alfred Grosser, Publizist (2004)
- Erich Großkopf, Politiker (1982)
- Jürgen Habermas, Philosoph (1985)
- Hildegard Hamm-Brücher, Politikerin (1984)
- Peter Härtling, Autor (1996)
- Esther Haß (2003)
- Fritz Hoch, Politiker
- Joachim Langmann, Vorstandsvorsitzender der Merck KGaA (2006)
- Herbert Lewin, Vorsitzender des Zentralrats der Juden
- Herbert Leuninger, Pressesprecher von PRO ASYL (1991)
- Robert H. Lochner, Journalist (1995)
- Emil Mangelsdorff, Musiker (2001)
- Tatiana Fürstin von Metternich-Winneburg, Mitbegründerin des Rheingauer Musikfestivals
- Alexander Mitscherlich, Sozialwissenschaftler (1973)
- Margarete Mitscherlich, Sozialwissenschaftlerin (1982)
- Rudolf Müller, Betriebsratsvorsitzender von Opel (2006)
- Pater Oswald von Nell-Breuning (1979)
- Dr. Frank Niethammer, Ehrenpräsident IHK Frankfurt (2005)
- Kurt Oeser "Umweltpfarrer (2000)
- Albert Osswald, Ministerpräsident
- Gerhard Pieschl, Weihbischof (2006)
- Nora Platiel, Politikerin, Juristin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus (1969)
- Cuno Raabe, Oberbürgermeister der Stadt Fulda
- Marcel Reich-Ranicki, Literaturkritiker (1992)
- Hans Reinowski, Politker (1977)
- Toby E. Rodes, Kommunikationsexperte (2005)
- Elisabeth Schwarzhaupt, Politikerin (1967)
- Elisabeth Selbert, Politikerin (1978)
- Hanna Walz, Politikerin (1983)
- Georg August Zinn, Ministerpräsident (1971)
- Heinrich Zinnkann, Politiker (1964)
- Konrad Zuse, Computerpionier (1987)
Siehe auch
Literatur
- Hessendienst der Staatskanzlei der Hessischen Landesregierung (Hrsg.): Wilhelm Leuschner, Auftrag und Verpflichtung. Biographische Würdigung des Innenministers des Volksstaates Hessen und Widerstandskämpfers gegen den Nationalsozialismus. Dokumentation des Festaktes der Verleihung der Wilhelm-Leuschner-Medaille zum hessischen Verfassungstag am 1. Dezember 1992 in Schloss Biebrich. Lebenswege der Träger der Medaille, Wiesbaden 1993
- Dr. Barbara Schüler, Im Dienste der Demokratie. Die Trägerinnen und Träger der der Wilhelm Leuschner-Medaille, Wiesbaden 2004.