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Kugelgürteltiere

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kugelgürteltiere
Systematik
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Nebengelenktiere (Xenarthra)
Ordnung: Gürteltiere (Cingulata)
Familie: Gürteltiere (Dasypodidae)
Gattung: Kugelgürteltiere
Wissenschaftlicher Name
Tolypeutes
Illiger, 1811
Arten
  • Dreibinden-Kugelgürteltier (T. tricinctus)
  • Südliches Kugelgürteltier (T. matacus)

Die Kugelgürteltiere (Tolypeutes), auch als Dreibinden-Gürteltiere bezeichnet, sind eine Gattung aus der Familie der Gürteltiere (Dasypodidae) mit zwei Arten. Sie sind die einzigen Gürteltiere, die sich im Bedrohungsfall zu einer Kugel zusammenrollen können.

Verbreitung

Die Heimat der Kugelgürteltiere ist das mittlere Südamerika, sie leben in Brasilien, Bolivien, Paraguay und dem nördlichen Argentinien.

Beschreibung

Kugelgürteltiere sind dunkelbraun gefärbt, ihr lederartiger Panzer ist meist in drei Segmente unterteilt. Auch die Oberseite des Kopfes und des Schwanzes ist gepanzert, allerdings losgelöst von der Körperpanzerung. Es sind die einzigen Gürteltiere, die sich komplett zu einer Kugel zusammenrollen können. Zu diesem Zweck verbergen sie die Beine im Inneren und die harte Oberseite des Kopf und des Schwanzes bilden den Verschluss. (Abbildungen). Die Vorderfüße haben vier Zehen mit scharfen Krallen, bei den Hinterfüßen sind die drei mittleren Zehen hufartig zusammengewachsen. Kugelgürteltiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 21 bis 27 cm, der kurze, kräftige Schwanz wird 6 bis 8 cm lang. Das Gewicht ausgewachsener Tiere schwankt zwischen 1 und 1,6 kg.

Lebensweise

Kugelgürteltiere bewohnen vorwiegend offenes Grasland, Savannen und trockene Waldgebiete. Sie graben keine eigenen Baue, sondern verwenden verlassene Baue anderer Tiere oder ziehen sich zum Schlafen in dichte Vegetation zurück. Normalerweise sind sie Einzelgänger, manchmal findet man jedoch mehrere Tiere im selben Versteck untergeschlüpft.

Nahrung

Die Nahrung der Kugelgürteltiere besteht hauptsächlich aus Insekten und deren Larven, vorrangig Ameisen und Termiten. Mit ihren kräftigen Krallen brechen sie deren Bauten auf oder reißen die Rinde von morschen Bäumen, um an ihre Nahrung zu gelangen. Manchmal nehmen sie auch Früchte und anderes Pflanzenmaterial zu sich.

Fortpflanzung

Nach rund 120-tägiger Tragzeit kommt meist zwischen November und Januar ein einzelnes Jungtier zur Welt. Nach zwei bis drei Monaten werden sie entwöhnt und erreichen die Geschlechtsreife im Alter von neun bis zwölf Monaten. In Gefangenschaft kann ihre Lebensdauer zwanzig Jahre erreichen.

Bedrohung

Dank ihrer effektiven Verteidigungsmethode haben Kugelgürteltiere außer dem Menschen wenig natürliche Feinde. Die Menschen jagen diese Tiere vorwiegend wegen ihres Fleisches, das als schmackhaft gilt, darüber hinaus wird ihr Lebensraum immer weiter eingeschränkt.

Die Arten