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Jenny Marx

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Jenny Marx, geborene von Westphalen (* 12. Februar 1814 in Salzwedel; † 2. Dezember 1881 in London), war eine deutsche Sozialistin und Ehefrau von Karl Marx.

Jenny von Westphalen, Karl Marx' Frau

Leben

Jenny von Westphalen stammte aus einer Familie des deutschen Kleinadels. Ihr Vater Ludwig von Westphalen war zuerst Gutsherr, später Beamter im preußischen Staatsdienst in Salzwedel und Trier. Sie war nicht nur die „Ballkönigin von Trier“, sondern verfügte auch über eine umfassende Bildung. Die Verlobungszeit mit ihrem vier Jahre jüngeren Jugendfreund Karl Marx dauerte über sieben Jahre, bis sich die beiden 1843 das Ja-Wort in der Pauluskirche in Bad Kreuznach gaben.

Danach stellte Jenny Marx ihr Leben in den Dienst ihres Mannes. Sie schrieb seine Manuskripte ab, korrigierte und redigierte sie dabei. Im Laufe ihrer Ehe brachte sie sieben Kinder zur Welt, von denen jedoch nur die drei Töchter Eleanor, Jenny und Laura überlebten. Auch diese traten in die Fußstapfen ihres Vaters und arbeiteten teilweise für ihn bzw. für die Arbeiterbewegung.

Während ihrer gesamten Ehe litt Jenny unter den ärmlichen Lebensverhältnissen der Familie. Sie begleitete Karl Marx ins Exil nach Brüssel, Paris und London und stand ihm aufopfernd zur Seite. Sie erkrankte zunehmend an Depressionen. Erst nach der Veröffentlichung des ersten Bandes von Das Kapital im Jahr 1867 besserte sich die finanzielle Situation der Familie Marx. 1867 wurde bei Jenny Krebs diagnostiziert. Im Alter von 67 Jahren starb sie in London.

Einfluss

Jenny Marx hatte einen großen Einfluss auf das Gesamtwerk von Karl Marx. Sie bezeichnete sich selbst als „sein Sekretär“. In dieser Funktion schrieb und kopierte sie nicht nur seine Schriften für ihn. Sie führte auch seine Korrespondenz mit Genossen und Verlegern. Daneben diskutierte sie Marx’ Texte mit ihm. Er legte nach eigener Aussage großen Wert auf ihr politisches Urteilsvermögen.

Jenny Marx hatte auch eine eigenständige Rolle in der sozialistischen Bewegung und veröffentlichte eigene politische Texte sowie Artikel in deutschen Zeitungen über das Theater in London.

Die Sektion der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Rheinland-Pfalz nennt sich nach ihr „Jenny-Marx-Gesellschaft für politische Bildung Rheinland-Pfalz e.V.“.

Literatur

  • Luise Dornemann: Jenny Marx: Der Lebensweg einer Sozialistin. Dietz Verlag. Berlin, 1980
  • Françoise Giroud: Trio infernale oder das Leben der Jenny Marx. Beltz, Weinheim 1994. ISBN 3-88679-230-7