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Kämpfelbach

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Wappen Karte
Wappen der Gemeinde Kämpfelbach Deutschlandkarte, Position von Kämpfelbach hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Enzkreis
Fläche: 13,64 km²
Einwohner: 6.131 (31.3.2004)
Bevölkerungsdichte: 449 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 5%
Geografische Lage: 48° 57' n. Br.
8° 37' ö. L.
Höhe: 250 m ü. NN
Postleitzahl: 75236
Vorwahl: 07231 Ersingen
07232 Bilfingen
Kfz-Kennzeichen: PF
Gemeindeschlüssel: 08 2 36 074
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kelterstraße 1
75236 Kämpfelbach
Offizielle Website: www.kaempfelbach.de
E-Mail-Adresse: gemeinde@kaempfelbach.de

Kämpfelbach ist eine Gemeinde im Enzkreis in Baden-Württemberg, etwa 5 km von der Kreisstadt Pforzheim entfernt. Sie liegt an der Bahnlinie Stuttgart - Karlsruhe


Geografische Lage

Die Gemeinde Kämpfelbach liegt im Übergangsgelände zwischen Kraichgauer Hügelland und Nordschwarzwald. Dieses Gelände bildet auch den Übergang zwischen Buntsandstein und Kalkstein.

Der Kämpfelbach

Er gab der Gemeinde ihren Namen. Der Kämpfelbach entspringt in Ispringen und endet mit einer Gesamtlänge von 12km in der Pfinz bei Singen. Sein Einzugsgebiet beträgt 88km².

Nachbargemeinden

Als Nachbargemeinden sind Ispringen, Eisingen, Königsbach-Stein, Wilferdingen (Remchingen), Dietlingen (Keltern) und Brötzingen (Pforzheim) zu nennen.

Gliederung

Kämpfelbach besteht aus den beiden Ortsteilen Bilfingen und Ersingen.

Geschichte

Grabhügel der Hallstattperiode finden sich im Gewann "Rainwald, Ernstenfeld, Kühlloch und Bernel. Diese werden auf 900-500 v.Chr. datiert.
Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde Bilfingen im Jahr 1193 und Ersingen im Jahr 1197. Dies geschah in päpstlichen Bullen, in denen Coelestin III. dem Kloster Frauenalb seine Freiheiten und Besitzungen in Ersingen und Bilfingen bestätigt. Die Namen der Dörfer Ersingen und Bilfingen sind allemannischen Ursprungs. Um 260 n.Chr. besiedelten die Alemannen dieses Gebiet. Den Ansiedlungen gaben sie die Namen ihres Sippenältesten, unter Hinzufügen der Silbe -ingen.


Gemeinsame Geschichte der Dörfer Ersingen und Bilfingen

Die beiden Dörfer haben mehr gemeinsam als auf den ersten Blick zu erahnen ist. Die Dörfer Ersingen und Bilfingen bildeten schon im Mittelalter eine Marktgenossenschaft und ein Doppeldorf mit einer gemeinsamen Verwaltung. Beide Gemeinden besaßen ein gemeinsames Stadt- und Marktrecht. Von den Nachbardörfern unterschieden sie sich nicht nur in der Religionszugehörigkeit, sondern auch die Landesherren unterschieden sich.


Die Pest

1357 starben durch die Pest in den Dörfern Ersingen und Bilfingen 232 Menschen. Die Überlebenden legten ein Gelübde ab und begehen seit damals jedes Jahr am 7. September den Gelübdetag.

Religionszugehörigkeit

Die Geschichte der Dörfer ist eng mit der des Klosters Frauenalb verbunden. 1248 wird die Ersinger Kirche dem Kloster Frauenalb einverleibt. Durch weitere Zukäufe ist das Kloster ab dem Jahr 1517 fast im Besitz der ganzen Gemarkung Ersingen und Bilfingen. Als Eigentum des Klosters wurde den Gemeinden der katholische Glaube aufgezwungen. Dies änderte sich 1598 als die Landes- und Schirmherrschaft über die Besitztümer das Klosters vom Hause Baden-Baden auf Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach überging. Nach dem Grundsatz cujus regio, ejus religio mussten die Bewohner zum Kalvinismus konvertieren. In diesem Zuge wurde auch das Kloster Frauenalb aufgehoben. Als der Markgraf Wilhelm von Baden-Baden im Jahr 1625 wieder in den Besitz der beiden Dörfer kam, wurden sie wieder katholisch. Im Jahre 1631 wurde das Kloster Frauenalb wiedererrichtet. Ab diesem Jahr bis zur Säkularisierung 1803 waren die beiden Dörfer wieder im Besitz des Kloster Frauenalbs.


Gründung der Gemeinde Kämpfelbach

Im Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg erinnerte man sich an die gemeinsame Vergangenheit. Am 1. Juli 1974 haben sich die beiden bis dahin selbständigen Gemeinden Bilfingen und Ersingen zur neuen Gemeinde Kämpfelbach zusammengeschlossen.


Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat der Gemeinde Kämpfelbach besteht aus 17 GemeinderätInnen der Fraktionen

  • "Liste Mensch und Umwelt",
  • CDU,
  • SPD und
  • FW

Bürgermeister

Bürgermeister der Gemeinde ist Ralf Herwig

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Kämpfelbach wird seit 1976 in seiner heutigen Form benützt. Es ist die vom Generrallandesarchiv überarbeitete Form eines Entwurfs, der im Rahmen eines Wettbewerbs gezeigt wurde. Es zeigt einen Gelben Schild mit einem roten Schrägbalken. Vervollständigt wird das Wappen noch durch 2 Lilien auf dem Schrägbalken.
Das Schild geht zurück auf das Wappen des Hauses Baden-Baden. Die zwei Lilien weisen auf die beiden Ortsteile Ersingen und Bilfingen hin. Die Lilien waren schon auf dem Wappen des Frauenalbischen Doppeldorfes Ersingen-Bilfingen zu sehen. Warscheinlich gehen die Lilien zurück auf Katharina von Remchingen, eine Äbtissin des Klosters Frauenalb (Amtszeit 1537 bis 1550).

Kultur

Theater

Der Verein Mäddich-Bühne e.V. führt regelmäßig im Frühjahr Theaterauffürungen in Mundart durch. Die Stücke werden von der Laienspielgruppe selbst geschrieben und in der Gaststätte Krone in Bilfingen aufgeführt.

Museen

Der Verein Heimatpflege und Kultur Kämpfelbach e.V. renoviert zur Zeit den Speicher der Zehntscheuer (Bürgerhaus) mit dem Zweck dort später Exponate auszustellen, die die Geschichte des Ortes und der Region repräsentieren.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Ölberggruppe

Die Ölberggruppe stellt die Bibelstelle dar, in der Jesus zusammen mit seinen Jüngern am Tag vor seiner Kreuzigung im Garten Gethsemane betet. Die Bildgruppe wurde 1664 zum 1. Mal urkundlich erwähnt. Der künstlerischen Form nach wurde diese Gruppe in der spätgotischen Zeit um 1500 erschaffen, der Künstler ist unbekannt.

  • Johanneskirche
  • Grabhügel aus der Hallstattzeit

Grabhügel der Hallstattperiode finden sich im Gewann "Rainwald, Ernstenfeld, Kühlloch und Bernel. Diese werden auf 900-500 v.Chr. datiert.

  • Johanneskirche



Persönlichkeiten

  • Balthasar Vielsack, auch "Schimmelisbalz" genannt(ein Ersinger)

Nach der Niederbrennung Moskaus 1812 findet ein verlustreicher Rückzug der Truppen Napoleons statt. Balthasar Vielsack (ein Ersinger) versteckte die Fahne des Badischen Regiments unter seinen Kleidern und hat sie somit gerettet.

Ehrenbürger

  • Johann Alexander Frei geb. 23.11.1876 †24.2.1960

Er war Bürgermeister der Gemeinde Ersingen von 1919-1937. In Seine Amtszeit fielen die schweren Jahre nach dem 1. Weltkrieg (Inflation, Weltwirtschaftskrise). Die Machthaber des Naziregimes drängten ihn 1937 aus dem Amt.

  • Gustav Adolf Reiling geb. 2.2.1899 †7.3.1963

Er schrieb die Ortschronik Geschichte der ehemals frauenalbschen Dörfer Ersingen und Bilfingen. Außerdem erforschte er die Geschichte des Geschlechts Reiling bis ins 16. Jahrhundert zurück.

  • H. H. Pfarrer Bernhard Geier geb. 12.8.1911 †18.12.1981

Herr Geier war von 1950 bis zu seinem Tode im Jahr 1981 Pfarrer in Ersingen.

  • Ernst Korb geb. ???

Herr Korb war zuerst Bürgermeister der Gemeinde Bilfingen und später lange Jahre Bürgermeister der Gemeinde Kämpfelbach

  • H.H. Pfarrer Alois Weber geb. ???

Herr Weber war über 20 Jahre Pfarrer der Ersinger Pfarrei Christ-König.

Literatur

  • Rudolf Vögele: 1997 Ersingen, unsere Heimat; Geiger-Verlag; Horb am Neckar; ISBN 3-89570-292-7
  • Michael Mutschelknauß: 1994 Bilfingen - in Worten, Bidern und Zahlen; Geiger-Verlag; Horb am Neckar; ISBN 3-89264-896-4
  • Gustav Adolf Reiling: 1937 Geschichte der ehemals frauenalbschen Dörfer Ersingen und Bilfingen

Gemeinde Kämpfelbach Heimatverein Kämpfelbach