Schloss Hundshaupten
Schloss Hundshaupten ist eine vierflügelige Schlossanlage in Hundshaupten, einem Ortsteil von Egloffstein im Landkreis Forchheim.
Geschichte
Erstmals wurde die Burg 1369 im Besitz der Herren von Wiesenthau erwähnt. Sie wurde, wie fast alle Burgen der Fränkischen Schweiz auf einem in das Tal vorspringenden Bergsporn der Jurahochebene errichtet. Nach der Zerstörung in den Jahren 1388 im Städtekrieg durch die Nürnberger, 1412 durch Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg und 1525 im Bauernkrieg wurde die Burg 1561 wieder aufgebaut.
Nachdem 1613 die Linie derer von Wiesenthau auf Hundshaupten erloschen war, fiel das Lehen an das Kloster Michelsberg bei Bamberg zurück. 1661 verkaufte der Abt des Klosters die Burg an den Freiherrn Hieronymus Christoph von Pölnitz, Stadthauptmann von Forchheim, der in Aschbach/Steigerwald Ofr. ansässig war. In den Folgejahren kam es zu Umbauarbeiten, die aber den Burgcharakter nicht zerstörten.
Durch Schenkung von Gudila Freifrau von Pölnitz ist letztlich ein Teil des Pölnitz'schen Besitzes 1991 an den Landkreis Forchheim übergegangen, so u. a. der Wildpark Hundshaupten. Heinrich Freiherr von Pölnitz, Adoptivsohn von Prof. Dr. Götz Freiherr von Pölnitz und Gudila Freifrau von Pölnitz, führt das Schloss samt Teilen des Forstbetriebes fort.
Im Schlosshof und im vorgelagerten Halsgraben finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt, die das Kuratorium Schloss Hundshaupten e. V. im Zusammenwirken mit dem Eigentümer organisiert.
Familienfriedhof
Zum Schloßbezirk gehört auch der unterhalb des Schlosses gelegene, um das Jahr 1930 angelegte Schloßfriedhof der Familie von Pölnitz. Hier finden zwölf Familienangehörige ihre letzte Ruhe:
- Paul Fridolin Kehr (* 28. Dezember 1860; † 9. November 1944), deutscher Historiker, Professor in Marburg und Göttingen, Direktor des Preußischen Historischen Instituts in Rom, Generaldirektor der preußischen Staatsarchive.
- dessen Ehefrau Doris, geb. von Baur (* 6. Januar 1885; † 27. Februar 1979)
- Götz von Pölnitz (* 11. Dezember 1906 München; † 9. November 1967 in Erlangen), Professor an der Universität Erlangen-Nürnberg und Regensburg, Administrator und Archivdirektor des Fürstlichen und gräflichen Fugger´schen Stiftungen, Gutsbesitzer, Gründungsrektor der Universität Regensburg
- Sigmund von Pölnitz (* 28. September 1901 in München; † 23. April 1978 in Bamberg), Domkapitular, päpstlicher Hausprälat, Kirchenhistoriker, Direktor des Archivs des Erzbistums Bamberg und des Diözesanmuseums Bamberg
- Gudila von Pölnitz, geb. Kehr (* 17. November 1913 in Rom; † 11. Januar 2002 Bamberg), MdL in Bayern 1970-1982;
Literatur
- Der immatrikulierte Adel in Bayern, Band 19, Seite 397
- Handbuch der bayerischen Landtagsabgeordneten
- Historischer Vereinsberich Nr.114, Seite VII-X (Nachruf Sigmund von Pölnitz)
- Götz Reichsfreiherr von Pölnitz, Akademische Trauerfeier am 9.11.1967, Kallmünz 1970
- Schematismen des Bistum Bamberg
- Manuskript von Norbert Haas, Postfach 1646, 96007 Bamberg (unveröffentlicht)