Mohr
Mit dem Begriff Mohr (lateinisch: maurus = Maure, englisch moor) wurden ursprünglich die Mauren bezeichnet. Da diese durch Sonneneinwirkung recht dunkelhäutig werden, assoziierte man mit ihnen auch die Schwarzafrikaner. Der Begriff Mohr gilt heute - wie auch der Begriff Neger - als diskriminierend.
Während in Deutschland zwischen Mauren und Mohr auch sprachlich getrennt werden kann, wird im englischen in beiden Fällen en:Moors verwendet, obwohl en:Blackamoors eigentlich zutreffender wäre.
Mauren: Die Mauren beherrschten seit dem 8. Jahrhundert die iberische Halbinsel und sind selbst Mischlinge aus Berbern und negriden Völkern Westafrikas.
Mohren: Es gbt Anzeichen dafür, dass der Begriff auch für Schwarzafrikaner verwendet wurde. So sind zum Beispiel christliche abessinische Mönche (Äthiopien) in Deutschland bekannt.
Die Spanier (Aragon) führten das Wappen Sardiniens mit den quattro mori - den vier Mohren - ein. Vermutlich stehen sie im Zusammenhang mit den Sarazeneneinfällen aus Nordafrika.
Heute findet man Mohr noch in den Namen von Apotheken und Gasthäusern (vgl. die Erzählung Die Leute aus der Mohrenapotheke des Dichters Ernst Penzoldt). Des Weiteren bilden die Firmenlogos des Schokoladenherstellers Sarotti (Allen anderen zuvor: | der Sarotti-Mohr!) und der Wiener Kaffeerösterei Julius Meinl einen Mohr ab.
Eine bekannte Redewendung im Zusammenhang mit Mohr ist: "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Der Mohr kann gehen." (Der Mohr Muley Hassan, der Mohr von Tunis, in Schillers "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua"). Bekannter noch ist die (antirassistische) Ballade aus dem Kinderbuch "Struwwelpeter" (Es ging spazieren vor dem Tor | ein kohlpechrabenschwarzer Mohr . . .).
Folgende Persönlichkeiten tragen den Namen "Mohr":
- Anna Apollonia Mohr vom Wald (18. Jh.)
- Christian Otto Mohr (Mohr'scher Spannungskreis)
- Ernst Mohr
- Franz Joseph Mohr (1792-1848)
- Helmut Mohr (1937-1999)
- Joseph Mohr
- Wilhelm Mohr
Siehe auch
Mauritius, Mohrenkopf, Mohr von Venedig, Mohr von Mörlau, Mohrenfalter, Mohrenwäsche