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James Booker

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- James Booker (* 17. November 1939 in New Orleans; † 8. November 1983 ebenda), auch James Carroll Booker III. genannt, war ein US-amerikanischer Blues-, Boogie- und Jazz-Pianist, -organist und Sänger.

Kindheit und Jugend

Der Sohn des Baptistenpredigers James Carroll Booker II. und der Gospelsängerin Ora Cheatham wuchs erst in New 0rleans, später bei Verwandten in Bay St. Louis, Mississippi, auf.

Booker erhielt bereits ab seinem 6. Lebensjahr Klavierunterricht. Später nannte er als wesentliche musikalische Einflüsse Tuts Washington und Professor Longhair. Seine lebenslangen Drobenprobleme führte er auf einen Unfall zurück, als er mit neun Jahren von einem Krankenwagen angefahren und dabei schwer verletzt wurde und sich daraufhin einer Schmerztheraphie mit Morphinen unterziehen musste. Als der Vater starb zog die Familie 1953 wieder nach New Orleans, wo Booker die Xavier Preparatory School besuchte. Er begann ein Musikstudium an der Southern University in Baton Rouge, Louisiana welches er jedoch nach zwei Jahren erfolglos abbrach.

Schon während seiner Schulzeit vermittelte ihn seine Mutter zum lokalen Radiosender WMRY. So arbeitete er schon früh als professioneller Musiker, und trat mit seiner Band „Booker Boy and the Rhythmaires“, in einer Samstagnachmittag-Show mit Blues- und Gospelporgramm. Diesem Ensemble gehörte auch sein Schulkollege Art Neville angehörte an.



Nebenbei spielte er unter dem Namen "Little Booker" ab 1954 in der Band von Dave Bartholomew, wo er zeitweilig Fats Domino vertrat, später war es als Studio-Musiker im Cosimo-Studio in New Orleans beschäftigt, wo er mit Dr. John Freundschaft schloss.

Von Musikerkollegen wurde Booker hoch geschätzt und immer wieder als Studiomusiker verpflichtet: So ist er auf Einspielungen von Wilson Pickett, Joe Tex, Roy Hamilton, B.B. King, Earl King, King Curtis, Aretha Franklin, Lloyd Price, Maria Muldaur, Ringo Starr, Jerry Garcia, den Doobie Brothers, Huey Smith, Phil Upchurch und Lionel Hampton zu hören. Die Solokarriere des psychisch labilen und chronisch unzuverlässigen Musikers stagnierte dagegen: Zwar gelang ihm 1960 mit dem Orgel-Solo "Gonzo" ein Überraschungserfolg (Platz 3 in den Billboard-Charts), exzessiver Drogen- und Alkoholkonsum führte jedoch immer wieder zu Karrierebrüchen. 1970 wurde Booker wegen Drogenbesitzes zu zwei Jahren Haft verurteilt, ein halbes Jahr sass er im berüchtigten Angola State Prison in Louisiana ab; 1973 zog er sich durch die Verwendung einer verschmutzten Injektionsnadel eine schwere Infektionserkrankung zu, infolge derer er sein linkes Auge verlor: Die schwarze Augenklappe mit aufgenähtem goldenem Stern wurde in der Folge sein Markenzeichen.

Bookers solistisches Werk ist hauptsächlich durch Live-Aufnahmen dokumentiert. Ab Mitte der 1970er Jahre trat er wiederholt beim Jazz&Heritage Festival in New Orleans auf, Konzerttourneen führten ihn mehrfach nach Europa (u.a. Auftritt beim Montreux Jazz Festival 1978). In seinen Konzerten spielte der Pianist ein weitgestreutes Programm, das von Blues- und Jazzklassikern über Popsongs bis zu - fallweise - klassischer Musik (v.a. Chopin) reichte. Die musikalische Qualität dieser Auftritte soll sehr uneinheitlich gewesen sein: Nicht selten war Booker unfähig, überhaupt zu spielen; gelegentlich gelangen ihm aber immer wieder brillante Konzerte.

Ein letzter Versuch sich von seinen Drogenproblemen zu befreien scheiterte kurz vor seinem Tod: Eine Anstellung als Bürogehilfe im Rathaus von New Orleans verlor er wegen permanenter Dienstunfähigkeit. Im November 1983 verstarb James Booker - noch keine 44 Jahre alt - an den Folgen einer Überdosis Kokain.


Zitate

„Wenn ich je in meinem Leben das Glück hatte, ein Genie kennen zu lernen, dann war es James Carroll Booker.“ Dr. John (Mac Rebenack).

„Er konnte besser Klavier spielen, als irgend jemand sonst“. Allen Toussaint.

„Er verfügt über eine sehr unvorsichtige pianistische Begabung.“ Mike Leadbitter.

„Technisch ist Booker wahrscheinlich der brillanteste Pianist von ganz New Orleans, aber im persönlichen Bereich hatte er mit enormen Schwierigkeiten zu kämpfen. Er hat zu viel mit schlechten Drogen zu tun, verbrachte die meiste Zeit seines Lebens im Gefängnissen und Irrenanstalten, und wenn er sich schlecht fühlt, neigt er dazu, seinem Publikum stundenlang langweiligen alten Cocktail-Jazz vorzusetzen. Andererseits, wenn er gut drauf ist, läßt er den fetzigsten und heißesten New Orleans-Rock los, den man sich vorstellen kann.“ Michael Goodwin.

„Ich bin ein erfolgreicher Versager“. James Booker.


Quellen

  • James Booker. The Blues Collection 58, Hamburg 1996
  • Robert Santelli, The Big Book of Blues. A Biographical Encyclopedia, New York 1993, S. 51-52, ISBN 0-1401-5939-8
  • Sidney Sheldon, Blues Who’s Who. A Biographical Dictionary of Blues Singers, New York 1979, S. 60, ISBN 0-306-80155-8