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Enercon

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Die Enercon GmbH ist der größte deutsche Hersteller von Windenergieanlagen (WEA) mit Stammsitz in Aurich (Ostfriesland). Das 1984 vom heutigen Inhaber Aloys Wobben gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit über 8.000 Mitarbeiter und hatte 2006 einen Umsatz von 1,9 Milliarden Euro. Das Unternehmen besitzt über 40 % der Patente im Bereich der Windenergietechnologie weltweit. Eine weitere Besonderheit an Enercon ist, dass das Unternehmen unter den sieben führenden WEA-Herstellern (die einen kumulierten Marktanteil von über 90 % haben) die einzige nicht börsennotierte Kapitalgesellschaft darstellt. Auf dem Weltmarkt rangiert Enercon unter den Windenergieanlagenherstellern seit mehreren Jahren auf dem dritten Platz mit zuletzt 13,2 % in 2005. Die Geschäftsführer sind Aloys Wobben und Hans-Dieter Kettwig.

Produktionsstätten

Produktionsstätten von Enercon stehen in Aurich/Niedersachsen, Emden/Niedersachsen, Magdeburg/Sachsen-Anhalt, der Türkei, Brasilien, Indien und Malmö/Schweden. Enercon ist vor Vestas und Siemens der Windenergieanlagen-Hersteller mit der weltweit höchsten Fertigungstiefe. Generatoren, Gondeln, Beton- und Stahlrohrtürme, Rotorblätter, Steuerungen und Leistungselektronik werden in eigenen Fabriken des Unternehmens gefertigt.

Technische Eigenheiten

Enercon-Windenergieanlagen mit Baujahr nach 1993 zeichnen sich durch ein getriebeloses Anlagenkonzept aus (bis 1993 mit Getriebe-Triebstang). Die Rotorblätter sind über die Nabe direkt mit dem Läufer eines Ringgenerators (Synchrongenerator) verbunden. Zusammen rotieren diese Bauteile über ein vorderes und hinteres Hauptlager um einen stehenden Achszapfen. So kann auf den Einsatz eines störanfälligen und wartungsintensiven (z. B. regelmäßige Ölwechsel) mechanischen Getriebes verzichtet werden. Dies wird durch eine Sonderkonstruktion des Generators erreicht. Da der Generatorläufer mit der selben Drehzahl wie der Rotor läuft, ist auch die Anzahl der mechanischen Lastwechsel über der Lebensdauer deutlich geringer. Die Rotordrehzahl beträgt je nach Anlagentyp und Windverhältnissen ungefähr 8 bis 60 U/min, während bei einer Getriebeanlage eine Generatordrehzahl von etwa 1500 U/min erreicht wird.

Die Enercon-Anlagen lassen sich optisch leicht von den Anlagen anderer Hersteller unterscheiden. Die Maschinenhäuser (Gondeln) der Anlagen sind seit Baujahr 1995/96 tropfenförmig. Das Design dieser auffallenden Gondel wurde vom britischen Architekten Lord Norman Foster entwickelt, der u. a. auch die Kuppel des Berliner Reichstages entworfen hat. In Deutschland und vielen anderen Ländern trägt der Turm über dem Fundament farblich abgestufte grüne Ringe, die von unten nach oben immer heller werden. Auf Inseln bietet der Hersteller alternativ eine Abstufung in blau an, wie auf der Insel Borkum umgesetzt. Die NCS (engl. Natural Color Scheme) Abstufung soll die Anlagentürme besser in den Horizont einblenden lassen. Die Rotorblätter verfügen als einzige auf dem Markt über Blattspitzen ähnlich den Winglets bei Flugzeugen, die Fachbezeichnung lautet Tipps.

Enercon E-40 (Gondeldesign bis 2001)

Windkraftanlagentypen

E-12

  • 5 Anlagen wurden errichtet
  • Nennleistung 30 kW
  • getriebelos
  • wurde zwischen 1997 und 2000 produziert

E-15/E-16

E-16 in Groß Schenkenberg/Schleswig-Holstein
  • 46 Anlagen wurden errichtet
  • Nennleistung 55 kW
  • Triebstang mit Getriebe und Asynchron-Generator (Getriebeanlage)
  • wurde zwischen 1985 und 1989 produziert

E-17/E-18

E-17 am Firmensitz in Aurich
  • 158 Anlagen wurden errichtet
  • Nennleistung 80 kW
  • Triebstrang mit Getriebe, Synchron-Generator und Vollumrichter (Getriebeanlage)
  • wurde zwischen 1989 und Mitte der 90er Jahre produziert

E-20

  • Errichtung des Prototypen im Herbst 2006 in Aurich, Ortsteil Walle
  • Nennleistung 100 kW
  • drehzahlvariable Stall-Anlage, d.h. keine Blattwinkelverstellung (Pitch)
  • Rotorblätter aus geschweißten Stahlblechen
  • Synchron-Generator mit Vollumrichter, Ausgangsspannung 400 V
  • die gesamte Anlage passt in einen Überseecontainer
  • Stahlrohrturmvarianten 20 m (zweiteilig), 30m (dreiteilig) oder 40 m (in Vorbereitung). Die oberste Sektion kann für den Transport in die zweitoberste Sektion eingeschoben werden (Platzersparnis im Container)
  • Höhe der Gondel 1,70 m

E-32/E-33

Enercon E-32, Nordseeküste
  • 186 Anlagen wurden errichtet
  • Triebstrang mit Getriebe, Synchron-Generator und Vollumrichter (Getriebeanlage)
  • Nennleistung 300 kW
  • Hydraulische Blattverstellung über eine Mechanik durch einen im Maschinenhaus montierten Zylinder
  • wurde zwischen 1988 und 1993 produziert

E-30

  • 575 Anlagen wurden seit 1994 errichtet (Stand Mitte 2005)
  • Nennleistung 300 kW (ältere Anlagen 230 kW)
  • Rotordurchmesser 30 m
  • Nabenhöhe bis 50 m
  • Einschaltwindgeschwindigkeit 2,5m/s
  • Abschaltwindgeschwindigkeit 28-34m/s
  • Umstellung der Produktion auf E-33 mit neuem Rotorblattprofil im Jahr 2005

E-33

Enercon E-33 Aurich-Sandhorst
  • produziert seit 2004, 5 Anlagen errichtet (bis Mitte 2005)
  • Nachfolgemodell der E-30 mit neuem Rotorblatt-Design
  • getriebelose Anlage
  • Nennleistung 330 kW (25% Ertragsteigerung zur E-30)
  • Rotordurchmesser 33,4 m
  • Stahlrohrturmvarianten 44 m, 49 m und 50 m

E-40

Datei:E-40 2004.jpg
Enercon E-40, Süderdeich
  • Vorläufer war die allerste getriebelose und einzige Enercon-Anlage E-36 mit 400 kW in der ostfriesischen Krummhörn.
  • Prototyp mit 500 kW 1992 errichtet
  • meistgebaute moderne Windenergieanlage der Welt
  • über 4.135 Anlagen wurden seit 1993 errichtet (Stand August 2005)
  • getriebelose Anlage
  • offizielle Typenbezeichnungen
    • E-40/5.40 Rotordurchmesser 40 m, Nennleistung 500 kW
    • E-40/6.44 Rotordurchmesser 44 m, Nennleistung 600 kW
  • Die Produktion wurde 2004/2005 auf das Nachfolgemodell E-48 umgestellt. Weitere Versionen ab 2006 sind die E-44 und E-53.

Mit der E-40 stellte Enercon seine Produktion komplett von Getriebeanlagen auf getriebelose Windenergieanlagen um. Ältere Anlagen haben statt der Enercon-typischen Eiform eine Gondel mit "Kragen" (siehe Foto).

E-44/E-48/E-53

  • Die E-48 ist das Nachfolgemodell der E-40, Prototypen: Juni 2004 in Indien, August 2004 in Campen/Ostfriesland.
  • 68 Anlagen bis August 2005 errichtet
  • getriebelose Anlage
  • Nennleistung 800 kW
  • Rotordurchmesser 48 m
  • Nabenhöhe 56-76 m
  • Drehzahl variabel, 16-32 U/min
  • Tipgeschwindigkeit (Geschwindigkeit der Flügelspitzen) 40-80 m/s
  • Auslegung für Windklasse IEC IIa

Die E-53 ist die „Schwachwindvariante“ der E-48 mit vergrößertem Rotordurchmesser, Rotorblätter Windklasse IEC IIIa, Nennleistung 800 kW, Prototyp im Sommer 2006 in Eggelingen (bei Wittmund, Niedersachsen) errichtet.

Die E-44 wird als Starkwindvariante (Windklasse IEC Ia) der E-48 mit einem Durchmesser von 44 Metern angeboten. Sie hat eine Nennleistung von 900 kW. Prototyp wurde im Oktober 2006 in der Türkei (Izmir) errichtet.

E-58

  • 200 Anlagen wurden seit 1999 errichtet (Stand Mitte 2005)
  • getriebelose Anlage
  • Nennleistung 1,0 MW
  • Rotordurchmesser 58,6 m
  • Nabenhöhe 70/89 m
  • Drehzahl variabel, 10-25 U/min
  • Tipgeschwindigkeit (Geschwindigkeit der Flügelspitzen) 31-74 m/s
  • wird seit Mitte 2005 nicht mehr produziert, da die E-48 das gleiche Marktsegment kostengünstiger bedient.

E-66

E-66 in Egeln
  • über 2500 Anlagen errichtet (Stand September 2005)
  • getriebelose Anlage
  • offizielle Typenbezeichnungen:
    • E-66/15.66 Rotordurchmesser 66 m, Nennleistung 1,5 MW
    • E-66/18.70 Rotordurchmesser 70 m, Nennleistung 1,8 MW
    • E-66/20.70 Rotordurchmesser 70 m, Nennleistung 2,0 MW
  • Mitte 2005 wurde die Produktion von E-66 auf E-70 umgestellt

Die Windenergieanlagen E-66 und E-70 sind bis auf die Rotorblätter und kleinere Details identisch. Durch eine neuartige Rotorblattgestaltung konnte der Energieertrag der E-70 bei fast gleichem Rotordurchmesser um 10 % bis 15 % gesteigert werden (standortabhängig). Dabei wird auch der innere/nabennahe Rotorblattbereich zur Auftriebserzeugung genutzt.

E-70

Montage einer E-70 in Magdeburg-Rothensee
  • Nachfolgemodell der E-66, Einführung 2004
  • über 1000 Anlagen produziert und aufgebaut (Stand Sommer 2007)
  • getriebelose Anlage
  • Nennleistung: 2 MW (seit Herbst 2006 auch 2,3 MW)
  • Rotordurchmesser: 71 m
  • Nabenhöhen: 58, 64, 85, 98 und 113 m je nach Turmvariante
  • Drehzahl: 6 - 21,5 U/min
  • Blattspitzengeschwindigkeit: 22 - 80 m/s
  • Einschaltgeschwindigkeit: 2,5 m/s
  • Nennwindgeschwindigkeit: 12,5 m/s bei 2 MW (13,5 m/s bei 2,3 MW)
  • Abschaltgeschwindigkeit: 28-34 m/s

E-82

  • Nachfolgemodell der E-66, Binnenland-Version der E-70 mit vergrößertem Rotordurchmesser, neuem Rotorblattdesign (/4-Design) und Maschinenhaus aus Aluminium (früher GfK)
  • Prototypen: Dezember 2005 in Simonswolde, Gemeinde Ihlow, Ostfriesland; zweite Anlage Anfang 2006, Steinkopfinsel, Magdeburg-Rothensee
  • Markteinführung Mitte 2006
  • getriebelose Anlage
  • Nennleistung: 2 MW, höhere Nennleistung in Vorbereitung
  • Rotordurchmesser: ca. 82 m
  • Nabenhöhen: 70 m, 78 m, 85m, 98 m, 108 m und 138 m (Herbst 2007 Errichtung der ersten fünf Anlagen mit 138 m Nabenhöhe im "Bürgerwindpark Hilchenbach", NRW)
  • Drehzahl: variabel, 6 - 19,5 U/min
  • Blattspitzengeschwindigkeit: 25 - 80 m/s
  • Einschaltgeschwindigkeit: 2,5 m/s
  • Nennwindgeschwindigkeit: 12 m/s
  • Abschaltgeschwindigkeit: 22 - 28 m/s

E-112

Die E-112 ist mit einer Nennleistung von 6 MW die leistungsstärkste Windenergieanlage der Welt. Derzeit stehen neun Anlagen des Typs E-112. Die in Magdeburg produzierte Anlage hat einen Rotordurchmesser von 114 m (die erste Anlage 112 m und anfänglich 4,5 MW) und eine Nabenhöhe von 125 m (kann je nach Turm- und Fundamentausführung variieren). Die Höhe bis über den Rotorkreis beträgt knapp 180 m. Der Durchmesser der Gondel beträgt ca. 12 m, wobei ein Gewicht von über 550 t (mit Rotorblättern) auf dem ca. 2.500 t wiegenden Betonturm liegt. Der direktangetriebene (getriebelose) Synchrongenerator trägt mit etwa 450 t zum Gondelgewicht bei. Der Durchmesser des Betonturms unterhalb der Gondel beträgt ca. 4 m, an der Basis des Turms etwa 12 m.

Die Rotorblätter für die ersten beiden Anlagen (Egeln und Wilhelmshaven) wurden bei Abeking & Rasmussen in Lemwerder gefertigt. Die Serienfertigung der E-112-Rotorblätter erfolgte dann von Ende 2002 an in einer Enercon-Rotorblattfertigung in Magdeburg-Rothensee. Von dort aus wurden die Rotorblätter mit Binnenschiffen über die Elbe oder den Mittellandkanal ausgeliefert. Ein Rotorblatt ist etwa 52 m lang und wiegt rund 22 t.

Die E-112 ersetzt im Energieertrag drei bis vier Anlagen vom Typ E-66 und ist dabei leiser als drei E-66 zusammen. Die geringe Drehzahl der großen Anlage wirkt weniger störend als die schnellen Drehzahlen kleinerer Anlagen. Die Zukunft derart großer Anlagen soll vorerst an Land, später jedoch auch im Offshore-Bereich liegen.

E-112 in Egeln
Enercon-Windenergieanlage E-112 an der Ems in Emden, die erste so genannten Near-Shore-Windenergieanlage in Deutschland
  • Anzahl der errichteten Anlagen (Stand Feb. 2007): 9
  • Nr. 1 2002 Egeln bei Magdeburg
  • Nr. 2 2003 Jadewindpark, Hooksiel bei Wilhelmshaven
  • Nr. 3 2004 Larrelter Polder, Emden
  • Nr. 4 2004 Emsmündung bei Emden
  • Nr. 5 2004 Larrelter Polder, Emden
  • Nr. 6 2005 Larrelter Polder, Emden
  • Nr. 7 2005 Larrelter Polder, Emden
  • Nr. 8 2005 DEWI OCC Testfeld, Cuxhaven
  • Nr. 9 2006 Windpark Druiberg, Landkreis Halberstadt

Nr. 1 in Egeln. Der erste Prototyp dieser Anlage wurde im August 2002 in der Nähe von Magdeburg bei Egeln errichtet. Der Turm wurde vor Ort in Gleitschalungstechnik errichtet. Mit Metallseilen (Litzen) wurde anschließend der Stahlbeton hydraulisch auf Spannung gebracht ( Spannbetontechnik). Abschließend werden bei dieser Technik die Leerrohre, in denen die gespannten Litzen verlaufen, mit sehr dünnflüssigem Mörtel aufgefüllt und damit die Litzen unlösbar mit dem Bauwerk verbunden. Generator und elektrische Ausstattung kamen aus den Magdeburger Produktionsstätten.

Nr. 2 nördlich von Wilhelmshaven, i.d. Nähe von Hooksiel.

Nr. 3 in Emden. Sie gehört dem regionalen Energieversorger EWE und steht in Emden in der Nähe des Volkswagenwerks direkt hinter dem Deich. Dort findet sich in etwa 300 m Entfernung auch die fünfte Anlage. Ab der dritten Anlage wurde der Rotordurchmesser der E-112 als Folge von Änderungen im Nabenbereich auf ca. 114 m vergrößert.

Nr. 4 in Emden wurde von der Fa. Enova geplant und Oktober 2004 im Wasser vor dem Deich in unmittelbarer Nähe zum Emder Hafen errichtet. Betreiber ist ebenfalls EWE AG aus Oldenburg. Auch die Logistik für den Aufbau erfolgte von der Wasserseite um Erfahrungen für Offshore-Projekte zu sammeln. Neu ist die Menge an Elektrotechnik im Turm der Anlage im Wasser. Auf Fotos vom Aufbau ist ein "E-Modul" genanntes "Stahlschrankhaus" zu erkennen, das über ca. vier Stockwerke reicht.

Eine E-112 gewinnt ca. 16 Millionen Kilowattstunden/Jahr an diesem Standort Emden (108 m Nabenhöhe). Das entspricht dem Stromverbrauch von etwa 4.570 Haushalten mit einem Bedarf von je 3.500 kWh/Jahr oder von 16.000 Personen (1.000 kWh/Jahr).

Nr. 5 bis Nr. 7 Die fünfte Anlage wurde für die Stadtwerke Emden Ende 2004 errichtet, der Abstand zu Nr. 3 beträgt ca. 300 m. Die Anlagen Nr. 6 und 7 wurden im Nov/Dez 2005 ebenfalls nahe dem Emder VW-Werk errichtet (Betreiber: Stadtwerke Emden), so dass sich dort nun ein erster Windpark mit 5 E-112 befindet. Diese beiden Anlagen sind die ersten offiziellen Windenergieanlagen mit 6 MW Nennleistung, was ein Weltrekord ist. Die Nabenhöhe beträgt 124 m, Spannbetonturm. Es werden 17 Mio. kWh/a erwartet.

Nr. 8 in Cuxhaven. Anlage Nr. 8, ebenfalls mit 6 MW Nennleistung, wurde im Dezember 2005 bei Cuxhaven auf dem DEWI OCC Testfeld errichtet. Der Stahlturm (gefertigt in Malmö, Schweden), steht auf einem Betonsockel von 15 m Höhe, Nabenhöhe insgesamt 116 m, in Fundament und Sockel stecken 1200 m³ Beton und 130 to Armierungsstahl. Es werden 15 Mio. kWh/a erwartet. Betreiber ist der Stromversorger EWE, Oldenburg.

Nr. 9 wurde im September 2006 bei Dardesheim (Landkreis Halberstadt, Sachsen-Anhalt) im Windpark Druiberg errichtet. Auch hier beträgt der Rotordurchmesser 114 m, die Nennleistung 6 MW.

Die ursprünglich sechste Anlage (die nun als achte in Cuxhaven errichtet wurde) sollte planmäßig Mitte 2005 500 m vom Ufer entfernt nördlich von Wilhelmshaven bei Hooksiel aber im Wasser in der Nordsee errichtet werden. Sie sollte anders als die "Nearshore" E-112 in Emden (Fußgängerbrücke zum Ufer) nur per Schiff erreichbar sein. Das besondere an dieser in fünf Meter tiefem Wasser stehenden Anlage sollte das Fundament sein. Es handelte sich um ein Saugeimer-Fundament (engl. "suction bucket"). Ein umgedrehter "Stahleimer" wird durch Unterdruck im Innern in den Schlick eingesaugt, bis er komplett mit Schlick gefüllt ist. Nach Ende der Nutzungszeit der Anlage kann das Fundament dann ebenso "einfach" durch Überdruck wieder aus dem Boden gepresst werden. Aufwendige Ramm- und Gründungsarbeiten entfallen. Leider sind bei der Montage dieses Fundaments Ende April 2005 Deformationen am "bucket" (Eimer) aufgetreten, so dass der Aufbau bis zur Ursachenklärung gestoppt und später vollständig abgebrochen wurde. (siehe www.enercon.de/pressemitteilungen).

Weitere E112-Anlagen sollten ursprünglich im Hamburger Hafengebiet bei Hamburg-Altenwerder entstehen, mit einer bisher nicht von Betontürmen erreichten Nabenhöhe von etwa 140 m.

E-126

Baustelle des Prototyps der E-126 in Emden an der Knock am 19.08.2007

Auf der Hannover Messe 2006 wurde das Nachfolgemodell der E-112, die E-126, für 2007 angekündigt. Durch einen überarbeiteten Generator, größeren Rotordurchmesser, eine größere Nabenhöhe und den Einsatz des neuen Enercon-Rotorblattprofils soll die Wirtschaftlichkeit weiter verbessert werden. Die Verkleidung der Gondel ist wie schon bei der E-82 aus Aluminium. Laut einer Pressemeldung des Herstellers wird am Standort des Prototypen (Rysumer Nacken bei Emden, Ostfriesland) ein Energieertrag von etwa 18 GWh/a erwartet. Die Herstellung und der Vertrieb der E-112 wurden auf die E-126 umgestellt. Die Nabenhöhe beträgt 135 m auf einem Fertigteilbetonturm, der aus Betonfertigteilringen zusammengesetzt und mit Stahllitzen auf Vorspannung gebracht wird. Der Prototyp wurde im Herbst 2007 in Ostfriesland errichtet. Für das Fundament mit 64 Pfählen von durchschnittlich 25 m Länge wurden rund 1500 m³ Beton und etwa 180 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut. Die Nennleistung wird von Enercon mit 6 MW angegeben. Der Turm für eine zweite E-126 wird derzeit (Oktober 2007) neben dem Prototypen gebaut.

Wasserkraft

Im Juni 2007 hat ENERCON bekanntgegeben, das geplante Wasserkraftwerk an der Weserstaustufe bei Bremen-Hemelingen mit zwei Kaplanturbinen mit jeweils 5 Megawatt Nennleistung auszurüsten. Baubeginn soll im Frühjahr 2008 sein, geplante Inbetriebnahme 2009. Dieses Projekt markiert den Einstieg der Firma ENERCON in den Wasserkraftanlagenbau.


Meeresentsalzungsanlage

Die Enercon-Meeresentsalzungsanlage arbeitet basierend auf dem Prinzip der Umkehrosmose (Einsatz von Membranen, es werden keine Chemikalien zum Aufbereiten des Wassers gebraucht). Durch einen patentierten speziellen Aufbau der Anlage ist diese energiesparender und im Betrieb flexibler als andere Umkehrsomose-Meerwasserentsalzungsanlagen. Hierdurch ist die Enercon-Anlage besonders energiesparend, umweltfreundlich und durch die Möglichkeit des flexiblen Betriebs gut zur Energieversorgung durch Windenergieanlagen geeignet.

Windblatt

Unter dem Namen Windblatt stellt die Firma Enercon eine Informationszeitschrift übers Internet und in gebundener Ausgabe zur Verfügung. Das Windblatt erscheint im Abstand von 3 Monaten. Im Inhalt geht es um die Enercon Windenergieanlagen, die Technik und Zulieferfirmen von Enercon.

Industriespionage bei Enercon

In den Jahren 1994/1995 wurde Enercon durch den Dienst National Security Agency der USA mit Hilfe von Echelon abgehört, der die gewonnenen Daten dem US-amerikanischen Mitbewerber Kenetech Windpower Inc. zukommen ließ. Dieser nutzte die Daten, um sich Zugang zu Enercons Kerntechnologien zu verschaffen und diese in den USA zu patentieren, was dazu führte, dass der US-amerikanische Markt Enercon bis in das Jahr 2010 verschlossen ist. [1]

Verhältnis zu Gewerkschaften

Enercon wurde vorgeworfen, eine gewerkschaftliche Organisation seiner Mitarbeiter zu verhindern. Mitglieder, die einen Betriebsrat gründen wollten, werde mit Versetzung und Kündigung gedroht.[2] Im Werk Izmir seien 70 Mitarbeiter entlassen worden, weil sie der Gewerkschaft Birlesik Metal-Is beigetreten waren.[3] Es gibt jedoch auch Werke, die über einen Betriebsrat verfügen. In den meisten Werken wird die Mitarbeiterbeteiligung über Arbeitnehmervertretungen organisiert.

Siehe auch

Commons: Category:Enercon GmbH – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Wirtschaftsspionage, Udo Ulfkotte, Goldmann Verlag, ISBN 3442151252, s. 32-60
  2. http://www.taz.de/pt/2006/06/24/a0229.1/text.ges,1 taz-Bericht vom 24.06.2006
  3. http://www.taz.de/pt/2006/08/26/a0124.1/text taz-Bericht vom 24.08.2006

http://www.ostfriesische-nachrichten.de/neu/index_volltext.asp?ID=21111