Zum Inhalt springen

Schlacht von Badajoz (1936)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. November 2007 um 12:41 Uhr durch Misia22 (Diskussion | Beiträge) (AZ: Die Seite wurde neu angelegt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Schlacht von Badajoz war eine der ersten grösseren Siege der Truppen Francos während des Spanischen Bürgerkriegs. Die Schlacht fand am 14. August 1936 statt.


Ausgangslage

Im Sommer 1936 transportierten deutsche und italiensche Flugzeuge und die spanische Flotte etwa 10.000 Soldaten der spanischen Afrikaarmee über die Strasse von Gibraltar nach Südspanien und sammelten sich in Sevilla. Am 1. August befahl General Franco den Vorstoss Richtung Norden, um sich mit den Truppen von General Emilio Mola zu vereinigen.

Unter dem Befehl von Oberst Carlos Asensio Cabanillas und Major Antonio Castejón Espinosa, stiess die Armee, in motorisierten Abteilungen aufgeteilt, Richtung Norden vor. Die auf den Weg liegenden und Widerstand leistenden Grenzorte an der portugiesischen Grenze wurden eingenommen Am 10. August traf Oberstleutnant Juan Yagüe in der Nähe von Mérida ein und übernahm das Kommando. Bis anhin hatten die Nationalisten 300 km der portugiesisch-spanischen Grenze erobert. Mérida fiel nach heftigen Kämpfen an den Ufern des Flusses Guadiana. Somit verblieb an der Grenze zu Portugal nur noch die Stadt Badajoz in den Händen der republikanischen Armee. Yagüe setzte sich nun mit 2.250 Legionären, 750 marokkanischen Kolonialsoldaten und fünf Feldgeschützen Richtung Badajoz in Bewegung. Major Heli Rolando de Tella y Cantos verblieb in Mérida um die Stadt zu sichern.

In der Festungsstadt Badajoz, befehligte Oberst Ildefonso Puigdendolas etwa 6.0000 republikanische Milizionäre. Als die nationalistische Armee sich der Stadt näherte, revoltierte die dort stationierte Einheit Guardia Civil und versuchte auf die nationalistische Seite überzulaufen. Puigdendolas konnte jedoch die Revolte niederschlagen.


Die Schlacht

Am Nachmittag des 14. August griffen die nationalistischen Kräfte, nach der Beschiessung der Stadt an. Eine Einheit Spanischen Legion, stürmte singend die Puerta de la Trinidad. Aber die entschlossenen Verteidiger mähten mehrer Wellen der Angreifer mit ihrem Maschinengewehr nieder. Die Legionäre nahmen auf ihre Verluste keine Rücksicht und führten ihre Angriffe fort. Ein von einem gepanzerten Fahrzeug unterstützen Angriff, führte schlussendlich zum Durchbruch. Es kam zu einem Kampf Mann gegen Mann und die Legionäre töten alle Verteidiger der republikanischen Stellung. Die Verluste waren jedoch sehr hoch. Die 16. Kompanie allein verlor 80 Offiziere und Soldaten. Alle Offiziere der Kompanie ausser einem Korporal und einem Leutnant fielen.

Auf der Südseite gelang es den Nationalisten die Festungsmauern unter weniger Verlusten zu stürmen. Die Freiwilligen aus der Stadt Tetuán stürmten die Puerta de Los Carros und die Legionäre und Kolonialsoldaten vertrieben die Republikaner aus der Kaserne. Einmal in die Stadt eingedrungen, trieben die nationalistischen Truppen, die Verteidiger Richtung Stadtzentrum vor sich her. Bis zum Einbruch der Nacht tobte der Häuserkampf in den Strassen.

In der Zwischenzeit gelang es Puigdendolas aus der Stadt zu fliehen und sich über die grenze nach Portugal in Sicherheit zu bringen.


Folgen

Der Fall von Badajoz führte zum Fall der ganzen nördlichen Extremadura. Dieses Gebiet wurde zur Keimzelle des nationalistischen Staates. Der Zusammenschluss der von den Nationalisten gehalten Gebiete im Norden und Süden gelang jedoch erst am 8. September Nach der Schlacht zog Yagüe Richtung Nordwesten auf Madrid zu und erreichte den Fluss Tajo. Hier kam es in den nächsten Wochen zur Schlacht in der Sierra Guadalupe.

Die Schlacht von Badajoz war der Beginn eines Ablaufs, der sich den ganzen Sommer 1936 hindurch glich. Republikanische Milzen besetzten die mittelalterlichen Festungen in Kastilien, konnten aber diese, gegen die Berufssoldaten von Franco nicht lange halten und auch den Vormarsch der Nationalisten nicht verlangsamen. Den professionellen nationalistischen Soldaten gelange es zwar auch gut befestigte Stellungen der Republikaner zu erobern, aber die Verluste waren erheblich. Am Ende des Jahres waren so gut wie alle Legionäre auf dem Weg von Sevilla nach Madrid gefallen.

Das Massaker

Nach dem Fall der Stadt kam es zu einem tagelangen Massaker an den republikanischen Verteidigern und Zivilsten in der Stadt. Dabei wurde auch eine Massenerschiessungen in der Stierkampfarena durchgeführt und es kam zu sehr vielen Vergewaltigungen. Yagües Nichteingreifen brachte ihm den Spitznamen „Schlächter von Badajoz" ein. Eine Erklärung für diese Kriegsverbrechen ist wohl, dass es während der spanischen Kolonialkriege in Marokko, zu systematischen Vergeltungsaktionen gegen Zivilsten gekommne war und die Kolonialsoldaten einfach diese Art des Terrors nun in Spanien anwendeten. Franco wird nachgesagt, dass er eingegriffen habe um die von den Marokkanern praktizierte Kastration der toten Körper der Gefallen Feinde zu unterbinden.

Ausländische Journalisten berichteten, jeweils beeinflusst von ihrer politischen Einstellung, von 1.800 bis 4.000 getöteten Zivilsten.

Quellen

  • Tenorio, Raffael: Las Matanzas de Badajoz [1] (span.)

Bibliographie

  • Thomas, Hugh: The Spanish Civil War. 2001. Modern Library. ISBN 0375755152.